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Holzart

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Mit Holzart wird das den entsprechenden Baumarten zugehörige Holz bezeichnet. Die Bezeichnung ist im einfachsten Fall aus der botanischen Bezeichnung der Baumart abgeleitet und besteht aus dem Gattungsnamen. So ist z. B. die Holzart Afzelia aus dem botanischen Namen des Baumes Afzelia africana bzw. Afzelia bipindensis abgeleitet. Oft leiten sich die Namen, wie im Fall der Rotbuche (rötliches Holz) und der Weißbuche („weißes“ Holz), auch direkt aus charakteristischen Holzeigenschaften ab. In diesen und anderen Fällen bezeichnen die Holzeigenschaften zugleich die Baumart. Neben der Farbe spielt teilweise auch der Geruch bei der Bezeichnung eine Rolle. So werden in angelsächsischen Sprachgebrauch aromatisch riechende Hölzer gern mit dem Namen Cedar versehen, auch wenn diese unterschiedlichen Gattungen zuzuordnen sind und mit dem echten Zedernholz nicht verwandt sind. Hinter der Western Red Cedar verbirgt sich der Riesen-Lebensbaum (Thuja plicata), während die Eastern Red Cedar eine Wacholderart (Juniperus virginiana) bezeichnet.

Eigenschaften

Holzarten unterscheiden sich in Aussehen (Farbe, Textur), Struktur, Dichte sowie technischen Eigenschaften und dementsprechend auch in ihrer Verwendung. Insbesondere Dichte und Struktur einer Holzart bestimmen deren Bearbeitbarkeit, Trocknungsverhalten und Permeabilität für Flüssigkeiten (Tränkbarkeit) aber auch deren Festigkeit, Elastizität und Dimensionsstabilität unter wechselndem Klima. Das Vorhandensein biozider Inhaltsstoffe (Extraktstoffe) im Kernholz bestimmt die Dauerhaftigkeit des Holzes. Da Holz ein natürliches Produkt ist, unterliegen seine Eigenschaften auch innerhalb einer Holzart natürlichen Schwankungen.

Holzartenbestimmung

Die genaue Bestimmung einer Holzart kann von Fachleuten z. T. über makroskopische Kriterien nach Farbe, Textur, Zuwachszonen, Geruch und besonderen Charakteristika des Holzgewebes erfolgen, ist aber im Zweifelsfall nur mit Hilfe einer mikroskopischen Analyse möglich. Die Holzartenbestimmung ist eine Aufgabe der Holzanatomie. Eine der größten Holzsammlungen befindet sich im Johann Heinrich von Thünen-Institut in Hamburg.

Holzarten und Handelsnamen

Der Übergang von Holzartenbezeichnungen zu gebräuchlichen Handelsnamen ist nicht immer eindeutig. Insbesondere bei Überseehölzern spielen die Handelsnamen, welche lokale Sonderbezeichnungen besitzen können, eine besondere Rolle. Hier werden häufig verschiedene Arten unter einem Handelsnamen zusammengefasst (Beispiele: Palisander, Sandelholz), der dann gelegentlich auch als Holzartenbezeichnung verwendet wird. Aber auch in Europa häufige Arten, wie z. B. das Holz der Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Quercus petrea) werden mit einigen nordamerikanischen Arten zusammen unter dem Handelsnamen Weißeiche geführt. Als Mahagonihölzer werden gleich mehrere amerikanische und afrikanische Arten der Familie Meliaceae bezeichnet. Im Falle des Handelsnamens Meranti (verschiedene Spezies der Gattung Shorea) unterscheiden sich die Arten und Herkünfte sogar deutlich in den Eigenschaften, so dass hier eine Differenzierung nach der Rohdichte des Holzes vorgenommen wird (Red Balau, Dark Red Meranti, Light Red Meranti).

