Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Diskussion:S. I. Newhouse junior

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

tachles-Newsletter 2. Oktober 2017:

Si Newhouse verstorben

Am Sonntag verstarb der Verleger Si Newhouse im Alter von 89 Jahren. Er hat ein Medien-Imperium rund um Titel mit Weltgeltung wie «Vogue», «Vanity Fair» und den «New Yorker» aufgebaut.


S.I. Newhouse hat als Verleger Massstäbe gesetzt: Titel seines Medien-Imperiums wie «Vogue», «Vanity Fair» und der «New Yorker» definierten über Generationen ganze Genres und fanden weltweit Ableger und Leser. Newhouse war zudem ausserordentlich grosszügig und liess von ihm persönlich ausgewählten Chefredaktoren wie Graydon Carter («Vanity Fair») oder Tina Brown («New Yorker») nicht nur freie Hand bei der Gestaltung und Inhalten. Sein Verlag Advance Publications war zudem legendär für hohe Gehälter und üppige Budgets. Wie zuerst von der «New York Times» vermeldet, ist Newhouse am Sonntag in seinem Townhouse in Manhattan verstorben. Er wurde 89 Jahre alt (https://www.nytimes.com/2017/10/01/obituaries/si-newhouse-dead.html). Samuel Irving Newhouse Jr. wurde am 8. November 1927 als Sohn des Juristen Sam Newhouse und Enkel armer, russisch-jüdischer Immigranten in New York geboren. Newhouse Senior hatte 1922 günstig die marode Zeitung «The Staten Island Advance» erworben und daraus einen der grössten Zeitungsverlage der USA mit Titeln wie «The Star-Ledger» in New Jersey und dem «The Cleveland Plain-Dealer» in Ohio geschmiedet. Die Blätter waren meist nicht für journalistische Qualität bekannt, aber stets profitabel. 1959 erwarb Newhouse Senior seiner Gattin Mitzi zuliebe den Traditionsverlag Condé Nast und damit renommierte Titel wie «Vogue», «Glamour» oder «House & Garden». Si Newhouse übernahm einige Jahre später den Zeitschriften-Zweig des Konzerns, die profitableren Zeitungen und TV-Stationen überliess er seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Donald. Allerdings erwirtschaftete auch Si Newhouse ein Milliardenvermögen, dass er unter anderem in eine Kunstsammlung investierte. Der Welterfolg der Magazine ging wesentlich auf Si Newhouse und dessen Unternehmensführung zurück. Dabei liess er den Chefredaktoren zwar freie Hand, las aber jede Ausgabe gründlich und war für extrem lange Arbeitstage berühmt. Mitunter liess er Redaktions-Spitzen schon um sechs Uhr früh zu Meetings in dem Hauptquartier nördlich des Times Square in Midtown Manhattan antreten. Newhouse bewies sein kaufmännisches Geschick etwa durch den Verkauf Random House an Bertelsmann für 1,4 Milliarden Dollar im Jahr 1998. Zwei Jahrzehnte zuvor hatte er den Buchverlag für 60 Millionen Dollar erworben. Obwohl Newhouse Verluste vor allem beim «New Yorker» über lange Jahre getragen hat, war er auch für rasche und harte Personalentscheidungen bekannt, sofern Titel über längere Zeiträume inhaltlich nicht rund liefen. So hat er Tina Brown 1998 beim «New Yorker» kurzfristig gegen David Remnick ausgetauscht. Auch erfolglose Titel wie «Gourmet» hat er unsentimental eingestellt. Newhouse war stolz auf sein Glamour-Imperium, galt jedoch persönlich als schüchtern und mied die Öffentlichkeit im Gegensatz zu Condé Nast-Chefs wie Anna Wintour. In den letzten Jahren hat er sich allmählich aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen. Angesichts der globalen Krise bei Printmedien sind die glorreichen Zeiten auch bei «Vanity Fair» und «Vogue» längst vorbei. AM