Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Billy Idol

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Billy Idol (2003)

Billy Idol (* 30. November 1955 in Stanmore, London; bürgerlich William Michael Albert Broad) ist ein britischer Rockmusiker.

In den 1980er-Jahren war Idol einer der berühmtesten Musik-Stars und feierte unter seinem Pseudonym weltweit Charterfolge. Seinen Künstlernamen leitete er davon ab, dass er in der Schule recht häufig idle (engl. für träge) war und ein Lehrer dies in einer Beurteilung vermerkte; daraus machte William Broad später „Idol“. Zusammen mit „Billy“, einer Koseform seines Vornamens, entstand Billy Idol.

Werdegang

Die frühen Jahre

Nach einem abgebrochenen Philosophie-Studium verschlug es Idol in die frühe Londoner Punkszene. Gemeinsam mit Mick Jones (später bei The Clash), Bryan James (später bei The Damned) und Tony James (später bei Sigue Sigue Sputnik) gründete er die Band Chelsea, die er aber bald wieder verließ, um Generation X zu gründen, die Mitte bis Ende der siebziger Jahre erfolgreich drei Alben und mehrere Singles veröffentlichte. Idol wurde als Kind nach eigenen Aussagen wegen seines hageren Erscheinungsbildes von seinen Klassenkameraden gemobbt und ausgeschlossen. Das Motiv des Einzelgängers findet sich in vielen seiner Songs wieder.

Karriereentwicklung

Billy Idol live (1990)

Nach der Auflösung von Generation X ging Idol 1981 in die USA, um mit aufwändigen Produktionen und einem maßgeschneiderten Image als „harter Kerl“ mit Lederhose, blondierter Stachelfrisur, geballter Faust und „stiff upper lip“ den Pop-Markt zu erobern. Hierbei entfernte er sich musikalisch zwar weit von seinen Ursprüngen, landete aber kommerziell erfolgreiche Welthits, darunter z. B. Dancing with Myself, Rebel Yell, Flesh for Fantasy und White Wedding. Entdeckt und gefördert wurde er von dem damals sehr einflussreichen Kiss-Manager Bill Aucoin. Langjähriger Produzent war Keith Forsey, der für Billy Idol das Lied Don’t You (Forget About Me) schrieb. Idol lehnte es jedoch ab, diesen Titel zu singen, wodurch die Simple Minds mit dem Lied weltbekannt wurden. Idols musikalischer Partner, der auch in den Videoclips wiederholt beinahe gleichberechtigt neben ihm auftauchte, war der Gitarrist Steve Stevens.

Mit seinen weltweit erfolgreichen Alben Billy Idol (1982), Rebel Yell (1983) und Whiplash Smile (1986) wurde der (laut Zitat des New Musical Express) „wasserstoffgebleichte Alptraum eines Rockers“ Ikone und stilprägende Identifikationsfigur einer ganzen Generation.

Am 7. Februar 1990 erlitt Idol bei einem beinahe tödlichen Motorradunfall schwerste Beinverletzungen (fünffacher, teils offener Trümmerbruch), einen Armbruch und mehrere Rippenfrakturen, nachdem er ein Stoppschild überfahren hatte und in einen LKW gerast war. Nur dank einer siebenstündigen Notoperation entging Idol einer Amputation seines rechten Beins (fünf weitere Operationen folgten) und er verbrachte viele Wochen im Krankenbett.

Mit mehreren Monaten Verspätung erschien das Album Charmed Life, das kurz vor dem Unfall fertiggestellt worden war. Darauf ließ Idol stärker als auf vorherigen Werken rockige Elemente einfließen. Eine ausgedehnte Welt-Tournee folgte. Das Album, das unter anderem das Lied Cradle of Love und das The-Doors-Cover L. A. Woman enthält, verkaufte sich noch gut und erreichte auch ansehnliche Chart-Positionen, sollte allerdings bis auf weiteres Idols letzte kommerziell erfolgreiche Veröffentlichung sein.

1991 erhielt er eine kleine Gastrolle in Oliver Stones Film The Doors, in dem er ursprünglich eine Hauptrolle als bester Freund Jim Morrisons übernehmen sollte, was jedoch durch den Motorradunfall im Jahr zuvor ebenso verhindert wurde wie eine mögliche Rolle im Film Terminator 2.[1]

Das vorläufige Ende

Nach dem Album Charmed Life erlahmte Idols Karriere. Steve Stevens hatte die gemeinsame Zusammenarbeit bereits zuvor beendet und 1987 das Album Atomic Playboys aufgenommen, bevor er 1993 Gitarrist in der Band von Vince Neil wurde. Seit 1986 war Idol heroinabhängig. Mehrere Gerichtsprozesse wegen Entgleisungen und Schlägereien im Rausch bescherten ihm Negativ-Schlagzeilen sowie Bewährungs- und Geldstrafen. Erst nach einer Überdosis durch einen Drogen- und Medikamenten-Cocktail Anfang 1993, die ihn um ein Haar das Leben gekostet hätte und ihn abermals für längere Zeit auf die Intensivstation brachte, zog Billy Idol (kurz vor dem drohenden körperlichen und finanziellen Ruin) gerade noch rechtzeitig die Notbremse, machte einen Entzug und lebt seitdem drogenfrei.

