Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Die Mutter (Gorki)
Die Mutter (russisch Мать/Matj, englisch The Mother) ist ein Roman von Maxim Gorki. Er erschien zuerst 1906/07 in englischer Übersetzung im New Yorker Appleton Magazine. Die russische Originalfassung kam 1907 heraus. Der Roman handelt von dem revolutionären Kampf des jungen Arbeiters Pawel und der damit verbundenen proletarischen Bewusstseinsbildung seiner Mutter. Das Werk gilt als der erste und einer der wichtigsten Romane des Sozialistischen Realismus. Der Roman wurde unter demselben Titel im Jahr 1926 von Wsewolod Pudowkin verfilmt. Bertolt Brecht verfasste im Rahmen seiner „Lehrstücke“ eine Bühnenbearbeitung, die 1932 uraufgeführt wurde.
Inhalt
Im ersten Teil wird das harte Leben der Arbeiterfrau Pelageja Nilowna geschildert, die sehr unter ihrem gewalttätigen Gatten zu leiden hat. In den darauffolgenden Kapiteln wird die Entwicklung ihres Sohnes Pawel hin zu dem Ortsvorsitzenden der sozialdemokratischen Partei der Vorstadt, in der sie leben, geschildert. Eine große Rolle spielt auch der Träger der Roten Fahne am ersten Mai, da dieser meist im Anschluss als Rädelsführer von der Obrigkeit in die Verbannung geschickt wird. Als Pawel wegen einer Flugblattaktion verhaftet wird, führt die Mutter seine Aktion weiter, damit er entlastet wird. Als er später schließlich endgültig vor Gericht gestellt wird, führt sie sein Werk fort, bis sie auch verhaftet wird, nicht ohne zuvor noch ein revolutionäres Flugblatt ihres Sohnes an die proletarischen Massen verteilen zu können.
Interpretation
Gorki verarbeitet in dem Roman den Petersburger Blutsonntag, der die Russische Revolution 1905 initiierte, und ruft mit der Beschreibung einer einfachen Arbeiterfrau, die durch die Aktivitäten und die Verhaftung ihres Sohnes revolutionäres Bewusstsein erwirbt, zum Kampf der Arbeiterklasse gegen Zarenherrschaft und Ausbeutung auf.
Das Werk gilt trotz seiner Bedeutung als Frühwerk seiner Stilrichtung als stark agitatorisch und literarisch eher schwach[1], die künstlerische Umsetzung als ein „Stiefkind des didaktischen Pathos“[2]. Dennoch war der Roman aufgrund seiner agitatorischen Grundhaltung ein großer Erfolg bei der vorrevolutionären Leserschaft der Arbeiterklasse, und während der Sowjetzeit galt er als der sozialistische Vorzeigeroman schlechthin. Der ermüdende, wiederholungsreiche Stil und die überschwänglichen Lobeshymnen, mit denen der Roman seitens der parteiamtlichen Literaturkritik der Sowjetunion bedacht wurde, machen ihn nach Ansicht des Slawisten Armin Knigge zu einem „Museumsobjekt“, das heute kaum noch gelesen wird.[3]
Literatur
- Maxim Gorki: Die Mutter. Aufbau-Verlag, Berlin 1962.
- Gero von Wilpert (Hg.), Lexikon der Weltliteratur. Bd. 2: Hauptwerke der Weltliteratur in Charakteristiken und Kurzinterpretationen, Alfred Kröner, Stuttgart 1993, ISBN 3-520-80803X
- Reinhard Lauer: Geschichte der russischen Literatur von 1700 bis zur Gegenwart, C. H. Beck, München 2008 ISBN 3406502679
Einzelnachweise
- ↑ Lauer, Geschichte der russischen Literatur, S. 450
- ↑ Wilpert, Lexikon der Weltliteratur, Band 2 (Werke), S. 932
- ↑ Armin Knigge: Gor‘kij, Maksim – Mat‘. In: Munzinger Online/Kindlers Literatur Lexikon in 18 Bänden, 3., völlig neu bearbeitete Auflage 2009, (abgerufen am 14. Oktober 2017).
Romane
Foma Gordejew |
Drei Menschen |
Die Mutter |
Matwej Koschemjakin |
Das Werk der Artamonows |
Das Leben des Klim Samgin
Novellen
Pawel, der arme Teufel |
Das Leben eines unnützen Menschen |
Eine Beichte |
Ein Sommer |
Das Städtchen Okurow
Erzählungen
Makar Tschudra |
Die alte Isergil |
Mein Weggefährte |
Tschelkasch |
Die Eheleute Orlow |
Gewesene Leute |
Konowalow |
Malwa |
Der Tunichtgut |
Sechsundzwanzig und eine |
Kain und Artjom |
Der 9. Januar |
Italienische Märchen |
Durch Russland (Graue Gespenster) |
Erzählungen 1922–1924
Dramen
Kleinbürger |
Nachtasyl (Am Boden) |
Sommergäste |
Kinder der Sonne |
Die Feinde |
Wassa Schelesnowa |
Der Alte |
Jegor Bulytschow und andere
Poesie
Das Lied vom Falken |
Lied von Sturmvogel
Autobiografische Schriften Meine Kindheit, Unter fremden Menschen, Meine Universitäten | Tagebuchnotizen
als Herausgeber
(mit L. L. Awerbach und S. G. Firin): Der Weißmeer-Ostsee-Kanal „Stalin“ (1934)
thematisch in Verbindung stehend
Maxim-Gorki-Literaturinstitut |
Bibliographie Maxim Gorki (ru) |
Sreda (Mittwoch) |
Snanije (Wissen) |
Kategorie:Werk von Maxim Gorki
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Die Mutter (Gorki) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |