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Georg Meggle

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Georg Meggle (* 21. Mai 1944 in Kempten) ist ein deutscher Philosoph.

Leben

Nach Studien in München (bei Wolfgang Stegmüller), Oxford (bei Richard Hare, Peter F. Strawson) und Regensburg promovierte er 1979 bei Franz von Kutschera, Regensburg. 1984 folgte die Habilitation in Osnabrück. Von 1985 bis 1989 wirkte Meggle als Professor für Logik und Methodologie der Wissenschaften im westfälischen Münster. Von 1989 bis 1994 lehrte er als Professor für Systematik und Ethik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken, wo er beabsichtigte, das erste deutsche "Institut für Praktische Ethik" zu gründen.[1] 1990 bis 1994 war er Gründungspräsident der Gesellschaft für Analytische Philosophie (GAP). Seit 1994 ist Georg Meggle Professor für Philosophische Grundlagen der Anthropologie und Kognitionswissenschaften an der Universität Leipzig. Meggle war von 1998 bis 2001 auch Leiter der interdisziplinären Forschergruppe Kommunikatives Verstehen der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 1998 bis 2004 Leiter des Projektes Kunst-Kommunikation des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Meggle wurde im Mai 2005 an der Universität Leipzig emeritiert. Anschließend hatte er, bis 2011, eine Honorary-Associate-Professur an der Universität Melbourne (Australien) inne. Seit November 2011 ist er Gastprofessor an der Al Azhar Universität in Kairo.

Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählen Christoph Fehige und Ulla Wessels.

Wirken

Für Georg Meggle stellt analytische Philosophie ein Werkzeug dar, mit dem man sich Klarheit auch über alltägliche Sachverhalte verschaffen kann. Dementsprechend beurteilt er Philosophen nicht nur anhand dessen, was sie sagen, "sondern in beträchtlichem Maße danach, was sie tun – oder unterlassen"[2]. Zu Beginn seines Studiums in München, Ende der 1960er Jahre, reihte er sich in die Demonstrationen gegen die Notstandsgesetze ein. Wiederholt machte er sich für freie Diskurse stark. So lud er 1989 trotz massiver Proteste den umstrittenen australischen Ethiker Peter Singer zu einem Vortrag ein. Im Jahr 2000 verfasste er zwei ethische Kommentare zum Kosovo-Krieg, in denen er die "Nato-Moral" mit Mitteln der Logik untersuchte[3]. Ab 2002 beschäftigte sich Meggle in Seminaren, Vorträgen und Vortragsreihen an der Universität Leipzig mit den ethischen Dimensionen von "Terror & Der Krieg gegen ihn"[4], explizit auch mit dem Palästina-Konflikt[5]. Wie schon bei der Singer-Affäre[6] kam es auch hier zu Protesten u.a. gegen die Vorträge von Noam Chomsky und Ted Honderich, die unter Polizeischutz stattfanden. 2004 initiierte Meggle in Leipzig das Sonntagsgespräch[7]. Es stellt einen Versuch dar, Universität für alle anzubieten. Im Gegensatz zu Bat Ye'or[8] sieht er das von ihr beschworene Szenario Eurabien als "eine Vision" zur Stärkung arabischer und europäischer Identität und als Ausweg aus der gegenwärtigen Krise dieser Räume.[9]

Literatur

Monographien

  • Interpretationstheorie und Interpretationspraxis, Kronberg Ts. (Reihe: Wissenschaftstheorie und Grundlagenforschung), 1976; mit Manfred Beetz.
  • Grundbegriffe der Kommunikation, Berlin/New York, 2 1997 (1. Aufl. 1981).
  • Handlungstheoretische Semantik, Habilitationsschrift 1984, Vertrag mit de Gruyter, Berlin/ New York.

