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Bakum

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Bakum
Bakum
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bakum hervorgehoben
52.7427777777788.195833333333331
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Vechta
Höhe: 31 m ü. NN
Einwohner:

5.920 (31. Dez. 2013)[1]

Postleitzahl: 49456
Vorwahlen: 04446, 05438, 04441
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 03 4 60 001
Gemeindegliederung: 14 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstr. 3
49456 Bakum
Webpräsenz: www.bakum.de
Bürgermeister: Tobias Averbeck (CDU)
Lage der Gemeinde Bakum im Vechta

Bakum ist die kleinste Gemeinde im Landkreis Vechta im Oldenburger Münsterland in Niedersachsen (Deutschland).

Geografie

Geografische Lage

Bakum liegt am Südrand der Cloppenburger Geest. Das Gemeindegebiet wird durchzogen von einer Reihe von Geestbächen, u. a. dem Bakumer Bach und dem Schierenbach, die in vornehmlich südlichen und westlichen Richtungen der Hase zuströmen. Die Landschaft wird von Ackerbauflächen bestimmt, die Topographie ist flach und bewegt sich auf Höhen zwischen 25 und 38 m über NHN.[2]

Geologie und Hydrogeologie

Bakum liegt in der Norddeutschen Tiefebene. Das Gebiet um Bakum besteht hauptsächlich aus glazio-fluviatilen Ablagerungen, die in erster Linie aus lehmigen und sandigen Ablagerungen des Pleistozäns bestehen. Bohrungen zeigten, dass die oberste Bodenschicht eine Stärke von 5–7 m hat. Diese Schicht ist unterlagert von einer etwa 10 m starken lehmigen und marligen Sedimentschicht. Sandige Schichten in einer Tiefe von 25–30 m bilden einen ertragreiche Aquifer für Grundwasserförderung. Der oberste Grundwasserleiter befindet sich in einer Tiefe von 2–6 m.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Bakum besteht aus dem Hauptort Bakum und den zugehörigen Ortschaften Büschel, Carum, Daren, Elmelage, Harme, Hausstette, Lohe, Lüsche, Märschendorf, Molkenstraße, Schledehausen, Vestrup und Westerbakum.[3]

Nachbargemeinden und -orte

Nachbarorte sind, beginnend von Norden im Uhrzeigersinn, die Gemeinde Emstek, die Vechtauer Ortsteile Langförden und Lutten, die Stadt Vechta, die Stadt Lohne, die Stadt Dinklage, die Gemeinde Essen sowie die Gemeinde Cappeln.

Cappeln (10 km) Emstek (11 km) Langförden (6 km)
Essen (17 km) Windrose klein.svg Lutten (10 km)
Dinklage (10 km) Lohne (9 km) Vechta (6 km)

Die Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.

Klima

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Bakum 8,5–9,0 °C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.

Datei:Bakum Bronzeplastik.jpg
Bronzeplastik von Albert Bocklage zur Geschichte der Gemeinde Bakum (2009) gegenüber der Pfarrkirche St. Johann Baptist

Geschichte

Nachdem ab 780 n. Chr. von Karl dem Großen neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden waren, wurden von der Missionszelle Visbek aus durch Abt Gerbert Castusden Apostel des Oldenburger Münsterlandes – die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegründet.[4] Zu diesen zählt als die älteste Kirchengründung im Südwesten des Lerigaus die Pfarrkirche St. Johannes Baptist Bakum.[5]

Datei:Bakum Voss-Epitaph.JPG
Epitaph der ausgestorbenen Familie von Voß in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist

Die ersten urkundlich erwähnten Bauernhöfe befanden sich im Jahre 890 im heutigen Elmelage und Hausstette und um 970 im heutigen Carum. Im 11. Jahrhundert taucht dann zum ersten Mal der Name Becheim auf, der sich dann über Bachum, was als latinisierte Namensform gelten kann, zu Bakum wandelte.

In der Gemeinde Bakum gab es bis zum 13. Jahrhundert neun Adelssitze. Danach reduzierte sich die Zahl der Sitze bis auf einen, das Gut Daren. Die Feste Lohburg in Lohe, eine von einer sumpfigen und unwegsamen Niederung umgebene Raubritterburg, wurde wegen ihres zweifelhaften Rufes im Jahre 1374 durch Truppen des münsterschen Bischofs Florenz von Wevelinghoven zerstört. Durch das Aussterben des Adelsgeschlechts von Voß in der männlichen Linie ging das Gut Bakum in nicht-adelige Hände über. Ein Epitaph der Familie von Voß ist im Eingang zur Pfarrkirche St. Johannes Baptist heute noch zu besichtigen.

