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Steiermark

Aus Jewiki
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Dieser Artikel beschreibt das Land Steiermark, weitere Bedeutungen finden sich unter Steiermark (Begriffsklärung).
Steiermark
Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Landeswappen
Basisdaten
Amtssprache: Deutsch
Landeshauptstadt: Graz
Größte Stadt: Graz
Landeshymne: Dachsteinlied
ISO 3166-2: AT-6
Kürzel: St
Website: www.steiermark.at
Karte: Steiermark in Österreich
LiechtensteinSchweizBodenseeVorarlbergTirolTirolSalzburgKärntenBurgenlandWienSteiermarkOberösterreichNiederösterreichItalienSlowenienDeutschlandKroatienSlowakeiTschechienUngarnSteiermark in Austria.svg
Über dieses Bild
Politik
Landeshauptmann: Franz Voves (SPÖ)
Regierende Parteien: SPÖ, ÖVP und FPÖ
(Arbeitsübereinkommen zwischen
SPÖ und ÖVP)
Sitzverteilung im Landtag
(56 Sitze):
SPÖ 23
ÖVP 22
FPÖ 6
Grüne 3
KPÖ 2
Letzte Wahl: 26. September 2010
Nächste Wahl: 2015
Bevölkerung
Einwohner: 1.237.298 (1. Jänner 2016)[1]
– Rang: 4. von 9
Bevölkerungsdichte: 75 Einw. pro km²
Ausländeranteil: 6,5 %[2] (2010)
Geographie
Fläche: 16.401,04 km²
– Rang: 2. von 9
Höchster Punkt: 2.995 m
(Hoher Dachstein)
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 1 Statutarstadt
15 Bezirke
1 Expositur
Gemeinden: 542
– davon Städte: 35
– davon Marktgemeinden: 127
Karte: Steiermark und Bezirke
Vorlage:Imagemap Bezirke von Steiermark

Die Steiermark ist ein Bundesland in Österreich. Landeshauptstadt ist Graz. Die Steiermark ist der Fläche nach das zweitgrößte, der Einwohnerzahl nach das viertgrößte Bundesland Österreichs. Es grenzt an Kärnten, das Land Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und das Burgenland sowie im Süden an Slowenien. Die Bewohner nennen sich Steirer.

Die 1180 zum Herzogtum erhobene Steiermark war bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918 ein Kronland der österreichisch-ungarischen Monarchie; diese umfasste außer dem heutigen österreichischen Bundesland auch die nun zu Slowenien gehörende Untersteiermark.

Geschichte

1180 wurde die Steiermark unter den Traungauern zum Herzogtum erhoben und die lehnsrechtlichen Bindungen an das Herzogtum Bayern und das Herzogtum Kärnten gelöst.

Aufgrund eines 1186 mündlich abgeschlossenen (in der Georgenberger Handfeste dokumentierten) Erbvertrages wurden die Herzöge von Österreich aus der Dynastie der Babenberger 1192 Herzöge der Steiermark (bis 1246).

Nach dem Aussterben der Babenberger gelangte die Steiermark zunächst an Ungarn, 1261 an Böhmen. Im Frieden von Ofen wurde 1254 der mit der Steiermark verbundene Traungau von jener abgetrennt. Er wurde ein wesentlicher Teil des entstehenden „Fürstenthums ob der Enns“ (Oberösterreich). Gleichzeitig wurde auch die zur Steiermark gehörige Grafschaft Pitten ausgegliedert und dem Herzogtum Österreich, das damals ungefähr dem heutigen Niederösterreich entsprach, zugeschlagen.

1282 gelangte das Herzogtum Steiermark gemeinsam mit dem Herzogtum Österreich an die Habsburger. Im Zuge der habsburgischen Erbteilungen wurde die Steiermark der zentrale Teil Innerösterreichs (mit der Residenz Graz).

1918, nach dem Ersten Weltkrieg, wurde gemäß den Bestimmungen des Vertrages von Saint Germain der südliche Teil des Herzogtums, die Untersteiermark, abgetrennt und an den SHS-Staat, das spätere Jugoslawien angeschlossen und ist heute ein bedeutender Teil von Slowenien.

1938, nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, wurde das Ausseerland nach Oberösterreich („Oberdonau“) aus-, dafür das südliche Burgenland angegliedert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden diese Gebietsveränderungen wieder rückgängig gemacht, so wurde das Ausseerland am 1. Juli 1948[3] wieder der Steiermark angeschlossen. Im Mai 1945 wurde die Steiermark von den Sowjets besetzt, kam dann aber von 1945 bis 1955 unter britische Verwaltung.

