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Bruno Fortmann

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Bruno Fortmann (* 8. März 1894 in Holle bei Oldenburg/Großherzogtum Oldenburg; † 26. Juni 1970 in Oldenburg (Oldenburg)) war ein deutscher Mediziner und Rassenhygieniker.

Leben

Sein Vater, Bernhard Fortmann, war Pastor in Rüstringen-Neuende bei Wilhelmshaven. Nach dem Abitur studierte Fortmann von 1913 bis 1919 in Rostock Medizin.[1] Er promovierte 1922 in Greifswald. Er war Mitglied der Studentenverbindung Nicaria.

Fortmann leitete in den 1930er und 1940er Jahren das Gesundheitsamt in Brake (Unterweser) und zählte als erklärter Rassenhygieniker zu den Ärzten, „die ein Interesse daran hatten, die Patienten unfruchtbar zu machen oder sie zu vernichten.“[2]. Der Oldenburger Historiker Ingo Harms konnte nachweisen, dass Hunderte Patienten aus Krankenhäusern in Wilhelmshaven und Bremen nach Wehnen verlegt wurden, wo sie bald darauf starben.

Fortmann war Mitglied im FreikorpsBrigade Erhardt“ und in der SA. Er arbeitete mit dem rassenpolitischen Amt zusammen und setzte sich auch dafür ein, dass in Nordenham ein Film mit dem Titel „Erbgesund“ gedreht wurde. Dazu kam es aber nicht mehr.[3]

Nach Kriegsende 1945 wurde Fortmann verhaftet und zunächst interniert. Im Zuge der Entnazifizierungsmaßnahmen verlor er seine Zulassung für den gesundheitswissenschaftlichen Dienst und konnte aber trotzdem danach als niedergelassener Arzt in Brake praktizieren.

Veröffentlichungen

  • Ein Fall von postoperativer Hysterozele des schwangeren Uterus, Med. Diss., Anklam : Poettcke, 1922[4]

Gedenken an die Opfer der Euthansie-Morde im Oldenburger Land

  • Die Alte Pathologie auf dem Gelände der Karl-Jaspers-Klinik Wehnen ist eine Gedenk- und Dokumentationsstätte für die Opfer der NS-Krankenmorde.
  • Bei einem Erinnerungsgang am 26.01.2018 durch Brake suchten Schüler des Gymnasiums u. a. neben dem Haus einer jüdischen Familie in Brake, dem Zwangsarbeitergräbern auf dem evangelischen Friedhof auch das Wohnhaus Fortmanns im Gedenken an die Opfer der Euthanasie und der Zwangssterilisierung auf.[5]

Literatur

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bruno Fortmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.