Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Harm Klueting

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Harm Klueting (2017)

Harm Klueting (* 23. März 1949 in Iserlohn) ist ein deutscher Historiker, Theologe, Universitätsprofessor und römisch-katholischer Priester. Seine Forschungsschwerpunkte sind Kirchengeschichte und Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit. Er hat aber auch Bücher über die Geschichte Westfalens vorgelegt.

Leben

Er wurde als Sohn von Hermann Klueting (1920−2017) und Esther Hanna Lydia Klueting geb. Grabow in Iserlohn geboren. Nach dem Besuch der Hohenlimburger Volksschule ging er auf das Friedrich-Harkort-Gymnasium in Herdecke. Dieses verließ er vorzeitig und absolvierte eine Buchhändlerlehre. Später erlangte Klueting mit einer Begabtensonderzulassung des nordrhein-westfälischen Kultusministers die Allgemeine Hochschulreife, bevor er die Ergänzungsprüfungen zum Reifezeugnis in Latein (großes Latinum), Griechisch (Graecum) und Hebräisch (Hebraicum) ablegte.

Ab 1969 studierte Klueting Geschichte, Historische Hilfswissenschaften, Slavistik, Germanistik, evangelische und katholische Theologie, Rechtswissenschaft und Kirchenrecht an den Universitäten Bochum, Köln, Wuppertal (Kirchliche Hochschule), Edinburgh, Münster und Paris (Institut Catholique). In Bochum promovierte er 1974 in Slavistik zum Doktor der Philosophie. 1978 schloss er in Köln sein Geschichtsstudium mit dem Magistergrad in Mittlerer und Neuerer Geschichte ab. Von 1981 bis 1983 war er Habilitandenstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1984 habilitierte er sich an der Universität Köln in Neuerer Geschichte und wurde dort Privatdozent.

1984 erfolgte seine Zuwahl als ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen. Es folgten Lehrstuhlvertretungen an der Universität Osnabrück für Geschichte der Frühen Neuzeit von 1985 bis 1987, an der Universität Bonn (Lehrstuhl Konrad Repgen) 1989/90 und an der Universität Göttingen in Neuerer Geschichte 1990/91. 1989 wurde Klueting zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Köln ernannt. Es folgten ein Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Halle an der Saale für Neuere Geschichte und Gastprofessuren an der Universität Leicester in England 1991 sowie an der Emory University in Atlanta in den USA, jeweils in Neuerer Geschichte.

1998 schloss Klueting das Studium der evangelischen Theologie an der Universität Münster als Diplom-Theologe ab. Er wurde 2000 in der evangelischen Kirche ordiniert. Im Jahre 2001/02 war er Gastprofessor an der Theologischen Fakultät der Universität Zürich für Kirchengeschichte. 2002 erhielt er einen Lehrstuhl für Kirchengeschichte am Protestantisch-theologischen Institut (Institutul Teologic Protestant) in Sibiu in Rumänien. Im folgenden Jahr promovierte er an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster in Kirchengeschichte zum Doktor der Theologie. Er habilitierte sich 2004 für Kirchen- und Dogmengeschichte durch Umhabilitierung von Sibiu an die Augustana Hochschule in Neuendettelsau.

Klueting ist Herausgeber der Buchreihe Historia profana et ecclesiastica. Geschichte und Kirchengeschichte zwischen Mittelalter und Moderne und Mitherausgeber der Innsbrucker Historischen Studien.

Im Jahre 2004 konvertierte Klueting zur römisch-katholischen Kirche. 2005 erlangte er die päpstliche Nostrifikation seines theologischen Doktorgrades im Sinne des Apostolischen Doktorates. 2007 wurde er von Neuendettelsau an die katholische Theologische Fakultät der Universität Fribourg (Schweiz) für Mittlere und Neuere Geschichte umhabilitiert. 2009 wurde er im Erzbistum Köln zum Diakon geweiht. Am 22. Februar 2011 empfing Klueting trotz des Umstandes, dass er verheiratet ist, mit einer Ausnahmegenehmigung nach Can. 1047 § 2.3° CIC[1] vom Kölner Kardinal und Erzbischof Joachim Meisner die Priesterweihe und wurde als Diözesanpriester in den Klerus des Erzbistums Köln inkardiniert.[2]

Klueting ist Professor der Neueren Geschichte an der Universität zu Köln (Philosophische Fakultät, Historisches Institut) und zugleich auf Dauer Hochschullehrer der Katholischen Theologie im Fach Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Universität Fribourg / Schweiz[3] sowie Assoziiertes Mitglied des Instituts für katholische Theologie der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln für das Fach Historische Theologie / Mittlere und Neuere Kirchengeschichte.

Klueting ist verheiratet mit Edeltraud Klueting, die ebenfalls Historikerin und katholische Theologin ist, und hat zwei erwachsene Kinder.[4]

Schriften (Auswahl)

