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Henry Stern

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Henry Stern, Donald Trump (New York, August 1986)

Henry Stern (19352019) war Commissioner des New York City Department of Parks and Recreation von 1983 bis 1990 und erneut von 1994 bis 2000.

Leben

Der tachles-Newsletter schrieb am 2. April 2019 (Autor: Andreas Mink):

Henry Stern hat zwei Bürgermeistern als ausserordentlich tüchtiger Leiter der öffentlichen Liegenschaften von New York City gedient. Berühmt war er zudem für seine exzentrischen Neigungen.

Am vergangenen Donnerstag ist in Manhattan 83-jährig Henry J. Stern der Parkinsonschen Krankheit erlegen. Er diente unter den Bürgermeistern Edward Koch und Rudolph Giuliani 1983-1990 und 1994-2002 als Leiter der Behörde für Parks, Schwimmbäder, Sportanlagen, Strände und sonstige Erholungsgebiete in New York City. Die «New York Times» charakterisiert Stern als «brilliant und streitbar», aber auch zu theatralischen Effekten neigend. So trat er dienstlich zu PR-Zwecken in allerlei Kostümen als Zinnsoldat, Matador, Astronaut oder Neptun auf, küsste Fische aus öffentlichen Teichen und robbte einmal durch das Robbenhaus im Central Park.

Gleichzeitig stehen Sterns Verdienste um «Parks and Recreation» in den fünf Stadtbezirken nur jenen des legendären Stadtplaners Robert Moses (1888-1981) zwischen 1934 und 1960 nach. Er war zudem acht Jahre lang Stadtrat und hat eine Reihe weiterer Ämter in New York City begleitet. Der überzeugte Linksliberale hat die Flächen unter seiner Verwaltung um fünf Prozent auf rund 11.300 Hektar erweitert und auch unter dem Republikaner Giuliani in Zeiten harter Sparmassnahmen und Entlassungen in seinem Ressort «sauberer, sicherer und besser zugänglich» werden lassen, so die «Times».

Die Zahl der Arbeitskräfte dort wurde zwischen 1984 und 2000 auf 2400 halbiert. Stern musste gerade in seiner ersten Amtszeit häufigem Vandalismus in öffentlichen Anlagen entgegentreten. Unter Giuliani gelang ihm der Übergang von einer Finanzierung weitgehend aus Steuermitteln zu privaten Spenden. Die Zahl der Stifter erreichte Zehntausend und Stern ernannte sie zu «Mitgliedern der Park-Familie». Er vermochte zudem 40'000 Freiwillige zu mobilisieren, die regelmässig zu Säuberungsaktionen in öffentliche Liegenschaften zogen.

Daneben hat Stern über eine Milliarde Dollar an Steuergeldern in Wiederaufforstung und die Restoration von Biotopen und Grünanlagen investiert. Seine aggressive Seite zeigte er durch «Kriegserklärungen» an nicht angeleinte Hunde und den Vorschlag, «Baum-Mord» als mit Haftstrafen belegtes Verbrechen in die Gesetzbücher aufzunehmen. Daneben hat er 1980 nach der Ermordung John Lennons eine Ecke im Central Park an der 72. Strasse als «Strawberry Fields» dem ex-Beatle gewidmet.

Legendär sind Sterns exzentrische Neigungen. So veranstaltete er ein langwieriges Begräbnis für einen Baum und verlieh Tausenden von Angestellten «noms du parc» für die Kommunikation über Walkie-Talkies. Sein Kürzel war «Starquest». Als junger Fan hat er das Strassenzeichen an der Kreuzung in Kalifornien abmontiert und zurück an die Ostküste gebracht, an der James Dean 1955 den tödlichen Autounfall erlitten hat. Das Ende seiner Dienstzeit war von Rassismus-Vorwürfen afroamerikanischer und lateinamerikanischer Stadtangestellter überschattet. Stern hat diese jedoch stets abgestritten.

Er wurde 1935 im Norden Manhattans als Sohn jüdischer Immigranten aus Deutschland und Russland geboren. Er besuchte die exzellente «Bronx High School of Science», studierte zunächst am lokalen City College und schloss bereits mit 22 an der Harvard Law School ab. Anschliessend war er einige Jahre als Assistent von Richtern aktiv, ehe er 1962 seine Tätigkeiten für die City begann. 1977 wurde er in Manhattan zum Stadtrat für besondere Angelegenheiten gewählt.

Stern lebte über ein halbes Jahrhundert lang in der selben Wohnung an der East 84th Street und hinterlässt neben seiner Frau Margaret Ewing einen Bruder, eine Schwester, zwei Söhne und fünf Enkelkinder.

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