Name

Der Name „Steiermark“ leitet sich von der Stadt Steyr (heute in Oberösterreich) und der dort erstmals 985 erwähnten Styraburg, dem heutigen Schloss Lamberg her, wo die Traungauer Grafen damals ihren Sitz hatten. Die aus der Familie der Traungauer stammenden Markgrafen von Steyr haben entscheidend zur Entstehung der Steiermark beigetragen. Auf die gemeinsame Geschichte der Stadt und des Landes weisen noch der lateinische (und ins Englische übernommene) Name des Bundeslandes (Styria) und das gemeinsame Wappen, der silberne, rot gewaffnete und gehörnte, flammenspeiende, aufgerichtete Panther auf Grün hin. Der Duden und das Österreichische Wörterbuch führen steirisch und steiermärkisch als Synonyme. Im Sprachgebrauch wird steiermärkisch als Namensbestandteil von Behörden, Ämtern, Unternehmen und Vereinen verwendet. Der Wortteil „-mark“ weist auf die Eigenschaft als Grenzgebiet (Mark) hin, was sich aus der Mark an der Mur erklärt.

Landeshymne

Seit 1929 ist das Dachsteinlied, das mit den Worten „Hoch vom Dachstein an …“ beginnt, offizielle Landeshymne der Steiermark. Obwohl − entgegen der politischen Realität – in der ersten Strophe auf das ehemalige Gebiet der Untersteiermark Bezug genommen wird, wurde der Text bislang nicht geändert.

Geographie

Das Bundesland Steiermark hat eine Fläche von 16.391,93 km² und ist somit das zweitgrößte Bundesland Österreichs. Es verfügt über eine 145 km lange Außengrenze mit Slowenien, womit es das Bundesland mit der geringsten Grenzlänge ist, abgesehen vom Ausnahmefall Wien.

Die Steiermark ist in mehrere Regionen gegliedert. Flächenmäßig am größten ist die Obersteiermark, die von den nördlichen Landesgrenzen bis zum Steirischen Randgebirge südlich der Mur-Mürz-Furche reicht. Die Weststeiermark liegt südlich davon, und zwar westlich der Mur. Die Oststeiermark liegt östlich der Mur und südlich des Wechsels und der Fischbacher Alpen. Zwischen Ost- und Weststeiermark liegt die Landeshauptstadt Graz. Diese Einteilung der Steiermark, der zufolge große Teile der Obersteiermark westlicher als die Weststeiermark liegen, stiftet manchmal bei Nichtkundigen Verwirrung. Sie rührt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg her, als Ost- und Weststeiermark zusammen die „Mittelsteiermark“ bildeten, während die Untersteiermark das gemischtsprachige deutsch-slowenische Gebiet mit der Hauptstadt Marburg an der Drau (slowenisch Maribor) war und welches nach dem Ende des Ersten Weltkrieges zum SHS-Staat kam und heute zu Slowenien gehört. Der südliche Landesteil ab etwa der Linie Deutschlandsberg – Leibnitz – Bad Radkersburg wird Südsteiermark genannt und ist nicht mit der Untersteiermark zu verwechseln. Umgangssprachlich jedoch wird (zumindest in der Obersteiermark) heute noch öfters die Südsteiermark mit der Untersteiermark namentlich gleichgesetzt.

Die Steiermark wird auch die „Grüne Mark“ oder das „Grüne Herz Österreichs“ genannt, da rund 61 Prozent ihrer Bodenfläche bewaldet ist und ein weiteres Viertel von Wiesen, Weiden sowie Obst- und Weingärten eingenommen wird.

Das im Norden des Landes befindliche Ennstal mit seinen schroffen Felsen, vom Dachstein bis zum Nationalpark Gesäuse, und die Gebirgsplateaus zwischen Hochschwab und Rax machten die Steiermark auch als alpines Bundesland bekannt. Die Obersteiermark und die Thermenregion im oststeirischen Hügelland sind wichtige Fremdenverkehrsgebiete. Aus touristischen Gründen wurde mittlerweile für den östlichen Teil der Obersteiermark die künstliche Bezeichnung „Hochsteiermark“ geschaffen und wird als Tourismusregion vermarktet.[4] Der Süden des Landes ist größtenteils hügelig (Weinbaugebiet), das Grazer- und Leibnitzer Feld entlang der Mur ist dagegen eben.

