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Heinz Knobloch

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Heinz Knobloch, 1976

Heinz Knobloch (geb. 3. März 1926 in Dresden; gest. 24. Juli 2003 in Berlin-Pankow) war ein deutscher Schriftsteller und Feuilletonist.

Leben

Knobloch lebte seit 1935 in Berlin. Er ist vor allem durch seine Feuilletons bekannt geworden, die über 20 Jahre wöchentlich in der Wochenpost unter der Kolumnen-Rubrik „Mit beiden Augen“ erschienen und von dem Grafiker und Maler Wolfgang Würfel illustriert wurden. Seine informativen und humorvollen Artikel erreichten eine sehr große Leserschaft. Es liegt eine Vielzahl von Sammelbänden seiner Feuilletons vor. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit dem Feuilleton als literarischer Gattung und entdeckte Berliner Feuilletonisten der Vergangenheit wieder, wie z. B. Julius Rodenberg.

Heinz Knobloch 1982 bei einer Autogrammstunde

Durch intensive Recherchen hat Knobloch mit seinen Büchern auch zur Wiederentdeckung von weiteren Persönlichkeiten und zur Aufklärung bis dahin unbekannter historischer Sachverhalte beigetragen. Sein Buch Herr Moses in Berlin beschreibt den Berliner Philosophen Moses Mendelssohn, in Meine liebste Mathilde porträtiert Knobloch Mathilde Jacob, die Sekretärin Rosa Luxemburgs, Der beherzte Reviervorsteher erzählt die Geschichte um den durch den Polizisten Wilhelm Krützfeld verhinderten Brand der Synagoge in der Oranienburger Straße während der Novemberpogrome 1938. Der arme Epstein bringt Licht in die Geschichte um den Tod des Berliner SA-Mannes Horst Wessel.

Grab Heinz Knoblochs auf dem Johannisfriedhof in Dresden

Heinz Knobloch erhielt 1986 den Nationalpreis der DDR III. Klasse für Kunst und Literatur, 1986 den Lion-Feuchtwanger-Preis, 1994 den Moses-Mendelssohn-Preis für Toleranz und 1998 den Verdienstorden des Landes Berlin. Am 3. März 2005 wurde in Berlin-Pankow die Grünanlage vor dem langjährigen Wohnhaus Knoblochs (zwischen Masuren- und Samländischer Straße sowie der Berliner - und Mühlenstraße) zeremoniell zum Heinz-Knobloch-Platz umbenannt. Ein dort aufgestelltes Relief, das Heinz Knoblochs Konturen abbildet, entwarf der Pankower Bildhauer Professor Gerhard Thieme.

1953 heiratete er Helga Leutloff. Aus der Ehe gingen die Tochter Dagmar (* 1957) und der Sohn Daniel Knobloch (* 1964) hervor.[1] Nach Knoblochs Tod hat sich in Berlin der „Freundeskreis Heinz Knobloch“ gebildet, um sein Werk und Andenken zu pflegen.[2]

Werke

  • Ein gewisser Reginald Hinz. Eulenspiegel-Verlag 1963
  • Pardon für Bütten. Eulenspiegel-Verlag 1965, Verlag der Nation 1976

