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DIN 4022

Aus Jewiki
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Logo des Deutschen Instituts für Normung DIN 4022
Bereich Erd- und Grundbau
Titel Baugrund und Grundwasser
Kurzbeschreibung: Benennen und Beschreiben von Boden und Fels
Letzte Ausgabe September 1987 (zurückgezogen)
ISO EN ISO 14688

Die DIN-Norm DIN 4022 des Deutschen Instituts für Normung e. V. regelte die für Deutschland gültige Benennung und Beschreibung von Boden und Fels. Inhaltlich gliederte sie sich in drei Teile. Der erste Teil befasste sich mit der Erstellung eines Schichtenverzeichnisses für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben im Boden und im Fels. Im zweiten Teil wurde das Schichtenverzeichnis für Bohrungen im Fels (Festgestein) behandelt. Teil drei beinhaltete Angaben zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen mit durchgehender Gewinnung von gekernten Proben im Boden (Lockergestein).

Im August 2002 wurde die DIN 4022 durch die Normen EN ISO 14688, EN ISO 14689-1 und EN ISO 22475-1 abgelöst. Die DIN 4022 hat im Januar 2007 offiziell ihre Gültigkeit verloren. Im Wesentlichen wurden in der Neufassung deutsche Bezeichnungen durch äquivalente englische Begriffe ersetzt. Die EN ISO 14688 besitzt zwei Teile, deren Inhalt sich stark an die DIN 4022 anlehnt. Die EN ISO 14688 behandelt jedoch die Benennung von Boden, die EN ISO 14689-1 von Fels bei Baugrunduntersuchungen (nicht bei Altlastenuntersuchungen, siehe Bodenkundliche Kartieranleitung). Probenentnahmeverfahren und Grundwassermessungen werden in der EN ISO 22475-1 behandelt.

Inhalte

Korneinteilung

Die Norm gliedert Böden nach Korngrößenbereichen und Kornanteilen sowie Konsistenzgrenzen und organogenen Anteilen.

Nachfolgende Einteilung wird von der Norm vorgenommen:

Kornverteilungslinie für beispielhaft ausgewählte Böden
Bereich Benennung Kurzzeichen Korngröße [mm]
Siebkorn Blöcke Y über 200
Siebkorn Steine X über 63 bis 200
Siebkorn Kieskorn G über 2 bis 63
Siebkorn Grobkies gG über 20 bis 63
Siebkorn Mittelkies mG über 6,3 bis 20
Siebkorn Feinkies fG über 2,0 bis 6,3
Siebkorn Sandkorn S über 0,06 bis 2,0
Siebkorn Grobsand gS über 0,6 bis 2,0
Siebkorn Mittelsand mS über 0,2 bis 0,6
Siebkorn Feinsand fS über 0,06 bis 0,2
Schlämmkorn Schluffkorn U über 0,002 bis 0,06
Schlämmkorn Grobschluff gU über 0,02 bis 0,06
Schlämmkorn Mittelschluff mU über 0,006 bis 0,02
Schlämmkorn Feinschluff fU über 0,002 bis 0,006
Schlämmkorn Tonkorn T unter 0,002

Kornform

Mit der Einführung der EN ISO 14688 wurden die Begriffe für die Bezeichnung der Kornform neu definiert.[1] Die Kornform ist bei feinkörnigen Böden von der Mineralart, bei grobkörnigen Böden von der Gesteinsart sowie der Transport- und Verwitterungsgeschichte abhängig. Lange Transportwege runden die Körner zunehmend ab, starke Verwitterung bedingt eine hohe Kornrauigkeit. Die Kornform wird nach den Aspekten Rundung, Form und Oberflächenstruktur bewertet. Nachstehende Tabelle (Bezeichnungen der Kornform) lässt sich für Kies oder gröbere Böden anwenden.

Aspekt Ausprägung
Rundung scharfkantig
kantig
kantengerundet
angerundet
gerundet
gut gerundet
Form kubisch
flach (plattig)
länglich (stängelig)
Oberflächenstruktur rau
glatt

Siehe auch

  • DIN 1054 – Baugrundsicherheit
  • DIN 4023 – Zeichnerische Darstellung der Ergebnisse von Bohrungen
  • DIN 18196 – Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke

Literatur

  • Hans-Henning Schmidt: Grundlagen der Geotechnik. 3., vollständig überarbeitete, erweiterte und aktualisierte Auflage. Teubner, Wiesbaden 2006, ISBN 3-519-25019-5.

Einzelnachweise

  1. Dietrich Stein: Grabenloser Leitungsbau. Ernst & Sohn-Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-433-01778-6, S. 139.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel DIN 4022 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.