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Aachener Dom

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Aachener Dom*
UNESCO-Welterbe
UNESCO-Welterbe-Emblem

Aachener Dom von Norden 2014 (final) (2).jpg
Aachener Dom, Nordfassade, Blick vom Rathaus über den Katschhof
Staatsgebiet: DeutschlandDeutschland Deutschland
Typ: Kultur
Kriterien: (i)(ii)(iv)(vi)
Referenz-Nr.: 3
Region: ª Europa
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1978  (Sitzung 2)

* Der Name ist auf der Welterbe-Liste aufgeführt.
ª Die Region ist von der UNESCO klassifiziert.

Lageplan

Der Aachener Dom, auch Aachener Münster oder Aachener Kaiserdom, ist die Bischofskirche des Bistums Aachen. Patronin der Kathedrale ist die Gottesmutter Maria. Der heutige Dom besteht aus mehreren Teilbauten, deren jeweilige Entstehungszeiten die Epochen des Frühmittelalters bis hin zur Neuzeit umfassen: Das karolingische Oktogon, ehemals die Pfalzkapelle[Anm. 1] der Aachener Königspfalz, ist das weltweit bedeutsamste architektonische Beispiel für die karolingische Renaissance. Karl der Große ließ den Zentralbau und das Westwerk gegen Ende des achten Jahrhunderts als Kern seiner Pfalzanlage errichten; die Grundsteinlegung erfolgte 796.[1] Die karolingische Pfalzkirche ist umgeben von mehreren Anbauten aus späterer Zeit, darunter die gotische Chorhalle im Osten und der vielgestaltige Kapellenkranz.

Architektur und Baugeschichte

Karolingische Pfalzkirche

Entstehungsgeschichte

Römische und frühchristliche Vorgängerbauten

An der Stelle der heutigen Domanlage waren schon römische Bauten vorhanden, die in merowingischer Zeit durch eine christliche Kult- und Begräbnisstätte ersetzt wurden.[2]:11

Die ältesten datierbaren Gebäudereste im Bereich der Fundamente der heutigen Pfalzkirche gehörten zu der mehrphasig errichteten Münsterthermenanlage, die zwischen 120 n. Chr. und 125 n. Chr. errichtet wurde.[3]:165ff. Unterhalb der datierbaren römischen Steinbauten befinden sich stellenweise vorthermenzeitliche Gebäudeteile aus Stein und Holz.[4]:332ff.

Die Thermenanlage bestand aus einem Badetrakt mit einem Kaltwasserbecken, Thermalbadesälen, Wirtschaftsräumen und einer Herberge. Die römische Thermenanlage mit zahlreichen, mit Hypokausten ausgestatteten Räumen wurde erstmals während der archäologischen Dom- und Pfalzgrabung 1910 bis 1914 im Fundamentbereich des Domes sowie auf dem Münsterplatz und Katschhof entdeckt.[5]

Es wird angenommen, dass der Badebetrieb Ende des 4. Jahrhunderts aufgegeben wurde.[4]:348 Jüngere Keramikfunde aus dem 5. und 6.  Jahrhundert sowie zwei ostgotische Bronzemünzen belegen eine kontinuierliche Besiedlung des Gebietes in nachrömischer Zeit.[4]:417 Vorkarolingische Baubefunde sind in Form von Mauerresten unterhalb der karolingischen Marienkirche archäologisch belegt.[4]:413f. Es handelte sich dabei um einen etwa sechs Meter breiten Rechteckbau mit halbrunder Apsis im Nordosten. Außerdem wurden bei Grabungen (1861 und 1910) ein von einer Rundmauer umschlossener Raum beschrieben, der als Reliquienaltar gedeutet wurde, sowie eine Saalkirche mit flachrunder Apsis entdeckt.[2]:12 Bei jüngsten Grabungen wurde die südöstliche Mauer des vorkarolingischen Kirchenbaus erneut untersucht und als römischer Umbau datiert.[4]:414

Als gesichert gilt die Nutzung des Areals unterhalb des heutigen Oktogons als Begräbnisstätte in der Zeit der Merowinger. Bereits bei der Domgrabung 1910/11 wurden Reste dreier Körperbestattungen entdeckt. Durch Datierungen von mutmaßlichen Grabbeigaben, Grabsteininschriften sowie dendrochronologischen Untersuchungen eines Holzsarges ist eine Nutzung als Begräbnisstätte zwischen der zweiten Hälfte des 6.  Jahrhunderts und ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts belegt.[4]:416

Ortswahl und Baukonzept

Während der junge König Karl wie sein Vater Pippin noch einen wandernden Hof hatte, der von Pfalz zu Pfalz reiste, reifte ab 788 in ihm der Wille, sich im Mittelpunkt seines Reiches sesshaft zu machen.[6]:54ff. Karl setzte mit Aachen eine klare Tradition fort, die sich an der römischen Kultur orientierte.[7]:21 Die Begründung Einhards als Karls Biograf für die Ortswahl wegen der nahen reichen Jagdreviere und heißen Quellen[2]:14, wird von der gegenwärtigen Forschung als zu trivial angesehen.[6]:64 Letztlich hielt Karl der Große den Standort Aachen sowohl in geografischer als auch klimatischer und geostrategischer Hinsicht für besonders geeignet, um hier einen neuen Hauptsitz des Frankenreichs sowie ein neues kulturelles – hierfür war die Gründung der Aachener Hofschule ausschlaggebend – und spirituelles Zentrum mit der in seinem Auftrag errichteten Marienkirche als bedeutsamstem Sakralbau nördlich der Alpen zu errichten.[8]

Karl begann zu Beginn der neunziger Jahre des 8. Jahrhunderts seine Planung mit dem monumentalen Bau der Pfalzkirche mit Verwaltungsgebäuden und Unterkünften für den Adel. Nach dendrochronologischen Untersuchungen der Eichenpfahlgründung der Marienkirche wurde frühestens 793 mit dem Bau der Kirche begonnen. Durch das Auffinden eines auf frühestens 794 datierbaren Karlsdenars unterhalb des Fundaments, dem Alkuin-Brief vom 22. Juli 798, der über die Aufstellung der Säulen im Oktogon berichtet, sowie des spätesten Jahresrings des Ringankers (803 +/- 10 Jahre), kann die Bauzeit der Marienkirche relativ genau eingegrenzt werden.[6]:145ff.

Über dem alten Reliquienaltar ließ er seinen Hauptaltar errichten. Die Bauachse der Anlage war entgegen der vorhandenen römischen Ausrichtung der Bebauung um 40° geschwenkt und streng nach den Himmelsrichtungen ausgerichtet, mit dem Portal zur Pfalzkirche im Westen und dem Altar im Osten. Im Jahr 796 wurde der Rohbau fertiggestellt, 798 die Säulen aufgestellt. Die Pfalzkirche wurde im Jahr 800 oder wenig später geweiht.[2]:14 f.

Sie bestand im Zentrum aus einem sechzehneckigen Kapellenbau und innenliegendem gewaltigem Oktogon mit Kuppel. Im Westen schloss sich eine Thronanlage an, ein turmartiger Westbau mit einer Portalnische. Diese Anfügung eines Westbaus an einen Zentralbau war als Architekturelement zukunftsweisend für die damalige Zeit.[2]:17 f. Die Länge und Breite der Anlage, sowie die Höhe des Oktogons sind nahezu gleich (ca. 29 m). Dies entspricht der Zahlenharmonie des Himmlischen Jerusalems (Offb 21,16 EU).[9]