Das „Lagerbuch Amt Vechta“ aus dem Jahr 1769 erwähnt im Kirchspiel Bakum sieben „Rittersitze“ (aufgeführt in der damaligen Rechtschreibung):

  • den Rittersitz Backum (Eigentümer: die Familie von Ascheberg)
  • den Rittersitz Dahren (Eigentümer: die Familie von Frydag)
  • die Rittersitze Harme und Norberding (Eigentümer: die Familie von Galen)
  • den Rittersitz Lohe (Eigentümer: die Familie von dem Bussche)
  • den Rittersitz Sudholt (Eigentümer: die Familie von Plettenberg) und
  • den Rittersitz Sudholt Raden (Eigentümer: die katholische Kirche)[6][7]

Religion

Die überwiegende Mehrheit der Einwohner ist römisch-katholischen Bekenntnisses und bildet die Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist in Bakum. Die Kirchen St. Vitus in Vestrup, St. Josef in Lüsche und St. Johannes Ev. in Carum sind Filialkirchen der Pfarrgemeinde Bakum. Die Kirchengemeinde gehört dem münsterschem Dekanat Vechta. Die evangelisch-lutherischen Christen bilden die Kirchengemeinde Gethsemane. Ihr Gotteshaus ist die Gethsemane-Kirche, eine Bartning-Notkirche vom Typ D. Die Gethsemane-Gemeinde gehört zum ev. Kirchenkreis Oldenburger Münsterland.

Politik

Gemeindewahl 2016
Wahlbeteiligung: 69,62 % (−1,10 %p)
 %
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
81,55 %
9,47 %
3,46 %
2,14 %
2,04 %
1,30 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2011
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
-5,53 %p
-1,02 %p
+3,46 %p
-0,27 %p
+2,04 %p
+1,30 %p

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Bakum besteht aus 18 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6001 und 7000 Einwohnern.[8] Die 18 Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.

Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Tobias Averbeck von der CDU.

Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:[9]

Partei Sitze Veränderung
CDU 15 + 1
SPD 2 ± 0
AfD 1 + 1

Eine Besonderheit in dieser Gemeinde ist der hohe Anteil an CDU-Wählern. So sank hier bei Kommunalwahlen das Wahlergebnis bislang nie unter 80 %. Bei der Europawahl im Jahre 2004 gewann die CDU 83,17 % aller abgegebenen Stimmen. Die Grünen konnten bei der Kommunalwahl 2011 mit 233 Stimmen keinen Sitz gewinnen.[10]

Bürgermeister

Im Jahr 2005 wurde der seit 1987 amtierende Gemeindedirektor Hans Lehmann (CDU) als erster hauptamtlicher Bürgermeister gewählt. Am 22. September 2013 wurde zeitgleich zur Bundestagswahl in der Gemeinde Bakum Tobias Averbeck (CDU) mit 79,40 Prozent der abgegebenen Stimmen als neuer Bürgermeister gewählt.[11] Er ist seit dem 1. Dezember 2013 im Amt.

Wappen

Das Wappen der Gemeinde Bakum zeigt in gelb ein blauer Kübelhelm mit gelbem Beschlag und einem roten Schwingenpaar. Oben zwischen den Schwingen ein blaues Schrägkreuz oder Schragen.[12]

Dem Wappen liegen die altoldenburgischen Farben Gelb, Rot, die auch die altmünsterischen Farben sind, in Verbindung mit dem neuoldenburgischen Blau zu Grunde.

Flagge

Die Flagge und die Farben der Gemeinde Bakum sind gelb-rot.[12]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Kirchen

Katholisch:[13]

  • St. Johannes Baptist in Bakum, von 1906, neugotisch
  • St. Vitus in Vestrup, Kirche von 1772, Turm von 1853/56, Kanzel von 1591
  • St. Johannes Evangelist in Carum, von 1890/91
  • St. Josef in Lüsche, von 1864/65, um 1934 erweitert

Evangelisch:

Dorfgebäude

  • Bakum:
    • Alte Kornbrennerei
    • Historisches Backhaus, vom Heimatverein Bakum wiedererrichtet
  • Vestrup: Ortsbild mit vielen erhaltenen, in Fachwerk errichteten Bauernhöfen und Nebengebäuden an der von altem Baumbestand gesäumten kopfsteingepflasterten Vestruper Dorfstraße. Im September 2001 gewann Vestrup im Bundesentscheid für „Unser Dorf soll schöner werden – Unser Dorf hat Zukunft“ die Silbermedaille.

Adelssitze