Seine Drogenerfahrungen verarbeitete er teilweise auf dem im gleichen Jahr als Comeback-Versuch publizierten Album Cyberpunk, das sich stilistisch von den restlichen Werken abhebt. Statt handgemachter Rock- oder Punk-Klänge besteht die Musik aus einem Mix aus Electrobeats, versetzt mit Rockrhythmen und psychedelischen Anklängen, ist musikalisch und lyrisch durch die Werke William Gibsons inspiriert und ein in sich geschlossenes Konzeptalbum.

In den nächsten acht Jahren wurde es sehr still um den einstigen Superstar. Neben einigen kaum beachteten Konzerten u. a. in Las Vegas war eines seiner wenigen Lebenszeichen ein Kurzauftritt im Film Eine Hochzeit zum Verlieben von 1998, mit Drew Barrymore und Adam Sandler, in dem Idol sich selbst spielte.

Spätes Comeback

Billy Idol und Gitarrist Steve Stevens (2003)
Billy Idol live (2006)

Nachdem sich ein im Herbst 2001 neu erschienenes Best-of-Album über eine Million mal verkauft hatte, dachte Idol über ein Comeback nach. Zunächst machte er mit der 2002 veröffentlichten CD und DVD Storytellers wieder von sich reden. Darauf gab er Akustikversionen von Generation X-Klassikern wie Kiss Me Deadly, Untouchables und Ready Steady Go sowie seine Lieder aus den 1980er Jahren zum Besten und erläuterte die Entstehung der Titel. Ausgestrahlt wurde die Video-Version ursprünglich vom Musiksender VH1, später auch von MTV. Auf dieser Veröffentlichung war erstmals seit dem Album Whiplash Smile (1986) sein Partner an der Gitarre, Steve Stevens, wieder mit von der Partie.

Idol war vertraglich noch an Chrysalis Records gebunden und hatte somit kaum künstlerische Freiheiten. 2003 hatte ihn die Plattenfirma nach mehreren rechtlichen Auseinandersetzungen aus dem Vertrag entlassen. Chrysalis hatte versucht, Einfluss auf die künstlerische Gestaltung seiner Musik zu nehmen, unter anderem sollte eine Zusammenarbeit mit Linda Perry stattfinden, wurde aber nicht in die Tat umgesetzt.

Nach insgesamt zwölf Jahren Pause brachte Idol am 24. Januar 2005 über Noise Records (Sanctuary Group) die Single Scream und am 21. März desselben Jahres sein Comeback-Album Devil’s Playground heraus. Im Juni 2005 trat er bei den Festivals Rock im Park und Rock am Ring auf und gab ein Solo-Konzert im Hamburger Stadtpark. Im November/Dezember 2005 gab Idol im Rahmen seiner Devil’s-Playground-Tour (die sich zuvor fast ausschließlich auf die USA beschränkte) sieben Konzerte in Deutschland sowie weitere in Dänemark, Finnland, England, Irland, Schottland, Holland, Österreich und der Schweiz. Seinen 50. Geburtstag zelebrierte er am 30. November 2005 in Leipzig auf der Bühne.

Im Juli 2006 gab Idol Freiluftkonzerte in Berlin, Bonn und Hamburg, bei denen er auch seine neuen Singles Touch My Love und Cry vorstellte. Des Weiteren machte er im Spätsommer 2006 erneut Station in Finnland, Großbritannien, Österreich und der Schweiz sowie in Osteuropa (Bulgarien, Lettland, Litauen, Rumänien, Serbien, Ungarn) und im russischen Sankt Petersburg. Ein Konzert, das am 29. Juli 2006 in Chicago stattfand, wurde zudem für eine spätere Veröffentlichung auf DVD und Blu-Ray Disc aufgezeichnet und erschien am 16. November 2009 unter dem Titel Super Overdrive Live. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft wurde auf einem Independent-Label das Weihnachtsalbum Happy Holidays veröffentlicht.

Im Juli 2008 unternahm Idol erneut eine kleine Deutschland-Tournee mit Konzerten in Leipzig, Hannover, Hamburg, Erfurt, München, Altusried und Düsseldorf. Bereits am 24. Juni 2008 war zudem die CD Idolize Yourself erschienen – eine Best-Of-Compilation inkl. zweier zu diesem Zeitpunkt neuer Lieder (John Wayne und New Future Weapon). Im Juli 2010 trat Idol in einem Open-Air-Konzert in Potsdam auf dem Twistringer Reload-Festival sowie am 6. Juli 2010 auf dem Montreux Jazz Festival auf. Seine Tourband bestand aus Steve Stevens (Gitarre), Billy Morrison (Rhythmus Gitarre), Stephen McGrath (Bass), Derek Sherinian (Keyboards) und Jeremy Colson (Schlagzeug).

