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Jaap van Praag (Humanist)

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Jaap van Praag

Jacob Philip (Jaap) van Praag (geb. 11. Mai 1911 in Amsterdam; gest. 12. April 1981 in Utrecht) war ein niederländischer Politiker sowie einer der Gründer und ein Vorsitzender der humanistischen Organisation Humanistisch Verbond.

Lebenslauf

Seine Eltern waren der Sportlehrer Manus van Praag (* 1884) und die Erzieherin Sara Vleeschhouwer (* 1880). Beide waren jüdischer Abstammung, aber nicht religiös. Van Praag studierte Philologie und Philosophie cum laude und arbeitete danach, ab 1938, als Gymnasiallehrer für das Fach Niederländisch.

Von Mai 1940 bis Mai 1945 standen die Niederlande unter deutscher Besatzung. Van Praag durfte wegen seiner jüdischen Abstammung ab Dezember 1940 nicht mehr als Lehrer am Gymnasium arbeiten. Er schrieb von Februar bis August 1941 eine Dissertation über Henriëtte Roland Holst. Von Oktober 1943 bis zur Befreiung der südlichen Niederlande im September 1944 tauchte er in Eindhoven unter.

1946 promovierte van Praag cum laude. Er beteiligte sich an der Gründung der humanistischen Organisation Humanistisch Verbond und wurde ihr Vorsitzender. Weiterhin wurde er Abgeordneter des Provinzparlaments von Südholland für die sozialdemokratische PvdA, von 1954 bis 1974 war er Mitglied er Provinzregierung. Von 1964 bis 1979 war van Praag Hochschullehrer für Humanistik (ein von ihm selbst erdachter Begriff) und die Anthropologie des Humanismus an der Rijksuniversiteit Leiden. Anlässlich des Abschieds van Praags als Vorsitzender des Humanistisch Verbond 1969 wurde der „J.P.van Praag-prijs” gestiftet und ihm als Erstem überreicht.

Van Praag war seit 1936 verheiratet und hatte vier Kinder.

Schaffen

Van Praag wurde in seiner Jugend durch Werke von Multatuli und Albert Schweitzer, später von Bart de Ligt beeinflusst.[1] Im Versteck in Eindhoven verfasste er das Werk „Modern humanisme: een renaissance?”. Auf dem Umschlag steht den Text: „Dieses Buch ist aus dem Bedarf nach einer verantwortungsvollen Weltanschauung auf nichtreligiöser Basis, die sowohl Fundament für das persönliche Leben als auch Richtlinie für eine kulturschaffende Aktivität sein könnte, geboren. Diese Weltanschauung ist der moderne Humanismus, den dieses Buch bezeugt.”[2] Er fordert darin unter anderem eine Bewegung zur Organisation und Bildung von nicht-kirchlichen Menschen; diese Organisation wurde nach deren Angaben der Humanistisch Verbond.[3]

In der Rede zu dessen Gründung unterschied van Praag zwei Streitgegenstände. Der kleine Kampf diene zur Gleichberechtigung von nicht-kirchlichen Menschen in der Gesellschaft.[4] Der große Kampf richte sich nach Angaben des Humanistisch Verbond gegen jede Form des Nihilismus. Da bewusste Christen oder bewusste Humanisten weniger empfänglich für den Nationalsozialismus gewesen wären, müsse die geistliche Wehrhaftigkeit der Menschen vergrößert werden.[5]

1953 schrieb van Praag „Geestelijke verzorging op humanistische grondslag” über geistlichen Beistand auf humanistischer Grundlage.

Werke

  • Modern humanisme: een renaissance?. Contact, Amsterdam 1947.
  • Geestelijke verzorging op humanistische grondslag. 2. Auflage. Humanistisch Verbond, Utrecht 1958 (PDF-Datei der ersten Auflage; 900 KB).
  • Grondslagen van humanisme: inleiding tot een humanistische levens- en denkwereld. 4. Auflage. Boom, Meppel 1996 (1. Auflage 1978), ISBN 90-6009-286-4.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bert Gasenbeek: Jaap van Praag (1911–1981): een korte levensschets. (PDF) Universiteit voor Humanistiek, , S. 1, abgerufen am 2. September 2013 (niederländisch).
  2. Bert Gasenbeek: Jaap van Praag (1911–1981): een korte levensschets. (PDF) Universiteit voor Humanistiek, , S. 2, abgerufen am 2. September 2013 (niederländisch): „Dit boek is geboren uit de behoefte aan een verantwoorde levensbeschouwing op niet-godsdienstige basis, die zowel fundament voor het persoonlijk leven als richtlijn voor een cultuurscheppende activiteit zou kunnen zijn. Deze levensbeschouwing is het moderne humanisme, waarvan dit boek getuigt[.]“
  3. Alfons Nederkoorn: Jaap van Praag, Modern humanisme, een renaissance? (1947). In: Humanistische canon. Humanistisch Verbond, abgerufen am 2. September 2013 (niederländisch).
  4. Bert Gasenbeek: Jaap van Praag (1911–1981): een korte levensschets. (PDF) Universiteit voor Humanistiek, , S. 3, abgerufen am 2. September 2013 (niederländisch).
  5. Wie was Jaap van Praag (1911-1981)? Humanistisch Verbond, abgerufen am 2. September 2013 (niederländisch).
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