Gesammelte Feuilletons

  • Mir gegenüber. 1960
  • Herztöne und Zimmermannssplitter. 1962
  • Die guten Sitten. 1964
  • Du liebe Zeit. 1966
  • Täglich geöffnet. 1970
  • Rund um das Bett. 1970
  • Bloß wegen der Liebe. 1971
  • Beiträge zum Tugendpfad. 1972
  • Innere Medizin. 1972
  • Man sieht sich um und fragt. 1973
  • Allerlei Spielraum. 1973
  • Kreise ziehen. 1974
  • Stäubchen aufwirbeln. 1974
  • Schattensprünge. 1975
  • Das Lächeln der Zeitung. 1975
  • Der Blumenschwejk. 1976, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984
  • Der Berliner zweifelt immer. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1977
  • Mehr war nicht drin. 1979, Mitteldeutscher Verlag Halle 3. Auflage 1983
  • Nachträgliche Leckerbissen. Aufbau-Verlag, Berlin, Weimar 1979. 180 S.
  • Handwärmekugeln. Verlag Tribüne, Berlin 1979
  • Berliner Fenster – Feuilletons. 1981, Mitteldeutscher Verlag Halle 1987, ISBN 3-354-00140-2.
  • Stadtmitte umsteigen – Berliner Phantasien. 1982, viele Neuauflagen bis 2002, Jaron Verlag Berlin 2002, ISBN 3-89773-042-1.
  • Angehaltener Bahnhof. Das Arsenal, Berlin 1984
  • Nicht zu verleugnen – Feuilletons. 1985, Mitteldeutscher Verlag Halle 2. Auflage 1986, ISBN 3-354-00125-9.
  • Zur Feier des Alltags – Feuilletons. 1986, Buchclub 65 Berlin 1988, ISBN 3-7464-0043-0.
  • Berliner Grabsteine. 1987, Morgenbuch-Verlag Berlin 1991, ISBN 3-371-00352-3.
  • Im Lustgarten – ein preußischer Garten im Herzen Berlins (mit Hendrik Gottfriedsen) 1989, Jaron Verlag 2001, ISBN 3-89773-032-4.
  • Die schönen Umwege – Beobachtungen. 1993, Transit-Verlag Berlin 3. Aufl. 1996, ISBN 3-88747-083-4.
  • Geisterbahnhöfe – Westlinien unter Ostberlin (mit Michael Richter und Thomas Wenzel), 1994, Links-Verlag Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-506-5.
  • Mißtraut den Grünanlagen! – Extrablätter. Transit-Verlag Berlin 1996, ISBN 3-88747-108-3.
  • "Lässt sich das drucken?" – Feuilletons gegen den Strich. UVK Konstanz 2002, ISBN 3-89669-354-9.
  • Berlins alte Mitte – rund um den Lustgarten; Geschichte zum Begehen. Jaron Verlag Berlin 1996, ISBN 3-932202-10-4.
  • Gartenlust und Gartenliebe – Abenteuer hinterm Zaun. edition hüne Berlin 2009, ISBN 978-3-941754-00-3.

Nachworte

  • zu Julius Rodenberg – Bilder aus dem Berliner Leben. Neuauflage. Berlin 1987, S. 355–374.

Monografien

  • Herr Moses in Berlin. 1979, 1993, Taschenbuch 1996, Jaron-Verlag Berlin 2006, ISBN 3-89773-076-6.
  • Meine liebste Mathilde – Die Freundin der Rosa Luxemburg. 1985, Fischerverlag, Frankfurt 1997, ISBN 3-596-12803-X.
  • Der beherzte Reviervorsteher – Ungewöhnliche Zivilcourage am Hackeschen Markt. 1989, Jaron Verlag Berlin 2003, ISBN 3-89773-072-3.
  • Der arme Epstein – Wie der Tod zu Horst Wessel kam. 1993, Aufbau-Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-7466-8021-2.
  • Die Suppenlina – Eine Menschenfreundin. Ed. Hentrich, Berlin 1997, ISBN 3-89468-241-8.

Biografisches

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Wolfgang Kubelke: Heinz Knobloch. In: Graphische Kunst. Heft 25/2, Memmingen 1985, ISSN 0342-3158, S. 61ff.
  • Jürgen Reifarth, Gunter Reus (Hrsg.): Heinz Knobloch. "Lässt sich das drucken?" – Gesammelte Feuilletons mit Kapiteleinführungen 2002
  • Kurzbiografie zu: Knobloch, Heinz. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 1.

Weblinks

 Commons: Heinz Knobloch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. H. K.: Mein Leben zwischen den Zeilen. Fischer TB 14678, Frankfurt a.M. 1999, S. 94.
  2. Website des Heinz-Knobloch-Freundeskreises
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinz Knobloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.