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Christchurch

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Christchurch (Begriffsklärung) aufgeführt.

Vorlage:Infobox Gebietskörperschaft in Neuseeland

Christchurch (ˈkrʌɪsttʃəːtʃ, Māori: Ōtautahi), offiziell Christchurch City genannt, ist eine eigenständige Territorial Authority (Gebietskörperschaft) in der Region Canterbury an der Ostküste der Südinsel von Neuseeland.

Namensherkunft

Christchurch gilt als die „englischste“ Stadt Neuseelands, was sich heute noch in der Architektur nachvollziehen lässt. Der Māori-Name der Stadt ist Ōtautahi, benannt nach einem Häuptling der Māori, der am Avon River siedelte.

Geographie

Geographische Lage

Christchurch verfügt über eine reine Landfläche von 1415 km² und zählte zum Census im Jahr 2013 341.469 Einwohner.[1] Damit ist Christchurch flächenmäßig die drittgrößte Stadt in Neuseeland und die zweitgrößte auf die Einwohnerzahl bezogen. Mit einer Bevölkerungsdichte von 241,3 Einwohner pro km² liegt die Stadt im Mittelfeld aller neuseeländischen Städte.

Das Stadtgebiet von Christchurch wird im Nordwesten durch den Waimakariri und im Südwesten vom Selwyn District begrenzt. Der Rest des Stadtgebietes ist vom Pazifischen Ozean umgeben.[2]

Das Stadtzentrum von Christchurch befindet sich nordwestlich der Banks Peninsula und grenzt im Westen an die Ebene der Canterbury Plains. Durch die Stadt fließt der Avon River, der weitaus größere Fluss, der Waimakariri River passiert die Stadt im Norden und stellt auch gleichzeitig die natürlich Grenze des Stadtgebietes nach Norden dar.

Stadtgliederung

Die Küste vor Christchurch

Christchurch ist in 125 sogenannte Area Units (Stadtteile) eingeteilt:[3]

Westen

McLeans Island, Paparua, Yaldhurst, Islington, Russley, Burnside, |Wairarapa, Jellie Park, Hawthornden, Merrin, Westburn, Avonhead West, Avonhead, Ilam, Fendalton, Upper Riccarton, Broomfield, Hornby North, Hornby South, Sockburn, Wharenui, Wigram

Norden

Belfast, Styx, Sawyers Arms, Belfast South, Bishopdale North, Harewood, Bishopdale, Styx Mill, Casebrook, Northcote, Aorangi, Papanui, Redwood North, Redwood South, Rutland, Highfield Park, Mairehau North, Mairehau, Shirley West

Centrum

Bryndwr, Deans Bush, Strowan, Holmwood, Mona Vale, Riccarton West, Riccarton, Riccarton South, Middleton, Barrington North, Merivale, Hagley Park, Addington, Spreydon, St. Albans East, Edgeware, Avon Loop, Cathedral Square, Sydenham, Richmond North, Richmond South, Linwood, Philipstown, Waltham

Osten

Preston, Westhaven, Shirley East, Burwood, Dallington, Avonside, Linwood North, Linwood East, Woolston West, Ensors, Travis Wetland, Travis, Avondale, Wainoni, Parklands, Waimairi Beach, North Beach, Rawhiti, Aranui, Bexley, New Brighton, Bromley, Ferrymead, South Brighton, Avon-Heathcote Estuary

Süden

Halswell West, Oaklands West, Aidanfield, Oaklands East, Halswell Domain, Halswell South, Hilmorton, Hoon Hay, Hoon Hay South, Hendersons Basin, Westmoreland, Kennedys Bush, Barrington South, Somerfield, Backenham, St Martins, Cashmere West, Cashmere East, Opawa, Woolston South, Rapaki Track, Heathcote Valley, Mt Pleasent, Moncks Bay, Lyttelton, Sumner

Banks Peninsula

Governors Bay, Diamond Harbour, Port Levy, Little River, Inland Water Lake Ellesmere South, Banks Peninsula Eastern Bays, Akaroa Harbour, Akaroa, Inlets-Banks Peninsula Bays

Klima

Im Gegensatz zu den meisten Distrikten der Region Canterbury liegt Christchurch zumeist unter dem Einfluss nordöstlicher Winde. Südwestliche Winde sind am zweithäufigsten anzutreffen. Die jährlichen Niederschlagsmengen sind im Stadtgebiet ungleich verteilt. Während die Banks Peninsula Niederschlagsmengen um die 1200 mm aufweist, ist der Rest des Stadtgebietes mit um die 700 mm vergleichsweise trocken. Die durchschnittlichen Tagestemperaturen belaufen sich im Sommer zwischen 16 °C und 22 °C je nach Höhenlage und im Winter zwischen 2 °C und 5 °C entsprechend. Mit Sonnenschein kann das Stadtgebiet um die 2000 Stunden pro Jahr aufwarten.[4]

Geschichte

Christchurch im Jahre 1913, aufgenommen vom Turm der ChristChurch Cathedral

Anhand archäologischer Funde in einer Höhle an den Redcliffs vermutet man eine erste Besiedlung durch Stämme von Moa-Jägern in der Gegend um Christchurch. Mündliche Überlieferungen unter den Māori erzählen von Menschen, die dort schon um 1000 n. Chr. lebten. Diesen ersten Bewohnern folgten die Waitaha, von denen man annimmt, dass sie im 16. Jahrhundert von der Ostküste der Nordinsel hierher übersiedelten. Weitere Stämme wie die Kāti Māmoe und Ngāi Tahu folgten bis etwa 1830.

Auch wenn schon vor 1830 vereinzelt europäische Siedler in der Gegend wohnten, so kam der erste größere Schwung Europäer am 16. Dezember 1850 an, als die First Four Ships, gechartert von der Canterbury Association, im Lyttelton Harbour einliefen. Diese vier Schiffe hießen Randolph, Charlotte Jane, Sir George Seymour und Cressy.

Kapitän Thomas, der Landvermesser der Canterbury Association, vermaß die gesamte Gegend. Im Dezember 1849 gab er den Bau einer Straße von Port Cooper, dem späteren Lyttelton, über Sumner nach Christchurch in Auftrag. Dieses Vorhaben drohte beinahe zu scheitern, da eine steile Passage über den Hügel zwischen dem Hafen und dem Heathcote-Tal angelegt werden musste, um zu der vorgesehenen Siedlung zu gelangen. Dieser Pfad wurde als Bridle Path (Zaum-Pfad) bekannt, da er so steil war, dass die Pferde am Zaum geführt werden mussten. In den frühen 1960er Jahren wurde an dieser Stelle ein Straßentunnel angelegt. Heute verläuft dort der State Highway 73.

Waren, die zu schwer oder zu sperrig für die Packpferde waren, wurden mit kleinen Segelbooten die acht Meilen an der Küste entlang und die Flussmündung landeinwärts nach Ferrymead verschifft. Die Ferrymead Railway, Neuseelands erste öffentliche Eisenbahn, fuhr ab 1863 von Ferrymead nach Christchurch. Noch heute erinnert der Ferrymead Heritage Park an die Verkehrswege dieser Zeit. Wegen der Gefahren auf dem Bridle Path sowie auf dem Seeweg wurde zwischen Lyttelton und Christchurch ein Eisenbahntunnel angelegt, der 1876 eröffnet wurde.

Basis des US-Antarktis-Programms im International Antarctic Centre

Am 31. Juli 1856 bekam Christchurch die Stadtrechte verliehen, weshalb sie die älteste Stadt Neuseelands ist. Benannt ist sie nach dem Oxforder College Christ Church. Viele der neugotischen Gebäude des Architekten Benjamin Mountfort sind aus dieser Zeit.

Christchurch spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte der Antarktis-Expeditionen. Sowohl Robert Falcon Scott als auch Ernest Shackleton benutzten den Hafen von Lyttelton als Ausgangspunkt ihrer Reisen. Eine Statue von Scott, angefertigt von seiner Witwe Kathleen Scott, in der Innenstadt erinnert daran.

Der internationale Flughafen von Christchurch dient heute noch für italienische und amerikanische (Operation Deepfreeze) Antarktis-Programme als Ausgangspunkt. Das International Antarctic Centre bietet sich als Basislager aber auch als Museum und Besucherzentrum an.

Am 18. November 1947 ereignete sich in Christchurch die schlimmste Brandkatastrophe in der Geschichte Neuseelands, als ein Bürogebäude Feuer fing und 41 Personen in den Flammen starben.[5]

Im Jahre 1974 war Christchurch Gastgeber der British Commonwealth Games. Bereits seit 1904 ist die Stadt Namensgeber für den Mount Christchurch, einen 1.355 m hohen Berg in der Antarktis.

Erdbeben

Am 4. September 2010 um 4:35 Uhr (Ortszeit) wurde Christchurch von einem Erdbeben der Stärke 7,1 MW heimgesucht. Mehrere Häuser wurden beschädigt, Menschenleben waren nicht zu beklagen. Das Epizentrum des Bebens, welches unter dem Namen Darfield-Erdbeben in die Stadtgeschichte einging, lag nach Angaben der staatlichen Erdbebenwarte GeoNet rund 40 Kilometer westlich der Stadt nahe Darfield und dessen Hypozentrum in rund 10 Kilometern Tiefe.[6]

Beim Erdbeben 2011 zerstörtes Gebäude in der Bealey Avenue im Zentrum von Christchurch

Am 22. Februar 2011 ereignete sich um 12:51 Uhr (Ortszeit) erneut ein schweres Erdbeben, diesmal mit der Stärke 6,3 MW. Da das Epizentrum des Bebens nur zehn Kilometer südwestlich vom Stadtzentrum entfernt und das Hypozentrum in nur fünf Kilometern Tiefe lag, richtete es dieses Mal wesentlich größere Schäden an, als das Beben im September 2010.[7] Etliche Gebäude stürzten ein, wobei das Stadtzentrum am stärksten betroffen war. Nach offiziellen Angaben kamen 185 Menschen ums Leben.[8] Allein beim Einsturz des Gebäudes des regionalen Fernsehsenders Canterbury Television starben 115 Personen.[9] Unter den erheblich beschädigten Gebäuden befanden sich auch viele denkmalgeschützte historische Bauten, wie zum Beispiel der Kirchturm der ChristChurch Cathedral und Teile der Cathedral of the Blessed Sacrament. Gerry Brownlee, Minister für Earthquake Recovery erklärte am 7. März, dass man Teile von Christchurch wohl aufgeben müsse und bis zu 10.000 Wohnhäuser abgerissen werden müssten. Schätzungen gingen ferner davon aus, dass etwa 100.000 Wohnhäuser reparaturbedürftig waren.[10] Infolge des Erdbebens verließen innerhalb einer Woche nach dem Beben schätzungsweise rund 70.000 Menschen die Stadt.[11] Bis 2016 wurden 12.000 Häuser im Osten der Stadt abgerissen. Nach wie vor ist nicht klar, ob und wenn ja, in welcher Form wieder an gleicher Stelle die Kathedrale entstehen soll. Das Hauptproblem beim allgemeinen Wiederaufbau ist die Bodenverflüssigung: Christchurch liegt in einem küstennahen Schwemmgebiet, das trockengelegt wurde. Der Boden besteht hauptsächlich aus maritimen Sedimenten und Sand, der während des Bebens große Wassermassen aufgenommen hat und die Standfestigkeit der Häuser gefährdet.[12]

Am 14. Februar 2016 kam es zu einem weiteren Erdbeben in Christchurch, das diesmal eine Stärke von 5,7 MW erreichte. Das Epizentrum lag etwa 13 km östlich von Christchurch im Pazifik, das Hypozentrum in 14 km Tiefe. Die Schäden blieben gering.[13]

Bevölkerung

Eine historische Tram in der Stadt

Von den 341.469 Einwohnern der Stadt waren 2013 27.768 Einwohner Māori-stämmig (8,1 %). Damit lebten 4,6 % der Māori-Bevölkerung des Landes in der Stadt.[1]

Bei der Frage nach der Zugehörigkeit einer ethnischen Gruppe gaben in der Volkszählung 2013 83,9 % an, Europäer zu sein, 8,5 % gaben an, Māori-Wurzeln zu haben, 3,1 % kamen von den Inseln des pazifischen Raums und 9,4 % stammten aus Asien (Mehrfachnennungen waren möglich). 22,2 % der Bevölkerung gab an in Übersee geboren zu sein. Die Sprache, die in Christchurch am zweithäufigsten gesprochen wird, ist Māori mit 1,8 %, unter den Māori 15,7 %.[14] Das durchschnittliche Einkommen in der Bevölkerung lag 2013 bei 29.800 NZ$, gegenüber 28.500 NZ$ im Landesdurchschnitt.[2]

Politik

Verwaltung

Die Stadt ist Verwaltungssitz der Region Canterbury und des Canterbury Regional Council. Der Christchurch City Council hingegen ist der gewählte Rat der Stadt Christchurch. Die 16 Councillors (Ratsmitglieder) zusammen mit dem Mayor (Bürgermeister) bilden den City Council und werden alle drei Jahre neu gewählt. Christchurch gliedert sich politisch aktuell in sechzehn Wards (Verwaltungseinheiten):[15]

  • Harewood Ward, mit 20.886 Einwohnern
  • Waimairi Ward, mit 21.552 Einwohnern
  • Hornby Ward, mit 21.654 Einwohnern
  • Innes Ward, mit 22.278 Einwohnern
  • Papanui Ward, mit 23.094 Einwohnern
  • Fendalton Ward, mit 22.569 Einwohnern
  • Riccarton Ward, mit 23.181 Einwohnern
  • Central Ward, mit 21.333 Einwohnern
  • Halswell Ward, mit 19.476 Einwohnern
  • Spreydon Ward, mit 23.118 Einwohnern
  • Cashmere Ward, mit 20.982 Einwohnern
  • Costal Ward, mit 23.244 Einwohnern
  • Burwood Ward, mit 23.436 Einwohnern
  • Linwood Ward, mit 23.340 Einwohnern
  • Heathcote Ward, mit 23.124 Einwohnern
  • Banks Peninsula Ward, mit 8223 Einwohnern
Der Akaroa Harbour auf der Banks Peninsula, südöstlich von Christchurch

Im Oktober 2016 wurde die Stadt neu aufgeteilt und in 16 Wards unterschieden. Jeder Ward entsendet seitdem einen Councillor in den Christchurch City Council.[16] Bis dahin war die Stadt in sieben Wards aufgeteilt:

  • Fendalton-Waimairi Ward
  • Riccarton-Wigram Ward
  • Shirley-Papanui Ward
  • Burwood-Pegasus Ward
  • Spreydon-Heathcote Ward
  • Hagley-Ferrymead Ward
  • Banks Peninsula Ward

Städtepartnerschaften

Neben der Partnerschaft zur gleichnamigen Stadt in England unterhält Christchurch Partnerschaften zu fünf weiteren Städten und einer Region:[17]

Sister City
Friendly City
Friendship Agreement (Freundschaftsvereinbarung)

Wirtschaft

Der Flughafen von Christchurch

Die regionale Wirtschaft basierte früher auf der Landwirtschaft der Canterbury Plains. Im Umland wurde hauptsächlich Schaf- und Milchwirtschaft betrieben. Die frühe Gründung der University of Canterbury und die enge Zusammenarbeit von akademischen Institutionen mit regionalen Firmen förderte die Industrie. Die Region beherbergt heute eine Vielzahl von New Economy-Unternehmen.

Ein bedeutender Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Die Nähe zu den Skigebieten und anderen Sehenswürdigkeiten in den Neuseeländischen Alpen und der Stadt selbst machen Christchurch attraktiv für einen Durchgangsaufenthalt vieler Touristen. Bei dem Erdbeben 2011 wurden jedoch zahlreiche Kulturdenkmäler zerstört oder beschädigt, andere liegen in der abgesperrten Innenstadt.

Infrastruktur

Verkehr

Verkehrstechnisch angeschlossen ist Christchurch durch den New Zealand State Highway 1, der die Stadt mit den nördlichen und südlichen Landesteilen der Südinsel verbindet. Von der Stadt aus nach Westen zweigt der State Highway 73 ab, der die Stadt mit der Westküste verbindet. Der State Highway 75 ist ein Highway innerhalb des Stadtgebiets. Er verbindet die Banks Peninsula mit dem Stadtzentrum.

Christchurch ist an den South Island Main Trunk Railway angeschlossen, der die gesamte Südinsel durchquert. Der Streckenabschnitt nach Norden, die Main North Line, wird bis zur Kopfstation Picton regelmäßig vom Coastal Pacific befahren. Die Main South Line verläuft in südlicher Richtung über Dunedin nach Invercargill. Bis zum Februar 2002 verkehrte auf diesem Teil des Railways der Southerner. Die Personenbeförderung wurde aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eingestellt, seitdem dient dieser Abschnitt nur noch dem Güterverkehr. Allerdings ist eine Reaktivierung des Personenverkehrs nach Invercargill oder zumindest nach Dunedin geplant.

In Christchurch startet der TranzAlpine, der auf der Midland Line die Neuseeländischen Alpen überquert und die Stadt mit dem Zielbahnhof Greymouth an der West Coast verbindet. Die Strecke ist aufgrund ihres eindrucksvollen Verlaufs vor allem für den Tourismus von Bedeutung.

Eine weitere kurze Bahnlinie verbindet die Stadt durch den Lyttelton Rail Tunnel mit dem südlich gelegenen Lyttelton am Lyttelton Harbour und seinem Seehafen.

Die Stadt ist über den 9 km nordwestlich des Stadtzentrums gelegenen Christchurch International Airport sowohl aus dem asiatischen Raum als auch von Australien und Amerika aus zu erreichen.

Sehenswürdigkeiten

Die neugotische anglikanische ChristChurch Cathedral war Mittelpunkt der Stadt. Die Turmspitze aus Metall verdankte die Kathedrale den vielen Erdbeben, welche die frühere Steinkonstruktion mehrfach zum Einsturz brachten. Im letzten großen Erdbeben, am 22. Februar 2011, wurde die Kathedrale aber so stark zerstört, dass ihr Abriss beschlossen wurde.[18] Im August 2013 wurde ein vorläufiger Ersatz, die „Transitional Cathedral“, als erstes öffentlich errichtetes Gebäude nach dem Beben eingeweiht. Sie wird auch als Cardboard Cathedral bezeichnet, da sie im Wesentlichen aus lackierten Kartonröhren mit baumdickem Durchmesser besteht. Entworfen hat sie der japanische Architekt Shigeru Ban.[19]

Am Cathedral Square gelegen findet man das ehemalige Main Post Office, in dem bis zum letzten Erdbeben ein großes Tourismusbüro seinen Sitz hatte. Rund um die ehemalige Kathedrale (ChristChurch Cathedral) liegt die Innenstadt von Christchurch. Hier befanden sich die wichtigsten Geschäfte und ein großes gastronomisches Angebot. Die Innenstadt ist nach Sperrung wieder zugänglich und einige Hotels sind wieder geöffnet. Ein großer Teil der Innenstadtgebäude wurde abgerissen. Die meisten Geschäfte sind in behelfsmäßigen Containern an der Cashel Street untergebracht. Dort wurde auch 2015 wieder neu gebaut.

Die römisch-katholische Cathedral of the Blessed Sacrament wurde zwischen 1901 und 1905 im Neorenaissancestil erbaut. Die Kirche wurde in den Erdbeben schwer beschädigt und die Zukunft des Gebäudes ist noch nicht entschieden.

Im alten Universitätsviertel befindet sich jetzt das so genannte Arts Centre mit vielfältigen kulturellen Angeboten vom Kino bis zum Kunsthandwerk-Markt. Schräg gegenüber dem Arts Centre liegt die Art Gallery, deren Sammlung alte europäische Malerei bis hin zu interessanten Ausstellungen und Installationen neuseeländischer Künstler umfasst.

Ebenfalls in fußläufiger Entfernung befindet sich der botanische Garten. Von dort aus kann man auf dem Avon River mit einem Kahn eine Bootstour durch den Park machen. Direkt am Rande des botanischen Gartens kann man kostenfrei das Canterbury Museum besuchen.

