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Georges Ségal

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Dr. Georges B. Ségal-Atkinson (geb.10. August 1939; gest. 30. September 2016) war ein Basler Kunst- und Antiquitätenhändler.

Leben

Im Folgenden Auszüge aus einem Artikel des tachles-Newsletters vom 7. Oktober 2016:


Georges Ségal hatte ein Faible für gediegene Gegenstände. Er ist 1939 in Basel geboren, wo er die Schulen und das Studium absolvierte. 1967 schloss er mit einer Dissertation in Kunstgeschichte ab. Ursprünglich wollte er Arzt werden. Seine Eltern liessen ihm freie Wahl. Das Elternhaus hat ihn sicher mitgeprägt. Schliesslich wuchs er inmitten schöner Objekte auf. «Meine Eltern legten bewusst Wert darauf, nicht opulent zu erscheinen, sondern zurückhaltend», genauso, wie das beim «Basler Daig» üblich war, und heute noch ist. Dies hat er vor Jahren gegenüber tachles einmal erwähnt. Nach seinem Studium zog es ihn in die Fremde und er studierte in Paris an der Sorbonne Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte. 1967 und 1968 folgte ein Volontariat bei Soteheby’s in London.

Nach seiner Rückkehr wurde er Partner bei seinen Eltern im Geschäft, das er nach dem Tod seines Vaters ganz übernahm. Sein Vater war auch Antiquar. Den Umgang mit historischen Objekten habe er mit der Muttermilch eingesogen, so seine Erklärung. Paris habe ihn für die Weltoffenheit sensibilisiert und auch geprägt. Nebst seiner Arbeit als Kunsthändler war er Berater für Museen, gab viele Jahre an der Universität Basel Volkshochschulkurse und war Mitglied im Denkmalrat Basel, der Richtlinien für schützenswerte Häuser erarbeitete. Sein Geschäft war voller Schätze: Angeboten wurden antike Möbel verschiedener Epochen, kunstgewerbliche Gegenstände auch aus Silber gefertigt, aber auch Gemälde aus dem 17. bis 19. Jahrhundert zierten die Wände. Sehr bekannt war sein frühes Meissen-Porzellan (1720–1750). «Aus jeder grossen Sammlung, die ich begutachten musste und danach verkaufte, wählten meine Frau Margaret und ich ein Stück aus, das wir als Erinnerung für unser Heim kauften», erklärte er. Zu diesen Stücken hatte er emotional eine grosse Bindung, unterstrich Ségal. Jedes Objekt hat einen Hintergrund, eine Geschichte eben, die ihn faszinierte. Als Augenmensch kam er voll auf seine Rechnung. Im «Haus für alte Kunst» (so hiess sein Geschäft) wurden Kunden aus aller Welt beraten. Gefragt war auch sein Fachwissen, auch bei Schätzungen.

Der Kunsthändler aus Leidenschaft war auch an der Kunstmesse in München zugegen, der grössten Kunst- und Antiquitätenmesse Deutschlands. Früher war er auch an den Basler Kunstmessen Kam, Tefaf und der Cultura auzutreffen. Er bedauerte, dass diese alle verschwunden sind, was seiner Meinung nach ein grosser Verlust für Basel war. Es hat eine soziale Umschichtung stattgefunden. «Viele Leute geben heute eher Geld für Lifestyle aus: Mode, Reisen oder ein Auto», so Ségal.

Ségal konnte auf eine treue Stammkundschaft zählen, darunter Sammler, aber auch Museen. Zirka 50 Prozent seiner Kunden kamen von auswärts. Seit seine Frau Margaret 1999 ein Atelier für Inneneinrichtungen im gleichen Haus betrieb, kamen noch neue Kunden dazu. Im März 2013 hat Ségal sein Geschäft aus Altersgründen verkleinert. Er führte das gleiche Sortiment, aber auf kleinerem Raum.

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