Am 28. Oktober 2010 trat Idol zusammen mit Evan Rachel Wood und Danny DeVito in einer einmaligen Benefiz-Vorstellung der Rocky Horror Show in Los Angeles auf.[2] 2012 stand er gemeinsam mit Alice Cooper für den von Syfy und The Asylum produzierten Mockbuster Bigfoot vor der Kamera.[3]

Autobiography

Laut offiziellen Angaben soll am 7. Oktober 2014 Billy Idols Autobiography "Dancing With Myself" auf 352 Seiten vom Touchstone-Verlag veröffentlicht werden. Die gebundene sowie die eBook-Version werden zunächst nur in englischer Sprache erscheinen.

Diskografie

Alben

  • 07/1982: Billy Idol
  • 11/1983: Rebel Yell
  • 10/1986: Whiplash Smile
  • 05/1990: Charmed Life
  • 06/1993: Cyberpunk
  • 03/2005: Devil’s Playground
  • 11/2006: Happy Holidays


Live-Alben

  • 02/2002: VH1 Storytellers – Live


EPs

  • 10/1981: Don’t Stop


Kompilationen

  • 06/1985: Vital Idol
  • 08/1988: Idol Songs: 11 of the Best
  • 03/2001: Greatest Hits
  • 03/2003: Essential Billy Idol
  • 06/2008: The Very Best of Billy Idol: Idolize Yourself


Videos

  • 2002: VH1 Storytellers – Live & Unplugged
  • 2008: The Very Best of – Idolize Yourself
  • 2009: Super Overdrive Live


Singles

  • 01/1981: Dancing with Myself
  • 09/1981: Mony Mony
  • 07/1982: Hot in the City
  • 10/1982: White Wedding
  • 01/1984: Rebel Yell
  • 05/1984: Eyes Without a Face
  • 1984: The Dead Next Door
  • 09/1984: Flesh for Fantasy
  • 12/1984: Catch My Fall
  • 06/1985: White Wedding (Wiederveröffentlichung)
  • 09/1985: Rebel Yell (Wiederveröffentlichung)
  • 09/1986: To Be a Lover
  • 02/1987: Don’t Need a Gun
  • 05/1987: Sweet Sixteen
  • 10/1987: Mony Mony (Live)
  • 01/1988: Hot in the City (Remix)
  • 04/1990: Cradle of Love
  • 08/1990: L.A. Woman (The-Doors-Cover)
  • 12/1990: Prodigal Blues
  • 05/1993: Heroin
  • 06/1993: Shock to the System
  • 1993: Adam in Chains
  • 09/1994: Speed
  • 12/2001: Don’t You (Forget About Me) (Simple-Minds-Cover)
  • 03/2005: Scream
  • 2005: Plastic Jesus
  • 2006: In the Summertime (Mungo-Jerry-Cover)
  • 11/2006: Dreaming of a White Christmas
  • 11/2006: Jingle Bell Rock
  • 06/2008: John Wayne

Gastauftritte

Chartplatzierungen

Alben

Veröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge und deren jeweils höchste Chartpositionen:

Jahr Alben AT CH DE UK US
1981 Don’t Stop - - - - 74
1982 Billy Idol - - - - 101
1984 Rebel Yell - 16 2 36 6
1985 Vital Idol - 24 8 7 10
1986 Whiplash Smile 18 4 9 8 6
1988 Idol Songs: 11 of the Best 11 6 14 2 -
1990 Charmed Life 11 4 5 15 11
1993 Cyberpunk 5 15 13 20 48
1997 Idol Songs 11 6 32 - -
2001 Greatest Hits 43 30 12 - 74
2002 VH-1 Storytellers - 76 14 - -
2005 Devil’s Playground 34 32 15 - 46
2006 Happy Holidays - - - - -
2008 Idolize Yourself – Best of - 72 38 - -

Singles

Veröffentlichungen in chronologischer Reihenfolge und deren jeweils höchste Chartpositionen:

Jahr Singles AT CH DE UK US
1982 Hot in the City 5 - - 58 23
1984 Rebel Yell - - - 6 46
1984 Eyes Without a Face - 21 10 18 4
1984 Flesh for Fantasy - 20 11 54 29
1984 Catch My Fall - - 11 63 50
1985 White Wedding - - - 6 36
1986 To Be a Lover - 7 28 22 6
1987 Don’t Need a Gun - 29 36 26 37
1987 Sweet Sixteen 5 12 2 17 20
1987 Mony Mony (Live) - 13 38 7 1
1988 Hot in the City (Wiederveröffentlichung) - 19 - 13 48
1990 Cradle of Love - 11 38 34 2
1990 L.A. Woman - - - - 52
1990 Prodigal Blues - - - 47 -
1993 Shock to the System - 37 - 30 -
1994 Speed - - - 47 -
2005 Scream - - 54 - -
2008 John Wayne - - - - -

Filmografie

Film- und Spielmusik

Weblinks

 Commons: Billy Idol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Billy Idol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.