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Hella (Unternehmen)

Aus Jewiki
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HELLA KGaA Hueck & Co.
HELLA Logo 3D Background 4C 300dpi.jpg
Rechtsform Kommanditgesellschaft auf Aktien
ISIN DE000A13SX22
Gründung 1899
Sitz Lippstadt, Deutschland
Leitung Jürgen Behrend, persönlich haftender Gesellschafter, Rolf Breidenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung
Mitarbeiter 33.689 (31. Mai 2016)[1]
Umsatz 6,352 Mrd. EUR (2015/16)[1]
Branche Automobilzulieferer
Website www.hella.de

Die Hella KGaA Hueck & Co. (Eigenschreibweise HELLA) ist ein international operierender deutscher Automobilzulieferer mit Hauptsitz in Lippstadt, Nordrhein-Westfalen. Die Kerngeschäfte des Konzerns gliedern sich in drei Segmente: Automotive, Aftermarket und Special Applications.

Allgemein

Hella zählt zu den Top 40 der weltweiten Automobilzulieferer sowie zu den 100 größten deutschen Industrieunternehmen und verfügt über eine der größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile, Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen in Europa.[2] Weltweit sind rund 33.700 Menschen an mehr als 125 Standorten in über 35 Ländern[3] beschäftigt. Davon arbeiten mehr als 6.000 Ingenieure und Techniker in Forschung und Entwicklung.

Aufteilung

Das Segment Automotive setzt sich zusammen aus Entwicklung, Herstellung sowie Vermarktung von Komponenten und Systemen der Lichttechnik und Elektronik für Fahrzeughersteller und andere Zulieferer. Im Segment Aftermarket entwickelt, produziert und vermarktet Hella Produkte für den unabhängigen Teilehandel und für Werkstätten. Das Segment Special Applications bedient Zielgruppen von Baumaschinen- und Bootsherstellern bis hin zu Kommunen und Energieversorgern mit Licht- und Elektronikprodukten.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1899 von Sally Windmüller unter dem Namen „Westfälische Metall-Industrie Aktien-Gesellschaft (WMI)“ gegründet. Zu dieser Zeit bestand das Produktprogramm aus Ballhupen und Kerzen- und Petroleum-Lampen für Kutschen.

Der Name Hella wurde erstmals 1908 als Warenzeichen für einen Acetylen-Scheinwerfer verwendet. 1923 übernahm die Lüdenscheider Fabrikantenfamilie Hueck die Aktienmehrheit. 1986 wurde der Name Hella schließlich in die Firmenbezeichnung aufgenommen. Die wahrscheinlichste Erklärung für den Markennamen wird Sally Windmüller persönlich zugeschrieben, der damit seine Frau Helene, in Kurzform Hella, ehren wollte, gleichzeitig aber die spielerische Assoziation zwischen dem Namen und dem Wort „heller“ nutzen wollte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit der Erweiterung des Unternehmens begonnen, sodass im Jahr 1951 die erste deutsche Tochtergesellschaft in Todtnau die als Metallwerke Todtnau gegründet wurde, die dann im Jahre 1976 in im heutigen Standort nach Wembach verlegt wurde. Heute verfügt das Unternehmen in Deutschland unter anderem über Standorte in Lippstadt, Bremen, Recklinghausen, Hamm (Bockum-Hövel), Nellingen und Wembach. Das seit 1973 bestehende Zentrallager in Erwitte firmiert heute als Hella Distribution GmbH. In den frühen 1960er-Jahren wurde ebenso mit der Internationalisierung des Unternehmens begonnen und im Jahr 1961 die erste ausländische Produktionsstätte in Mentone, Australien, gegründet. Heute verfügt Hella über 100 Standorte in 35 Ländern und ist in den Wirtschaftsräumen Europa, NAFTA/Südamerika, Afrika sowie Asien/Pazifik vertreten.

