Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Wolf Liebeschuetz

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von J. H. W. G. Liebeschuetz)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolf Liebeschuetz (vollständiger Name John Hugo Wolfgang Gideon Liebeschuetz, * 22. Juni 1927 in Hamburg) ist ein britischer Althistoriker deutscher Herkunft.

Leben

Wolf Liebeschuetz wurde am 22. Juni 1927 in Hamburg als erstes Kind des Historikers Hans Liebeschütz und der Ärztin Rahel Liebeschütz-Plaut geboren. Sein Vater unterrichtete an diversen Schulen und hatte eine außerordentliche Professur an der Universität Hamburg inne, bis er 1934 aufgrund seiner jüdischen Abstammung entlassen wurde. Trotz der zunehmenden Feindseligkeit gegen die Juden in Nazi-Deutschland blieb die Familie in Hamburg. Erst nachdem Hans Liebeschütz zweimal von der Gestapo festgenommen und schließlich vier Wochen lang im Konzentrationslager Sachsenhausen festgehalten worden war, entschloss sich die Familie zur Auswanderung nach England. Wolf Liebeschuetz wurde gemeinsam mit seinen Geschwistern Hugo (* 1929) und Elisabeth (* 1932) vorausgeschickt und erreichte England am 14. Dezember 1938.

1945 erlangte Liebeschuetz die allgemeine Hochschulreife (Higher School Certificate) an der Whitgift School in Croydon. Eigentlich hatte er ein Medizinstudium angestrebt, doch nach seinem Wehrdienst, den er in Ägypten absolvierte, entschied er sich 1946 für das Studium der Alten Geschichte und Mittelalterlichen Geschichte am University College in London. 1951 machte er seinen Abschluss und erwarb im Folgejahr das Postgraduate Certificate in Education am Westminster College London. Danach kehrte er als Ph.D.-Student an das University College zurück. Sein Betreuer war Arnaldo Momigliano.

Zwischen 1958 und 1963 arbeitete Liebeschuetz als Lehrer. 1963 erhielt er eine Anstellung als wissenschaftlicher Assistent an der University of Leicester. 1979 folgte eine Professur am Institut für Classical and Archaeological Studies an der University of Nottingham; gleichzeitig wurde er mit der Leitung des Instituts beauftragt. 1992 wurde Liebeschuetz emeritiert und noch im selben Jahr Mitglied der British Academy.

Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der römischen Religion der Kaiserzeit und Spätantike und dem Wandel der antiken zur mittelalterlichen Lebenswelt.

Schriften (Auswahl)

  • Continuity and Change in Roman Religion. Oxford 1979.
  • Barbarians and Bishops. Army, Church and State in the Age of Arcadius and Chrysostom. Oxford 1990.
  • The Decline and Fall of the Roman City. Oxford 2001.
  • Decline and Change in Late Antiquity. Religion, Barbarians and their Historiography. Aldershot 2006.
  • Ambrose and John Chrysostom. Clerics between Desert and Empire. Oxford 2011.
  • East and West in Late Antiquity. Leiden/Boston 2015 (gesammelte Aufsätze).

Literatur

  • John Drinkwater, Benet Salway (Hrsg.): Wolf Liebeschuetz Reflected. Essays presented by Colleagues, Friends & Pupils (= Bulletin of the Institute of Classical Studies. Supplement 91). London 2007.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wolf Liebeschuetz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.