Der Hauptfluss der Steiermark ist die Mur, die im Salzburger Lungau entspringt, bald danach in der westlichen Obersteiermark bei Predlitz die Landesgrenze passiert und bis Bruck an der Mur in vorwiegend östliche Richtung fließt. Dort vollzieht der Fluss eine Biegung und verläuft bis an die slowenische Grenze bei Spielfeld in südliche Richtung. Von dort fließt die Mur wieder in östliche Richtung bis Bad Radkersburg und bildet dabei die Grenze zum südlichen Nachbarstaat.

Statutarstadt

  • Landeshauptstadt Graz

Bezirke

Für eine ausführliche Liste siehe: Liste der politischen Bezirke der Steiermark

Die Landeshauptstadt Graz ist eigentlich kein Bezirk, sondern eine Stadt mit eigenem Statut mit einem Magistrat. Sie ist somit einem Bezirk gleichgestellt und der Vollständigkeit halber in der unten stehenden Tabelle mit angeführt.

2012 wurden im Zuge der Verwaltungsreform die Bezirke Judenburg und Knittelfeld zum neuen Bezirk Murtal zusammengelegt. 2013 werden weitere Zusammenlegungen folgen, siehe Bezirksfusionen.

Bezirk Verwaltungssitz Fläche
km²
Einwohner
(1. Januar 2017)[5]
Kfz-Kenn-
zeichen
Bruck an der Mur Bruck an der Mur 1.306,96 Ungültiger Metadaten-Schlüssel 602 BM
Deutschlandsberg Deutschlandsberg 863,49 60.808 DL
Feldbach Feldbach 727,26 Ungültiger Metadaten-Schlüssel 604 FB
Fürstenfeld Fürstenfeld 263,82 Ungültiger Metadaten-Schlüssel 605 FF
Graz Graz 127,58 283.869 G
Graz-Umgebung Graz 1.100,71 151.100 GU
Hartberg Hartberg 955,70 Ungültiger Metadaten-Schlüssel 607 HB
Leibnitz Leibnitz 681,50 81.748 LB
Leoben Leoben 1.099,69 60.943 LE, LN
Liezen Liezen, Gröbming 3.270,37 80.011 LI, GB (BA)
Murau Murau 1.384,58 28.164 MU
Murtal [Anm. 1] Judenburg 1.675,38 72.842 MT (JU, KF)
Mürzzuschlag Mürzzuschlag 848,86 Ungültiger Metadaten-Schlüssel 613 MZ
Radkersburg Bad Radkersburg 336,96 Ungültiger Metadaten-Schlüssel 615 RA
Voitsberg Voitsberg 678,60 51.636 VO
Weiz Weiz 1.070,48 89.760 WZ

Anmerkung:

  1. Entstand am 1. Jänner 2012 durch Zusammenlegung der Bezirke Judenburg und Knittelfeld

Städte

Die nach Einwohnerzahl und Fläche zehn größten Städte bzw. Gemeinden der Steiermark sind:

Stadt/Gemeinde Einwohner
1. Januar 2017
Graz 283.869
Leoben 24.915
Kapfenberg Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60209
Bruck an der Mur Ungültiger Metadaten-Schlüssel 60204
Knittelfeld Ungültiger Metadaten-Schlüssel 62013
Köflach Ungültiger Metadaten-Schlüssel 61609
Voitsberg 9405
Judenburg Ungültiger Metadaten-Schlüssel 62011
Mürzzuschlag Ungültiger Metadaten-Schlüssel 61311
Weiz Ungültiger Metadaten-Schlüssel 61755
Stadt/Gemeinde Bezirk Fläche
Gußwerk BM 285,36 km²
Wildalpen LI 203,08 km²
Gaal MT 197,37 km²
Grundlsee LI 153,22 km²
Predlitz-Turrach MU 150,12 km²
Rohrmoos-Untertal LI, GB 146,34 km²
St. Nikolai im Sölktal LI, GB 135,38 km²
Turnau BM 135,05 km²
Kleinsölk LI, GB 132,29 km²
Frohnleiten GU 127,62 km²

Siehe auch

Angrenzende Gebietskörperschaften

Oberösterreich Niederösterreich
Salzburg Nachbargemeinden Burgenland
Kärnten Slowenien

