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Adolph Kurt Böhm

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Adolph Kurt Böhm im Januar 2004

Adolph Kurt Böhm (* 27. Juli 1926 in Oberlangenstadt bei Kronach) ist ein deutscher Komponist, Pianist, Liedbegleiter, Maler und Schriftsteller.

Leben

Adolph Kurt Böhm musste in seiner Kindheit im Alter von sieben Jahren nach Paris emigrieren. Dort nutzte er während der NS-Besetzung (1940 bis 1944) sein überragendes Zeichentalent dazu, jüdischen Bürgern falsche Pässe zu verschaffen und rettete auf diese Weise, zusammen mit seiner Mutter, viele Personen vor der Verfolgung durch die Behörden der Besatzungsmacht. Später sorgten die französische Pianistin Bernadette Alexandre-Georges (ab 1952), eine enge Freundin von Maurice Ravel, und danach der berühmte ungarische Klaviervirtuose György Cziffra (ab 1960) für seine pianistische Entwicklung. Schon immer hatte Böhm melodische Einfälle, aber erst viele Jahre später erkannte er, dass seine Kompositionen eigentlich Lieder ohne Worte waren. Der Weg für das Kunstlied war frei. Er vertonte Gedichte von Paul Verlaine, Joseph von Eichendorff, Theodor Storm, Annette von Droste-Hülshoff, Heinrich Heine, Hermann Hesse, Eugen Drewermann, Manfred Kyber, Robert Frost, Wilhelm Busch und anderen. Er hat über 450 Lieder geschrieben sowie 5 Langspielplatten, 2 Musik-Cassetten und 15 CDs herausgebracht. Kein Geringerer als Gerald Moore drückte begeisterte Anerkennung für diese Kompositionen aus. Böhm arbeitete und arbeitet noch mit bekannten Künstlern zusammen, wie Kammersängerin Ingeborg Hallstein, Hanno Blaschke, Kieth Engen (†), Kammersänger Karl-Heinz Lippe (†), dem Bariton Andreas Reibenspies, dem Bassbariton Michael Schopper, der Mezzosopranistin Alexandra Petersamer, dem Bariton Florian Prey, den Geigen-Virtuosinnen Angelika Lichtenstern und Lena Neudauer, den Violoncellisten Julius Berger, Klaus Kämper und Felix Chougrani sowie den Pianisten Leonhard Westermayr, Yi-Chih Lu und Detlev Eisinger.

Seine Tätigkeit als Komponist und Liedbegleiter führte ihn außer durch Deutschland auch nach Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, England, Spanien, Finnland, Japan und in die USA. Seit 1992 sendet der Bayerische Rundfunk wiederholt Interviews mit Beispielen seiner Kompositionen. Am 22. Oktober 1995 fand in Murnau die Uraufführung des Musikdramas Savonarola für Soli, Chor und Orchester mit großem Erfolg statt (Text: Birgitta Wolf; Musik: Adolph Kurt Böhm). Ausserdem betätigte sich Böhm als Schriftsteller und hat vier Bücher geschrieben (eines davon ist bisher Manuskript geblieben). Im Jahr 1995 wurde er im Rathaus zu Augsburg mit dem Ehrentitel Gerechter unter den Völkern des Staates Israel ausgezeichnet. Das Bayerische Fernsehen sendete im Jahr 2001 im Rahmen der Serie Lebenslinien ein Portrait über sein Leben und Schaffen. Am 4. Oktober 2006 erhielt Böhm in Berlin von Bundespräsident Horst Köhler den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Für seine Vertonungen von Manfred-Kyber-Gedichten wurde ihm im November 2009 der Manfred-Kyber-Gedächtnispreis verliehen. Im Jahr 2010 erschien sein jüngstes Buch Die heilende Kraft der Schönheit - eine Kulturkritik der modernen Künste.

Adolph Kurt Böhm lebt mit seiner Frau Christine in Murnau (Oberbayern).

Werke

Musikalische Werke

  • etwa 450 Gedichtvertonungen (Lieder) nach verschiedenen Textdichtern
  • etwa 60 Klavier-Solostücke
  • das Musikdrama Savonarola (Text: Birgitta Wolf; Uraufführung: Murnau 1995)
  • viele Arrangements eigener Kompositionen für die Besetzung Violoncello und Klavier

Böhms Musik ist bisher bei keinem Verlag erschienen. Bei Aufführungen werden kalligraphische Manuskripte benutzt. Eine musikalische Opus-Liste ist in Vorbereitung.

