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Bodyshaming

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Als Bodyshaming bzw. Body-Shaming [ˈbɒdi ʃeɪmɪŋ] werden seit dem 21. Jahrhundert Formen von Diskriminierung, Beleidigung, Mobbing oder Demütigung von Menschen aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes bezeichnet; insbesondere im Hinblick auf ein Schönheitsideal. Diese Ideale können durch stereotypische Darstellungen in Medien und Werbung verstärkt werden.[1]

Verbreitung

Oft passiert Bodyshaming auf Social-Media-Plattformen oder Imageboards.[2] Von Bodyshaming betroffen sind meist Personen, die einem Schönheitsideal nicht entsprechen. Diese Ideale können durch stereotypische Darstellungen in Medien und Werbung verstärkt werden.[3] Bodyshaming kann auch Aspekt von Mobbing sein.

Besonders sensibel sind Frauen sowie Personen in Pubertät und Adoleszenz.[3] [4][5]

Folgen für Betroffene

Folgen von Bodyshaming bei den Betroffenen sind Selbstzweifel am eigenem Körper, weniger Selbstbewusstsein, Selbstbild und Selbstwertgefühl, eingeschränkte Lebensqualität und es kann zu psychischen Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen beitragen und/oder Soziale Isolation oder Selbstverletzendes Verhalten oder andere negative psychische Begleiterscheinungen hervorrufen.[6] Um den Schönheitsidealen zu entsprechen, entwickeln einige Betroffene auch eine Essstörung wie die Bulimie[7][4] oder haben ein starkes Bedürfnis, ihren Körper anzupassen, z. B. durch eine Schönheitsoperation oder Medikamente.[8]

Stigmatisierung in der Praxis macht auf gesundheitliche Unterschiede bei größeren Personen aufmerksam. Lee weist in der Studie darauf hin, dass übergewichtige Frauen mit Gebärmutterhals- oder Brustkrebs häufiger sterben als fettfreie Frauen an denselben Krebsarten. Lee erklärt, dass dieses Phänomen aufgetreten ist, weil die Vorurteile der Praktizierenden glauben, dass übergewichtige Menschen eine schlechte Gesundheit haben. Daher werden ihre vorbestimmten Faktoren für Krebs aufgrund der Ideologie, dass schlechte Gesundheit zum Tod führt, übersehen. Das Stigma des Gewichts innerhalb dieses westlichen kulturellen Glaubens infiltriert unsere Ärzte. Schaffung einer impliziten Voreingenommenheit zwischen ihnen, die zu ihren Fehldiagnosen führt. Das Problem muss tief verwurzelt, aus unseren westlichen Ansichten herausgezogen und beseitigt werden. Das Stereotyp wird sich nur mit einer Fortsetzung verschlechtern, um diese Glaubenssysteme zu ermöglichen.[9]

Sizeism

Eine Unterform des Bodyshaming ist die Diskriminierung aufgrund des Körpergewichts bzw. des Körperbaus, die auch als Fatshaming bei Übergewicht und allgemein als Sizeism bezeichnet wird.[10][11] Für wenig trainierte, meist männliche Personen mit auffällig niedrigem Körpergewicht und schmalem Körperbau haben sich hingegen Schimpfwörter wie Lauch und Spargeltarzan etabliert.

Abgrenzung und verwandte Themen

Bodyshaming ist abzugrenzen von einer reinen Bewertung des Aussehens oder Ratschlägen zur Gestaltung der äußeren Erscheinung.[12] Eine Diskriminierung aufgrund des Aussehens wird auch Lookism genannt. Die wahnhafte Wahrnehmung des eigenen Körpers als hässlich wird auch als Dysmorphophobie bezeichnet. Bei dieser Störung findet aber oft kein Bodyshaming statt und Betroffene glauben aus anderen Gründen von sich selbst aus hässlich zu sein. Eine Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe ist ebenfalls Rassismus. Bodyshaming aufgrund nicht erfüllter äußerlicher Stereotype des Geschlechts kann auch als Sexismus gewertet werden.

Die Body-positivity-Bewegung versucht Menschen davon zu überzeugen, dass sie trotz einer Abweichung vom Schönheitsideal mit ihrem Körper zufrieden sein sollen und es keine allgemeingültigen Ideale gibt.

