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Astana

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt Astana, die Hauptstadt Kasachstans. Zur gleichnamigen Stätte siehe Astana (Islam), zum Radsportteam siehe Astana Pro Team.
Astana
Астана
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Staat: KasachstanKasachstan Kasachstan
Gegründet: 1830
Koordinaten: 51° 10′ N, 71° 25′ O51.16666666666771.416666666667338Koordinaten: 51° 10′ 0″ N, 71° 25′ 0″ O
Höhe: 338 m
Fläche: 710 km²
 
Einwohner: 814.401 (1. Jan. 2014)[1]
Bevölkerungsdichte: 1.147 Einwohner je km²
 
Zeitzone: EKST (UTC+6)
Telefonvorwahl: (+7) 7172
Postleitzahl: 010000-010015
Kfz-Kennzeichen: Z
 
Gemeindeart: Stadt mit Sonderstatus
Äkim (Bürgermeister): Adilbek Schaksybekow
Website:
Astana (Kasachstan)
Astana
Astana

Astana (kasachisch und russisch Астана; wörtlich übersetzt Hauptstadt) ist seit 1997 die Hauptstadt Kasachstans. Die Einwohnerzahl beträgt rund 814.401 (Stand 1. Januar 2014).

Der Name der Stadt

Zentrum von Astana

Astana bedeutet auf Deutsch „die Hauptstadt“. Angeblich wurde dieser Name gewählt, weil er historisch bzw. politisch unbelastet ist, gut klingt und auch in seiner grafischen Darstellung ansprechend ist – und das nicht nur in der Staatssprache, sondern in vielen Sprachen der Welt. Zudem bedeutete einer der früheren Namen Aqmola (1992–1998) zu Deutsch „weißes Grab“ – was als eher unpassend empfunden wurde. Andere frühere Namen waren Akmolinsk (1830–1961) und Zelinograd (1961–1991). Die offizielle Umbenennung in „Astana“ erfolgte am 6. Mai 1998.[2]

Geografie

Geografische Lage

Astana liegt in einer großräumigen Steppenlandschaft im Übergangsbereich zwischen dem russisch geprägten Norden Kasachstans und dem extrem dünn besiedelten Landeszentrum am Fluss Ischim. Die älteren Stadtviertel liegen nördlich des Flusses, während die neuen Stadtviertel vor allem südlich des Ischim angelegt wurden.

Stadtgliederung

Astana kann geografisch in verschiedene Gebiete eingeteilt werden. Nördlich der Eisenbahn, welche Astanas Norden in ost-westlicher Richtung durchquert, befinden sich Industrie- und ärmere Wohnviertel. Zwischen der Eisenbahnlinie und dem Fluss Ischim befindet sich die Innenstadt, in der zurzeit eine rege Bautätigkeit herrscht. Westlich und östlich davon schließen sich gehobenere Wohnviertel an. Südlich des Ischim befinden sich Parks und das neue Regierungsviertel.

Hier sind ebenfalls viele große Bauprojekte in Arbeit, so zum Beispiel der Bau eines Diplomatenviertels, verschiedener Regierungsgebäude und einer repräsentativen Uferpromenade. Bis 2030 sollen diese Stadtteile vollendet sein. Astanas Chefplaner, Wladimir Laptew, will ein Berlin in eurasischer Version erbauen. Gelegentlich wird auch eine Parallele zu Ankara gezogen, welches nach Gründung der modernen Türkei Hauptstadt wurde. Eine reine Verwaltungs-Hauptstadt wie Brasília oder Canberra ist nicht das Ziel der Stadtplaner.

Klima

Astana gilt klimatisch nach Ulaanbaatar als die zweitkälteste Hauptstadt der Welt; sie wird von Kontinentalklima geprägt. Die Winde aus Nordsibirien gelangen in den Wintermonaten aufgrund fehlender geografischer Barrieren nahezu ungebremst nach Nord- und Zentralkasachstan. Die winterliche Durchschnittstemperatur beträgt ca. −15 Grad Celsius mit vereinzelten Nachtfrösten bis −40 Grad Celsius. Das absolute Temperaturminimum liegt bei −52 Grad Celsius. Dagegen sind Spitzentemperaturen im Sommer von über 35 Grad Celsius üblich.