Politik

Landesregierung

Sitzverteilung im Landtag seit der Landtagswahl in der Steiermark 2010

Die neun Sitze der amtierenden Landesregierung werden nach Proporz besetzt. Sitzverteilung: 4 SPÖ, 4 ÖVP, 1 FPÖ:

Landtag

Arkadenhof des Grazer Landhauses

Der Landtag Steiermark besteht aus 56 Mitgliedern. Neben den beiden Regierungsparteien sind seit der Landtagswahl am 2. Oktober 2005 auch die Kommunistische Partei Österreichs mit derzeit 2 Mandaten und die Grünen mit 3 Mandaten vertreten. Die KPÖ, die seit 1970 nicht mehr im Landtag vertreten war und auch sonst weder in einem anderen österreichischen Landtag noch im Nationalrat über Mandate verfügt, verdankt den größten steirischen Erfolg der Parteigeschichte wohl vor allem ihrem Spitzenkandidaten Ernest Kaltenegger, der sich in Graz als Wohnbaustadtrat einen Namen gemacht hatte.

Panoramabild der Nordoststeiermark, aufgenommen von der Ringwarte am Ringkogel – Der Blick reicht vom Stuhleck (ganz links), über den Hochwechsel und das Hartberger Land bis weit hinein in das Burgenland und nach Ungarn.

Siehe auch Ergebnisse der Landtagswahlen in Österreich

Euregio Graz-Maribor

Das Gebiet umfasst die südliche Steiermark und das nördliche Slowenien. In der Region leben ca. 1,61 Millionen Menschen. Durch bilaterale Zusammenarbeit soll ein starker Wirtschaftsraum entstehen. Es wird aber auch im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich zusammengearbeitet.

Wirtschaft

Mit einem Wirtschaftswachstum von 3,4 Prozent erreichte die Steiermark 2007[6] das höchste Wachstum aller österreichischen Bundesländer, besonders der schnell wachsende Ballungsraum Graz ist hierfür verantwortlich. Im Vergleich mit dem Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreichte die Steiermark 2006 einen Index von 107,6 (EU-27 = 100).[7]

Autocluster

Der Autocluster Steiermark (oder „ACstyria“) ist ein loser Zusammenschluss von mehr als 180 steirischen Unternehmen, die alle in der Autozulieferindustrie tätig sind. Das Zentrum des Autoclusters ist die Landeshauptstadt Graz. Der größte Betrieb und Leitbetrieb ist der Magna Konzern. Im Autocluster arbeiten im Jahr 2006 44.000 Menschen die einen Umsatz von 9,6 Mrd. Euro und eine Wertschöpfung von 1,6 Mrd. Euro erwirtschafteten.

Eco World Styria

In der Steiermark existiert mit ECO WORLD STYRIA.[8] einer der größten Umwelttechnik-Cluster Europas, welcher 2010 zum weltbesten Cleantech Cluster gerankt wurde.[9] Das Wirtschaftswachstum der rund 150 Cluster-Unternehmen betrug zwischen 2006 und 2008 durchschnittlich 22 %/a (real). Diese erzielten zuletzt einen reinen Umwelttechnik-Umsatz von 2,7 Mrd. Euro, das entspricht rund 8 % vom Brutto-Regional-Produkt der Steiermark und einer der höchsten Umwelttechnik-Unternehmenskonzentrationen weltweit. Diese Unternehmen beschäftigen 22.900 Menschen, davon 13.400 im Bereich der Erneuerbaren Energie und Umwelttechnik, allein im Jahr 2008 kamen hier 2.000 Beschäftigte hinzu. Zu den bekanntesten Unternehmen zählen die Andritz AG, Roth, KWB und das Joanneum Research.[10]

Verkehr

Öffentlicher Verkehr

Desiro-Nahverkehrszug am Grazer Hauptbahnhof
Die Haupthalle des Grazer Hauptbahnhofs
Triebwagen (Baujahr 1930), im Planeinsatz auf der Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg


Die wichtigste Bahnlinie in der Steiermark ist die Südbahn, die von Wien kommend über das UNESCO-Weltkulturerbe Semmeringbahn und den Bahnknoten Bruck an der Mur durch die steirische Landeshauptstadt Graz und von dort weiter an die österreichisch-slowenische Grenze bei Spielfeld führt. Auf dieser Strecke gibt es stündliche Verbindungen von Graz nach Wien und zurück mit ÖBB-InterCity-Zügen. Einige dieser Züge werden über Graz hinaus bis nach Maribor in Slowenien geführt.