Seit den 1990er Jahren ist Hella zudem an mehreren Joint Ventures mit anderen Automobilzulieferern beteiligt, um über die Kerngeschäftsbereiche hinaus Kompetenzen in weiteren Bereichen aufzubauen. Zurzeit betreibt Hella verschiedene Kooperationen mit Behr, Plastic Omnium, Samlip, Leoni, Mando, TMD Friction und InnoSenT GmbH (Stand: 09/2014). Joint Ventures sind beispielsweise HBPO GmbH und BHTC GmbH in Lippstadt oder auch Intedis GmbH[4] in Würzburg. Die unterschiedlichen Joint Ventures beschäftigen sich u.a. mit der Architektur von Elektronik-Bordnetzen (Joint Venture Intedis) oder der Entwicklung von Diagnose-Hardware (Joint Venture Hella Gutmann Solutions, Ihringen). Des Weiteren wurde im Jahr 2002 die gemeinsame Holdinggesellschaft „Hella Stanley Ltd Pty“ mit Stanley Electric Co., Ltd. als Partner und mit Sitz in Melbourne gegründet.[5]

Wegen starker wirtschaftlicher Schwankungen musste Hella im Geschäftsjahr 2005/06 Einbußen beim Gewinn verzeichnen. Ein durch die Geschäftsführung beschlossenes Programm zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung zeigte allerdings schnell Wirkung, so dass Hella bereits im darauffolgenden Geschäftsjahr 2006/07 wieder einen operativen Gewinn erwirtschaftete. Im Geschäftsjahr 2007/08, das am 31. Mai 2008 endete, konnte der operative Gewinn weiterhin deutlich gesteigert werden. Dazu verzeichnete Hella mit 3,9 Mrd. den zweithöchsten Konzernumsatz der Firmengeschichte, der im Geschäftsjahr 2010/2011 mit rund 4,4 Milliarden Euro übertroffen wurde. Im Geschäftsjahren 2013/2014 erreichte der Umsatz 5,3 Milliarden Euro.

Die Aktien des Unternehmens werden an der Frankfurter Wertpapierbörse sowie an der Börse Luxemburg gehandelt und sind im SDAX enthalten. Am 21. September 2015 wurde die Aktie in den MDAX aufgenommen.[6]

Produkte

Der Hella-Konzern entwickelt und fertigt im Geschäftssegment Automotive Komponenten und Systeme der Lichttechnik und Elektronik. Im Segment Aftermarket verfügt er über eine der größten Handelsorganisationen für Kfz-Teile, -Zubehör, Diagnose und Serviceleistungen in Europa. Im Special Applications-Segment entwickelt Hella Produkte für Spezialfahrzeuge. In Joint-Venture-Unternehmen zudem komplette Fahrzeugmodule, Klimasysteme und Bordnetze.

  • Im Geschäftsbereich Licht entwickelt und fertigt Hella Scheinwerfer, Leuchten und Innenbeleuchtung. Aktuelle Innovationen sind sensorengesteuerte Scheinwerfersysteme, die sich der jeweiligen Fahr- und Wettersituation anpassen, sowie sog. Blendfreies Fernlicht. Scheinwerfer mit LEDs als Lichtquellen für Abblendlicht und Fernlicht werden bereits in Serie produziert, so etwa für den Cadillac Escalade Platinum. Als Positions- und Tagfahrlicht sind sie in vielen Mittel- und Oberklassefahrzeugen bereits serienmäßig vorhanden.
  • Kamerabasierte Fahrerassistenzsysteme zur Optimierung der Lichtverteilung in Abhängigkeit von der jeweiligen Verkehrssituation wurden entwickelt. Dazu übernahm das Unternehmen 2006 den in Berlin ansässigen Spezialisten AGLAIA für visuelle Sensorsysteme.
  • Systeme zur Effizienzsteigerung sowie Sicherheits- und Komfortsysteme prägen das Elektronik-Produktportfolio. Dazu gehören Datenbus-fähige elektronische Steuergeräte sowie Dachbedieneinheiten in Form von Licht-Elektronik-Modulen, aber auch Fahrzugangs- und Fahrberechtigungssysteme. Module für das Strommanagement optimieren den Energiehaushalt des Bordnetzes und verbessern die Batterie-Ladebilanz. Weitere Produktfelder sind elektronische Fahrerassistenzsysteme, u.a. gestützt auf 24-GHz-Radarsensoren. Wichtige Produkte sind hier Spurwechselassistenten und Ausparkhilfen. Weitere wichtige Produktbereiche sind elektronische Komponenten wie Aktuatoren, Fahrpedalgeber, Lenksteuergeräte für EPS-Systeme, Ölsensoren, Positionssensoren, Regen/Lichtsensoren, Scheinwerferreinigungsanlagen und Vakuumpumpen.
  • Neben Fahrzeugzubehör für zivile PKW entwickelt und fertigt Hella auch Sondersignalanlagen für behördliche Einsatzfahrzeuge. Dazu gehören Rundumkennleuchten und Blitzkennleuchten (in blau und gelb), optische Warnsysteme (OWS) sowie Rundum-Ton-Kombinationen (RTK). Das sind kompakte Dachaufbauten, die zwei Blaulichter, Folgetonhorn und evtl. verschiedene Zusatzelemente vereinen. Sie werden von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und zahlreichen anderen Betreibern von Einsatz- und Sonderfahrzeugen verwendet. Zur Produktpalette für Behörden gehören weiterhin Scheinwerfer, sog. Straßenräumer (Blitzleuchten am Stoßfänger) und einige weitere Produkte, wie z.B. verdeckte Sondersignalanlagen für zivile Einsatzfahrzeuge.
  • Durch strategische Partnerschaften mit Unternehmen wie Plastic Omnium und Behr ist Hella auch in anderen Bereichen etabliert, zum Beispiel Frontends (Joint Venture HBPO GmbH, Lippstadt) sowie Klimaregelsysteme und Sensoren (Joint Venture BHTC GmbH, Stuttgart).
  • Das neuseeländische Tochterunternehmen Hella-New Zealand Limited liefert mit dem Hella-Marine-Programm Leuchten für den Schiffseinsatz. Dazu gehören neben Mast- und Innenleuchten in LED-Technik auch Leuchtensysteme für Bootstrailer.
  • 2012 ging Hella mit dem chinesischen Automobilhersteller BAIC eine Kooperation ein, um auf den chinesischen Markt speziell zugeschnittene Lichtsysteme zu entwickeln und zu produzieren[7].