Astana
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
18
 
-11
-19
 
 
14
 
-10
-20
 
 
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0
 
 
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7
 
 
36
 
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13
 
 
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27
15
 
 
29
 
25
12
 
 
22
 
19
6
 
 
26
 
9
-1
 
 
23
 
-2
-10
 
 
20
 
-8
-16
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: pogoda.ru.net; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Astana
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) −10,5 −10,3 −4,1 10,7 19,7 25,7 27,0 24,5 18,5 8,9 −2,3 −7,9 Ø 8,3
Min. Temperatur (°C) −19,3 −19,7 −13,3 0,2 7,2 12,9 15,1 12,0 6,4 −0,6 −10 −16,1 Ø -2,1
Temperatur (°C) −15 −15,2 −8,8 5,1 13,3 19,3 20,9 18,1 12,1 3,7 −6,3 −12 Ø 2,9
Niederschlag (mm) 18 14 14 22 34 36 49 29 22 26 23 20 Σ 307
Sonnenstunden (h/d) 2,7 4,1 4,9 7,0 8,9 10,2 9,8 8,6 6,9 4,0 2,4 2,1 Ø 6
Regentage (d) 7 4 4 4 6 8 6 7 5 7 6 6 Σ 70
Luftfeuchtigkeit (%) 81 81 82 71 56 55 58 60 63 73 82 83 Ø 70,4
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
−10,5
−19,3
−10,3
−19,7
−4,1
−13,3
10,7
0,2
19,7
7,2
25,7
12,9
27,0
15,1
24,5
12,0
18,5
6,4
8,9
−0,6
−2,3
−10
−7,9
−16,1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
18
14
14
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34
36
49
29
22
26
23
20
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez


Bevölkerung

Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung:[3]
Ethnie Bevölkerung
1989
Anteil Bevölkerung
1999
Anteil Bevölkerung
2012
Anteil
Kasachen 49.798 17,71 % 133.585 41,83 % 480.815 66,80 %
Russen 152.147 54,10 % 129.480 40,55 % 188.928 23,35 %
Ukrainer 26.054 9,26 % 18.070 5,66 % 13.453 1,81 %
Tataren 9339 3,32 % 8286 2,59 % 9937 1,34 %
Deutsche 18.913 6,72 % 9591 3,00 % 7930 1,07 %
Weißrussen 8220 2,92 % 5761 1,80 % 3834 0,52 %
Koreaner 1329 0,47 % 2028 0,64 % 4981 0,67 %
Usbeken 640 0,23 % 429 0,13 % 8166 1,10 %
Polen 2762 0,98 % 2537 0,79 % 2412 0,32 %
Inguschen 1889 0,67 % 1822 0,57 % 2732 0,30 %
Aserbaidschaner 997 0,35 % 902 0,28 % 2978 0,40 %
Kirgisen 94 0,03 % 196 0,06 % 1808 0,20 %
Tschetschenen 514 0,18 % 752 0,24 % 1063 0,14 %
Baschkiren 1187 0,42 % 870 0,27 % 1009 0,14 %
Armenier 814 0,29 % 576 0,18 % 790 0,10 %
Moldauer 1004 0,36 % 629 0,20 % 700 0,09 %
Uiguren 53 0,02 % 161 0,05 % 881 0,12 %
andere 5498 1,64 % 3649 0,83 % 8711 0,90 %
Gesamt 281.252 100 % 319.324 100 % 742.918 100 %

Geschichte

Der Transport Tower ist Sitz zweier kasachischer Ministerien

Gründung bis Zweiter Weltkrieg

Die Stadt am Ischim wurde 1830 als russische Festung Akmolinsk gegründet (von turksprachig ak mola, ‚weißes Grab‘, aber auch ‚weißes Heiligtum‘ für einen nahe gelegenen Platz, an dem heller Kalkstein zutage tritt). Lange Zeit fungierte sie nur als Fort in der kasachischen Steppe. Die Bedeutung der Stadt wuchs Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, als Akmolinsk ein Eisenbahnknotenpunkt an der Turksib wurde. Dies führte zu einer ersten wirtschaftlichen Blüte der Stadt, die bis zum Russischen Bürgerkrieg anhielt. Dieser betraf auch das Gebiet des heutigen Nordkasachstan und damit auch Akmolinsk.

In Akmolinsk bestand das Kriegsgefangenenlager 330 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[4]

Stadterweiterung im 20. Jahrhundert

Als Nikita Chruschtschow in den 1950er Jahren ein Mammutprojekt startete, um die nordkasachische Steppe in eine zweite Kornkammer der Sowjetunion zu verwandeln, wurde die Stadt zur Hauptstadt dieser so genannten Neuland-Region (Zelinny Krai) und 1961 in Zelinograd umbenannt. Der hohe Anteil an russischer Bevölkerung in dieser Gegend, der zu ethnischen Spannungen geführt hat, lässt sich auf den Zuzug von Landarbeitern in dieser Zeit zurückführen. In der Umgebung der Stadt wurden daneben viele Russlanddeutsche angesiedelt, die vorher unter der Herrschaft Josef Stalins deportiert worden waren.

Hauptstadt

Nachdem Kasachstan mit dem Zusammenbruch der UdSSR seine Unabhängigkeit erlangt hatte, wurden die Stadt und ihre Region 1992 nach dem ursprünglichen Namen in Aqmola umbenannt und 1994 als zukünftige Hauptstadt nominiert. Nach der Verlegung der Hauptstadt von Almaty nach Aqmola am 10. Dezember 1997 wurde die Stadt am 6. Mai 1998 abermals umbenannt und erhielt ihren heutigen Namen. Der Grund für die Verlegung der Hauptstadt bestand neben der hohen Erdbebengefahr in Almaty vor allem darin, dass die kasachische Regierung unter Nursultan Nasarbajew hoffte, durch diesen Schritt eventuellen separatistischen Tendenzen der mehrheitlich von Russen bewohnten Gebiete im Nordosten des Landes besser entgegentreten zu können. Des Weiteren wurden Astana die besten Entwicklungsmöglichkeiten – resultierend aus möglichen Bebauungsflächen und Verkehrsinfrastruktur – prognostiziert. Schließlich war der Umzug – was in Kasachstan eher hinter hervorgehaltener Hand erwähnt wird – durch einen Interessens- und Machtausgleich zwischen den drei traditionellen kasachischen Stammesföderationen der Großen Horde im städtisch geprägten Süden – der Präsident Nasarbajew angehört –, der Mittleren Horde im zentralen und östlichen Kasachstan, in deren Gebiet Astana liegt und der in der erdöl- und gasreichen Kaspischen Senke im Westen Kasachstans ansässigen Kleinen Horde bedingt. Seit Astana als Hauptstadt fungiert, erlebt die Stadt ein starkes Wirtschaftswachstum. Damit einhergehend sind ein starkes Bevölkerungswachstum und eine hohe Bautätigkeit.

Panorama des modernen Regierungsviertels und Geschäftszentrums von Astana.
Von links nach rechts befinden sich die Kazakhstan Central Concert Hall, der Ak Orda Präsidentenpalast, dahinter in der Ferne der Bajterek-Turm, rechts daneben weitere moderne Wolkenkratzer

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister der Stadt Astana ist seit dem 4. April 2008 Imanghali Tasmaghambetow. Er löste in diesem Amt Askar Mamin ab.

Städtepartnerschaften

Die Städtepartnerschaften Astanas
Stadtwappen von Izmir
Izmir TurkeiTürkei Türkei 1994
Stadtwappen von Danzig
Danzig PolenPolen Polen 1996
Stadtwappen von Kiew
Kiew UkraineUkraine Ukraine 1998
Stadtwappen von Ankara
Ankara TurkeiTürkei Türkei 2001
Stadtwappen von Warschau
Warschau PolenPolen Polen 2002
Stadtwappen von Kasan
Kasan RusslandRussland Russland 2004
Stadtwappen von Seoul
Seoul Korea SudSüdkorea Südkorea 2004
Die Städtepartnerschaften Astanas
Stadtwappen von Tiflis
Tiflis GeorgienGeorgien Georgien 2005
Peking China VolksrepublikVolksrepublik China VR China 2006
Stadtwappen von Moskau
Moskau RusslandRussland Russland
Stadtwappen von Riga
Riga LettlandLettland Lettland
Stadtwappen von Vilnius
Vilnius LitauenLitauen Litauen
Stadtwappen von Usak
Usak TurkeiTürkei Türkei

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Unter den Museen der Stadt besonders sehenswert ist das Museum des ersten Präsidenten der Republik Kasachstan mit einer Sammlung von Waffen, Orden und Auszeichnungen des Präsidenten Nursultan Nasarbajew. In verschiedenen Ausstellungen werden auch Exponate gezeigt, die Einblicke in die kasachische Kultur geben.

In der Nähe des Flusses Ischim befindet sich das Freilichtmuseum Atameken. Auf gut zwei Hektar wurde hier ein Miniaturmodell Kasachstans und des Kaspischen Meeres geschaffen. Es werden Modelle kasachischer Sehenswürdigkeiten und einiger europäischer Bauwerke präsentiert.

Das Kulturzentrum des Präsidenten besteht aus einem Museum, einer Bibliothek und einem Konzertsaal. Es werden neben den Themengebieten Archäologie, Kunst und Geschichte Kasachstans einige weitere wissenschaftlich-kulturelle Themen behandelt.

