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John Brown (Abolitionist)

Aus Jewiki
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John Brown, etwa 1856
Signatur John Browns

John Brown (* 9. Mai 1800 in Torrington, Connecticut; † 2. Dezember 1859 in Charles Town, Virginia) war ein US-amerikanischer Abolitionist, der sich gegen die Sklaverei in den USA auflehnte. Nach einem erfolglosen gewaltsamen Versuch, Sklaven zum Aufstand anzustacheln, wurde er hingerichtet.

Leben

John Brown wurde in einer alten neuenglischen Familie geboren und schloss sich mit 16 Jahren einer kongregationalistischen Gemeinde an. Ab 1834 kämpfte er unerbittlich gegen die Sklaverei. Im Jahr 1855 schloss er sich mit sechs seiner Söhne und seinem Schwiegersohn zusammen und avancierte bald zu einem der Anführer der Anti-Sklaverei-Guerilla.

Browns Wohnsitz ab 1849 in North Elba, New York

Die amerikanischen Geschichtsbücher verzeichnen seinen ersten Auftritt als Kommandeur von Einheiten in der Schlacht von Black Jack (in Douglas County, Kansas) und in der Schlacht von Osawatomie (in Miami County, Kansas).[1] Beide Schlachten standen im Zusammenhang mit bürgerkriegsähnlichen Verhältnissen in Kansas, die unter dem Stichwort Bleeding Kansas in die amerikanische Geschichte eingegangen sind.

Als eine Reaktion auf einen Überfall von Sklavereibefürwortern auf Lawrence, Kansas, bei der ein Sklavereigegner ermordet wurde, und auf den Angriff auf den Abgeordneten Charles Sumner verübte Brown das sogenannte Pottawatomie-Massaker in der Nacht vom 24. auf den 25. Mai 1856. Er überfiel mit acht Männern fünf Opfer und ermordete diese (mehreren Opfern wurde mit Schwertern der Schädel gespalten, einem eine Hand abgehackt und den Opfern die Pferde gestohlen). Genau genommen wurde nie ganz klar, warum sie gerade diese fünf auswählten, darunter einen Vater mit zwei Söhnen; sie waren alle auf irgendeine Weise mit dem Distriktsgericht von Osawatomie verbunden (einer besaß das Haus, in dem das Gericht tagte, einer war Gerichtsbeamter (Bailiff), einer gehörte zur Grand Jury, einer war District Attorney auf Zeit). Einen Monat vorher hatte John Brown Junior als Captain der Pottawatomie Rifles mit bewaffneten Begleitern ultimativ vom Gericht Auskunft darüber verlangt, ob man die Pro-Sklaverei-Gesetze durchsetzen wolle, was ignoriert wurde.[2] Brown wurde bald nach den Morden als Täter identifiziert, Haftbefehle wurden gegen ihn erlassen. In Teilen der Presse in den Nordstaaten und bei den Sklavereigegnern hielt man lange daran fest, dass die Anschuldigungen falsch seien, oder versuchte, die Opfer in ein schlechtes Licht zu rücken.

Seine bekannteste Aktion fand drei Jahre später am 17. Oktober 1859 statt, als er mit 21 Männern (16 Weiße, fünf Schwarze) die in Virginia (heute West Virginia) knapp unterhalb der Mason-Dixon-Linie gelegene Stadt Harpers Ferry überfiel. Sein Plan war es, durch die Eroberung des dort befindlichen Waffenarsenals der US-Armee einen Aufstand von Sklaven zu entfachen und sie zu bewaffnen, um mit einer immer größer werdenden Revolutionsarmee letztlich den gesamten Süden zu befreien. Im Falle des Scheiterns dieses militärischen Plans wollte er medienwirksam auf den Widerspruch zwischen der amerikanischen Verfassung und dem (südstaatlichen) Beharren auf der Sklaverei aufmerksam machen, was ihm trotz unverständlicher Judikate des Supreme Court letztlich auch gelang.

Browns Grab in North Elba, New York

Der militärische Plan scheiterte, auch auf Grund mangelnder Vorbereitung. Nicht ein einziger Sklave schloss sich ihnen an, insgesamt starben 17 Männer, darunter zehn von Browns Anhängern und zwei seiner Söhne. Truppen der US-Armee unter Führung von Robert E. Lee konnten seine kleine Truppe schnell besiegen. Brown selbst wurde allerdings nur verwundet, festgenommen und – nach äußerst medienwirksamen Interviews – zwei Monate später am 2. Dezember wegen Mordes, Anzettelung eines Sklavenaufstandes und Hochverrats gehängt. Trotz des Scheiterns seiner militärischen Aktion brachte seine Revolte das Sklavereiproblem in den USA zum Bewusstsein, vertiefte den Konflikt zwischen Nord und Süd und war damit eines der Ereignisse, die zum Ausbruch des blutigen Bürgerkriegs in den USA führten.

John Brown wurde schon während seines Prozesses – bei stetig wachsender Anhängerschaft – zum großen Helden der Abolitionisten in den Nordstaaten, während die meisten Südstaatler ihn als Verbrecher und Mörder ansahen. Victor Hugo versuchte von seinem Exil in Guernsey aus, eine Begnadigung Browns zu erreichen. Er verfasste am 2. Dezember 1859 einen offenen Brief, in welchem er auch vor einem drohenden Bürgerkrieg warnte. Brown lehnte während seines Prozesses Fluchtangebote ab, er sah sich als Märtyrer im Kampf gegen die Sklaverei, der durch sein Beispiel den nahenden Kampf um die Befreiung der Sklaven am besten fördern könne. Am 2. Dezember 1859 wurde er in Charles Town, Virginia, gehängt[3]. Hinsichtlich der nahenden Befreiung der Sklaven sollte er Recht behalten. An seiner Person und seinen Taten schieden sich die Geister, es kam zunächst zum Sezessionskrieg, letztlich aber zur Abschaffung der Sklaverei in den USA.

Während des Bürgerkrieges avancierte der bald nach seiner Hinrichtung komponierte Marsch John Brown’s Body schnell zum beliebtesten Kampflied der Unionstruppen. Die Melodie findet sich bis heute in der amerikanischen „Battle Hymn of the Republic“, deren Verse Julia Ward Howe als Ersatz für das als respektlos empfundene ursprüngliche Lied schrieb.[4]

John Brown in Film und Fernsehen

Weiteres

Literatur

  • Oswald Garrison Villard: John Brown, 1800–1859. Boston 1910.
  • Stephen B. Oates: To purge this land with blood: A Biography of John Brown. New York 1970.
  • Jules Abels: Man on Fire: John Brown and the Cause of Liberty. Neew York 1971.
  • James C. Malin: Brown and the Legend of Fifty-Six. Philadelphia 1942 (zu John Brown in Kansas).
  • Louis Ruchames (Hrsg.): A John Brown Reader. London 1959, Neuausgabe als John Brown, Making of a Revolutionary, New York 1969.
  • David M. Potter, Don E. Fehrenbacher: The Impending Crisis: America before the Civil War 1848-1861. Harper 1976.

Romane

Siehe auch

Weblinks

 Commons: John Brown – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Materials relating to John Brown
  2. Potter The impending crisis, Harper Perennial 2012, S. 211ff.
  3. Evan Carton, Patriotic Treason: John Brown and the Soul of America (2006), Seiten 332–333.
  4. Various Versions of the John Brown Song – Spanning More Than a Century
  5. Grabstätte von John Brown in der Datenbank von Find a Grave
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel John Brown (Abolitionist) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.