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Sitten

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Dieser Artikel stellt die Ortschaft Sion/Sitten in der Schweiz vor. Für weitere Bedeutungen des Begriffs Sitten siehe Sitten (Begriffsklärung); für weitere Bedeutungen des Begriffs Sion siehe Sion (Begriffsklärung).
Sitten
Wappen von Sitten
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton WallisKanton Wallis Wallis (VS)
Bezirk: Sionw
BFS-Nr.: 6266i1f3f4
Postleitzahl: 1950
UN/LOCODE: CH SIR
Koordinaten: (594446 / 120213)46.2333337.366654500Koordinaten: 46° 14′ 0″ N, 7° 22′ 0″ O; CH1903: (594446 / 120213)
Höhe: 500 m ü. M.
Höhenbereich: 477–2189 m ü. M.[1]
Fläche: 34,86 km²[2]
Einwohner: i33'296 (31. Dezember 2014)[3]
Einwohnerdichte: 955 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
27,3 % (31. Dezember 2020)[4]
Stadtpräsident: Marcel Maurer (FDP)
Website: www.sion.ch
Blick auf Sitten von Valère

Blick auf Sitten von Valère

Lage der Gemeinde
ArnenseeLac de SéninLauenenseeLac des AudannesLac de TseuzierBassin de GodeyLac de DerborenceLac du Mont d'OrgeKanton BernKanton WaadtBezirk ContheyBezirk HérensBezirk HérensBezirk MartignyBezirk SidersArbazGrimisuatSavièseSittenVeysonnazKarte von Sitten
Über dieses Bild
w

Sitten (französisch Sion, Walliser Patois Audio-Datei / Hörbeispiel Chyoun?/i[5], lateinisch Sedunum, walliserdeutsch Sittu) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des schweizerischen Kantons Wallis. Sitten ist auch Hauptort des Bezirks Sion. Sitten liegt an der Mündung der Sionne in die Rhone.[6]

Geografie

Die Stadt Sitten liegt auf etwa 510 m ü. M. im Unterwallis beidseits der Rhone. Der alte Siedlungskern befindet sich nördlich des Rhoneufers und wird vom Bachlauf der Sionne durchflossen, der heute streckenweise unterirdisch gefasst ist. Das Gelände der Altstadt fällt vom Norden nach Süden und Südwesten in Richtung des Flusslaufes spürbar ab. Dabei ergibt sich eine Höhendifferenz von über 30 Metern. Durch den Schüttungskegel der Sionne wurde die Rhone in einem Bogen leicht in Richtung Südost und von der Altstadt abgedrängt.

Im Osten des historischen Stadtkerns schliesst sich der 611 m ü. M. hohe Fels Valère und nordöstlich eine weitere Felserhebung mit 651,8 m ü. M. und der Festungsruine Tourbillon an. Im Westen, mit einem Abstand von etwa 1.000 Metern zur Altstadt, grenzt der dominante Mont d'Orge (786 m ü. M.) an das heutige bebaute Areal der Stadt. Die jüngeren Stadtteile um den Bahnhof und auf dem südlichen Rhôneufer sind flache Ebenen aus quartären Ablagerungen. Auf weiteren Sedimentterassen liegen im westlichen Stadtgebiet der regionale Flughafen und ausgedehnte Gewerbegebiete.

Die Bodennutzung in Sitten setzt sich aus einer urbanen Bebauung der Stadt, lockeren Bebauung zu Gewerbezwecken, an den steilen Hanglagen mit intensivem Weinbau und in den flussnahen Bereichen durch weitere landwirtschaftliche oder gartenbauliche Nutzungen zusammen.

Sitten hat wie das gesamte Wallis ein sehr mildes Klima, da es umringt ist von hohen Bergketten. Das Jahresmittel beträgt 10°C. Heisse, trockene Sommer und kalte, trockene Winter sind die Folge. Es herrscht ein Steppenklima, weshalb nebst Reben auch verschiedene Kakteenarten gedeihen.[7][8][9]

Geschichte

Ausgrabungen beweisen, dass die Gegend des heutigen Sitten bereits in der Steinzeit besiedelt war. Die Dolmen von Petit-Chasseur (2900–2200 v. Chr.) gehören zu den herausragenden Relikten des Megalithbaus im Alpenraum. Im Jahre 2008 wurde eine der grössten keltischen Nekropolen der Schweizer Alpen mit über 200 Gräbern freigelegt. Die Gräber stammen aus der ersten Eisenzeit zwischen 800 und 500 v. Chr.

Als im Jahre 15 v. Chr. die Römer das bis dahin keltische Wallis eroberten, entstand die Siedlung Sedunum, vermutlich an der Stelle des Oppidums der Seduner.

580 wurde der Bischofssitz von Martigny hierher verlegt, und seit 999 amtierte der Bischof des Bistum Sitten gleichzeitig als Landesherr.

Nahe bei der Stadt, auf dem Felde »la Planta« siegten am 13. November 1475 Oberwalliser und Berner über die Savoyer.