Bücher

  • (Adolphe Böhm:) Mein Bruder Gerd - seltsame Erlebnisse in Kopenhagen, G. E. Schroeder Verlag Garmisch-Partenkirchen 1963 (ohne ISBN-Nummer)
  • (Adolphe Böhm:) Hommage à György Cziffra - le journal d'une amitié (Huldigung an György Cziffra - das Tagebuch einer Freundschaft, in französischer Sprache), Verlag La Pensée universelle, Paris 1995, ISBN 2-214-10112-8
  • Die heilende Kraft der Schönheit - eine Kulturkritik der modernen Künste. Crotona Verlag, 83123 Amerang 2010, ISBN 978-3-86191-006-0

CDs mit Musik von Adolph Kurt Böhm (Auswahl)

  • Andreas Reibenspies, Bariton, begleitet von 11 Instrumenten (unter anderem A. K. Böhm, Klavier) singt den Liederzyklus Liebeshymne an Diana, Text: Eugen Drewermann, Musik A. K. Böhm (20 Titel); Modern Tune Music Records, Oktober 1997
  • Hommage to Robert Frost - Andreas Reibenspies, Bariton, singt 24 Lieder nach Gedichten von Robert Frost, Musik von A. K. Böhm, mit Angelika und Anneliese Lichtenstern, Violinen, Ursula Karl, Violoncello und Adolph Kurt Böhm, Klavier (24 Titel); Bavaria Studio München, August 2000
  • Alexandra Petersamer, Mezzosopran, begleitet von Yumiko Urabe, Klavier, singt einen Liederzyklus nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, Musik von A. K. Böhm (30 Titel), Record Partner Hamburg, Februar 2004
  • Leonhard Westermayr, Piano solo, spielt Klavierkompositionen von A. K. Böhm (28 Titel); Record Partner Hamburg, März 2004
  • Yi-Chih Lu, Piano, spielt Klavierwerke von A. K. Böhm (20 Titel), Copyright Adolph Kurt Böhm; Record Partner Hamburg, 2006
  • Lyrisches Zwiegespräch - Lieder und Duette von A. K. Böhm (22 Titel), mit Alexandra Petersamer, Mezzosopran, Andreas Reibenspies, Bariton, und Leonhard Westermayr, Klavier, Copyright Adolph Kurt Böhm; Eigenverlag Januar 2007
  • Lieder und Balladen nach Wilhelm Busch (18 Titel) mit Florian Prey, Bariton und Detlev Eisinger, Klavier; Orplid Schallträger, Gauting 2010.

Quellen

  • Murnauer Tagblatt (Mediengruppe Münchner Merkur) vom 7. Juni 1995: (Kürzel:es), "Für jüdische Verfolgte setzten Marie und Sohn Adolph ihr Leben aufs Spiel" (zur Verleihung des Ehrentitels Gerechter unter den Völkern)
  • Murnauer Tagblatt vom 24./25. November 2001, unter der Hauptüberschrift "Das Portrait - Eine Bereicherung im Blumengarten der Musik": Eva Stöckerl, "Das Leben von Adolph Böhm hat etwas Märchenhaftes: Komponist, Pianist und Lebensretter im besetzten Paris"
  • Wiener Zeitung vom 2. Mai 2003: Günter Bitala, "Der Maler, Pianist und Komponist Adolph Kurt Böhm - ein Leben mit Zivilcourage"
  • Murnauer Tagblatt vom 6. Oktober 2006: (Kürzel:Fro), "Geehrt für die Menschlichkeit" (zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes)
  • Jüdische Allgemeine Zeitung vom 12. Juli 2007: Helmut Kuhn, "Mutz Böhm - der malende Musiker"
  • Süddeutsche Zeitung vom 16. Juni 2009: Adolf Karl Gottwald, "Die Entdeckung der Romantik - Komponist Adolph Kurt Böhm widmet sich dem deutschen Kunstlied"
  • Murnauer Tagblatt vom 4. November 2010: Heino Herpen, "Heilende Kraft der Schönheit - Murnauer Komponist Adolph Kurt Böhm veröffentlicht Buch"

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adolph Kurt Böhm aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.