Nomenklatur

Um mehr Klarheit auf dem Gebiet der Holzartenbezeichnung zu schaffen wurde die DIN 4076-1 (Benennungen und Kurzzeichen auf dem Holzgebiet; Holzarten) erstellt. Die Fassung von 1985 enthält die zu verwendenden Namen für 257 einheimische und ausländische Nadel- und Laubhölzer.[1] Die deutschsprachige Norm DIN 4076 führte jedoch zu Problemen im internationalen Handel, da die Abkürzungen der Holzarten aus den deutschen Namen gebildet wurden.

Im Jahr 2003 wurden in der DIN EN 13556 (Nomenklatur der in Europa verwendeten Handelshölzer) die Standardnamen für Rund- und Schnittholz in deutscher, englischer und französischer Sprache festgelegt.[2] Die Abkürzungen werden in der neuen DIN EN 13556 als Vierlettercode aus dem international einheitlichen wissenschaftlichen Namen der Art gebildet. Die ersten beiden Buchstaben des Gattungsnamen bilden den ersten und zweiten Buchstaben und die ersten beiden Buchstaben des Artnamens den dritten und vierten Buchstaben der Abkürzung[3]. So lautete beispielsweise die Abkürzung von Fagus sylvatica (Rotbuche) in der DIN 4076-1 „BU“ (hergeleitet aus Buche), die neue Bezeichnung nach DIN EN 13556 dagegen ist „FASY“ (hergeleitet aus Fagus sylvatica).

Illegaler Holzschlag und Washingtoner Artenschutzabkommen

Weltweit gibt es ca. 30.000 verschiedene Baumarten und dementsprechend auch einige tausend Holzarten, von denen allerdings nur ca. 200 – 300 von wirtschaftlicher Bedeutung sind. Das Washingtoner Artenschutzabkommen beschränkt oder verbietet den Handel mit Hölzern geschützter Arten. So ist der Handel mit Rio-Palisander (Dalbergia nigra) und Alerce (Fitzroya cupressoides) weltweit verboten. Einige andere Holzarten dürfen nur unter Auflagen gehandelt werden. Beispiele sind echtes Mahagoni (Swietenia macrophylla) und Pockholz (Guaiacum ssp.). Die Einfuhr indizierter Holzarten ist in Deutschland nach Verordnung (EG) Nr. 338/97 (Artenschutzverordnung) geregelt und wird vom Bundesamt für Naturschutz (BAN) kontrolliert.

In den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas, Afrikas, Asiens und in den ehemaligen Ostblockstaaten werden 50 % des Holzes illegal geschlagen, zwischen 16 % und 19 % der Holz- und Papierimporte in die Europäische Union stammen aus illegalen Quellen. Zur Identifikation die illegalen Holzes wurde in den Laboren der Firma Agroisolab im Auftrage der Umweltstiftung WWF Deutschland mit der Isotopenuntersuchung ein Analyseverfahren entwickelt, um mittels der Isotopie die Ursprungsregionen der Proben zu bestimmen. Die individuellen Anteile von Sauerstoff- und Wasserstoffisotopen des Niederschlags lagern sich in entsprechenden Konzentrationen in der Zellulose des Holzes ab und ermöglichen eine regionale Zuordnung der Probestücke durch Vergleich mit Referenzdaten möglicher Ursprungsregionen. Zur Schaffung einer Internationalen Holzdatenbank haben WWF – Mitarbeiter Holzproben aus Staaten, die für den deutschen Holzimport von entscheidender Bedeutung sind, erhoben, um den Handel mit illegalem Holz aufzuklären und langfristig zu beenden.[4]

Literatur

  • Wagenführ, Rudi (2007): Holzatlas. 6. neu bearb. und erw. Aufl. Leipzig: Fachbuchverl. Leipzig im Hanser Verl. ISBN 3-446-40649-2
  • Wagenführ, Rudi (2004): Bildlexikon Holz. [264 europäische und außereuropäische Nutzholzarten ; 344 Texturbilder sowie Namen, Vorkommen, Merkmale und Hinweise]. 2. verb. und erw. Aufl. München: Fachbuchverl. Leipzig im Hanser Verl., ISBN 3-446-22851-9
  • DIN 4076-1: Benennungen und Kurzzeichen auf dem Holzgebiet; Holzarten

Weblinks

Quellen

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Holzart aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.