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Claude Lelouch
Claude Lelouch [ˈklod ləˈluʃ] (* 30. Oktober 1937 in Paris) ist ein französischer Filmregisseur, Kameramann, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler. Sein Markenzeichen sind betont ästhetische Kameraeinstellungen.[1]
Leben
Lelouch ist der Sohn eines aus Algerien eingewanderten jüdischen Maßschneiders, der bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nach Algerien zurückkehrte. Nach Kriegsende besuchte er das Collège Sainte-Barbe, das er ohne Abschluss verließ. Er bezeichnete sich selbst als „Kinojournalist“, als er Mitte der 1950er Jahre erste kurze Dokumentarfilme drehte. Ende der 1950er Jahre bereiste er unter anderem die USA und die UdSSR, schnitt aus dem entstandenen Material mehrere Dokumentarfilme und verkaufte diese an das Fernsehen.[2]
1960 gründete er die Produktionsgesellschaft „Les Films 13“, mit der er über 200 Scopitones fertigte – kurze Musikfilme für den Einsatz in Musikboxen. Im nämlichen Jahr drehte er auch den ersten seiner zahlreichen Spielfilme, in denen er meist Geschichten von Liebe, Abschieden und Enttäuschungen erzählte; von manchen als altmodische Romanzen bezeichnet, sahen andere Kritiker subtextuelle Bedeutungen in seinen meist einfachen, mit Warmherzigkeit inszenierten Geschichten.
Sein erster internationaler Erfolg, für den er 1967 den Oscar für das beste Originaldrehbuch erhielt, war der Film Ein Mann und eine Frau. Eine zweite Nominierung erhielt er als bester Regisseur und er gewann mit dem Film 1966 die Goldene Palme beim Filmfestival von Cannes. Eine weitere Oscarnominierung in der Kategorie Drehbuch erhielt er 1975 für den Film Ein Leben lang.
Lelouch war dreimal verheiratet, zuletzt mit der italienischen Filmschauspielerin Alessandra Martines, von der er sich 2008 trennte. Er hat sieben Kinder.
Diebstahl von Taschen mit Drehbuch
Am 13. Januar 2018 berichtete die Zeitung Le Parisien vom Diebstahl mehrerer Taschen beim Ausladen aus dem Auto bei seiner Urlaubsrückkehr. Verloren gingen dabei nicht nur während Jahrzehnten in „magischen Koffern“ angesammelte Notizen, sondern auch das einzige Exemplar des Drehbuchs zum geplanten Film „Oui et Non“. Der Regisseur „wartet auf ein Wunder“ und hofft auf eine Rückgabe.[3]
Filmografie
- 1962: Die Fahndung (L’amour avec des si)
- 1964: Das Mädchen und die Gangster (Une fille et des fusils)
- 1966: Ein Mann und eine Frau (Un homme et une femme)
- 1967: Lebe das Leben (Vivre pour vivre)
- 1968: Blaue Gauloises (Les Gauloises bleues)
- 1968: Das Leben, die Liebe und der Tod (La vie, l’amour, la mort)
- 1969: Der Mann, der mir gefällt (Un homme qui me plaît)
- 1970: Der Gauner (Le voyou)
- 1971: Smic, smac, smoc – Die Drei vom Trockendock (Smic, smac, smoc)
- 1971: Die Entführer lassen grüßen (L’aventure, c’est l’aventure)
- 1973: Ein glückliches Jahr (La bonne année)
- 1973: München 1972 – 8 berühmte Regisseure sehen die Spiele der XX. Olympiade (Visions of Eight) (Co-Regie)
- 1974: Ein Leben lang (Toute une vie)
- 1974: Eine Ehe (Mariage)
- 1975: Eine Katze jagt die Maus (Le chat et la souris)
- 1976: Der Gute und die Bösen (Le bon et les méchants)
- 1976: Ein Hauch von Zärtlichkeit (Si c’était à refaire)
- 1976: C’était un rendez-vous (C’était un rendez-vous) (Kurzfilm)
- 1977: Ein anderer Mann – eine andere Frau (Un autre homme, une autre chance)
- 1978: Ein Mann sucht eine Frau (Robert et Robert)
- 1979: Allein zu zweit (À nous deux)
- 1981: Ein jeglicher wird seinen Lohn empfangen… (Les uns et les autres)
- 1983: Edith und Marcel (Edith et Marcel)
- 1984: Weggehen und wiederkommen (Partir, revenir)
- 1984: Es lebe das Leben (Viva la vie)
- 1985: Ein Mann und eine Frau – 20 Jahre später (Un homme et une femme: 20 ans déjà)
- 1987: Die Zeit des Verbrechens (Attention, bandits)
- 1988: Der Löwe (Itinéraire d’un enfant gâté)
- 1990: So sind die Tage und der Mond (Il y a des jours … et des lunes)
- 1991: Die schönste Geschichte der Welt (La belle histoire)
- 1993: Alles für die Liebe (Tout ça … pour ça)
- 1995: Les Misérables (Les misérables du vingtième siècle)
- 1996: Männer und Frauen, eine Gebrauchsanleitung (Hommes, femmes, mode d’emploi)
- 1998: Eine für alle (Une pour toutes)
- 1998: Begegnung in Venedig (Hasards ou coincidences)
- 2002: 11'09"01 – September 11 (Regie der 2. Episode)
- 2002: And Now … Ladies & Gentlemen (And Now … Ladies and Gentlemen)
- 2007: Roman de gare
- 2010: Ces amours-là
- 2011: D’un film à l’autre (Dokumentarfilm)
- 2014: Salaud, on t’aime
- 2017: Chacun sa vie
- 2019: Les plus belles années d’une vie
- 2019: La vertu des impondérables
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1966: Goldene Palme und Oscar für das beste Originaldrehbuch für Ein Mann und eine Frau
- 1996: Golden Globe in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für Les Misérables
Bibliografie (Auswahl)
- 2000: Claude Lelouch und Jean-Philippe Chatrier: Itinéraire d'un enfant très gâté, Robert Laffont, Coll. «Vécu».
- 2008: Claude Lelouch, Claude Baignères und Sylvie Perez: Ces années-là, Fayard. Conversations avec Claude Baignères et Sylvie Perez
- 2005: Yves Alion, Jean Ollé-Laprune: Claude Lelouch: Mode d'emploi, Calmann-Lévy.
Weblinks
- Claude Lelouch in der Internet Movie Database (englisch)
- Offizielle Homepage von Claude Lelouch
- „Die Pariser Nacht“ Eine Hommage an Claude Lelouch, Francois Truffaut und das Kino
- Aussprache des Namens Claude Lelouch auf Forvo.com
Einzelnachweise
- ↑ Zeitlexikon, Band 8, S. 575, ISBN 3-411-17568-0
- ↑ Hans Michael Bock: Lexikon Regisseure und Kameraleute von A–Z, rororo, Reinbek 1999, S. 283
- ↑ Einziges Drehbuch zu neuem Lelouch-Film gestohlen orf.at, 14. Januar 2018, abgerufen 14. Januar 2018.
Personendaten | |
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NAME | Lelouch, Claude |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Filmregisseur, Kameramann, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 30. Oktober 1937 |
GEBURTSORT | Paris |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Claude Lelouch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |