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Greiskräuter
Greiskräuter | ||||||||||||
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Frühlings-Greiskraut (Senecio vernalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Senecio | ||||||||||||
L. |
Die Pflanzengattung Greiskräuter (Senecio), auch Kreuzkraut genannt, zählt zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und umfasst weit über tausend Arten. Sie sind weltweit verbreitet.
Beschreibung
Greiskraut-Arten sind meist ein- oder zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, einige Arten sind sukkulente Pflanzen, einige Arten verholzen und wachsen als immergrüne Halbsträucher, Sträucher oder Kletterpflanzen. Sie erreichen je nach Art Wuchshöhen von 5 bis 100 (bis zu über 250) cm. Manche Arten bilden Rhizome. Die wechselständigen Laubblätter sind gestielt oder sitzend. Die Blattspreite kann ganz unterschiedlich geformt sein von fadenförmig über lanzettlich bis eiförmig und von gelappt bis gefiedert. Der Blattrand kann glatt, gezähnt oder gesägt sein.
Meist sind viele Körbchen in doldigen traubigen bis rispigen Gesamtblütenständen zusammengefasst. Es ist ein Involucrum mit je nach Art unterschiedlich vielen Hüllblättern vorhanden. Die Körbe enthalten am Rand 5, 8, 13 oder 21 (selten 34) zygomorphe, dreizipfelige Zungenblüten und innen (5 bis) 13 bis über 80 radiärsymmetrische Röhrenblüten. Die Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen. Es werden meist fünfrippige oder -geflügelte Achänen mit einem Pappus gebildet.
Namensherkunft
Der botanische Name leitet sich von lat. senex = Greis her, vermutlich, weil die fruchtenden Pflanzen durch die weißlichen Haarkronen der Früchte an Greisenhaare erinnern. Eine weitere Möglichkeit wäre wegen der halbkugeligen und nackten, an Glatzköpfe erinnernden Korbböden.
Systematik und Verbreitung
Die Verbreitung ist fast weltweit. Insgesamt sind in der Gattung Senecio etwa 1250 Arten beschrieben, damit stellt Senecio eine der artenreichsten Gattungen unter den Blütenpflanzen dar.[1][2] Von ihr wird aber von manchen Autoren die Gattung Jacobaea Mill. abgespalten.[3]
Allein in Mitteleuropa sind mindestens 30 Arten heimisch, beispielsweise das Gewöhnliche Greiskraut (Senecio vulgaris), das Klebrige Greiskraut (Senecio viscosus) als verbreitete „Unkraut“-Pflanzen.
Das Senecio nemorensis-Syngameon
Die Senecio nemorensis-Gruppe ist in Europa und Asien weit verbreitet, ihr Areal reicht von Nordspanien bis nach China, Taiwan und Japan. Sie setzt sich nach momentanem Forschungsstand aus neun Arten zusammen, von denen die meisten bei gemeinsamen Vorkommen miteinander hybridisieren und Übergangsformen bilden. In Deutschland kommen die Arten Senecio cacaliaster, Senecio hercynicus (Harz-Greiskraut), Senecio germanicus und Senecio ovatus (Fuchssches Greiskraut) vor. Senecio ucranicus kommt in den östlichen Karpaten vor, Senecio dacicus konnte bisher nur aus Rumänien nachgewiesen werden. Senecio stabianus und Senecio bayonnensis sind bis heute isolierte, in Südwesteuropa beheimatete Sippen (keine Hybridisierungsvorgänge). Senecio nemorensis ist eine sehr variable Sippe, die ihr Hauptverbreitungsgebiet in Sibirien hat, für deren intraspezifische Gliederung noch weitere Untersuchungen ausstehen.[4] Dazu gehören:
- Senecio bayonnensis Boiss.
- Senecio cacaliaster Lam.
- Senecio dacicus Hodálová & Marhold
- Senecio germanicus Wallr.
- Harz-Greiskraut (Senecio hercynicus Herborg)
- Senecio nemorensis L.
- Fuchssches Greiskraut (Senecio ovatus Willd., Syn.: Senecio fuchsii C.C.Gmel.)
- Senecio stabianus Lacaita
- Senecio ucranicus Hodálová
In Mitteleuropa vorkommende Arten (Auswahl)
- Eberrauten-Greiskraut (Senecio abrotanifolius L.), mit den Unterarten:
- Senecio abrotanifolius subsp. abrotanifolius
- Senecio abrotanifolius subsp. tiroliensis (Dalla Torre) Gams
- Alpen-Greiskraut oder Herz-Greiskraut (Senecio alpinus (L.) Scop., Syn.: Senecio cordatus W.D.J. Koch; Jacobaea alpina (L.) Moench)
- Wasser-Greiskraut (Senecio aquaticus Hill; Syn.: Jacobaea aquatica (Hill) G. Gaertn. et al.)
- Krainer Greiskraut (Senecio carniolicus Willd.)
- Gämswurz-Greiskraut oder Gämswurz (Senecio doronicum (L.) L.)
- Spreizblättriges Greiskraut (Senecio erraticus Bertol.; Syn.: Jacobaea aquatica var. erratica (Bertol.) Pelser & Meijden), mit den Unterarten:
- Senecio erraticus subsp. erraticus
- Senecio erraticus subsp. barbareifolius (Wimm. & Grab.) (Hegi)
- Raukenblättriges Greiskraut (Senecio erucifolius L.), mit den Unterarten:
- Senecio erucifolius subsp. erucifolius
- Senecio erucifolius subsp. tenuifolius Schübl. & Martens
- Fuchssches Greiskraut (Senecio fuchsii C.C.Gmel.)