Das Konzept der Baustatik muss als technische Meisterleistung der Zeit angesehen werden. Die Fundamente bestehen aus fünf Meter tief in den Boden eingebrachten Pfeilern des Oktogons, die wiederum mit meterdicken Fundamentmauern verbunden sind. Weitere Mauern führen strahlenförmig zu den Fundamenteckpfeilern des Sechzehnecks. Die Statik des Zentralbaus ist gewährleistet, weil die Kräfte nach außen bis zu den Außenpfeilern des Sechzehnecks abgeleitet werden und drei Eisenbänder direkt unterhalb der außerordentlich schweren Kuppel die Mauern so zusammenhalten, dass sie nicht nach außen gedrückt werden können und das Gewicht senkrecht auf die Pfeiler des Oktogons wirkt.[7]:217

Zahlreiche Ratgeber aus dem Gelehrtenkreis Karls des Großen, insbesondere der Angelsachse Alkuin sowie Karls Biograph Einhard machten sich um die geistige Entwicklung der Idee, die dem Bau der Pfalzkapelle zugrunde liegt, verdient. Die praktische Bauausführung lag in den Händen des fränkischen Baumeisters Odo von Metz, der als Baumeister in einer Inschrift aus dem 9. Jahrhundert in der Kapelle explizit genannt wurde.[10][2]:14 f.

Zentralbau (Oktogon und Sechzehneck)

Oktogon, Südansicht vom Münsterplatz
Blick in das Oktogon

Das im Zentrum des Doms gelegene karolingische Oktogon wurde zwischen 796 und 805 nach byzantinischen Vorbildern (San Vitale in Ravenna, Kirche der Heiligen Sergios und Bakchos in Konstantinopel) als Kapelle der Aachener Kaiserpfalz errichtet.[11] Die Pfalzkapelle Karls des Großen war der erste nachantike Kuppelbau nördlich der Alpen und blieb über 200 Jahre lang in seiner Höhe und Gewölbeweite unübertroffen.

Die Pfalzkapelle besteht aus einem hohen, achteckigen Raum mit einem niedrigeren zweigeschossigen Umgang. Das innere Oktogon wird durch starke Pfeiler gebildet, auf welchen ein aus acht gekrümmten Flächen (Wangen) bestehendes, den Mittelraum überdeckendes Klostergewölbe liegt. Um dieses innere Oktogon herum läuft ein 16-seitiger, mit niedrigen Kreuzgratgewölben versehener Umgang, über dem sich, die Empore bildend, eine hohe Galerie befindet. Dieses Obergeschoss wird als Hochmünster bezeichnet. Die Rundbogenöffnungen des Untergeschosses sind nur etwa halb so hoch wie die des Hochmünsters, wodurch das Untergeschoss wuchtig und gedrungen wirkt. Unter- und Obergeschoss sind durch ein kräftig ausladendes Gesims voneinander abgesetzt. Hauptaltar und Kaiserthron befinden sich im oberen Umgang der Pfalzkapelle. Dieser Bereich ist durch einen Verbindungsgang mit dem Palast verbunden. Überdeckt wird der achteckige Raum von einem schräg liegenden Tonnengewölbe. Über den Galeriebögen erhebt sich ein achteckiger Tambour mit Fensteröffnungen, auf welchem das Kuppelgewölbe ruht. Die oberen Galerieöffnungen werden durch bronzene karolingische Säulengitter geschmückt. Diese Säulen sind antik und stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus St. Gereon in Köln.[12] Karl der Große ließ weitere Spolien der Überlieferung nach am Ende des 8. Jahrhunderts aus Rom und Ravenna nach Aachen schaffen. 1794 wurden sie während der französischen Besetzung des Rheinlands ausgebrochen und nach Paris geschafft – sie konnten 1815 bis auf die im Louvre verbliebenen Stücke nach Aachen zurückgeholt werden. In den 1840er-Jahren wurden sie wieder an ihrem ursprünglichen Ort eingebaut, acht fehlende Säulen wurden auf Weisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. in der Zeit von 1844 bis 1847 durch den Berliner Steinmetzbetrieb C. G. Cantian aus Oderberger Granit neu hergestellt. Die im oberen Stockwerk in den Seitenwänden des Oktogons zwischen den Säulen vorhandenen rundbogenförmigen Öffnungen, hinter denen sich ein Rundgang befindet, sind mit einem etwa einem Meter hohen Geländer aus karolingischen Bronzegittern abgesichert. Diese Bronzegitter waren vor 1200 Jahren in einem komplizierten Gussverfahren nach römischen Vorbildern in einem Stück gegossen worden. Das ursprüngliche, vielleicht schon um 800 ausgeführte und aus mittelalterlichen Quellen stammende Motiv des Kuppelmosaiks mit Christus als dem triumphierenden Weltenherrscher (Pantokrator), umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten, dem die 24 Ältesten aus der Apokalypse des Johannes ihre Kronen darbringen, wurde in den Jahren 1880/81 im Stil des Neobyzantinismus nach Entwürfen des belgischen Architekten Jean-Baptiste Bethune von der venezianischen Werkstatt Antonio Salviati neu geschaffen. Spätestens hier wird deutlich: Die Pfalzkapelle dient als Abbild des Himmlischen Jerusalems. Die Außenwände des in Bruchstein gefertigten karolingischen Oktogons sind weitestgehend ungegliedert und ohne weiteren Bauschmuck. Lediglich die Pfeilervorsprünge an der Kuppel sind von antikisierenden Kapitellen gekrönt. Oberhalb des karolingischen Mauerwerks befindet sich eine romanische Blendbogenreihe, darüber spätromanische Giebel. Gekrönt wird das Oktogon durch die eigentümliche barocke Dachhaube.

