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Jules Ferry

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Dieser Artikel behandelt den französischen Politiker Jules Ferry. Für das nach diesem benannte Kriegsschiff siehe Léon Gambetta (1901).
Jules Ferry

Jules François Ferry (* 5. April 1832 in Saint-Dié-des-Vosges; † 17. März 1893 in Paris) war ein französischer Ministerpräsident und Minister in der Dritten Republik.

Ferry war von Beruf Jurist und gehörte dem linken republikanischen Lager an. Er tat sich als Gegner des Zweiten Kaiserreiches hervor und war ab 1869 Parlamentsmitglied. In dieser Zeit befasste er sich vor allem mit der französischen Innenpolitik.

Schon kurz nachdem er am 23. September 1880 sein erstes Kabinett als Ministerpräsident bildete, wandte er sich jedoch vor allem der Kolonialpolitik zu. Bereits auf dem Berliner Kongress von 1878 hatten die europäischen Mächte Frankreich die Übernahme Tunesiens aus den Resten des zerfallenden Osmanischen Reiches in Aussicht gestellt. Ferry ging unmittelbar nach seinem Regierungsantritt an die Verwirklichung dieses Anspruchs, bei der Frankreich sich in Konkurrenz mit Italien befand, und schuf 1881 das französische Protektorat Tunesien. Zu seinen innenpolitischen Leistungen zählte noch 1880 die Einführung des unentgeltlichen und verpflichtenden Grundschulbesuchs. Darüber hinaus drängte er den Einfluss der Jesuiten auf das Schulsystem zurück, organisierte die Lehrerausbildung neu und ließ die erste staatliche Mädchenschule einrichten.

Um die Jahreswende 1881/82 gab Ferry den Vorsitz des Kabinetts kurzzeitig an Léon Gambetta ab. In den folgenden Jahren konzentrierte er sich auf die Eroberung Tonkins. In Afrika weitete derweil Pierre Savorgnan de Brazza weitgehend unabhängig von der Regierung das französische Territorium im Kongo aus. Auch im Senegal vergrößerten französische Truppen die Kolonie.

Mitte der 1880er Jahre stand Ferry zunehmend unter politischem Druck. Während die monarchistischen Konservativen die Republik ablehnten, verringerte die expansive Kolonialpolitik Ferrys Rückhalt in der Linken, wo Georges Clemenceau sein wichtigster Gegenspieler wurde. Dass die Kolonialpolitik mit Bismarck abgestimmt war, verringerte allgemein Ferrys Popularität. Als 1884 ein Kolonialkrieg mit China ausbrach, war der Rückhalt der Regierung vollkommen zerrüttet. Am 30. März 1885 stürzte das Parlament die Regierung Ferrys.

Schriften

  • Discours et opinions, A. Colin & cie, Paris 1893-98

Weblinks

 Wikisource: Jules Ferry – Quellen und Volltexte (Französisch)
 Commons: Jules Ferry – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Vorgänger Amt Nachfolger
Paul Challemel-Lacour Außenminister von Frankreich
20. November 1883-6. April 1885
Charles de Freycinet
Agénor Bardoux
Paul Bert
Jules Duvaux
Bildungsminister von Frankreich
4. Februar 1879-14. November 1881
30. Januar 1882-7. August 1882
21. Februar 1883-20. November 1883
Paul Bert
Jules Duvaux
Armand Fallières
Philippe Le Royer Französischen Senatspräsident
24. Februar 1893-17. März 1893
Paul Challemel-Lacour
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jules Ferry aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.