- Schweizer Greiskraut (Senecio gaudinii Gremli, Syn.: Senecio ovirensis (W.D.J.Koch) DC. subsp. gaudinii (Gremli) Cuf.)
- Hallers Greiskraut (Senecio halleri Dandy)
- Spatelblättriges Greiskraut (Senecio helenitis (L.) Schinz & Thell., Syn.: Senecio spathulifolius (Gmel.) Griesselich)
- Schmalblättriges Greiskraut oder Schmalblatt-Greiskraut (Senecio inaequidens DC.)
- Graues Greiskraut oder Grau-Greiskraut (Senecio incanus L.)
- Steppen-Greiskraut (Senecio integrifolius (L.) Clairv.)
- Jakobs-Greiskraut oder Jakobskraut (Senecio jacobaea L.; Syn.: Jacobaea vulgaris Gaertn.)
- Hain-Greiskraut (Senecio nemorensis L.)
- Sumpf-Greiskraut (Senecio paludosus L.)
- Krauses Greiskraut (Senecio rivularis (Waldst. & Kit.) DC.)
- Felsen-Greiskraut (Senecio rupestris Waldst. & Kit.)
- Salzburger Greiskraut (Senecio salisburgensis (Cuf.) Rauschert)
- Fluss-Greiskraut (Senecio sarracenicus L., Syn.: Senecio fluviatilis Wallr.)
- Berg-Greiskraut oder Gebirgs-Greiskraut (Senecio subalpinus W.D.J. Koch)
- Wald-Greiskraut (Senecio sylvaticus L.)
- Frühlings-Greiskraut (Senecio vernalis Waldst. & Kit.)
- Klebriges Greiskraut oder Kleb-Greiskraut (Senecio viscosus L.)
- Gewöhnliches Greiskraut oder Gemeines Greiskraut (Senecio vulgaris L.)
Sonstige Arten
- Senecio arborescens Steetz
- Senecio articulatus (L. f.) Sch.Bip.: Die Heimat ist Südafrika.[3]
- Senecio bicolor (Willd.) Todaro (Syn.:Senecio cineraria DC.; Jacobaea maritima (L.) Pelser & Meijden): Die Heimat ist Südeuropa, Tunesien und die Türkei.[3]
- Senecio confusus Britten (Syn.:Pseudogynoxys chenopodioides (Kunth) Cabrera): Die Heimat ist Mexiko, Mittel- und Südamerika.[3]
- Senecio crassissimus Humbert. Die Heimat ist Madagaskar, wird als Zimmerpflanze gelegentlich genutzt.
- Senecio elegans L.: Die Heimat ist Südafrika.[3]
- Senecio formosoides Cuatrec.: Die Heimat ist Südamerika.
- Riesen-Kreuzkraut (Senecio grandifolius Less.): Die Heimat ist Mexiko.
- Senecio kleinia (L.) Less., Endemit der Kanarischen Inseln.
- Senecio kleiniiformis Suess.
- Kapefeu (Senecio macroglossus DC.): Die Heimat ist Mosambik, Simbabwe und Südafrika; die Art kommt aber auch eingebürgert in Australien vor.[3]
- Senecio rowleyanus H.Jacobsen (Syn.: Curio rowleyanus (H. Jacobsen) P. V. Heath): Die Heimat ist Südafrika.[3]
- Senecio serpens G.D.Rowley
- Senecio tamoides DC.: Die Heimat ist Südafrika und Swaziland.[3]
- Senecio thapsoides DC.: Die Heimat ist die Balkanhalbinsel von Dalmatien bis Griechenland.
- Senecio viravira Hieron.: Die Heimat ist Brasilien, Argentinien und Uruguay.[3]
Giftigkeit
Für die Gattung sind Pyrrolizidin-Alkaloide typisch, die zum großen Teil leberschädigend und krebsauslösend sind. Vergiftungssymptome treten meist sehr spät (nach Wochen oder Monaten) auf. Vergiftungen sind auch über Honig und Kuhmilch möglich. Das Vieh meidet Senecio-Arten auf der Weide, jedoch nicht im Heu. Hohe Greiskraut-Anteile können deshalb starke Schäden beim Vieh verursachen[5] – bei sehr hohen Dosen auch tödliche Vergiftungen (besonders bei Kleinsäugern). Verschiedene stark giftige Arten aus Mexiko liefern ein volkstümliches Mäusegift.
In der Volksmedizin wird es verdünnt bei Regelstörungen und Nasenbluten angewandt. Von einer Selbstbehandlung ist jedoch strikt abzuraten.
Bilder
Gämswurz-Greiskraut (Senecio doronicum)
Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
Graues Greiskraut (Senecio incanus)
Fuchssches Greiskraut (Senecio ovatus)
Klebriges Greiskraut (Senecio viscosus)
Senecio thapsoides subsp. visianius
Gewöhnliches Greiskraut (Senecio vulgaris)
Nachweise
Literatur
- Theodore M. Barkley: Senecio. In: Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/0195305647 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an., online (engl.).
Einzelnachweise
- ↑ Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 34. Auflage. Gustav Fischer, Stuttgart 1998, ISBN 3-437-25500-2.
- ↑ Artenzahl in der Referenz APWebsite.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Senecio im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ nach Herborg, Oberprieler und Hodálóva
- ↑ Gefahr am Wegesrand: Kreuzkraut vergiftet Allgäuer Wiesen - Bayerischer Rundfunk - Sendung "quer". In: br.de. 2. Juli 2015. Abgerufen am 6. Juli 2015.
Weblinks
- Einträge zu Senecio bei Plants For A Future
- Giftstoffe im Jakobs-Greiskraut bei giftpflanzen.com
- Senecio im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Die österreichischen Arten mit Links zu Steckbriefen der Arten.
- Greiskraut, die gelbe Gefahr?
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