1968 wurde die Gemeinde Bramois (deutschBrämis) mit Sitten zusammengelegt, 2013 folgte die Gemeinde Salins.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1860 03'030
1920 06'964
1980 22'877
1990 25'336
2000 27'171
2002 27'697

Sprachen

Während Sitten in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch eine zweisprachige Stadt war (1870 sprachen noch über 50 % der Einwohner Deutsch), hat das Französische inzwischen die deutsche Sprache weitgehend verdrängt. Etwa 70 % der Sittener sind französischer, nur noch 5 % deutscher und ebenfalls 5 % italienischer Muttersprache.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In Sitten gibt es mehrere Museen, darunter ein Naturhistorisches Museum, ein Archäologisches Museum und das Musée de Valère, das Kultgegenstände, Mobiliar, Waffen und Uniformen ausstellt.

Charakteristisch für Sitten ist das mittelalterliche Stadtbild, beherrscht von den Felsen Valère (621 m ü. M.) mit der Wallfahrtskirche Notre-Dame de Valère (12./13. Jahrhundert) und Tourbillon (655 m ü. M.) mit der Ruine des ehemaligen bischöflichen Schlosses Tourbillon aus dem 13. Jahrhundert. Die Basilique de Valère oder Basilika von Valeria ist die Kirche auf dem südlichen der zwei Burghügel an der östlichen Altstadtgrenze. Sie beherbergt die älteste spielbare Orgel der Welt, die etwa 1430 gebaut wurde.

In der Altstadt selbst befindet sich die sehenswerte Kathedrale Notre-Dame-du-Glarier aus dem 15. Jahrhundert. Sie besitzt noch einen romanischen Turm, der aus dem 12. Jahrhundert stammt.

Südwestlich der Kathedrale befindet sich die Kirche St-Théodule. Sie wurde 1516 vom Baumeister Ulrich Ruffiner als spätgotischer Bau begonnen, jedoch erst zwei Jahrhunderte später fertiggestellt. Weiter östlich liegt das Rathaus der Stadt. Es wurde 1657 bis 1665 im Renaissancestil erbaut und birgt in seinem Treppenvorhaus römische Inschriftensteine. Von besonderer Wirkung ist sein Turm mit seiner astronomischen Uhr.

Sport

Von Sitten aus sind viele Wintersportgebiete des Wallis erreichbar, weshalb sich die Stadt schon mehrmals um die Austragung der Olympischen Winterspiele beworben hat, zuletzt um jene von 2006. Damals wurde Sitten jedoch von der Bewerbung Turin (Torino 2006) geschlagen.

Bekanntester Fussballverein ist der zweifache Schweizer Fussballmeister und Pokalsieger FC Sion, der 2011 in seinem zwölften Cupfinal den zwölften Titel gewann, also jedes Finale für sich entscheiden konnte. Ausserdem ist der FC Sion die erste Mannschaft, welche als Zweitligist Pokalsieger wurde.

Wirtschaft

Die Stadt gilt als eine der trockensten der Schweiz und ihr Klima ist auch überdurchschnittlich mild. Dank seines Klimas besitzt Sitten nach Satigny GE und Chamoson VS die drittgrösste Weinanbaufläche der Schweiz. Bekannteste Weine aus dem Wallis sind der weisse Fendant (aus der Chasselas- bzw. Gutedel-Traube gekeltert) und der rote Pinot Noir sowie der Dôle, ein Verschnitt aus Pinot-Noir- und Gamay-Trauben. Die grösste Weinbaugenossenschaft der Schweiz, Provins, hat ihren Hauptsitz ebenfalls in Sitten.

Neben dem Weinbau spielen auch Obst- und Gemüseanbau, Uhren-, Elektroapparate-, Tabak- und Holzverarbeitungsindustrie eine Rolle. Der Dienstleistungssektor konzentriert sich vor allem auf den Fremdenverkehr.

Seit 1995 hat das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Sitten eine Aussenstelle, im Valée de la Sionne befindet sich eine Forschungsstation des SLF.[10]

Verkehr

Sitten liegt an der Eisenbahnlinie LausanneBrig und an der wichtigen Simplonlinie (Lausanne–SimplonDomodossola). Die Stadt besitzt einen kleinen Flughafen, der etwas westlich von der Stadt angesiedelt ist. Auf der Autobahn A9 ist die Stadt über zwei Anschlussstellen erreichbar. Parallel dazu verläuft die Hauptstrasse H9, die das Stadtzentrum tangiert.

Persönlichkeiten

Galerie

Weblinks

 Commons: Sitten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Yè é ouey i noûtro patouè: dictionnaire du patois de Nendaz: 1998
  6. http://map.geo.admin.ch/?Y=596206&X=122373&zoom=6&bgLayer=ch.swisstopo.pixelkarte-farbe
  7. Das Klima der Schweiz – eine kurze Übersicht. In: MeteoSchweiz. Abgerufen am 30. Mai 2014.
  8. Klima. In: Wikiwallis. 27. Mai 2010, abgerufen am 30. Mai 2014.
  9. Andreas Honegger: Die fetten Pflanzen, die das Wasser speichern können. In: Neue Zürcher Zeitung. 22. November 2013 (Artikel auf NZZ Online).
  10. http://www.slf.ch/ueber/organisation/lawinen/versuchsflaechen/testsite_avalanche_experiments/index_DE
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