Produktentwicklung

Produktentwicklung

um
1908 erste elektrische Scheinwerfer
1915 Erstes Abblendlicht
1936 Scheinwerfer für den Volkswagen-Prototyp
1957 Asymmetrische Lichtverteilung
1965 Erster vollelektronischer Blinkgeber
1971 H4-Halogenlicht
1983 Erster DE-Projektionsscheinwerfer
1988 Freiformreflektor
1992 Gasentladungs-Xenon-Scheinwerfer der ersten Generation geht in Serie
1993 Zulassung des ersten europäischen Hauptscheinwerfers mit Kunststoffstreuscheibe
1999 Erster Bi-Xenon-Scheinwerfer geht in Serie
Mit dem “Contactless Inductive Position Sensor” (CIPOS) führt HELLA einen eigenen Positionssensor ein, der sich bis heute millionenfach bewährt hat.
Serieneinführung integrierte Regen-Licht-Sensoren
2002 Erste spezielle Tagfahrleuchte
2003 Weltweit erste Serienanwendung von weißen LEDs im Scheinwerfer (Tagfahrlicht)
Abbiegelicht und dynamisches Kurvenlicht
Einführung des intelligenten Batteriesensor (IBS)
2007 Erste Front-Kamera mit Verkehrszeichenerkennung
2008 Hella stellt seinen ersten Voll-LED-Scheinwerfer für den Cadillac Escalade Platinum vor. Dieser wird im Januar 2009 auf dem US-Markt eingeführt.
Hella erhält weltweite Zulassung für den Spurwechselassistenten im neuen Audi A4.
2010 Entwicklung eines Lenksteuergerätes für EPS-Systeme (elektrische Servolenkung)
Erster kamerabasierter Scheinwerfer mit adaptierter Hell-Dunkel-Grenze
2012 Erster Scheinwerfer mit LED-Hauptlichtfunktionen für das Truck-Segment
2013 Erster LED-Matrix-Scheinwerfer mit blendfreiem Fernlicht

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 HELLA KGaA Hueck & Co.: Geschäftsbericht 2015/2016. (PDF; 4,9 MB) Abgerufen am 25. August 2016.
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  3. Hella KGaA Hueck & Co.: Übersicht über weltweite Hella Standorte (abgerufen am 3. September 2014)
  4. Intedis Intedis GmbH Co. KG: Unternehmen (abgerufen am 14. Juli 2012)
  5. Hella und Stanley gründen Holding in Melbourne. Motor Talk, 1. März 2002, abgerufen am 12. September 2013.
  6. http://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/boerse-frankfurt-vonovia-loest-lanxess-im-dax-ab/12276962.html
  7. http://www.automobilwoche.de/article/20120605/REPOSITORY/120609971/hella-schlie%C3%9Ft-joint-venture-mit-baic


51.6743498.356809
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