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Billy Sunday

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Billy Sunday

Billy Sunday, mit bürgerlichem Namen William Ashley Sunday (* 19. November 1862 bei Ames, Iowa; † 6. November 1935), war ein US-amerikanischer Sportler und presbyterianischer Massenprediger. In den 1880er Jahren wurde er zum bekanntesten und einflussreichsten amerikanischen Evangelisten; sein Einfluss hielt bis in die ersten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts an.

Leben und Wirken

Billy Sunday wurde in der Nähe von Ames, Iowa geboren. Sein Vater, William Sunday, war Soldat im Amerikanischen Bürgerkrieg. Er starb an einer Lungenentzündung fünf Wochen nach Billy Sundays Geburt. Als Sunday zehn Jahre alt war, schickte seine Mutter ihn in ein Waisenhaus für Soldatenkinder in Glenwood, Iowa. Dort lernte er geordnete Verhältnisse kennen und während der Schule taten sich seine außergewöhnlichen sportlichen Fähigkeiten auf, die ihn 1883 zu den Chicago White Stockings, etwas später zu den Pittsburgh Pirates, 1890 zu den Philadelphia Athletics und in die Baseball-Nationalmannschaft brachten. 1885 gab es ein spektakuläres Rennen zwischen Sunday und Arlie Latham, dem damals schnellsten Läufer in der amerikanischen Leichtathletik-Rangliste. Sunday gewann diesen Hundertmeterlauf.

Sundays charismatische Persönlichkeit und seine Haltung machten ihn beliebt bei den Fans. 1886 bekehrte er sich beim Hören von alten Gospellieder und besuchte danach die Jefferson Park Presbyterian Church regelmäßig. Er engagierte sich bald darauf für die Pacific Garden Mission in Chicago; 1891 wurde er Mitarbeiter beim YMCA. Ein wichtiges Vorbild war ihm der Evangelist Dwight Lyman Moody.

Sunday inszenierte ab 1896 evangelikale Massenspektakel und verlangte Eintrittsgelder. Die erste fand im ländlichen Garner in Iowa statt. Mit Hilfe neuer Kommunikationsformen, Lautsprechern und Verstärkern erreichte er im Laufe seiner 30 Jahre als Wanderprediger bei über 300 Erweckungsversammlungen 100 Millionen Menschen. Am Schluss seiner Veranstaltungen rief er jeweils zur Umkehr auf. Homer Rodeheaver begleitete ihn als Chorleiter, und seine Frau Helen Amelia Thompson half ihm bei der Organisation und verbesserte seinen Wortschatz und seine Formulierungen. 1903 wurde Sunday als presbyterianischer Geistlicher ordiniert.[1]

Sein Predigen war massentauglich, nicht gelehrt. Er mietete für seine Wanderpredigten sogar ein Zirkuszelt, später ließ er lange vor seinem Eintreffen große Zelte aufstellen und von den Gemeinden größere Predigersäle bauen; teilweise wurden sie später als Kinos benützt. Er zählte zu seiner Zeit zu den reichsten Amerikanern, war auf diese Tatsache stolz, blieb dennoch in seinem Lebensstil unauffällig. Von Sinclair Lewis und Mark Twain wurde er karikiert, etwa im Roman Elmer Gantry. Er war Abstinenzler und setzte sich vehement für die Prohibition und gegen Kinderarbeit ein. Sundays Popularität schwand nach dem Ersten Weltkrieg, als neue Medien aufkamen.[2] Historiker haben den Erfolg von Sundays Wirken im Allgemeinen auf die Einfachheit seiner Botschaft, die Sicherheit, die er durch die Bekräftigung traditioneller Sitten und Moralvorstellungen vermittelte, die ausgeklügelte Durchführung seiner Auftritte und seine spektakuläre Showmanship zurückgeführt.[3]

Literatur

  • Ackva, F u. a. (Hrsg.): Geschichte des Pietismus, Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 978-3-525-55347-3, 1. Aufl. 1995
  • Ellis, William T.: Billy Sunday, The Man and His Message With his own words which have won thousands for Christ L. T. Mayers, 1914
  • Bruns, Roger: Preacher: Billy Sunday and Big-Time American Evangelism. New York: W.W. Norton, ISBN 978-0-252-07075-4, 1992

Weblinks

 Commons: Billy Sunday – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Britannica: Billy Sunday - American Evangelist (englisch)
  2. Christianity Today: Billy Sunday - Salty evangelist (englisch)
  3. Robert Martin: Billy Sunday and Christian Manliness. In: The Historian. 58, Nr. 4, 1996 S. 811–23.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Billy Sunday aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.