Eine weitere bedeutende Bahnstrecke in der Steiermark ist die Rudolfsbahn, die von Sankt Valentin in Niederösterreich nach Tarvisio in Italien führt. In der Steiermark befinden sich an dieser Strecke der Bahnknoten Selzthal, an dem über die Pyhrnbahn Anschluss nach Linz und über die Ennstalbahn nach Salzburg besteht, der Knoten Leoben, an dem über eine kurze Strecke eine Verbindung zur Südbahn bei Bruck an der Mur besteht, sowie die Städte Knittelfeld, Zeltweg und Judenburg. Bei Neumarkt in Steiermark erreicht die Bahnstrecke die Landesgrenze zu Kärnten. Teile der Rudolfsbahn werden unter anderem auf den Relationen von Graz nach Salzburg und von Wien nach Klagenfurt am Wörthersee befahren.

Die Weststeiermark wird durch die Graz-Köflacher Bahn mit den beiden Linien Köflacherbahn, jetzt S7, und Wieserbahn, jetzt S6, erschlossen. Die Koralmbahn, die eine direkte Verbindung zwischen Graz und der Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt herstellen soll, ist derzeit im Bau. Die Strecke, deren Herzstück der 33 Kilometer lange Koralmtunnel sein soll, wird voraussichtlich bis zum Jahr 2020 fertiggestellt und läuft zum Teil entlang der Wieserbahn.

Internationale Zugverbindungen, die über die Steiermark führen, sind etwa die Relationen von Wien nach Ljubljana (über Graz), von Wien nach Zagreb (über Graz), von Graz nach Zürich, von Graz nach Budapest, von Graz nach Frankfurt am Main und von Graz nach Saarbrücken. Bedeutende österreichische Städte, in die Direktverbindungen von Graz bestehen sind unter anderem Innsbruck in Tirol, Salzburg im gleichnamigen Bundesland und die österreichische Bundeshauptstadt Wien.

Bahnstrecken von untergeordneter Bedeutung, die regelmäßig von Regionalzügen im Personenverkehr befahren werden, sind etwa die Steirische Ostbahn, die Weizer Bahn, die Radkersburger Bahn, die Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg, die Köflacherbahn und die Wieserbahn, die Lokalbahn Peggau–Übelbach, die Murtalbahn und die Thermenbahn. Auf manchen Bahnstrecken, wie der Lokalbahn Mixnitz–Sankt Erhard und der Feistritztalbahn, findet planmäßig nur noch Güterverkehr statt. Die Erzbergbahn und die Stainzerbahn verkehren nur noch als Museumsbahnen.

S-Bahn Steiermark

Die S-Bahn Graz wurde im Dezember 2007 mit sechs Linien eröffnet und ist noch in der Ausbauphase. An diesem Projekt wird seit 1998 gearbeitet. Die Inbetriebnahme erfolgte am 9. Dezember 2007 und die Fertigstellung soll bis 2016 erfolgen. Die S-Bahn bietet bessere Verbindungen im 15-Minuten-Takt. Insgesamt werden im Vollbetrieb neun S-Bahn-Linien im Großraum Graz im Einsatz sein. Die S-Bahn ist eine Kooperation zwischen den Bahngesellschaften ÖBB, StLB und GKB.

Fernstraßen

Süd Autobahn (A2) zwischen Laßnitzhöhe und Graz

Durch die Steiermark führen derzeit zwei Autobahnen und drei Schnellstraßen.

Die in Planung befindliche Fürstenfelder Schnellstraße (S7) soll von Riegersdorf zum österreichisch-ungarischen Grenzübergang Heiligenkreuz führen und damit die Städte Graz und Budapest direkt verbinden. Sie ist von der Asfinag im Halbausbau geplant (wechselweise 2+1 Verkehrsführung)

Radverkehr

Wegweiser für Radfahrer in Graz

In der steirischen Hauptstadt Graz ist der Radverkehr mit 16-Prozent-Anteil am Modal Split für österreichische Verhältnisse sehr stark ausgeprägt. In der gesamten Steiermark beträgt der Anteil des Radverkehrs am Verkehrsaufkommen rund 6 Prozent und liegt damit in etwa im gesamtösterreichischen Durchschnitt. In der Strategie Radverkehr Steiermark 2008–2012 des Landes Steiermark wird als Ziel für das Jahr 2012 eine Verdopplung des Radverkehrsanteils auf 12 Prozent angegeben. Besonders das Radfahren im Alltag soll gefördert werden, um dieses Ziel zu erreichen.

