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Canterbury Tales

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Canterbury Tales (Begriffsklärung) aufgeführt.

The Canterbury Tales sind Erzählungen aus dem 14. Jahrhundert, die von Geoffrey Chaucer von ungefähr 1387 an geschrieben wurden. Zwei von ihnen sind in Prosa, die übrigen in Versen verfasst.

Canterbury Tales, Holzschnitt von 1484

Die Erzählungen, von denen nicht alle als Original gelten, sind in eine Rahmenhandlung eingebunden, die von einer Pilgergruppe auf ihrem Weg von Southwark, einem Vorort von London, nach Canterbury handelt, wo sie das Grabmal von Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury besichtigen wollen. Der Wirt des Tabard Inn schlägt den dreißig Pilgern vor, auf dem Hin- und Rückweg je zwei Geschichten zu erzählen, und verspricht dem besten Erzähler als Preis eine Gratismahlzeit.[1]

Die Themen der Erzählungen variieren, handeln von der höfischen Liebe, von Verrat und Habsucht. Die Genres variieren ebenso, es gibt Romanzen, bretonische Lai (kurze rhythmische Erzählungen), Predigten und Fabeln. Die im Prolog eingeführten Figuren erzählen Geschichten von höchster kultureller Relevanz.

Die Erzählungen im Einzelnen

Die Erzählungen sind wie folgt gegliedert:[2]

1. Fragment

  • The General Prologue to the Canterbury Tales (Der allgemeine Prolog zu den Canterbury-Erzählungen)
  • The Knight’s Tale (Die Erzählung des Ritters)
  • The Miller’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Müllers)
  • The Reeve’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Landvogts)
  • The Cook’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Kochs)

2. Fragment

  • The Man of Law’s Introduction, Prologue and Tale (Einführung, Prolog und Erzählung des Rechtsanwalts)

3. Fragment

  • The Wife of Bath’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung der Frau aus Bath)
  • The Friar’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Ordensbruders)
  • The Summoner’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Kirchenbüttels)

4. Fragment

  • The Clerk’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Scholaren)
  • The Merchant’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Kaufmanns)

5. Fragment

  • The Squire’s Introduction and Tale (Einführung und Erzählung des Knappen)
  • The Franklin’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Gutsbesitzers)

6. Fragment

  • The Physician’s Tale (Die Erzählung des Arztes)
  • The Pardoner’s Introduction, Prologue and Tale (Einführung, Prolog und Erzählung des Ablasskrämers)

7. Fragment

  • The Shipman’s Tale and Epilogue (Erzählung und Epilog des Schiffsherrn)
  • The Prioress’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung der Priorin)
  • The Prologue, Tale and Epilogue of Sir Topas (Prolog, Erzählung und Epilog über Sir Topas)
  • The Tale of Melibee (Die Erzählung über Melibeus)
  • The Monk’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Mönchs)
  • The Nun’s Priest’s Prologue, Tale and Epilogue (Prolog, Erzählung und Epilog des Nonnenpriesters)

8. Fragment

  • The Second Nun’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung der zweiten Nonne)
  • The Canon’s Yeoman’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Dienstmannes des Stiftsherrn)

9. Fragment

  • The Manciple’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Verwalters)

10. Fragment

  • The Parson’s Prologue and Tale (Prolog und Erzählung des Pfarrers)
  • Chaucer’s Retraction (Chaucers Widerruf)
Porträt Chaucers als Canterbury-Pilger im Ellesmere-Manuskript der Canterbury Tales

Einige dieser Erzählungen sind humorvoll, andere ernsthaft, alle aber sind sehr präzise in der Beschreibung der menschlichen Natur. Missbrauch der Religion ist ein Hauptthema. Ein anderes wichtiges Element der Erzählungen ist ihr Fokus auf die dreiteilige Ständeordnung: Adel, Klerus, Bauern. Das Werk ist nicht vollständig, es waren ursprünglich 120 Erzählungen beabsichtigt, vier pro Teilnehmer, doch bei Chaucers Tod waren erst 21 beendet.

Der wohl größte Beitrag dieses Werks zur englischen Literatur ist der Gebrauch der Volkssprache statt des Französischen (Anglonormannischen) oder Lateinischen, die üblicherweise für literarische Arbeiten benutzt wurden. Die Struktur der Canterbury Tales findet sich in anderen zeitgenössischen Werken wieder, zum Beispiel in Boccaccios Decamerone, das als eine von Chaucers Hauptquellen gilt.

Druck- und Kunstgeschichte schrieb die Edition des Graphikers und Pioniers des Jugendstils, William Morris, die in seiner 1891 gegründeten „Kelmscott Press“ erschien. Dort entstanden nach den Massenprodukten des 19. Jahrhunderts wieder handwerklich gefertigte und reich illustrierte bibliophile Werke.

Verfilmung

Literatur

  • Uwe Böker: Studien zu Chaucers Franklin´s Tale. Inaugural-Dissertation, Regensburg 1968.

Weblinks

 Commons: Canterbury Tales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kindlers Neues Literatur-Lexikon, Bd. 3, Chaucer: The Canterbury Tales, S. 910, Kindler, München 1998, ISBN 3-89836-214-0
  2. Geoffrey Chaucer: The Canterbury Tales (übersetzt von Nevill Coghill), Penguin Classics 2003, ISBN 0140424385 (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Canterbury Tales aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.