Beim Bau der Pfalzkapelle wurden über 20 verschiedenen Gesteinsarten verwendet, darunter u. a. im unteren Oktogonbereich verschiedene lokal abgebaute Grauwacken, Aachener Blaustein, Herzogenrather Sandstein sowie vornehmlich Travertin im oberen Bauabschnitt. Auch fand Trachyt vom Drachenfels als Baumaterial Verwendung, der noch 450 Jahre später beim Bau des Kölner Doms eingesetzt wurde. Der Aachener Dom war nach neuesten Forschungsergebnissen des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege während der Zeit Karls des Großen rot verputzt. Durch die Beigabe von rotem Ziegelsplittmehl in den Mörtel wurde dessen Haltbarkeit erhöht. Daneben war die Farbe möglicherweise ein Hinweis auf die kaiserliche Bedeutung des Bauwerks.[13]

Das Oktogon ist sowohl im unteren Umgang als auch im Hochmünster mit aufwendig gestalteten, nach Entwürfen Hermann Schapers von der Glasmosaikgesellschaft Puhl & Wagner in den Jahren von 1896 bis 1902 ausgeführten Mosaiken sowie einer üppigen, an den Arkadenbögen zweifarbig gehaltenen Marmorverkleidung ausgestattet. Zuerst entstanden die Mosaiken im Oktogon, später der kostbare Marmorfußboden, 1907 bis 1911 schließlich der Mosaik- und Marmorschmuck der Umgänge.[14] In den Mosaikdarstellungen finden sich sowohl biblische als auch historische und seinerzeit gegenwartspolitische Motive, wie z. B. ein Bildnis Otto von Bismarcks.[15] Die kostbaren im Umgang aufgehängten Alabasterlampen datieren gleichfalls aus der Zeit um 1900 und sind heute noch regelmäßig in Betrieb.

Westwerk

Westansicht mit Blick auf den Domhof

Das Westwerk des Domes ist karolingischen Ursprunges, davon erhalten sind die beiden seitlichen Treppentürme. Sie flankieren das eigentliche Westwerk. Es handelt sich um einen doppelgeschossigen Bau, der im Untergeschoss mit einem Tonnengewölbe versehen und durch eine Vorhalle aus dem 18. Jahrhundert nach Westen abgeschlossen ist. Dem Westwerk vorgelagert war in karolingischer Zeit ein Atrium in Form eines von beiden Seiten durch Bogengänge umschlossenen Innenhofs.[16] Die heute an der Stelle der Arkadenbauten befindlichen Räumlichkeiten deuten diese Struktur noch heute an. Sie dienen u. a. als Wohnungen der residierenden Domherren und lassen den Besucher die vormalige Gestalt erahnen.