Sammelbände / Handbücher / Almanache

  • Linguistik und Philosophie, Frankfurt Athenäum Verlag, 1974; mit Günther Grewendorf, Neuauflage 1995
  • Sprache und Ethik, Frankfurt (Suhrkamp / stw 91), 1974; mit Günther Grewendorf.
  • Analytische Handlungstheorie, Bd. 1., Frankfurt (Suhrkamp Theorie), 1977 (stw 488), Neuauflage 1985.
  • Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Frankfurt (Suhrkamp Theorie), 1979.
  • Almanach der Praktischen Ethik, Opladen Westdeutscher Verlag, 1992; mit Klaus Peter Rippe / Ulla Wessels.
  • Sprachphilosophie - Philosophy of Language - La philosophie du langage, Teilband I, Berlin / New York (de Gruyter), 1992; mit Marcelo Dascal / Dietfried Gerhardus / Kuno Lorenz.
  • Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Frankfurt (Suhrkamp / stw 1083).
  • Analyomen 1 - Proceedings of the 1st Conference on „Perspectives in Analytical Philosophy“, Berlin / New York (de Gruyter), 1994; mit Ulla Wessels.
  • Zum moralischen Denken, Frankfurt (Suhrkamp / stw 1122), 1994; 2 Bd., mit Christoph Fehige.
  • Sprachphilosophie - Philosophy of Language - La philosophie du langage, Teilband II, Berlin / New York (de Gruyter), 1995; mit Marcelo Dascal / Dietfried Gerhardus / Kuno Lorenz.
  • ANALYOMEN 2 - Proceedings of the 2nd Conference on "Perspectives in Analytical Philosophy", 3 Bände, Berlin / New York (de Gruyter), 1997.
  • Actions, Norms, Values: Discussions with Georg Henrik von Wright , Berlin / New York, 1998.
  • Der Sinn des Lebens, München Deutscher Taschenbuch Verlag, 2000; hrsg. mit Christoph Fehige und Ulla Wessels.
  • Speech Acts, Mind, and Social Reality, hrsg. von Günther Grewendorf und Georg Meggle, Dordrecht Kluwer 2002.
  • Social Facts & Collective Intentionality, in the series Philosophical Research, Frankfurt/M. (German Library of Sciences) 2002.
  • Saying, Meaning, Implicating, Leipzig Universitätsverlag 2003, hrsg. mit Christian Plunze.
  • Terror & Der Krieg gegen ihn. Öffentliche Reflexionen, Paderborn Mentis-Verlag, 2003.
  • Humanitäre Interventionsethik, Paderborn Mentis Verlag, 2004.
  • Kunst und Erkenntnis, Paderborn Mentis Verlag, 2005, hrsg. mit Christoph Jäger.
  • Ethics of Terrorism & Counter-Terrorism, Heusenstamm Ontos Verlag, 2005.
  • Deutschland - Israel - Palästina. Streitschriften. (Hrsg.) Hamburg, Europäische Verlagsanstalt, 2007, Inhalt, ISBN 978-3-434-50605-8.
  • Philosophische Interventionen. Paderborn, Mentis Verlag, 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Georg Meggle: Schwierigkeiten der Medien mit der Philosophie, Heise 2005
  2. Georg Meggle Mein Weg zur Analytischen Philosophie (pdf; 36 kB)
  3. Georg Meggle Ist dieser Krieg gut? (pdf; 83 kB) und NATO-Moral & Kosovo-Krieg
  4. Georg Meggle Terror & Der Krieg gegen ihn (pdf; 292 kB)
  5. Ringvorlesung "Deutschland-Israel-Palästina"
  6. Vgl. Rainer Hegselmann, Reinhard Merkel (Hrsg.): Zur Debatte über Euthanasie. Beiträge und Stellungnahmen, Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2. Aufl. 1992, ISBN 3-518-28543-2 (Im Anhang S. 327–330 die Erklärung deutscher Philosophen zur sog. „Singer-Affäre“ vom 29. September 1989, deren Entwurf in der AGPD von Georg Meggle vorgelegt worden war).
  7. Website Sonntagsgespräch
  8. Lehre WS 2007/08, Universität Leipzig
  9. Meine Vision: EURABIA (PDF; 69 kB), Georg Meggle, 4. Februar 2003
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Georg Meggle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.