Eine Touristenattraktion ist zweifelsohne die restaurierte Straßenbahn, deren Geschichte bis ins Jahr 1880 zurückreicht und mit der man die Innenstadt im Sitzen erkunden kann. Der Betrieb läuft derzeit nur auf einem Teil der ursprünglichen Strecke.

Die größte Stadt auf der Südinsel Neuseelands begrüßt den Frühling, wenn die ersten Pfuhlschnepfen (Godwits) nach ihren Rekordflügen aus der Arktis kommend im seichten Mündungsgebiet der beiden Flüsse Heathcote und Avon landen. Sobald die ersten der 40 Zentimeter großen Zugvögel am Strand gesichtet werden, läuten die Glocken der Kathedrale am nächsten Tag um 12 Uhr mittags Sturm. Jeden Herbst werden sie liebevoll verabschiedet. Vor der Abreise pilgern ganze Scharen von Vogelfreunden an den Strand, wo ein Māori-Priester die Pfuhlschnepfen vor der langen Reise segnet.[20]

Ebenfalls im Zentrum befindet sich die Bridge of Remembrance, ein Denkmal für die neuseeländischen Kriegstoten des Ersten Weltkrieges.

Veranstaltungen

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

Personen mit Beziehung zur Stadt:

  • Elizabeth McCombs (1873–1935), Politikerin (Labour Party) und erste Frau, die in das Parlament von Neuseeland gewählt wurde, verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Christchurch, war Mitglied des Stadtrats und verstarb auch hier.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 2013 Census QuickStats about a place: Christchurch City - Population and dwellings. Statistics New Zealand, abgerufen am 10. August 2016 (english).
  2. 2,0 2,1 Christchurch City Council. In: Local Council. Department of Internal Affairs, abgerufen am 10. August 2016 (english).
  3. Christchurch City Area Unit Boundaries, 2013. (PDF, 1,2 MB) Christchurch City Council, abgerufen am 10. August 2016 (english).
  4. G. R. Macara: The Climate and Weather of Canterbury. In: NIWA Science and Technologies Series. 2. Auflage. Number 68, National Institute of Water and Atmospheric Research, Auckland 2016, ISSN 1173-0382, S. 12, 16, 24, 29 (Online PDF, 6,6 MB).
  5. Ballantynes Department Store Fire New Zealand History Online, abgerufen am 22. Februar 2011 (englisch)
  6. M 7.1, Darfield (Canterbury), September 4 2010. GeoNet - GNS Science, abgerufen am 15. Februar 2011 (english).
  7. 15 more earthquake victims named. New Zealand Herald - Online Edition, 6. März 2011, abgerufen am 6. März 2011 (english).
  8. Woman's death lifts earthquake toll to 185. stuff.co.nz, 10. Februar 2012, abgerufen am 12. Februar 2012 (english).
  9. List of deceased. stuff.co.nz, 8. September 2011, abgerufen am 22. November 2011 (english).
  10. Parts of Christchurch to be abandoned. Otago Daily Times, 7. März 2011, abgerufen am 7. März 2011 (english).
  11. Mayor puts number who have fled Christchurch at 70,000. Redio New Zealand, 2. März 2011, abgerufen am 6. März 2011 (english).
  12. Neuseeland. Schwieriger Neuanfang in Christchurch. Deutschlandfunk vom 8. Februar 2016.
  13. Severe Chch quake: What you need to know.
  14. 2013 Census QuickStats about a place: Christchurch City - Cultural diversity. Statistics New Zealand, abgerufen am 10. August 2016 (english).
  15. Council wards. Christchurch City Council, abgerufen am 17. März 2017 (english).
  16. New wards and representation. Christchurch City Council, abgerufen am 10. August 2016 (english).
  17. Sister Cities Programme. Christchurch City Council, abgerufen am 10. August 2016 (english).
  18. Christ Church Cathedral to be pulled down.
  19. Die ZEIT, 15. Mai 2014
  20. Sissi Stein-Abel: Frühlingsboten auf der Langstrecke - Der Ankunft der konditionsstarken Pfuhlschnepfen wird in Neuseeland mit Glockengeläut gefeiert. In: Berliner Zeitung. 15. September 2007, abgerufen am 10. Juni 2015.

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