Eine große Bedeutung hat der Radtourismus in der Steiermark. Der Murradweg, der zum größten Teil auf steirischem Gebiet, und zwar von Predlitz an der Grenze zum Lungau bis an die steirisch-slowenische Grenze bei Bad Radkersburg verläuft, ist der bedeutendste touristische Radweg des Landes. Insgesamt gibt es in der Steiermark über 2000 Kilometer überregionale Radwege.

Flughafen Graz-Thalerhof

Etwa 10 km südlich vom Stadtzentrum von Graz entfernt, befindet sich (über Bus- und Bahnverbindungen erreichbar) der Flughafen Graz-Thalerhof, der im Linienverkehr als Zubringer für die internationalen Flughäfen München, Frankfurt und Wien fungiert. Der Flughafen ist nach Wien und Salzburg der drittgrößte Flughafen in Österreich und liegt im Frachtaufkommen in Österreich auf Platz zwei. Es werden verschiedene Destinationen im In- und Ausland angeflogen, durch die Austrian Airlines nach Wien, Düsseldorf, Linz, Lufthansa nach Frankfurt, München und Stuttgart, Friedrichshafen, Welcome Air nach Innsbruck, Hannover, Göteborg, Stavanger, Kristiansand, TUIfly nach Köln/Bonn, Hamburg (in Planung), Ryanair nach London-Stansted, Barcelona-Girona, Robin Hood Aviation nach Zürich, Rheinair nach Zürich und Niki nach Palma de Mallorca. Im Charterverkehr werden vor allem die Mittelmeer-Ferienziele angeflogen.

Am Flughafen befindet sich seit 1981 auch das österreichische Luftfahrtmuseum.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Vorlage:Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung Steiermark Einschließlich der Untersteiermark hatte die Steiermark im Jahr 1900 insgesamt 1.356.494 Einwohner.

Ballungsräume

Graz
Hauptartikel: Graz

Der größte Ballungsraum der Steiermark ist die Landeshauptstadt Graz mit 300.045 Einwohnern. In der Agglomeration wohnen ca. 320.000 Menschen (Hauptwohnsitz). Das Einzugsgebiet der Stadt umfasst über 700.000 Menschen und reicht von der südlichen Obersteiermark über das Grazer Feld ins Südburgenland bis nach Nordslowenien. Besonders die Nachbargemeinden Seiersberg, Feldkirchen bei Graz, Gössendorf und Kalsdorf werden immer größer.

Mur-Mürz-Furche


Die größten Städte der Mur-Mürz-Furche sind Leoben, Bruck an der Mur und Kapfenberg. Hier befindet sich das Zentrum der Schwerindustrie. Zusammen mit ihrem Einzugsgebiet bilden sie den zweiten Ballungsraum der Steiermark mit ca. 150.000 Einwohnern.

Aichfeld


Das Aichfeld als westlicher Teil der Mur-März-Furche befindet sich im oberen Murtal und bildet mit den Gemeinden Knittelfeld, Judenburg, Fohnsdorf, Zeltweg und Spielberg bei Knittelfeld den dritten steirischen Ballungsraum. Im Einzugsgebiet leben etwa 80.000 Menschen. Des Weiteren befindet sich hier der Red Bull Ring und mit dem Fliegerhorst Hinterstoisser der größte militärische Flugplatz Österreichs.

Minderheiten

Die Volkszählung von 2001 ergab 4.250 slowenische Steirer. Sie sind erst seit 2004 als autochthone Minderheit laut Staatsvertrag (regelt maßgeblich die Minderheitenrechte der Slowenen und Kroaten in Österreich) anerkannt und haben daher im Volksgruppenbeirat Sitz und Stimmrecht.