Die in der Vorhalle angebrachten bronzenen Torflügel, die gemeinsam die 43 Zentner schwere sogenannte Wolfstür[17] (vgl. hierzu die Aachener Dombausage), das Hauptportal der Domkirche, bilden, wurden um 800 in Aachen gegossen und befanden sich bis zum Jahr 1788 zwischen Westwerk und Oktogon im Sechzehneck, wo sich heute ein modernes, jedoch in Anlehnung an diesen alten Standort in einer den karolingischen Bronzegittern ähnlichen Weise gestaltetes Portal mit schwarzem Bronzegerüst befindet. Hierüber prangt auf dem Türsturz in goldenen Lettern die alte Inschrift: SANCTISSIMUM TEMPLUM VIRGINIS MARIAE DEVOTE MEMENTO INGREDI („Gedenke, dass du Mariens Heiligtum in Ehrfurcht betrittst“).[18] 1924 wurde das Portal restauriert.[19] Jeder der Flügel ist in acht Rechtecke eingeteilt – eine Zahl, die im Christentum als Hinweis auf den Sonntag, den Tag der Auferstehung Jesu Christi, und damit – ähnlich der Zwölf – auf die Vollkommenheit eine religiös-symbolische Bedeutung hat und sich immer wieder in den Maßen der Pfalzkapelle finden lässt. Diese Felder werden von Zierleisten umrahmt, die aus eiförmigen Ornamenten bestehen. Das Ei galt seit der Antike als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit. In christlicher Interpretation wird damit wiederum auf das Ewige Leben verwiesen. Die Türzieher in Gestalt von Löwenköpfen sind umkränzt von 24, sprich zweimal zwölf oder dreimal acht Akanthus-Blättern – erneut ein in der Tiefe theologisch zu verstehendes Zahlenspiel. Die schlichte Schönheit in der Gestaltung der Wolfstür nach dem Vorbild antiker römischer Tempelportale deutet bereits den Anspruch Karls des Großen an, in Aachen eine Roma secunda, ein neues Rom, mit der Pfalzkapelle als dessen unverwechselbarem Repräsentationsbau entstehen zu lassen.[20]

Westwerk

In der Vorhalle findet sich die in Bronzeguss gefertigte Plastik einer Wölfin oder nach anderer Auffassung einer Bärin, die nach der herrschenden Ansicht aus der römischen Spätantike stammt. Jüngste Forschungen datieren sie als Teil einer Jagdgruppe sogar in das dritte vorchristliche Jahrhundert.[21] Als Wölfin interpretiert bringt das Werk, das als Vorlage für die Löwenköpfe der Wolfstür gelten kann, erneut Karls Anspruch der Schaffung eines neuen römischen Reiches äußerst greifbar zur Anschauung: Die unverkennbare Anleihe an die Sage von Romulus und Remus als mythischem Gründerpaar Roms würde die Kontinuität des karolingischen Imperiums zum alten Weltreich und die Legitimität seiner Neuerrichtung herausstellen.[22]

