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Florian Philippot

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Florian Philippot (2012)

Florian Philippot (* 24. Oktober 1981 in Croix) ist ein französischer Politiker und Gründer der rechtsextremen Partei Les Patriotes (LP). Zuvor gehörte er dem Front National (FN) an.

Leben

Philippot studierte an zwei Elitehochschulen, der École des hautes études commerciales de Paris (HEC) und der École nationale d’administration (ENA). Ab Juli 2012 war er stellvertretender Vorsitzender der französischen Partei Front National.[1] Er war 2014 Bürgermeisterkandidat in Forbach und ist seit 2014 Abgeordneter im Europäischen Parlament. Dort ist er Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, im Ausschuss für konstitutionelle Fragen und in der Delegation zur Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU.[2]

Der Lebensgefährte Philippots ist ein französischer Journalist.[3]

Politische Positionen

Philippot bezeichnet sich selbst als überzeugten Gaullisten und ist seit seiner Studienzeit Kritiker der europäischen Einigung und des Euro. Dabei unterstützte er unter anderem die Wahlkampagne des Linksnationalisten Jean-Pierre Chevènement zur französischen Präsidentschaftswahl 2002 und die Kampagne für ein Nein zur europäischen Verfassung beim Referendum im Mai 2005. Nach seinem Eintritt war er maßgeblich für die Umgestaltung des wirtschaftspolitischen Programms der Partei verantwortlich, das früher eher wirtschaftsliberal war und seither auf eine starke Rolle des Staates und einen Erhalt des französischen Sozialstaates setzt. Philippot galt als enger Vertrauter der Parteichefin Marine Le Pen,[4] innerhalb der Parteibasis war er dagegen wegen seines Bekenntnisses zum Gaullismus und als Absolvent einer Elitehochschule, wie es für Politiker anderer Parteien in Frankreich typisch ist, umstritten.[5] Parteiintern umstritten war auch seine als dédiabolisation („Entteufelung“) bezeichnete Strategie der Öffnung zur politischen Mitte hin u. a. durch die Entmachtung des früheren Parteivorsitzenden Jean-Marie Le Pen, mit der er versuchte, für den FN so viele Wähler wie möglich unter den Anhängern der zentristischen und linken Parteien zu gewinnen.[6] Philippot war auch Verfechter einer harten anti-europäischen Linie (mit dem erklärten Ziel des Ausstiegs aus der Eurozone) und versuchte so, den FN als Sammelbecken der Euroskeptiker zu etablieren – das Scheitern dieser Strategie ist nach Ansicht seiner Kritiker verantwortlich für die Wahlniederlage von Marine Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen 2017.[7]

Les Patriotes

Am 20. September 2017 entzog die FN-Vorsitzende Marine Le Pen Philippot wichtige Zuständigkeiten. Er blieb zwar stellvertretender Parteivorsitzender, hatte aber keinen besonderen Aufgabenbereich in der Parteiführung mehr. Le Pen reagierte damit auf seine Weigerung, den Vorsitz der vor der Parlamentswahl im Juni 2017 von ihm gegründeten Vereinigung Les Patriotes aufzugeben, die sich selbst als Gesprächsplattform innerhalb des FN sah. Daraufhin verließ Philippot die FN.[8] Ende September 2017 konstituierte sich Les Patriotes als Partei. Philippot und zwei Mitstreiterinnen wechselten Anfang Oktober von der FN-dominierten ENF-Fraktion im Europaparlament zur konkurrierenden EFDD-Fraktion.[9] Im Gegensatz zu dem in Rassemblement National umgetauften FN setzten die Patriotes weiterhin auf einen Austritt Frankreichs vom Euro („Frexit“) und zielten auf ein Wahlergebnis von über 5 % bei den Europawahlen im Mai 2019, Umfragewerte lagen im Sommer 2018 bei etwa 1 % der Wahlabsichten;[10] die Partei erreichte letztlich nur 0,65 % und erhielt kein Abgeordnetenmandat.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. LeFigaro: F. Philippot devient vice-président du FN
  2. Europäisches Parlament: Florian Philippot
  3. LePoint: "Closer" révèle l'homosexualité de Florian Philippot
  4. FASZ 10. Mai 2015, S. 10 / Michaela Wiegel: Schwul, smart und national. Zitat: ihr „wichtigster Mann, ihr Chefstratege und Ideengeber.“
  5. Florian Philippot pourra-t-il longtemps survivre au paradoxe de son lien très fort avec Marine Le Pen et très faible avec le FN?. In: Atlantico. 30. Juli 2015, abgerufen am 22. September 2017 (französisch).
  6. Hugo Domenach: L´homme qui peut faire éclater le FN. Tensions: Florian Philippot, chouchou de Marine Le Pen, horripile sa nièce, Marion Maréchal-Le Pen, et les identitaires du parti. Le Point, n° 2313 (5. Januar 2017), S. 24–28.
  7. Florian Philippot et la sortie de l'euro, les bouc-émissaires du revers de Marine Le Pen à l'élection présidentielle. In: Huffington Post. 8. Mai 2017, abgerufen am 15. Mai 2017 (französisch).
  8. Front-National-Vize Florian Philippot verlässt die Partei. In: NZZ. 21. September 2017, abgerufen am 22. September 2017.
  9. www.theparliamentmagazine.eu
  10. JDD: Près d'un an après avoir quitté le FN, Florian Philippot n'a pas réussi son pari, 19. Juli 2018, abgerufen am 3. September 2018 (französisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Florian Philippot aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.