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Guido Dessauer

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Guido Dessauer, 2010

Guido Dessauer (geb. 7. November 1915 in Aschaffenburg; gest. 13. Januar 2012 in Tutzing) war ein deutscher Physiker, Buntpapierfabrikant, Autor, Honorarprofessor, Kunstmäzen und -sammler.

Leben

Guido Dessauer stammte aus einer Aschaffenburger Gelehrten- und Industriellenfamilie, die im Besitz der traditionsreichen Aschaffenburger Buntpapierfabrik war. Seine Eltern waren Hans Dessauer sen. und seine Ehefrau Bertha, geb. Thywissen, sein Bruder war Hans Dessauer, sein Onkel Friedrich Dessauer. Vielseitig interessiert und talentiert, studierte er in München Physik, beschäftigte sich darüber hinaus aber auch intensiv mit Kunst und Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs war Dessauer in der Flugzeugindustrie-Forschung tätig, später leistete er in der Papiertechnik Pionierarbeit und erwarb über 30 Patente. Seit 1945 arbeitete Dessauer in der Geschäftsführung der Aschaffenburger Buntpapierfabrik, deren Technik-Vorstand er 1951 wurde.

Gabrielle und Guido Dessauer, 2007

1985 wurde Dessauer zum Honorarprofessor am Institut für Papier-, Zellstoff- und Fasertechnik der Technischen Universität Graz berufen, wo er 1972 promoviert hatte. Zeitgleich hatte er ab 1970 eine Tätigkeit als Forschungs- und Entwicklungsleiter bei der Feldmühle AG in Düsseldorf inne.

1949 ehelichte Dessauer Gabrielle von Keller (* 20. Dezember 1916), eine Tochter von Friedrich von Keller, mit der er bis zu ihrem Tode am 22. Februar 2010 verheiratet blieb. Das Ehepaar hatte drei Töchter, Irene, Franziska und Friederike, und einen Sohn, Gabriel Dessauer, der in St. Bonifatius, Wiesbaden, Kantor ist. Die Familie lebte in Tutzing.

Kunst

Dessauer sammelte eine der bedeutendsten Privatkollektionen alter Skulptur in Deutschland. Die Auswahl umfasst Arbeiten italienischer, französischer, flämischer Bildhauer sowie Werke von Künstlern aus deutschsprachigen Ländern. Zahlreiche Bozzetti (Bildhauerentwürfe) und Modelletti (Ausführungs- oder Präsentationsmodelle) gewähren Einblick in den Entstehungsprozess von Skulpturen sowie die Arbeitsweise eines Bildhauers und seines Ateliers. Eine Auswahl von ungefähr 70 Werken des europäischen Barock und Klassizismus wurde 2001/2002 unter dem Titel "Kleine Ekstasen" mit einem ausführlichen Katalog in mehreren Museen gezeigt, darunter waren das Germanische Nationalmuseum und das Landesmuseum Joanneum.[1] Sie enthielt Werke von Antonio Canova, François Duquesnoy, Etienne-Maurice Falconet, Jean-Antoine Houdon, Camillo Rusconi und Philipp Jakob Straub.[2]

Anfang der 1950er Jahre erteilte Dessauer einen Auftrag an Horst Janssen, den Schwiegervater Dessauers zu porträtieren, worauf viele weitere Gemälde der Dessauer'schen Familie folgten. Mit Hilfe der in Aschaffenburg zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten entstanden auch Janssens erste Lithografien.

Schriften

Ehrungen und Auszeichnungen

Guido Dessauer war ab 1957 Mitglied im Rotary Club, zunächst in Würzburg. Als Gründungsmitglied des Clubs in Aschaffenburg 1958 wurde ihm anlässlich des 50. Jubiläumes die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Für seine Verdienste um die steirische Papierindustrie sowie Kunstförderung wurde ihm 2002 das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen.[3] 2008 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Literatur

  • Frank Matthias Kammel (Bearb.): Kleine Ekstasen – Barocke Meisterwerke aus der Sammlung Dessauer. Beiträge von Saskia Durian-Ress, Annette Scherer, Beatrize Söding, Ulrich Söding. Nürnberg 2001, ISBN 3-926982-73-X.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Guido Dessauer aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.