Dieser gegenüber ist ein gleichfalls bronzener, samt Sockel 91 cm hoher, mit 129 hohlen, durchbohrten Schuppen versehener Pinienzapfen aufgestellt; seine Datierung ist umstritten und reicht vom dritten bis ins zehnte nachchristliche Jahrhundert. Sein eindeutig als ottonisch eingeordneter Sockel ist neben vier noch in Teilen vorhandenen Wasserträger-Plastiken mit einer in leoninischem Hexameter verfassten Inschrift versehen, welche auf die mesopotamischen Flüsse Euphrat und Tigris Bezug nimmt. Nach teilweise vertretener Ansicht soll der Pinienzapfen ursprünglich als Wasserspeier eines Springbrunnens gedient haben, der in karolingischer Zeit in dem Westwerk vorgelagerten Atrium der Pfalzkapelle aufgestellt gewesen sein soll.[23] Eine bewusst gewählte Reminiszenz an den im Atrium der alten Petersbasilika, mithin der Mutterkirche der Christenheit, aufgestellten Springbrunnen, der von einem zwei Meter hohen Pinienzapfen bekrönt wurde, ist denkbar. Die Pinie mit ihren verschwenderisch vielen Zapfen und den darin enthaltenen unzähligen Samen stand in der Antike als Fruchtbarkeitssymbol für Gesundheit, Stärke und Leben – in christlicher Tradition für den Lebensbaum. Damit wäre die Aussage eine politische und kirchenpolitische: Das Reich, in dem Karl mit dem Segen der Kirche regierte, sollte grenzenlose Fruchtbarkeit mit sich bringen. Der Dombausage zufolge symbolisiert der Pinienzapfen die der Wölfin geraubte Seele.[24]

Wolfstür

Das Obergeschoss zeichnet sich durch eine außergewöhnlich aufwendig gemauerte Westwand aus. Im Innenraum bildet sie eine Wölbung nach außen, während sich die Außenseite mit einer Wölbung nach innen formt, so dass von einer konvex-konkaver Wölbung der karolingischen Westwand gesprochen werden kann. Vom Atrium her gesehen war die karolingische Westfassade daher bis zum Anbau der Vorhalle im 18. Jahrhundert besonders repräsentativ: Eine große, halbrund abgeschlossene Wandnische im westlichen Obergeschoss korrespondierte mit dem Halbrund des Tonnengewölbes im Untergeschoss.

Die Westwand wird heute durch ein großes Westfenster durchbrochen. Die Rahmengröße des Fensters stammt aus der Gotik und ersetzt ein wesentlich kleineres Fenster aus karolingischer Zeit, ursprünglich vermutlich mit einer eingestellten Säule in Form eines rundbogigen Biforium gegliedert. Das heutige Fenster wurde 1956 von Ewald Mataré entworfen. Der Entwurf Matarés nimmt abstrahierend die Gliederung der karolingischen Bronzegitter im Inneren des Domes auf. Bronze und unbearbeitete Bergkristalle bilden das eigentliche Fenster.

Die Funktion des Westwerkes im Obergeschoss ist bislang nicht eindeutig geklärt. Das lange dem Marienstift vorbehaltene Taufrecht in Aachen wurde an einem Taufstein, der sich hinter dem Marmorthron befand, bis gegen Ende des Ancien Régime wahrgenommen.[25] Möglicherweise war der Raum in diese Zeremonie involviert. Ferner befindet sich auch heute noch in der Westwand unterhalb des großen Westfensters eine Fenestella (kleines Fenster), durch das eine Sichtverbindung zum unten liegenden Platz, dem ehemaligen Atrium, ermöglicht wurde.[26] Sicher ist, dass zu diesem Raum an seiner nördlichen Wand der Karolingische Gang. führte, der die Aula Regia (Königshalle) im Norden der Königspfalz mit der Kirche verband.

Der untere tonnengewölbte Raum im Westen diente möglicherweise nach dem Tod Karls des Großen am 28. Januar 814 und seiner Bestattung im Proserpina-Sarkophag als dessen Grablege.

Die über diesem Raum liegenden Stockwerke des Westwerks wurden in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts sowie im 17. Jahrhundert umgestaltet und der hohe Turmabschluss zwischen 1879 und 1884 fertiggestellt.

