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Fontainebleau

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Fontainebleau (Begriffsklärung) aufgeführt.
Fontainebleau
Wappen von Fontainebleau
Fontainebleau (Frankreich)
Fontainebleau
Region Île-de-France
Département Seine-et-Marne
Arrondissement Fontainebleau
Kanton Fontainebleau
Koordinaten 48° 25′ N, 2° 42′ O48.4088888888892.701666666666782Koordinaten: 48° 25′ N, 2° 42′ O
Höhe 82 m (42–150 m)
Fläche 172,05 km²
Einwohner 14.908 (1. Jan. 2012)
Bevölkerungsdichte 87 Einw./km²
Postleitzahl 77300
INSEE-Code
Website fontainebleau.fr

Schloss Fontainebleau

Fontainebleau [fõtɛnˈblo] (früher: fontaine belle eau) ist eine französische Stadt mit 14.908 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) in der Region Île-de-France. Sie liegt 55 km südlich von Paris und ist Hauptort des Arrondissements Fontainebleau im Département Seine-et-Marne.

Geschichte

Die Landschaftsbezeichnung „Gâtinais français“ wurde in früherer Zeit für die Region um Fontainebleau verwendet. Im Juli 1313 fand dort die Heirat zwischen Johanna von Burgund und Philipp von Valois statt, der später als Philipp VI. König von Frankreich wurde.

Am 18. Oktober 1752 fand die Uraufführung der Oper Le Devin du village von Jean-Jacques Rousseau statt. 1753 entstand Daphnis et Eglé, ein heroisches Werk von Rameau. Am 23. Oktober 1754 wurde die Oper Anacréon von Jean-Philippe Rameau uraufgeführt. Die Kolonie New Orleans ging 1762 im Rahmen des geheimen Abkommens von Fontainebleau an Spanien, was im Pariser Frieden 1763 bestätigt wurde. Von 1806 bis 1814 hielt Napoleon I. Papst Pius VII. in Fontainebleau gefangen.

Napoleons Abschied von der kaiserlichen Garde in Fontainebleau (1814)

Am 27. Oktober 1807 musste Spanien im Vertrag von Fontainebleau der französischen Armee Durchmarschrechte nach Portugal zugestehen. Anlass war die Weigerung des portugiesischen Königs Johann VI., nach Napoleons Niederlage in der Seeschlacht von Trafalgar England anzugreifen. Portugal wurde in der Folge besetzt und das Haus Braganza abgesetzt.

1810 wurde das Napoleonische Dekret von Fontainebleau als eines der Folgedokumente des Berliner Dekrets erlassen. Der neue Vertrag von Fontainebleau wurde 1814 geschlossen. Napoleon dankte ab und die Regentschaft der Bourbonen wurde wieder hergestellt.

Im Jahr 1948 wurde hier im Umfeld einer internationalen Konferenz die Naturschutzorganisation IUCN gegründet.

Vom August 1953 bis April 1967 war Fontainebleau Sitz des NATO-Hauptquartiers Allied Forces Central Europe (AFCENT). In der Nähe der Stadt, auf dem Camp Guynemer, war das Hauptquartier der Allied Air Forces Central Europe (AAFCE). Nach dem Rückzug Frankreichs aus der militärischen Integration der NATO im Jahre 1966 wurde AFCENT nach Brunssum in den Niederlanden verlegt, das AAFCE bis 1974 aufgelöst.[1]

1984 fand in Fontainebleau ein Treffen des Europäischen Rates statt, dessen Entscheidungen die Eurosklerose beendeten. Der Britenrabatt beendete den jahrelang schwelenden Finanzstreit innerhalb der Europäischen Gemeinschaft; zwei durch den Gipfel ins Leben gerufende Ausschüsse (Ad-hoc-Ausschuss für institutionelle Fragen, auch Dooge-Ausschuss genannt, sowie der Ausschuss für das „Europa der Bürger“, auch Adonnino-Ausschuss genannt) führten schließlich zur Verabschiedung der Einheitlichen Europäischen Akte, der ersten Änderung der Römischen Verträge. Das Treffen gilt damit als ein Meilenstein der Europäischen Integration.

Partnerstädte

Partnerstädte von Fontainebleau sind London Borough of Richmond upon Thames in England und Konstanz. Ein Schiff der Autofähre Konstanz–Meersburg trägt deswegen den Namen der Partnerstadt (MF Fontainebleau). Zudem ist Fontainebleau Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.

Geografie und Verkehrswesen

Der Ort hatte von 1896 bis 1953 eine Straßenbahn. Diese war im Zeitraum vom 15. Juli 1901 bis 1913 als Oberleitungssystem ausgeführt.

Sehenswürdigkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Geborene und Verstorbene (chronologisch)

Zeitweilige Einwohner

  • Antoine Caron (1521–1599), Maler, Aufenthalt um 1540, späterer Hofmaler für Katharina von Medici
  • Louise de La Vallière (1644–1710), Mätresse und Mutter, wohnte im Schloss
  • Helena Petrovna Blavatsky (1831–1891), deutsch-russische, später US-amerikanische Schriftstellerin
  • Sophus Lie (1842–1899), norwegischer Mathematiker, Erforscher der Lie-Gruppen, war 1870/71 am Ort inhaftiert, da er irrtümlich für einen Spion gehalten wurde
  • Patricia Highsmith (1921–1995), Schriftstellerin, wohnte zeitweilig in der Region
  • Louis Malle, Regisseur, verbrachte 1944 eine Zeit im Internat „Petit Collège“ in Avon. Dort ereignete sich während der deutschen Besetzung der tödliche „Verrat“, der später zum Leitmotiv in Auf Wiedersehen, Kinder wurde.

Sonstiges

Siehe auch

Literatur

  • Matthias Blazek, Thierry Colas: L’Histoire des Sapeurs-Pompiers de Fontainebleau. Fontainebleau 1999.
  • Manfred Esser, Lionel Walker: Fontainebleau – Regards. PRV-Communications, Saint-Fargeau-Ponthierry 1993.
  • Maurice Toesca: Les grandes heures de Fontainebleau. Albin Michel, Paris 1984.
  • Traditionen des französischen Militärischen Reitsportzentrums (Centre sportif d’Équitation militaire, CSEM) und des Dragonerregiments Nr. 8 (Originaltitel: Traditions du Centre sportif d’Équitation Militaire et du 8e régiment de Dragons). Sonderveröffentlichung Nr. 1 des Kameradschaftlichen aus Fontainebleau, Adelheidsdorf/Münster 2010.

Weblinks

 Commons: Fontainebleau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ausführlich: Blazek, Matthias: „Die Geschichte der NATO in Fontainebleau“, in: F-Flagge – Magazin für den Fernmeldering e.V., 37. Jg., Nr. 3/2010, S. 49 ff.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fontainebleau aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.