Religion[11]

Bei der Volkszählung 2001 wurden bei einer Gesamtbevölkerung von 1.183.303 Einwohnern 961.630 Katholiken erhoben, was 81 % entsprach. Zuständig ist die Diözese Graz-Seckau. Ohne religiöses Bekenntnis bezeichneten sich 117.589 (9,9 %). Es wurden 51.005 Evangelische (4,3 %) erhoben, die durch die Evangelische Superintendentur A. B. Steiermark betreut werden. Als Hochburg gilt das obere Ennstal, und insbesondere die Ramsau (78,1 %[12]). 19.007 (1,6 %) bekannten sich islamisch. 16.345 (1,4 %) schlugen die Angabe aus. Jeweils unter einem Promill lag der Anteil der Altkatholiken (1.183) sowie der Juden (161), die durch die IKG Graz betreut werden[13]. Zu allen anderen Religionsgemeinschaften bekannten sich 16.383 (1,4 %).

Sehenswürdigkeiten

Alte Schmiede im Österreichischen Freilichtmuseum in Stübing bei Graz

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Steiermark zählen die größte Marien-Wallfahrtskirche Österreichs Mariazell, der Erzberg in Eisenerz, das Benediktinerstift Admont, der Tier- und Naturpark Schloss Herberstein, das Bundesgestüt Piber, der Dachstein, das Österreichisches Freilichtmuseum in Stübing bei Graz, die Riegersburg, die Skiflugschanze Kulm in Bad Mitterndorf/Tauplitz sowie die Landeshauptstadt Graz, deren Altstadt zum Weltkulturerbe zählt.

Die bekannteste barocke Schlossanlage der Steiermark ist das Schloss Eggenberg in Graz, in dem heute die Alte Galerie des Universalmuseums Joanneum untergebracht ist. Den Schlosspark besuchen im Jahr etwa 1 Mio. Menschen.

Der Tier- und Naturpark Schloss Herberstein ist ein Zoo in der steirischen Gemeinde Stubenberg am See, nahe St. Johann bei Herberstein mit einer Größe von ungefähr 40 ha. Im Park befindet sich auch das Schloss Herberstein dessen Anfänge ins 12. Jahrhundert zurück reichen.

Die größte Burg in der Steiermark ist die Riegersburg, deren Anfänge ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Sie befindet sich im gleichnamigen Ort, Riegersburg im Bezirk Feldbach. Die zweitgrößte Burg ist die Burg Strechau in der Obersteiermark.

Die Burg Oberkapfenberg in der Stadt Kapfenberg beherbergt heute eine Sammlung von historischen Waffen und eine Greifvogelschau. Die größte Festung der Steiermark war der Grazer Schlossberg. Die Festung steht als eine nie eingenommene Anlage im Guinness-Buch der Rekorde. Erst nachdem Napoleon Wien eroberte und mit der Zerstörung der Hauptstadt drohte, ergab sich der Schlossberg und französische Truppen schleiften den Großteil der Bauten.

Kunst und Kultur

Peter Rosegger (1843-1918)

Die Steiermark war bereits im Mittelalter ein kulturelles Zentrum. Ulrich von Liechtenstein (1200-1275) war einer der bedeutendsten Minnesänger; die Steirische Reimchronik aus der Zeit um 1300 gilt als erstes umfassendes Geschichtswerk in deutscher Sprache.

Im Bereich der Literatur ist insbesondere Peter Rosegger zu nennen, dessen sozialkritische Romane meist in seiner obersteirischen Heimat spielten, daneben im frühen 20. Jahrhundert auch Franz Nabl und Max Mell. Seit Beginn der 1960er-Jahre ist Graz ein bedeutender Kristallisationspunkt der zeitgenössischen österreichischen Literatur: Um das Forum Stadtpark und die Zeitschrift manuskripte gruppierten sich Autoren wie Alfred Kolleritsch, Wolfgang Bauer und Peter Handke. Reinhard P. Gruber hat mit seinem Roman Aus dem Leben Hödlmosers der Steiermark ein satirisches Denkmals gesetzt.

Die Komponisten Hugo Wolf, Johann Joseph Fux und Robert Stolz stammen aus der Steiermark. Das klassische Musikfestival Styriarte findet seit 1985 jährlich statt. Im Bereich der populären Musik sind Künstler wie S.T.S. und Andreas Gabalier zu internationaler Bekanntheit gelangt.

In der Steiermark wird das kulturelle Leben maßgeblich durch regelmäßige Veranstaltungen wie die Regionale, die die früheren steirischen Landesausstellungen abgelöst hat, das Filmfestival Diagonale und den Steirischen Herbst geprägt.

