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Erich Böhme (Architekt)

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Leipzig, Johannisplatz, Neubauten, Wohnblock.
Leipzig, Straße des 18. Oktober , Neubauten, Wohnblock.
Leipzig, Straße des 18. Oktober , Neubauten, Wohnblock.
Leipzig, Straße des 18. Oktober , Neubauten, Wohnblock.

Erich Böhme (Architekt) (geb. 27. September 1925 in Neštěmice (Nestomitz)) ist ein deutscher Bauingenieur und Architekt, der viele Jahre im Leipziger Wohnungsbau tätig war.

Leben und Wirken

Böhme wurde als Sohn eines Maurers geboren. Er wurde als Industriekaufmann und umgeschulter Maurer 1950 bis 1953 an der Fachschule für Bauwesen in Gotha zum Bauingenieur ausgebildet. Von 1953 bis 1973 war er als Architekt im VEB BK Leizig (Hochbauprojektierung I) tätig.

Bauten (Auswahl)

Unter Böhmes Leitung wurde für Leipzig die 5-Mp-Plattenbauweise entwickelt. Von 1963 bis 1966 wurden zunächst 4-geschossige Plattenbauten mit Walmdach im WK Leipzig-Sellerhausen erbaut. Ab 1966 errichtete Erich Böhme zusammen mit Eduard Regula und Martin Winkler die 8-10-geschossigen Plattenbauten am Leipziger Johannisplatz. Von 1968 bis 1971 entwickelte Erich Böhme zusammen mit Thomas Oechelhäuser die Variante "Leipzig" des Wohnungstyps P2/11. Damit wurde der Wohnkomplex an der Straße des 18. Oktobers mit vielen architektonischen Details geschaffen: Loggien mit Farbglas-Brüstung, Keramikmosaik, Betonstrukturen an Giebel, vor Verteilergängen Betonformelemente.[1] Die Variante "Leipzig" des Wohnungstyps P2/11 wurde aber nicht nur von 1968/71 bei den Wohnscheiben in der Leipziger Straße des 18. Oktober angewendet. Auch der Wohnkomplex „J. R. Becher“, Lößnig wurde 1971 mit der Variante "Leipzig" des Wohnungstyps P2/11 gearbeitet.[2]

So entstand 1971 bis 1975 östlich der Zwickauer Straße das Neubaugebiet Lößnig mit 3082 Wohnungen in ausschließlich elfgeschossigen Wohnblöcken (→ Plattenbauten in Leipzig).


Als Abrundung des Astoria-Komplexes am nördlichen Rand des Leipziger Stadtzentrums wurden 10geschossige Wohnbauten Mittelgangtyp in 5-MP-Querwandbauweise mit 275 WE für Internatsnutzung, in der Ostseite der Gerberstraße mit 320 WE. Die Wohngebäude in Fertigteilbauweise (Plattenbau) Gerberstraße 16 / Kurt-Schumacher-Straße zeigen eine Fassadengliederung durch vertikal versetzte Betonstrukturelemente Harry Müller. Neugestaltung des nördl. Zuganges zum Stadtzentrum.[3][4][5]

Bewertung

Christoph Glorius bewertet die Arbeit von Erich Böhme:

„Wenn auch Erich Böhmes Tätigkeit eine persönliche Handschrift vermissen läßt, so könnte sein langjähriges Wirken im Leipziger Wohnungsbau doch eine exemplarische DDR-Berufslaufbahn verkörpern, die von Geradlinigkeit und dem Bemühen gekennzeichnet ist, die damaligen Ansprüche in solide Architekturlösungen umzusetzen. [6]

Literatur

  • Christoph Glorius: Erich Böhme. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten / IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 49f.
  • Erich Böhme:Mittelganghaus Typ Leipzig. Wohnungstyp P 2/11 in Leipzig. In. Deutsche Architektur 1972, Nr. 2, S. 81.
  • Joachim Schulz, Wolfgang Müller und Erwin Schrödl: Architekturführer DDR, Bezirk Leipzig. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin 1976, OCLC 874871110.

Einzelnachweise

  1. Schulz/Müller/Schrödl, Nr 72 „"Wohnscheiben" Variante ‚Leipzig‘ […] Keramikmosaik, Betonstrukturen an Giebeln, vor Verteilergängen Betonformelemente.“
  2. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 89 "Wohnkomplex „J.R.Becher“, Lößnig", Seit 1971, Architekten Johannes Schulze, Gerhard Eichhorn (Städtebau), Heinz Rauschenbach (Komplexarchitekt Projekt)[…] P 2.11 Variante Leipzig mit Loggien, Architekt Erich Böhme, 3080 Wohneinheiten […].
  3. Christoph Glorius: Erich Böhme. In: Holger Barth, Thomas Topfstedt (Hrsg.): Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biographischer Daten / IRS, Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung. Berlin 2000, ISBN 3-934669-00-X, S. 49f.
  4. Erich Böhme:Mittelganghaus Typ Leipzig. Wohnungstyp P 2/11 in Leipzig. In. Deutsche Architektur 1972, Nr. 2, S. 81.
  5. Schulz/Müller/Schrödl, Nr. 54 "Wohnungsbauten", Gerberstr. 1968-70, Arch. E. Böhme. 10gesch. Mittelgangtyp in 5-MP-Querwandbauw.; Abrundung "Astoria"-Komplex mit 275 WE für Internatsnutzung, Gerberstr. Ostseite mit 320 WE. Fassadengliederung durch vertikal versetzte Betonstrukturelemente (H.Müller). Neugestaltung des nördl. Zuganges zum Stadtzentrum.
  6. Glorius, S. 50