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Gestagene

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Gestagene, auch Gelbkörperhormone oder Schwangerschafthormone, sind neben den Estrogenen die zweite wichtige Klasse der weiblichen Geschlechtshormone. Wie bei diesen handelt es sich um Steroidhormone.

Strukturformel von Pregnan
(10β,13β-Dimethyl-17β-ethyl-gonan)
Strukturformel von Pregnandiol
(Pregnan-3α,20α-diol)
Strukturformel von Progesteron
(Pregn-4-en-3,20-dion)
Strukturformel von Pregnenolon
(3β-Hydroxy-5-pregnen-20-on)

Gestagene sind Steroide, die als Grundgerüst Pregnan (10β,13β-Dimethyl-17β-ethyl-gonan) besitzen. Die wichtigsten Vertreter sind das Pregnandiol, das Progesteron und das Pregnenolon. Um die natürlichen Gestagene von den synthetischen Hormonen zu unterscheiden, werden letztere auch als „Progestine“ oder „Progestagene“ bezeichnet.

Funktion

Progesteron, das von Granulosazellen gebildet wird, die in der Wand des geplatzten Follikels sitzen, und die unter dem Einfluss des luteinisierenden Hormons (LH) das Corpus luteum bilden – in dem weiter Progesteron gebildet wird – bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einbettung der befruchteten Eizelle vor und verhindert eine weitere Follikelreifung, sofern es zur Befruchtung kommt.
Die Gestagene werden während der Schwangerschaft gebildet und verhindern den Eisprung zu dieser Zeit.[1]

Anwendung

Die natürlichen Gestagene werden medizinisch relativ selten eingesetzt.

Synthetische Analoga der Gestagene, Progestine genannt, werden in oral wirksamen Verhütungsmitteln eingesetzt. Auch bei lang wirkenden Kontrazeptiva wie der Dreimonatsspritze oder Implantaten (z. B. Implanon) wird mit Progestinen verhütet. Progestine werden teilweise auch bei der Hormonersatztherapie verwendet.[2]

In der Veterinärmedizin wird Proligeston verwendet, um die Läufigkeit zu unterdrücken.

Einige Progestine werden als Antiandrogene verwendet, z. B. Cyproteron (Androcur®).

Regelkreise

Progesteron wird von Transcortin gebunden und steht in dieser Bindungsreaktion in Konkurrenz zu Cortison, das auch von Transcortin deaktiviert wird. Die Produktion von Transcortin seinerseits wird von Östrogen moduliert. Östrogen seinerseits wird aus Testosteron gebildet. Testosteron und Gestagen sind komplementär (s. o.). Somit ist der Regelkreis geschlossen.

Synthetische Gestagene

Ein synthetisch hergestelltes Gestagen ist Nestoron.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Joachim Buddrus, Bernd Schmidt: Grundlagen der Organischen Chemie, 4. Auflage, Walter de Gruyter Verlag, 2011, S. 853, ISBN 978-3-11-024894-4.
  2. G. Emons: [Hormone therapy with estrogens and gestagens in peri- and post-menopause]. In: Der Internist. Band 49, Nummer 5, Mai 2008, S. 553–558, doi:10.1007/s00108-008-2107-y. PMID 18345528.
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gestagene aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.