Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Fritz Pringsheim
Fritz Robert Pringsheim (geb. 7. Oktober 1882 in Hünern, Kreis Wohlau, Schlesien, heute Psary, Gemeinde Jemielno; gest. 24. April 1967 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.
Leben
Als Sohn eines Rittergutbesitzers jüdischer Herkunft geboren, besuchte er bis 1902 das humanistische Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau und studierte dann Rechtswissenschaft an den Universitäten München, Heidelberg und Breslau, wo er das Erste Staatsexamen ablegte und 1905 promovierte. Nach dem Wehrdienst und dem Juristischem Vorbereitungsdienst legte er 1911 das Zweite Staatsexamen in Breslau ab. Nach einer Tätigkeit als Gerichtsassessor in Leipzig wandte er sich dann einer wissenschaftlichen Tätigkeit im Umkreis von Ludwig Mitteis zu.
Am Ersten Weltkrieg nahm er als Leutnant teil. Während eines Fronturlaubs 1915 habilitierte er sich an der Universität Freiburg. Nach Kriegsende nahm er seine Lehrtätigkeit als Privatdozent für römisches und deutsches bürgerliches Recht an der Universität Freiburg auf, wo er 1921 zum außerordentlicher Professor ernannt wurde. 1923 wurde er als ordentlicher Professor an die Universität Göttingen berufen, 1929 auf einen Lehrstuhl für römisches und bürgerliches Recht in Freiburg.
Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde er mit der Abschaffung des sogenannten Frontkämpferprivilegs 1935 entlassen. Er fand in Berlin bei der Preußischen Akademie der Wissenschaften eine Anstellung, in der er seine Forschungen fortsetzen und im Ausland publizieren konnte. 1939 emigrierte er nach seiner Verhaftung und Internierung im Konzentrationslager Sachsenhausen nach Großbritannien und war an der Universität Oxford tätig.
1946 kehrte er auf seinen Freiburger Lehrstuhl zurück, lehrte aber weiterhin auch in Oxford. Erst 1958 ließ er sich endgültig wieder in Freiburg nieder. Dort nahm er seine Lehrtätigkeit bis 1962 in vollem Umfang wahr und hielt noch bis ins Wintersemester 1966/67 sein römisch-rechtliches Seminar[1]. Seine Hauptarbeit galt der Erforschung des griechischen, hellenistischen, römischen und byzantinischen Rechts.
Schriften (Auswahl)
- Zur Lehre von der Abtretung und Pfändung des Erbteils. R. Noske, Borna 1906 (Dissertation, Universität Breslau, 1906).
- Die Rechtsstellung des Erwerbers eines Erbteils (Zur Auslegung von § 2033 Abs. 1. BGB) (= Studien zur Erläuterung des bürgerlichen Rechts. H. 32). Marcus, Breslau 1910.
- Der Kauf mit fremden Geld: Studien über die Bedeutung der Preiszahlung für den Eigentumserwerb nach griechischen und römischem Recht (= Romanistische Beiträge zur Rechtsgeschichte. H. 1). Veit, Leipzig 1916 (Habilitationsschrift, Universität Freiburg im Breisgau, 1916).
- The Greek Law of sale. Böhlau, Weimar 1950.
- Zum Plan einer neuen Ausgabe der Basiliken: Begründung ihrer Notwendigkeit und Gesichtspunkte für ihre Herstellung (Bericht an die Preussische Akademie der Wissenschaften vom Jahre 1937) (= Berliner byzantinistische Arbeiten. Bd. 7). Akademie-Verlag, Berlin 1956.
- Rechtserziehung und politisches Denken: Worte an deutsche Studenten. Rombach, Freiburg 1960.
- Gesammelte Abhandlungen. 2 Bände. Winter, Heidelberg 1961.
Literatur
- Papyrus Revenue Laws: Fritz Pringsheim zum 70. Geburtstag (= Sammelbuch griechischer Urkunden aus Ägypten. Beiheft 1). Harrassowitz, Wiesbaden 1952.
- Hans Julius Wolff: Fritz Pringsheim †. In: Gnomon. Bd. 39, H. 7 (November 1967), S. 732–735.
- Elmar Bund: Pringsheim, Fritz R. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 728 f. (Onlinefassung).
Weblinks
- Biografie von Tony Honoré (englisch)
Einzelnchweise
- ↑ Hans Julius Wolff: Fritz Pringsheim †. In: Gnomon. Bd. 39, H. 7 (November 1967), S. 732–735.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pringsheim, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Pringsheim, Fritz Robert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 7. Oktober 1882 |
GEBURTSORT | Hünern, Kreis Wohlau, Schlesien |
STERBEDATUM | 24. April 1967 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fritz Pringsheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Rechtshistoriker
- Papyrologe
- Rechtswissenschaftler (20. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)
- KZ-Häftling
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Ehrendoktor der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen
- Ehrendoktor der Universität Frankfurt am Main
- Ehrendoktor der Sorbonne
- Ehrendoktor der University of Glasgow
- Deutscher
- Geboren 1882
- Gestorben 1967
- Mann