Ostchor

In der karolingischen Zeit war als zweigeschossiger Anbau ein Ostchor vorhanden, der die Breite des Sechzehnecks besaß und das Gesims des Dachs des Umgangs nur wenig überragte.[9]:24

Anbauten

An die Pfalzkirche schlossen sich nach Norden und Süden zweigeschossige Annexbauten an, die über Gänge und karolingische Bronzetüren mit dem Zentralbau verbunden waren. Die Bronzetüren wurden bei dem Anbau der gotischen Hubertus- und Annakapelle als Zugang später wieder verwendet.[27]:53f. Der Nordannex gehört mit dem Südwestbau der ältesten, frühkarolingischen Bauphase der Pfalzanlage an.[28]:120ff.

Aufgrund der um 4° verschobenen Ausrichtung des Nordannexes zu den Fluchten der übrigen Pfalzbauten geht man heute davon aus, dass der Nordannex zu einem älteren Vorgängerbau gehörte und in den Bau der Pfalzanlage einbezogen wurde. Archäologische Befunde, die beim Abbruch der östlichen Außenwand des Nordannexes 1879 erhoben wurden, belegen die Gliederung des 13,20m mal 22,00m großen Gebäudes in drei Schiffe, einer Apsis und einen Vorraum.[28]:132f. Der ungegliederte Südannex wurde über den Resten eines römischen Badebeckens als äußerliches Gegenstück zum Nordannex zusammen mit der Pfalzkirche errichtet.[28]:133, 143 Die Fundamente des Südannexes wurden bei Ausgrabungen durch Erich Schmidt Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt. Ein großformatiges Pflaster auf dem Münsterplatz zeichnet heute die archäologisch gesicherten Umrisse des Südannexes nach.

Im Bereich des Bauhofs der Dombauhütte ist heute noch eine um wenige Meter translozierte Plinthe einer Säule des Nordannexbaues erhalten. Über die Funktion der Annexbauten existierten in sehr unterschiedliche Vorstellungen. Der Nordannex wurde beispielsweise als erste Königshalle oder Grabkapelle Karls des Großen,[29] der Südannex als domus pontificis. angesehen.[30]

Geometrie

Der Blick in das Deckengewölbe verdeutlicht die streng geometrische Konzeption

Die Frage, welches geometrische Konzept und Basismaß dem Aufbau der Kapelle zu Grunde liegen, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Studien früherer Dombaumeister gingen zumeist von den Einheiten Drusianischer Fuß oder Römischer Fuß aus. Diese Maße erfordern komplexe Theorien, um die tatsächlichen Abmessungen zu erklären.[31] Die Bauforscherin Ulrike Heckner legte 2012 eine Theorie vor, die auf einem neuen bislang unbekannten Grundmaß von 32,24 cm beruht, dem sogenannten karolingischen Fuß, auf den sich alle geometrischen Verhältnisse der Pfalzkapelle zurückführen lassen sollen. In Anlehnung an den ähnlich großen Pariser Königsfuß wird dieses Maß als „Aachener Königsfuß“ bezeichnet.[32] Nach dieser Deutung hat neben der Acht als eine auf den achten Tag, also den Sonntag als Gedenktag der Auferstehung Jesu Christi, und damit auf das Ewige Leben verweisende Chiffre die Zehn als Zeichen der Vollkommenheit in die architektonischen Symbolik der Pfalzkapelle Einzug erhalten: Ihr Durchmesser misst zusammen mit ihrem Umfang zehn mal zehn, demnach einhundert karolingische Fuß. Gleiches gilt für die Höhe (ohne Umfang).[33] Der Durchmesser der Pfalzkapelle (samt dem Westwerk) entspricht mithin der Höhe des Zentralbaus, dessen Durchmesser die Hälfte der Gesamtlänge der Anlage beträgt. Damit entsprechen Zahlen und Maße sowie die Harmonie des Gebäudes dem Himmlischen Jerusalem:[7]:41

„Die [himmlische] Stadt [Jerusalem] war viereckig angelegt und ebenso lang wie breit. Der Engel maß die Stadt mit dem Messstab; ihre Länge, Breite und Höhe sind gleich.“

Hochmittelalter

Ottonen und Staufer (10. bis 13. Jahrhundert)