Kirchengeschichte
  • Luther und die Neuzeit; Primus, Darmstadt, 2011, ISBN 978-3-89678-857-3
  • Fromme Frauen als gelehrte Frauen. Bildung, Wissenschaft und Kunst im weiblichen Religiosentum des Mittelalters und der Neuzeit (Mit-Hrsg., mit Edeltraud Klueting); Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek, Köln, 2010 (Libelli Rhenani. Schriften der Erzbischöflichen Diözesan- und Dombibliothek zur rheinischen Kirchen- und Landesgeschichte sowie zur Buch und Bibliotheksgeschichte, Band 37), ISBN 978-3-939160-30-4
  • The Catholic Enlightenment in Austria or the Habsburg lands - In: A Compagnion to the Catholic Enlightenment in Europe. Ed. by Ulrich L. Lehner u. Michael Printy. Brill, Leiden, 2010, S. 127–164
  • Das Konfessionelle Zeitalter. Europa zwischen Mittelalter und Moderne. Kirchengeschichte und Allgemeine Geschichte, 2 Bde.; Bd. 1: Primus, Darmstadt, 2007, ISBN 978-3-89678-337-0; Bd. 2 (Anmerkungen u. Literatur): LIT, Berlin, 2009, ISBN 978-3-8258-0360-5
  • Bistümer und Bistumsgrenzen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart (Mit-Hrsg., mit Edeltraud Klueting u. Hans-Joachim Schmidt); Herder, Rom, 2006, ISBN 978-3-451-26857-1
  • Edith Stein und Dietrich Bonhoeffer. Zwei Wege in der Nachfolge Christi; Johannes-Verlag, Leutesdorf, 2004, ISBN 3-7794-1499-6. Übernommen vom Paulinus-Verlag, Trier (ISBN 978-3-7902-2049-0)
  • Reformatio vitae. Johann Jakob Fabricius (1618/20-1673). Ein Beitrag zu Konfessionalisierung und Sozialdisziplinierung im Luthertum des 17. Jahrhunderts; LIT, Münster, 2003, ISBN 3-8258-7051-0 (Theol. Diss. Uni Münster)
  • Öffentliche Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung im Ehrenamt in den Gliedkirchen der EKD; Kohlhammer, Stuttgart, 2002, ISBN 3-17-017208-5
  • "Quidquid est in territorio, etiam est de teritorio": Josephinisches Staatskirchentum als rationaler Territorialismus - In: Der Staat 37 (1998) S. 417–434
Allgemeine Geschichte der Neuzeit
  • 200 Jahre Reichsdeputationshauptschluss. Säkularisation, Mediatisierung und Modernisierung zwischen Altem Reich und neuer Staatlichkeit (Hrsg.); Aschendorff, Münster, 2005, ISBN 3-402-05616-X
  • Das Reich und seine Territorialstaaten im 17. und 18. Jahrhundert (Mit-Hrsg., mit Wolfgang Schmale); LIT, Münster, 2004, ISBN 3-8258-7414-1
  • Irenik und Antikonfessionalismus im 17. und 18. Jahrhundert (Hrsg.); Olms, Hildesheim, 2003, ISBN 3-487-11940-4
  • Das Reich und Österreich 1648-1740; LIT, Münster, 1999, ISBN 3-8258-4280-0
  • Der Josephinismus. Ausgewählte Quellen zur Geschichte der theresianisch-josephinischen Reformen; Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt, 1995, ISBN 3-534-02340-4
  • Katholische Aufklärung - Aufklärung im katholischen Deutschland (Hrsg.); Meiner, Hamburg, 1993, ISBN 3-7873-1107-6
  • Das Konfessionelle Zeitalter 1525-1648; Ulmer, Stuttgart, 1989, ISBN 3-8001-2611-7
  • Die Lehre von der Macht der Staaten. Das außenpolitische Machtproblem in der "politischen Wissenschaft" u. in der praktischen Politik im 18. Jahrhundert; Duncker & Humblot, Berlin, 1986, ISBN 3-428-06052-0 (Habil.-Schrift Uni Köln)
Westfalica
  • Das Herzogtum Westfalen. Bd. 1: Das kurkölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der kölnischen Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803 (Mit-Hrsg., mit Jens Foken); Aschendorff, Münster, 2009, ISBN 978-3-402-12827-5; Bd. 2 (in 2 Tl.-Bde.): Das ehemalige kurkölnische Herzogtum Westfalen im Bereich der heutigen Kreise Hochsauerland, Olpe, Soest und Märkischer Kreis (19. und 20. Jahrhundert) (Mit-Hrsg., mit Jens Foken); Aschendorff, Münster 2012, ISBN 978-3-402-12862-6.
  • Geschichte Westfalens. Das Land zwischen Rhein und Weser vom 8. bis zum 20. Jahrhundert; Bonifatius, Paderborn, 1998, ISBN 3-89710-050-9
  • Geschichte von Stadt und Amt Medebach (Hochsauerland); Stadt Medebach, Medebach, 1994
  • Johann Suibert Seibertz: (1788 - 1871) ; Leben und Werk des westfälischen Historikers; Ausstellungskatalog, Brilon, 1988
  • Die Säkularisation im Herzogtum Westfalen 1802-1832. Vorbereitung, Vollzug und wirtschaftlich-soziale Auswirkungen der Klosteraufhebung; Böhlau, Köln, 1980, ISBN 3-412-06979-5
Slavistik
  • Die niederländische Gesandtschaft nach Moskovien im Jahre 1630/31. Edition der russischen Protokolle und ihrer niederländischen Übersetzungen. Mit paläographischer und sprachlicher Beschreibung. Ein Beitrag zur russischen Kanzleisprache (Prikaznyj Jazyk) des 17. Jahrhunderts; Hakkert, Amsterdam, 1976, ISBN 90-256-0756-X (Phil. Diss. Uni Bochum)

Literatur

  • Kurzbiographie (mit Auswahlbibliographie) In: Harm Klueting (Hrsg.): Das Herzogtum Westfalen. Bd.1: Das kölnische Herzogtum Westfalen von den Anfängen der Kölner Herrschaft im südlichen Westfalen bis zur Säkularisation 1803. Münster, 2009 ISBN 978-3402-12827-5 S. 922f.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Harm Klueting aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.