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Friedrich Hell

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Friedrich („Fritz“) Hell (geb. 24. Januar 1892 in Wiesbaden; gest. 2. April 1957) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (KPD/SED). Er war Landesvorsitzender des FDGB Mecklenburg und auch Landtagsabgeordneter. 1933/34 hatte er an der Spitze des kommunistischen Widerstandes in Wiesbaden gestanden.

Leben

Hell, Sohn eines Malermeisters, besuchte die Volksschule und absolvierte zwischen 1906 und 1909 eine Lehre zum Dreher. Von 1909 bis 1914 ging er auf Wanderschaft. 1907 schloss er sich der sozialistischen Jugendbewegung an und wurde 1911 Mitglied der SPD. Zwischen 1914 und 1918 diente Hell als Soldat im Ersten Weltkrieg.

1918 schloss sich Hell der USPD, 1920 der KPD an. 1918/19 war er als Werkzeugdreher in Wiesbaden beschäftigt, anschließend bis 1923 als Eisendreher im städtischen Gaswerk Wiesbaden. Von 1923 bis 1925 war Hell Sekretär der Unterbezirksleitung der KPD in Wiesbaden und Ludwigshafen sowie Mitglied der erweiterten Bezirksleitung Hessen-Frankfurt der KPD. Von 1924 bis 1930 war er Stadtverordneter in Wiesbaden. Zwischen 1925 und 1927 war Anzeigenvertreter der Inseratenexpedition für Arbeiterzeitungen in Berlin, dann von 1927 bis 1933 Werkzeugdreher in Rüsselsheim und Wiesbaden.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten beteiligte sich Hell am Widerstand in Wiesbaden und war Leiter des KPD-Unterbezirks Wiesbaden.[1] Er stand über Anneliese Hoevel mit der Bezirksleitung der KPD in Frankfurt am Main in Verbindung.[2] In einem Anfang 1934 von ihm erstellten Strategiepapier sprach sich Hell für eine verstärkte „Betriebsarbeit“ aus und befürwortete die Zusammenarbeit mit ehemaligen Reichsbanner- und SPD-Arbeitern.[3] Im September 1934 wurde Hell in Wiesbaden verhaftet. Am 1. Dezember 1934 wurde er durch das Oberlandesgericht Kassel wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Ablauf der Haftzeit wurde Hell jedoch nicht entlassen sondern war bis 1945 in den Konzentrationslagern Buchenwald und Ravensbrück (ab 1943) inhaftiert.

Nach der Befreiung beteiligte sich Hell aktiv am Aufbau des FDGB, war Mitglied der beratenden FDGB-Landesversammlung von Mecklenburg-Vorpommern und fungierte 1945 als Sekretär des FDGB in Stargard und Neustrelitz. 1946 wurde er Mitglied der SED. Von Juli 1946[4] bis April 1947 war er Vorsitzender des FDGB-Landesvorstandes Mecklenburg, dann von 1947 bis 1949 Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Mecklenburg. Von 1947 bis 1951 fungierte Hell als Kulturdirektor des Kommunalwirtschaftsunternehmen Schwerin, dann von 1951 bis 1957 als Geschäftsführer der Bezirksdirektion für Kraftverkehr Schwerin.

Von 1946 bis 1950 war Hell zudem Abgeordneter des Landtages von Mecklenburg und dort Mitglied des Wirtschaftsausschusses.

Literatur

  • Lothar Bembenek, Axel Ulrich: Widerstand und Verfolgung in Wiesbaden 1933–1945. Eine Dokumentation. Anabas-Verlag, Gießen 1990, ISBN 3-87038-155-8, passim.
  • Martin Broszat et al. (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1993, ISBN 3-486-55262-7, S. 926.
  • Andreas Herbst et al. (Hrsg.): So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 134.
  • Andreas Herbst: Hell, Friedrich. In: Dieter Dowe, Karlheinz Kuba, Manfred Wilke (Hrsg.): FDGB-Lexikon. Funktion, Struktur, Kader und Entwicklung einer Massenorganisation der SED (1945–1990). Berlin 2009, ISBN 978-3-86872-240-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lothar Bembenek, Fritz Schumacher: „Nicht alle sind tot, die begraben sind“: Widerstand und Verfolgung in Wiesbaden 1933–1945. Röderberg-Verlag, Frankfurt am Main 1980, S. 54.
  2. Klaus Mammach: Widerstand 1933–1939. Geschichte der deutschen antifaschistischen Widerstandsbewegung im Inland und in der Emigration. Akademie-Verlag, Berlin 1984, S. 54.
  3. Axel Ulrich: Konrad Arndt. Ein Wiesbadener Gewerkschafter und Sozialdemokrat im Kampf gegen den Faschismus (PDF; 864 kB). Wiesbaden 2001, S. 41.
  4. Laut Broszat (1993) bereits ab Mai 1946.

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