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Des-

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Beispiel für die Verwendung der Vorsilbe „Des-“
Desoxy benzoine Formula V.1.svg
Desoxybenzoin (oben) enthält eine Hydroxygruppe weniger als Benzoin (unten).
Benzoine Formula V.1.svg
Zum Vergleich die Strukturformel von Benzoin.

In der chemischen Nomenklatur wird die Vorsilbe (Präfix) Des-, auch De-, benutzt, um anzugeben, dass einem Stoff gegenüber einem anderen Stoff (Stammverbindung) etwas fehlt. Hinter Des- oder De- wird angegeben was fehlt, dann folgt die Bezeichnung (= Name) der Stammverbindung.

Richard Willstätter benutzte diese Schreibweise auch bei der Ringöffnung einer Base bei unveränderter Summenformel.[1]

Dehydro-

Wenn gegenüber der Stammverbindung an zwei benachbarten sp3-hybridisierten Kohlenstoffatomen je ein Wasserstoffatom „fehlt“ und die beiden Kohlenstoffatomen (jetzt sp2-hybridisiert) nun durch eine C=C-Doppelbindung verbunden sind, wird das Sustraktionspräfix „Dehydro-“ benutzt. Wenn aus zwei Hydroxygruppen gegenüber der Stammverbindung zwei Carbonylgruppen werden, benutzt man ebenfalls die Vorsilbe Dehydro-. So wird z. B. aus Ascorbinsäure (= Stammverbindung) die Dehydroascorbinsäure.[2] Analog wird aus Cholsäure die Dehydrocholsäure, eine physiologisch wichtige Gallensäure.[3]

Desmethyl-

„Desmethyl-“ bedeutet, dass gegenüber einer Stammverbindung eine Methylgruppe „fehlt“ und diese durch ein Wasserstoffatom ersetzt wurde. Bei den Des-Carotinoiden fehlen alle Methylgruppen.[1]

Desmethoxy-

„Desmethoxy-“ bedeutet, dass gegenüber einer Stammverbindung eine Methoxygruppe fehlt und durch ein Wasserstoffatom ersetzt wurde.[4]

Desoxy-

Desoxyzucker sind Kohlenhydrate, bei denen eine Hydroxygruppe durch ein Wasserstoffatom ersetzt wurde. Von besonderer Bedeutung ist die Desoxyribose (2-Desoxy-D-ribose) als wichtiger Bestandteil der Desoxyribonukleinsäuren (DNS).[5] Analog ist im Desoxybenzoin die Hydroxygruppe des Benzoins durch ein Wasserstoffatom ersetzt.[6]

Siehe auch

Wiktionary: de- – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: des- – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Holland: Die Nomenklatur in der organischen Chemie, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig, S. 36–37.
  2. Philipp Fresenius und Klaus Görlitzer: Organisch-chemische Nomenklatur, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1991, 3. Auflage, S. 136-137, ISBN 3-8047-1167-7.
  3. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 277.
  4. Philipp Fresenius und Klaus Görlitzer: Organisch-chemische Nomenklatur, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1991, 3. Auflage, S. 138, ISBN 3-8047-1167-7.
  5. Albert Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomoleküle, Verlag Helvetica Chimica Acta, Zürich, 2006, S. 332, ISBN 978-3-906390-29-1.
  6. Philipp Fresenius und Klaus Görlitzer: Organisch-chemische Nomenklatur, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 1991, 3. Auflage, S. 138, ISBN 3-8047-1167-7.
  7. Brockhaus ABC Chemie, VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig 1965, S. 276.
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