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Ez-Chaim-Synagoge

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Ez-Chaim-Synagoge

Die Ez-Chaim-Synagoge (hebräisch עץ חיים; dt. Baum des Lebens) war eine Synagoge in Apels Garten 4 (ursprünglich Otto-Schill-Straße 6–8) in Leipzig.[1]

Beschreibung

Lage

Der jüdische Sakralbau wandte sich mit seiner südwestlich ausgerichteten Eingangsfront der Straße Apels Garten zu. Das Bauwerk war direkt von Verwaltungs-, Gewerbe- und Wohngebäude umgeben.

Geschichte

Da in der Leipziger Synagoge ein reformierter Kultus praktiziert wurde, feierten die polnischen, orthodoxen Ostjuden in der 1903 erbauten Brodyer Synagoge den Gottesdienst. Nach dem 1. Weltkrieg wuchs die Gemeinde und das Platzangebot der Synagoge war nicht mehr ausreichend. Nachdem der Leipziger Rauch­waren-Händler und Stifter Chaim Eitingon eine Stiftung vornahm, war es dem Talmud-Thora-Verein im Jahre 1921 möglich eine neue große orthodoxe Synagoge zu erbauen. Der Talmud-Thora-Verein kaufte das Grundstück Apels Garten 4, auf dem sich die Sporthalle der Leipziger Turnhalle befand. Am 24. Februar 1921 reichte der Talmud-Thora-Verein ein Genehmigungsersuchen bei den Leipziger Ratsherren ein. Darin wünschte die Gemeinde den Umbau der Turnhalle in eine Synagoge. Am 21. Mai 1921 wurde die Erlaubnis unter Auflagen erteilt. Die Entwürfe zum Umbau in eine Synagoge lieferte der Leipziger Architekt Gustav Pflaume. Im April 1922 war der Rohbau fertig und am 10. September 1922 erfolgte die Einweihung der orthodoxen Synagoge. 1924 übernahm der Rabbiner Ephraim Carlebach das orthodoxe Rabbinat der Ez-Chaim-Synagoge. 1927 reichte der Verein Synagoge Ez Chaim e. V. erneut ein Genehmigungsersuchen bei den Leipziger Ratsherren ein. Darin wünschte der Verein das erste Obergeschoss des Nebenhauses zu einem Betsaal für die Wochentage mit 54 Sitzplätzen umzubauen. Dieser Werktagsbetsaal wurde wieder von Gustav Pflaume gebaut. Der Verein Synagoge Ez Chaim beantragte auch den Einbau einer Mikwe (nach einem Entwurf von Wilhelm Haller), der jedoch von den Leipziger Ratsherren abgelehnt wurde.

Die Synagoge wurde bei den Novemberpogromen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstört.

Architektur und Ausstattung

Die Synagoge war mit einem Platzangebot von 1200 Sitzplätzen die größte orthodoxe Synagoge in Sachsen. Das Gebäude war ein Emporensaal mit nordöstlicher Ausrichtung. Die Eingangsfront im Südwesten hatte drei zweiflügelige Türen mit halbrunden, verglasten Oberlichtern. Über jede der Türen in der Erdgeschosszone befand sich jeweils ein Fenster im 1. Obergeschoss, das von Säulen gerahmt und in eine Bogenarchitektur eingebunden war. Der Saal war von einer tonnenförmigen Rabitzgewölbe mit Stuckkasettierung eingewölbt. An den Seiten des Raumes befanden sich Bogenfenster. An der Schmalseite im Nordosten befand sich der Toraschrein. Der Baustil war orientalisierender Historismus.

Weblinks

 Commons: Ez-Chaim-Synagoge (Leipzig) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Ez-Chaim-Synagoge. In: Heinrich Magirius und Johannes Gerdes (Sachsen. Landesamt für Denkmalpflege): Stadt Leipzig – die Sakralbauten: mit einem Überblick über die städtebauliche Entwicklung von den Anfängen bis 1989. Band 1, Dt. Kunstverlag, München 1995, ISBN 3-422-00568-4, S. 799 f..

Einzelnachweise

  1. Magirius/Gerdes, S. 799f.
51.3387712.36916
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ez-Chaim-Synagoge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Messina. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 305 Artikel (davon 103 in Jewiki angelegt und 202 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.