Bauwerke

Alte Gebäude wird man in Astana vergeblich suchen. Die Stadt wird zum einen von Gebäuden der Sowjetzeit geprägt – hier herrscht der Baustil der 1960er und 1970er Jahre vor –, zum anderen von Stadtvierteln, die entweder in den letzten Jahren entstanden sind oder umgebaut wurden. Das betrifft die Viertel südlich des Ischim, die im Rahmen des Regierungsumzuges entstanden sind.

Nahezu alle großen Bauwerke der Stadt wurden erst ab 1998 erbaut, dem Jahr, als Astana die Hauptstadt Kasachstans wurde. Die bekannten und sehenswerten Bauwerke der Stadt befinden sich überwiegend im neuen Regierungsviertel der Stadt und wurden vom kasachischen Präsidenten in Auftrag gegeben. Im Zentrum dieses neuen Stadtteils befindet sich der Water-Green-Boulevard, in dessen Mitte der Bajterek-Turm, das Wahrzeichen Astanas, liegt. Am Ende des Boulevards ist ein riesiger runder Platz, an dem sich unter anderem der Transport Tower und der Hauptsitz des staatlichen kasachischen Mineralölunternehmens KazMunayGas befinden. Nördlich davon befindet sich das Mega Center Astana.

Seit der Jahrtausendwende gibt es in Astana einen Bauboom für Wolkenkratzer. Das älteste Hochhaus der Stadt ist der 2001 vollendete Astana Tower. Das Railways Building ist mit 175 Metern Höhe das derzeit höchste Gebäude Kasachstans. Nach Vollendung der 210 Meter hohen Emerald Towers werden diese den Titel als höchstes Gebäude Kasachstans einnehmen. Andere hohe Gebäude in Astana sind das Triumph Astana (142 m), die Northern Lights Astana (180, 152 und 128 m), der Grand Alatau-Komplex (144 m), das Peking Palace, das Moscow Park und das Saint Petersburg Business Center. Mit Hilfe der Vereinigten Arabischen Emiraten soll bis 2015 der Abu Dhabi Plaza errichtet werden. Es wäre mit 382 Metern Gesamthöhe eines der höchsten Gebäude der Welt.[5]

Die Pyramide des Friedens und der Eintracht ist ein 77 m hohes pyramidenförmiges Bauwerk, das vom britischen Architektenbüro Foster + Partners entworfen wurde. Mit dem Khan Shatyry-Zelt ist ein riesiges transparentes Zelt entstanden. Erst am 15. Dezember 2009 wurde die Kazakhstan Central Concert Hall, deren Form an die Blütenblätter einer Blume erinnert, eröffnet.

Die neue russisch-orthodoxe Mariä-Entschlafens-Kathedrale wurde Anfang 2010 vom Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche Kyrill I. eingeweiht.[6] Die Nur-Astana-Moschee ist die größte Moschee Kasachstans. Außerdem befindet sich in Astana mit der Beit Rachel Synagoge die größte Synagoge Zentralasiens.[7]

Astana wird 2017 die Weltausstellung Expo 2017 ausrichten.

Sport

Zwei große Fußballvereine sind in Astana beheimatet. Der Fußballklub FK Astana-64 spielt in der zweithöchsten Spielklasse des Landes. Seine Heimspiele trägt er im Kazhimukan Munaitpasov Stadion aus. FK Astana wurde erst 2009 durch die Fusion zweier Teams gegründet und ist in der kasachischen Premjer-Liga vertreten. Die Fußball-Heimspiele werden in der 2009 eröffneten und 30.000 Zuschauer fassenden Astana Arena ausgetragen.

Die Eishockeymannschaft Barys Astana ist eines der erfolgreichsten Teams Zentralasiens. Seit der Saison 2008/2009 nimmt sie am Spielbetrieb der Kontinentalen Hockey-Liga teil. Die Spielstätte der Mannschaft ist der Sportpalast Kasachstan.

Das Radsportteam Astana, das an der UCI ProTour teilnimmt, hat seit 2009 seinen Standort in Astana.

Die Basketballmannschaft BK Astana wurde 2011 neu gegründet und spielt neben der Kasachischen National League in der VTB-UL. Sie gewann 2012 die nationale Meisterschaft und den Pokal.

Seit 2011 existiert auch ein Rally Team Astana, das bei der Dakar Rally 2012 in der Klasse der Trucks der dritten Platz belegte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Astana lebt vor allem von seiner Hauptstadtfunktion und den damit zusammenhängenden Wirtschaftszweigen. Durch die rege Bautätigkeit hat der Bausektor eine wichtige Bedeutung in der Stadt. Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist die Lederverarbeitung. Das Stadtgebiet stellt eine Sonderwirtschaftszone dar. Die Umgebung wird großräumig landwirtschaftlich genutzt.

