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Anna Karina

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Anna Karina 1977

Anna Karina (* 22. September 1940 in Solbjerg nahe Aarhus[1] als Hanne Karin Bayer; † 14. Dezember 2019) war eine dänische Schauspielerin und Sängerin. Am bekanntesten ist sie für ihre Rollen in den Filmen von Jean-Luc Godard zwischen 1960 und 1967, mit dem sie auch von 1961 bis 1965 verheiratet war.

Leben

Hanne Karin Bayers Mutter war Modistin, ihr Vater, ein Kapitän, verließ die Familie ein Jahr nach ihrer Geburt. Anschließend lebte sie für drei Jahre bei ihren Großeltern und dann vier Jahre lang bei einer Pflegefamilie. Danach kehrte sie zu ihrer Mutter zurück. Ihre Kindheit bezeichnete sie später als lieblos, und sie riss wiederholt von zuhause aus.[2] Bereits als Jugendliche trat Hanne Karin Bayer in Dänemark in Kabaretts auf und arbeitete als Mannequin. Im Alter von 17 Jahren ging sie nach Paris, wo sie als Model u. a. für Coco Chanel und Pierre Cardin arbeitete. Ihren Künstlernamen Anna Karina bekam sie von Coco Chanel.[3] Während dieser Zeit machte sie auch Werbeaufnahmen, darunter 1959 einen Werbespot für Seife, den Guy Debord im selben Jahr in seinen Kurzfilm Sur le passage de quelques personnes à travers une assez courte unité de temps montierte. Zu den Bildern hört man Debords Stimme aus dem Off sagen: „Die Werbespots in den Pausen spiegeln am wahrhaftigsten wider, wie eine Pause vom Leben aussehen könnte“.[4]

Filmkarriere

Anna Karina (1968)

Jean-Luc Godard sah Anna Karina in mehreren Werbefilmen der Firma Palmolive, in denen sie, von Seifenschaum bedeckt, in einer Badewanne posierte. Er bot ihr darauf hin eine Nebenrolle in seinem ersten Spielfilm Außer Atem an, aber sie lehnte ab, als sie erfuhr, dass es auch eine Nacktszene geben solle. Als Godard erwiderte, auch in der Palmolive-Werbung sei sie doch nackt zu sehen, soll sie entgegnet haben: „Spinnen Sie? Bei diesen Werbeaufnahmen habe ich einen Badeanzug getragen – und war bis zum Hals von Seifenschaum bedeckt. Nackt war ich nur in Ihrer Vorstellung.“[5] Godard gab ihr dann eine Rolle in seinem zweiten Langfilm, Der kleine Soldat (1960), und am 3. März 1961 heirateten Godard und Anna Karina. Für ihren nächsten Film mit Godard, Eine Frau ist eine Frau, wurde sie 1961 auf der Berlinale als beste Schauspielerin mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.[6] Zu den weiteren Filmen von Godard, in denen sie mitspielte, gehören Lemmy Caution gegen Alpha 60 (1965, mit Eddie Constantine) und Elf Uhr nachts (1965, mit Jean-Paul Belmondo).

Anna Karina spielte daneben auch in den Filmen anderer namhafter Regisseure mit, darunter in Die Nonne von Jacques Rivette (1966, u. a. mit Liselotte Pulver), in Der Fremde von Luchino Visconti nach dem Roman von Albert Camus (1967, mit Marcello Mastroianni), in Der Satan mischt die Karten von Tony Richardson nach einem Roman von Vladimir Nabokov (1968), in Michael Kohlhaas – der Rebell von Volker Schlöndorff (1969) und in Chinesisches Roulette von Rainer Werner Fassbinder (1976).

Im Jahr 1973 führte sie Regie bei dem Film Vivre ensemble. Darüber hinaus verfasste sie mehrere Drehbücher.

Musik und Literatur

Anna Karina wurde daneben, vor allem in Frankreich, auch als Sängerin bekannt, zuerst 1967 durch das Musical Anna von Pierre Koralnik, in dem sie Lieder von Serge Gainsbourg sang, zum Teil gemeinsam mit Jean-Claude Brialy. Zwei Songs der Platte zum Film wurden in Frankreich Hits, nämlich Sous le soleil exactement und Roller Girl. Sie trat auch später gelegentlich noch als Sängerin auf, u. a. 2006 beim Festival Printemps de Bourges im Rahmen einer Hommage an Serge Gainsbourg.

Zwischen 1973 und 1998 erschienen vier von ihr verfasste Romane.

Privates

Anna Karina war mit Jean Luc Godard von 1961 bis 1965 verheiratet. Danach war sie mit dem Schauspieler Pierre Fabre von 1968 bis 1974 verheiratet. Von 1978 bis 1981 war sie mit dem Schauspieler Daniel Duval verheiratet, und 1982 heiratete sie den Schauspieler und Regisseur Dennis Berry.

Filmografie (Auswahl)

Für Eine Frau ist eine Frau wurde sie 1961 mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet

Weblinks

 Commons: Anna Karina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografische Angaben auf Les gens d cinéma
  2. Colin MacCabe: Godard: A Portrait of the Artist at Seventy. New York, 2003, S. 125
  3. Stéphane Lépine: Anna Karina, in: 24 images, Ausgabe Nr. 126, 2006, S. 44–47
  4. Guy Debord: Sur le passage de quelques personnes à travers une assez courte unité de temps Film auf Vimeo. Die Aufnahmen sind zu sehen ab 18 min 08 s
  5. Anna Karina: Extras zur DVD Band of Outsiders Die Außenseiterbande, 2003.
  6. Berlinale, Archiv 1961
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Anna Karina aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.