Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Helga Feddersen

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Helga Feddersen (* 14. März 1930 in Hamburg; † 24. November 1990 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin, Autorin und Sängerin. Die Hamburger Volksschauspielerin war auf die Rolle der naiven, liebenswerten „Ulknudel“ abonniert, insbesondere, seit ihr Gesicht 1955 durch eine Gesichtslähmung infolge einer Operation verzerrt worden war.

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles
Du, die Wanne ist voll (mit Dieter Hallervorden)
  DE 4 20.11.1978 (21 Wo.)
  AT 12 15.12.1978 (3 Wo.)
Gib mir bitte einen Kuß
  DE 16 19.10.1981 (8 Wo.)

Karriere

Nach einer Schauspielausbildung bei Eduard Marks hatte sie ihr Debüt 1949 mit Ostern von Strindberg bei Helmuth Gmelin im Theater im Zimmer. Im Film war sie bereits 1951 in einer kleinen Nebenrolle in dem wenig erfolgreichen Unterhaltungsstreifen Professor Nachtfalter zu sehen, in dem Johannes Heesters die männliche Hauptrolle spielte. Es folgten Engagements am Deutschen Schauspielhaus (1966) und in Peter Ahrweilers „Kleinen Komödie“ (1981).[1] Bevor Feddersen als Schauspielerin und Entertainerin ihre große Karriere im deutschen Fernsehen begann, war sie bereits eine renommierte Autorin, die aus ihrem ursprünglich-hanseatischen Erleben Fernsehspiele schrieb, die damals von der Kritik als „neu“ bezeichnet wurden.

Meistens wirkte Feddersen in Filmen und Serien rund um die Alster mit, wie 1963 in dem Kriminalfilm Das Haus an der Stör aus der Reihe Stahlnetz, aber auch international beachtet als Klothilde in dem Film Buddenbrooks oder in Lola unter der Regie von Rainer Werner Fassbinder. 1971 spielte sie im Ohnsorg-Theater das Stück Der möblierte Herr an der Seite von Hanno Thurau, Heidi Kabel, Werner Riepel und Henry Vahl. 1975 wurde sie schlagartig bekannt durch ihre Rolle als Else Tetzlaff in Wolfgang Menges Ein Herz und eine Seele mit Heinz Schubert. Feddersen ersetzte Elisabeth Wiedemann, die gemeinsam mit Diether Krebs die Serie verlassen hatte. Allerdings konnte Feddersen nicht an die Erfolge ihrer Vorgängerin anknüpfen. Des Weiteren schrieb sie Drehbücher, unter anderem für das Fernsehspiel Vier Stunden von Elbe 1 (1967)[2] und die Serien Kümo Henriette (1979–1982), Kapitän Harmsen (1969) oder Helga und die Nordlichter (1984), in der sie selbst die Hauptrolle verkörperte. Sie war auch als Synchronsprecherin tätig, zum Beispiel für den Film Ditte – ein Menschenkind (1950).

Ihr erster Mann, der frühere NDR-Dramaturg Götz Kozuszek († 1985), mit dem sie seit 1962 verheiratet war, entdeckte auch Helga Feddersens Talent als Schriftstellerin. Im Jahr 1979 veröffentlichte sie ihr Buch Hallo, hier ist Helga, welches aus vielen kleinen Kurzgeschichten aus ihrem Leben bestand und von einem kleinen Hamburger Verlag zunächst regional, später national veröffentlicht wurde. Das Buch war allerdings aufgrund des ausbleibenden Kauferfolges nach wenigen Jahren vergriffen.

Anfang der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre wirkte sie in mehreren humoristischen Fernsehserien wie Ach, du dickes Ei (1975–1977) oder der skurrilen Abramakabra (1972 mit Uwe Dallmeier) mit und moderierte zusammen mit Frank Zander die von Gags durchzogene Musiksendung Plattenküche (1977–1980). Häufiger Comedy-Partner war auch Dieter Hallervorden, mit dem sie 1978 die Single Du, die Wanne ist voll (eine deutsche Parodie von You're the One That I Want aus dem Hit-Musical Grease) aufnahm, die ein unerwarteter Kassenschlager wurde. Bereits 1975 hatte Feddersen ihr Schallplatten-Debüt, eine von Christian Bruhn produzierte, arrangierte und komponierte Langspielplatte, auf der sie abwechselnd Stegreifgeschichten erzählt und eigene Texte singt.

Grab in Stuttgart-Bad Cannstatt, 2006
Grab auf dem Steigfriedhof in Stuttgart-Bad Cannstatt, 2013
Straßenschild in Stuttgart-Bad Cannstatt, 2014

1983 gründete Helga Feddersen mit ihrem Lebensgefährten Olli Maier das 250 Zuschauer fassende Theater am Holstenwall in Hamburg und verwandelte den alten Ballsaal in eine Spielstätte mit überregionaler Bekanntheit.

Krankheit und Tod

Bereits im Jahre 1955 wurde bei Feddersen ein bösartiger Tumor an der Ohrspeicheldrüse diagnostiziert. Zwar konnte dieser erfolgreich entfernt werden, doch blieb ihr Gesicht sowohl optisch als auch motorisch stark in Mitleidenschaft gezogen. Letzteres besserte sich fünf Jahre später. Auch in den 1980er Jahren musste sie zwei weitere Tumoroperationen über sich ergehen lassen. Hinzu kam eine Kiefervereiterung, sodass sämtliche Zähne entfernt werden mussten. Der erneute Schicksalsschlag löste bei Feddersen sowohl eine Medikamentenabhängigkeit als auch Magersucht aus, wodurch sie auf 32 kg abmagerte. Im Jahre 1989 ging ihr Theater in die Insolvenz; Feddersen zog sich daraufhin auf die Insel Föhr zurück. Am 24. November 1990 erlag sie in einem Hamburger Krankenhaus einem Leberkrebsleiden,[3] nachdem sie ihren langjährigen Lebensgefährten Olli Maier kurz zuvor geheiratet hatte.[4]

Grab und Widmungen

Ihre Urne wurde auf dem Steigfriedhof in Stuttgart-Bad Cannstatt, der Heimatstadt ihres Mannes, beigesetzt. (Grabfeld Nr. 29, Reihe Nr. 5, Platz Nr. 3)

Die deutsche Band Element of Crime widmete Feddersen 1991 auf ihrem ersten deutschsprachigen Album Damals hinterm Mond das nach ihrem Fernsehfilm Vier Stunden von Elbe 1 benannte Lied Vier Stunden vor Elbe 1.

In Stuttgart-Bad Cannstatt wurde 2014 der Helga-Feddersen-Weg nach ihr benannt. [5]

Filmografie (Auswahl)

Daneben weitere Auftritte, wie z. B. in: Geschichten aus der Heimat, Dem Täter auf der Spur, Die Pyramide, Dalli Dalli, Ein Fall für TKKG, Wetten, dass..? u. a.

Quellen

Weblinks

 Commons: Helga Feddersen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Helga Feddersen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.