Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Fjodor I. (Russland)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fjodor I.
Fjodor I. Forensische Gesichtsrekonstruktion von Michail Gerasimow 1963.

Fjodor I. (russisch Фёдор I Иоаннович / Fjodor Iwanowitsch; * 31. Mai 1557 in Moskau; † 7. Januarjul./ 17. Januar 1598greg. ebenda) war Zar von Russland von 1584 bis 1598. Er war der dritte Sohn von Iwan IV. von Russland und dessen erster Gemahlin Anastassija Romanowna Sacharjina.

Leben

Fjodor war geistig zurückgeblieben und als Herrscher völlig unbedeutend. Von seinem Vater und seinen Beratern wurde er zweimal (1573/74 und 1587) als Kandidat für den polnischen Thron aufgestellt, jedoch jedes Mal ohne Erfolg.

Die ersten Jahre seiner Regierung standen im Zeichen scharfer Auseinandersetzungen bei Hofe sowie des Wirkens eines Regentschaftsrates, den noch Iwan IV. kurz vor seinem Tode eingerichtet hatte und der aus fünf Persönlichkeiten bestand:

  • Fürst Fjodor Iwanowitsch Mstislawski
  • Fürst Iwan Petrowitsch Schuiski
  • Fürst Nikita Romanowitsch Jurjew-Romanow
  • Boris Godunow
  • Fürst Bogdan Jakowlewitsch Belski

Der zweijährige Halbbruder des Herrschers, Dmitri Iwanowitsch (* 1582), der Sohn Iwans IV. mit Maria Nagaja, wurde im Mai 1584 nach Uglitsch verbannt. Boris Godunow wurde 1587 durch Heirat seiner Schwester mit dem Zaren dessen Schwager.

Mit dem kinderlosen Tod Fjodors endete die Dynastie der Rurikiden.

Innen- und Außenpolitik

Die gesamte Regierungszeit Fjodors war durch einen ökonomischen Niedergang sowie durch Krisenerscheinungen gekennzeichnet, die im Gefolge der Niederlagen, die das Zarenreich in der Endphase des Livländischen Kriegs erlitten hatte, immer stärker hervortraten. Durch den Erlass von Gesetzen gegen die einsetzende Landflucht wurde die soziale Lage der unteren Volksschichten weiter verschärft.

Im Unterschied hierzu konnten außenpolitische Erfolge errungen werden. So fand der fünf Jahre währende Russisch-Schwedische Krieg 1595 durch den Frieden von Täysinä (Teusina) ein Ende. Russland erkannte den schwedischen Besitz Estlands und Narwas an, gewann aber mit Jam, Koporje und Iwangorod wichtige Positionen am Finnischen Meerbusen zurück, ebenso auf der Karelischen Landenge (Kexholm). Gleichzeitig gelang es, in Sibirien weitere Gebiete zu erschließen und die russische Herrschaft auch auf Bereiche im nördlichen Kaukasus auszudehnen.

In den folgenden Jahren kam es zu einer neuen Verschärfung in den Beziehungen Russlands zu Polen, Schweden, dem Krimkhanat und zum Osmanischen Reich. Innenpolitisch bahnten sich soziale Auseinandersetzungen an, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts mit großer Wucht ausbrechen sollten.

Familie

1580 heiratete er Irina Godunowa, Schwester des nachfolgenden Zaren Boris Godunow. Aus der Verbindung ging die im Säuglingsalter verstorbene Tochter Feodossija[1] (* 14. Juni 1592; † 1593) hervor.

Literatur

  • Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren 1547–1917. Beck, München 1999, ISBN 3-406-42105-9.

Weblinks

 Commons: Fjodor I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


Vorgänger Amt Nachfolger
Iwan IV. Zar von Russland
1584–1598
Boris Godunow
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fjodor I. (Russland) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.