Verkehr

Astana liegt in der Mitte Kasachstans und hat dadurch eine Sonderstellung als Verkehrsknotenpunkt.

Eisenbahn

Astana ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Eisenbahnverkehr sowohl in Nord-Süd- (von Petropawl nach Almaty und Taschkent) als auch in Ost-West-Richtung (von Moskau nach China).

Der Bahnhof wird von der staatlichen kasachischen Eisenbahngesellschaft Kasachstan Temir Scholy betrieben und ist einer der größten Bahnhöfe Kasachstans. Es bestehen täglich Verbindungen in kasachische Großstädte. Zugverbindungen ins Ausland bestehen vor allem nach Russland aber auch in zentralasiatische Staaten und nach China.

Straße

Parallel zu den Eisenbahnstrecken verlaufen Hauptstraßen. Aufgrund der enormen Ausdehnung des Landes besitzt das Straßennetz nur Bedeutung für den regionalen Verkehr. In den nächsten Jahren sind weitere Schnellstraßen bzw. Autobahnen geplant. Die bislang einzige winter- und wetterfeste Autobahn Kasachstans verbindet Astana mit Kökschetau.

Flugverkehr

Ca. 15 km südlich vom Stadtzentrum Astanas befindet sich der Flughafen Astana, u. a. mit Verbindungen nach Europa, z. B. nach Wien, Frankfurt und Kiew.

Der Flughafen war für einige Jahre ein wichtiges Drehkreuz für die Flüge der Lufthansa Cargo nach Asien.

Von Deutschland aus fliegen Air Astana und Lufthansa von Frankfurt am Main non-stop nach Astana – von Österreich fliegt man seit 4. September 2007 mit Austrian. Turkish Airlines fliegt von Istanbul nach Astana. Von der Ukraine aus fliegt Aerosvit und Ukrainian International Airlines (MAY) non-stop nach Astana und Almaty.

In den nächsten Jahren soll etwa 15 km westlich von Astana ein neuer internationaler Flughafen gebaut werden.

Öffentlicher Personennahverkehr

Dem öffentlichen Personennahverkehr dienen Omnibuslinien sowie eine Unzahl Marschrutki. Der Verkehr von Oberleitungsbussen musste 2008 aufgegeben werden, nachdem die Stromrechnungen nicht mehr beglichen werden konnten.[8] Mit Inbetriebnahme des ersten Teilstücks der Stadtbahn Astana 2012 wurde ein neues Verkehrssystem eingeführt. Nach Vollendung aller vier Bauabschnitte 2015 wird das Liniennetz aus vier Linien bestehen, die durch das gesamte Stadtgebiet verlaufen.

Unternehmen

Die Konzernzentrale von KazMunayGas

In Astana befinden sich vor allem die Konzernzentralen kasachischer Staatsunternehmen. Die meisten Unternehmen Kasachstans, die nicht in staatlichem Besitz sind, sind in der ehemaligen Hauptstadt Almaty ansässig.

Das staatliche kasachische Mineralölunternehmen KazMunayGas hat seinen Hauptsitz in einem 18 stöckigen Gebäude im neuen Regierungsviertel der Stadt. Auch die beiden Tochterunternehmen KazTransOil und KazTransGas befinden sich in Astana. Neben Kasachstans größtem Transportunternehmen Kasachstan Temir Scholy, dessen Tochterunternehmen Kaztemirtrans und Kaztransservice hat auch die KazakhTelecom hier ihre Unternehmenszentrale. Das staatliche Medienunternehmen Nur Media befindet sich ebenfalls in Astana.

Kasachstans größter Automobilhändler Astana Motors befindet sich in Astana. Das Bergbauunternehmen Eurasian Natural Resources hat in Astana seine neue kasachische Konzernzentrale eingerichtet. Als einziges kasachisches Kreditinstitut hat die Tsesnabank ihren Unternehmenssitz in der Hauptstadt.

Bildung

Astana ist Sitz der Eurasischen Nationalen Gumiljow-Universität und der Agrartechnischen Universität S. Seifullina. Daneben befinden sich hier verschiedene weitere Hochschulen, unter anderem die Kasachisch-Russische Universität, die Kasachische Humanitär-Juristische Universität, das Kazakhstan Institute of Technology and Business und demnächst die neue Universität Astana (Nasarbajw-Universität). Letztere soll im Juli 2010 feierlich eröffnet werden und 20.000 Studenten beherbergen.

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Astana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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