Literatur

  • Natalie Chomet: Coping with Body Shaming, The Rosen Publishing Group, 2017, ISBN 9781508178491
  • Meghan Green, Ronald D. Lankford, Jr.: Body Image and Body Shaming, Greenhaven Publishing LLC, 2016, ISBN 9781534560161
  • Lee, J. A., & Pausé, C. J. (2016). Stigma in Practice: Barriers to Health for Fat Women. Frontiers in Psychology, 7, 2063. http://doi.org/10.3389/fpsyg.2016.02063
  • Webb, Fiery, & Jafari. (2016). “You better not leave me shaming!”: Conditional indirect effect analyses of anti-fat attitudes, body shame, and fat talk as a function of self-compassion in college women. Body Image,18, 5–13
  • Paul Gilbert, Jeremy Miles Routledge: Body Shame: Conceptualisation, Research and Treatment, 2014, ISBN 9781317822318

Einzelnachweise

  1. Meghan Green: Body image and body shaming. 2017 ISBN 978-1-5345-6016-1 (https://www.worldcat.org/title/body-image-and-body-shaming/oclc/956626008).
  2. Body-Shaming? - Soziale Medien und ihr Einfluss auf unser Leben. 5. September 2019, abgerufen am 18. Dezember 2019.
  3. 3,0 3,1 Meghan Green, Ronald D. Lankford Jr: Body Image and Body Shaming. Greenhaven Publishing LLC, 2016-12-15, ISBN 978-1-5345-6016-1, S. 32 (https://books.google.de/books?id=kH1mDwAAQBAJ&pg=PA31&dq=Bodyshaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiivZGOjcDmAhVMZ8AKHav1CdoQ6AEIOjAC#v=onepage&q=Bodyshaming&f=false).
  4. 4,0 4,1 Paul Gilbert, Jeremy Miles: Body Shame: Conceptualisation, Research and Treatment. Routledge, 2014-01-02, ISBN 978-1-317-82231-8, S. 55 ff. (https://books.google.de/books?id=MrrHBQAAQBAJ&pg=PA15&dq=anxiety+body+shaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjf4oexlMDmAhVSwqYKHRSqCQUQ6AEIKTAA#v=onepage&q=anxiety%20body%20shaming&f=false).
  5. Paul Gilbert, Jeremy Miles: Body Shame: Conceptualisation, Research and Treatment. Routledge, 2014-01-02, ISBN 978-1-317-82231-8, S. 75 ff. (https://books.google.de/books?id=MrrHBQAAQBAJ&pg=PA15&dq=anxiety+body+shaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjf4oexlMDmAhVSwqYKHRSqCQUQ6AEIKTAA#v=onepage&q=anxiety%20body%20shaming&f=false).
  6. Paul Gilbert, Jeremy Miles: Body Shame: Conceptualisation, Research and Treatment. Routledge, 2014-01-02, ISBN 978-1-317-82231-8, S. 19 ff. (https://books.google.de/books?id=MrrHBQAAQBAJ&pg=PA15&dq=anxiety+body+shaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjf4oexlMDmAhVSwqYKHRSqCQUQ6AEIKTAA#v=onepage&q=anxiety%20body%20shaming&f=false).
  7. Randy Young: Eating Disorders Recovery: Overcome the Effects of Body Shaming, Eating Disorders, & Body Image Issues. CreateSpace Independent Publishing Platform, 2015-05-28, ISBN 978-1-5141-8694-7 (https://books.google.de/books?id=lFvCsgEACAAJ&dq=Bodyshaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiivZGOjcDmAhVMZ8AKHav1CdoQ6AEIdDAJ).
  8. Meghan Green, Ronald D. Lankford Jr: Body Image and Body Shaming. Greenhaven Publishing LLC, 2016-12-15, ISBN 978-1-5345-6016-1, S. 34 ff. (https://books.google.de/books?id=kH1mDwAAQBAJ&pg=PA31&dq=Bodyshaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiivZGOjcDmAhVMZ8AKHav1CdoQ6AEIOjAC#v=onepage&q=Bodyshaming&f=false).
  9. Webb, Fiery, & Jafari: “You better not leave me shaming!”: Conditional indirect effect analyses of anti-fat attitudes, body shame, and fat talk as a function of self-compassion in college women. Body Image,18, Nr. 5-13.
  10. Warum uns Dicksein so triggert. Abgerufen am 18. Dezember 2019.
  11. Sizeism Is Harming Too Many of Us: Fat Shaming Must Stop. Abgerufen am 18. Dezember 2019 (en-US).
  12. Meghan Green, Ronald D. Lankford Jr: Body Image and Body Shaming. Greenhaven Publishing LLC, 2016-12-15, ISBN 978-1-5345-6016-1, S. 31 (https://books.google.de/books?id=kH1mDwAAQBAJ&pg=PA31&dq=Bodyshaming&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiivZGOjcDmAhVMZ8AKHav1CdoQ6AEIOjAC#v=onepage&q=Bodyshaming&f=false).
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