Mit dem 1811 von Erzherzog Johann gegründeten Universalmuseum Joanneum (vormals Landesmuseum Joanneum) beheimatet die Steiermark Österreichs ältestes Museum, das mit seinen 10 Standorten und 17 Museen – darunter etwa das Kunsthaus Graz, Schloss Eggenberg, das Landeszeughaus, das Landschaftsmuseum Schloss Trautenfels, Schloss Stainz mit seinem Jagd- und Landwirtschaftsmuseum und dem 2011 eröffneten Joanneumsviertel, in dem sich auch die Neue Galerie Graz befindet – als das größte seiner Art in Mitteleuropa gilt.[14]

Darüber hinaus verfügt die Steiermark über eine lebendige Volkskultur. Durch die Bemühungen Erzherzog Johanns und bedeutender Gelehrter wie Viktor Geramb und Konrad Mautner wurde sehr viel Kulturgut erhalten, welches in anderen Teilen Mitteleuropas verloren ging. Volksmusik, Tracht (Steireranzug) und Volkstanz werden im Land gepflegt. Veranstaltungen wie Aufsteirern und das Narzissenfest sind in diesem Zusammenhang erwähnenswert.

Kulinarik

Die bekannteste kulinarische Spezialität der Steiermark ist vermutlich das Kernöl. Weiters sind zu nennen Käferbohnen, Schilcher, Steirischer Junker und die Produkte der zotter Schokoladen Manufaktur. Die bekanntesten Brauerzeugnisse sind Murauer, Schladminger, Puntigamer, Reininghaus und Gösser Bier.

Zu den berühmten typisch steirischen Mahlzeiten zählt unter anderem der Sterz. Dieser kann auf verschiedenste Arten zubereitet werden und wird zusammen mit Kaffee oder auch Suppen gegessen. So ist auch in dem zum Volkslied gewordenen Lied der Kern-Buam Da Steirische Brauch vom „(…) Türkensterz mit ana Schwaumm’suppn drauf (…)“ die Rede. Gemeint ist eine Pilzsuppe.

Literatur

  • Heinz Held: Kärnten und Steiermark. DuMont Kunst-Reiseführer; DuMont Buchverlag, Köln; 2. Auflage 1981; ISBN 3-7701-1097-8.
  • Manfred Jasser: Hoch vom Dachstein an. Das Steiermark-Brevier. Paul Neff Verlag, Wien, 1990 ISBN 3-7014-0131-4.
  • Hans Pirchegger: Geschichte der Steiermark. Leykam Verlag, Graz 1996 ISBN 3-7011-7350-8.
  • Sigrid Rahm: Steiermark: ein Reiseführer. Styria Verlag, Graz 2008 ISBN 978-3-222-13242-1.
  • Gery Wolf, Reinhard P. Gruber: Steiermark. Ein Bildband. Leykam Verlag, Graz 2009 ISBN 978-3-7011-7658-8.
  • Theodor Unger: Steirischer Wortschatz als Ergänzung zu Schmellers Bayerischem Wörterbuch. Für den Druck bearbeitet und hrsg. von Ferdinand Khull. Leuschner und Lubensky's Universitätsbuchhandlung. Graz 1903. Reprint: Akademische Druck- und Verlagsanstalt. Graz 2009. ISBN 978-3-201-01898-2.

Atlanten zur Geschichte:

  • Atlas der Steiermark. Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz 1953–1970, zunächst herausgegeben 1949–1961 vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark, danach 1961–1970 hg. von der Steiermärkischen Landesregierung unter Mitarbeit dieses Vereines. Wissenschaftliche Leitung 1949–1950 Robert Mayer, 1951–1961 Sieghard Morawetz und 1961–1970 Manfred Straka. Kartographische Leitung bzw. Redaktion 1951–1961 Wilhelm Wolf, 1961–1963 Heinrich Reschenhofer und 1963–1970 Manfred Straka.
  • Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums. Wissenschaftliche Leitung: Fritz Posch. Kartographische Leitung: Manfred Straka. Redaktion: Gerhard Pferschy. Veröffentlichungen des steiermärkischen Landesarchives Band 8. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1976, ISBN 3-201-01001-4.
  • Heimat-Atlas der Steiermark Hg. vom Historischen Verein für Steiermark mit Unterstützung der Historischen Landeskommission für Steiermark. Verlag des Historischen Verein für Steiermark. Graz 1946 (danach eingestellt, weiter siehe „Atlas der Steiermark“).

Weblinks

Wiktionary: Steiermark – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Steiermark – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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