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Horst Hippler

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Horst Hippler (* 23. September 1946 in Göttingen; † 6. März 2024)[1] war ein deutscher Physikochemiker und Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

Leben und Wirken

Hippler studierte Physik an der Universität Göttingen (1970 Diplom) und promovierte 1974 an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) in Lausanne/Schweiz. 1975/1976 war er Post-Doktorand am IBM Research Laboratory in San Jose (California, USA) und von 1977 bis 1992 wissenschaftlicher Assistent und Teilprojektleiter in einem Sonderforschungsbereich (SFB) an der Universität Göttingen. 1988 wurde er dort habilitiert.

Im Oktober 1993 bekam er einen Ruf auf eine C4-Professur an die Fakultät für Chemie der Universität Karlsruhe (TH).

Von 2000 bis 2002 war er Prorektor für Forschung und von 2002 bis 2009 Rektor der Universität Karlsruhe (TH); von 2009 bis 2012 stand er deren Rechtsnachfolger, dem Karlsruher Institut für Technologie, vor.[2] Von 2006 bis 2009 war er Gründungs-Präsident des TU9-Zusammenschlusses. Von 2010 bis 2012 führte er den Vorsitz der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg.[3][4]

Horst Hippler war seit dem 1. Mai 2012 Präsident der Hochschulrektorenkonferenz.[5] In dieser Funktion setzte er sich insbesondere für eine Verfassungsreform ein, die eine Beteiligung des Bundes an der Grundfinanzierung der Hochschulen ermöglichen soll und die Ende 2014 in Kraft trat. In seine Amtszeit fallen verschiedene HRK-Empfehlungen zu den Auswirkungen der neuen Medien auf die Hochschulen. Ein weiterer Schwerpunkt sind Karriereperspektiven von Nachwuchswissenschaftlern und der europäische Forschungsraum. Im Plagiat-Fall Annette Schavans plädierte er gegenüber der Fakultät für ein Mehraugenprinzip bei den Gutachtern und personelle Trennung von Begutachtung und Entscheidung. Diese Positionierung war umstritten und wurde von der Fakultät mit Hinweis auf die Rechtslage zurückgewiesen.[6]

Im August 2010 unterzeichneten Hippler und etwa 40 andere Prominente den Energiepolitischen Appell für eine Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke. Von Dezember 2010 bis Dezember 2011 hatte Hippler turnusgemäß die Präsidentschaft der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR) inne.[7] Im Mai 2015 wurde er als Präsident der Hochschulrektorenkonferenz für weitere drei Jahre wiedergewählt.[8] Im August 2018 trat Peter-André Alt seine Nachfolge an. Hippler war auch als Chefunterhändler des Projekts DEAL[9] tätig mit dem Ziel, bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. Dabei wird eine signifikante Änderung gegenüber dem gegenwärtigen Status quo bei der Verhandlung, den Inhalten und der Preisgestaltung angestrebt. Mit diesem Projekt wurde am 15. Januar 2019 die erste große Vereinbarung zwischen deutschen Institutionen und dem Verlag Wiley erzielt.[10]

Horst Hippler verstarb am 6. März 2024 im Alter von 77 Jahren.[1]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

Schriften (Auswahl)

  • mit B. Viskolcz: Addition complex formation vs. direct abstraction in the OH + C2H4 reaction. In: Phys. Chem. Chem. Phys. 2, Nr. 16, 2000, S. 3591–3596.
  • Formation and degradation of hydrocarbons in high-temperature reactions. In: Phys. Chem. Chem. Phys. 4, 2002, S. vii.
  • mit N. Krasteva, F. Striebel: The thermal unimolecular decomposition of HCO: effects of state specific rate constants on the thermal rate constant. In: Phys. Chem. Chem. Phys. 6, 2004, S. 3383–3388.
  • mit Binod R. Giri, Tobias Bentz und Matthias Olzmann: Shock-Tube Study of the Reactions of Hydrogen Atoms with Benzene and Phenyl Radicals. In: Zeitschrift für Physikalische Chemie. 223, 2009, S. 539–549.
  • mit Ravi Xavier Fernandes, Christa Fittschen: Kinetic Investigations of the Unimolecular Decomposition of Dimethylether behind Shock Waves. In: Reaction Kinetics and Catalysis Letters. 96, 2009, S. 279–289.
  • mit Oliver Schalk, Ji-Ping Yang, Andreas Hertwig, Andreas N. Unterreiner: Vibrational cooling in the liquid phase studied by ultrafast investigations of cycloheptatriene. In: Molecular Physics. 107, 2009, S. 2159–2167.
  • Horst Hippler (Hrsg.): Ingenieurpromotion – Stärken und Qualitätssicherung. Springer, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-23661-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 KIT: Zum Tod von Horst Hippler. Abgerufen am 8. März 2024.
  2. Horst Hippler wechselt von Karlsruhe nach Bonn. KIT-Presseinformation 137/2012 vom 6. September 2012, abgerufen am 31. Oktober 2012.
  3. Prof. Dr. Horst Hippler neuer Vorsitzender der Rektorenkonferenz BW, Pressemeldung im Informationsdienst Wissenschaft vom 9. März 2010, abgerufen am 10. März 2010.
  4. Wechsel an der Spitze der Landesrektorenkonferenz. Pressemitteilung der LRK, 26. März 2012, abgerufen am 17. Juli 2012 (PDF; 37 kB).
  5. Horst Hippler wird neuer HRK-Präsident. Pressemitteilung der Hochschulrektorenkonferenz vom 24. April 2012, abgerufen am 24. April 2012.
  6. #schavangate komplett: Das vollständige Dossier – Der Bericht der Uni Düsseldorf zum Download. Abgerufen am 25. Juli 2014.
  7. EUCOR – Organisation: Das Präsidium (Link nicht mehr abrufbar), EUCOR-Website, abgerufen am 13. Februar 2012.
  8. Hochschul-Organisation: Hippler bleibt Präsident der HRK. Spiegel-online, 12. Mai 2015, abgerufen am 12. Mai 2015.
  9. Projekt DEAL. Abgerufen am 28. April 2019.
  10. Carolyn Wilke: German Institutions and Wiley Reach Open-Access Publishing Deal. In: TheScientist. 16. Januar 2019, abgerufen am 28. April 2019 (english).
  11. Polanyi-Medaille für Professor Hippler. In: innovations-report.de. Universität Karlsruhe, 9. August 2006, abgerufen am 21. August 2017.
  12. Ehrendoktorwürde der Université de Strasbourg für Horst Hippler – HRK. In: www.hrk.de. Abgerufen am 11. Mai 2016.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Horst Hippler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.