Die Bedeutung der Pfalzkirche als Ort der Königskrönungen, sowie das Grab Karls und die reichen Reliquien- und Kunstschätze waren für die weltliche und geistliche Macht ausschlaggebend für den Erhalt des Bauwerks. Unter den Ottonen wurde die Kirche reich beschenkt. Otto I. gab das Recht, den Propst als geistlichen Vorsteher selbst zu bestimmen. Otto III. war ein Bewunderer Karls und ließ in seiner Verehrung für ihn einen malerischen Schmuck der Wände anbringen. Außerdem ließ er bedeutende Reliquien der hl. Corona und des Hl. Leopardus von Italien nach Aachen übertragen. Otto III. wurde nach seinem Tod in Palermo im Jahre 1002 einbalsamiert in der Marienkirche zu Aachen bestattet.[34]:537 Unter dem Ottonen Heinrich II. verlor Aachen seine zentrale Stellung im Reich. Heinrich II. machte die von Otto III. eingeführte Einrichtung der Pfarrbezirke und die reichen Zuwendungen für das Marienstift rückgängig. In die Regentschaft Heinrich II. fällt die Schenkung eines wertvollen Kirchenschatzes,[34]:540 zu dem unter anderem der kunstvolle goldene Ambo zählt.[35]:61

Der Staufer Friedrich I., genannt Barbarossa, ließ einen vom Kuppelgewölbe des Oktogons herabhängenden kunstvollen Radleuchter anfertigen. Die Krönungskirche wurde seit der Heiligsprechung Karls des Großen im Jahre 1165 als Hauptkirche des Reiches bezeichnet. Die Gebeine Karls wurden zur Verehrung in einem Reliquienschrein ausgestellt.[35]:62

In romanischer Zeit waren schon bauliche Erweiterungen am karolingischen Sechzehneck ausgeführt worden. Nach dem Stadtbrand 1146 wurde der Tambour im Oktogon um 1170 während der ersten romanischen Umbauphase erhöht.[36] Während der zweiten romanischen Umbauphase um 1230 wurde die rundbogige Blendgalerie mit Dreiecksgiebeln ergänzt. Die barocke Umgestaltung der Kuppel im 18. Jahrhundert führte zu einem fast vollständigen Rückbau der romanischen Aufbauten. Lediglich an der Ostseite des Oktogons, am Übergang zur Chorhalle hinter gotischem Blendmauerwerk haben sich romanische Bauteile erhalten. Eine Darstellung der Kuppel mit dem erhöhten Tambour ist auf dem Stifterrelief des Karlsschreins (1215) abgebildet. Ende des 12. Jahrhunderts wurde Kirchengebäude neu verputzt. Während die karolingischen Bauteile über 200 Jahre mit einem roten Putz versehen waren, wurden bei der romanischen Neuverputzung weiße Farben verwendet.[37]

Auf der Nordseite entstanden die Nikolai-, Ägidius- und Armseelenkapelle. Zwischen 1187 und 1215 datieren die Bauten eines Claustrums und Dormitoriums, die auf Handzeichnungen Albrecht Dürers teilweise zu erkennen sind. Die Kapellen aus romanischer Zeit wurden in späteren Bauepochen durch Neubauten ersetzt.[35]:62

Ottonische Wandmalerei

Otto III. beauftragte den italienischen Maler Johannes mit der Ausmalung des Kirchengebäudes.[38]:41 Reste der Wandmalerei wurden 1869 nach Entfernung der Barockausstattung durch Carl Rhoen[39] erstmals beschrieben. Die Maler A. Olbers und Hermens sowie der Kölner Restaurator Anton Bardenhewer fertigten zahlreiche Befundaquarelle an, die heute im Denkmälerarchiv des Landschaftsverbandes Rheinland aufbewahrt werden. Der Maler Johannes, der die Wandmalerei ausführte, signierte seine Werke mit einer Inschrift in leonischem Hexameter: A PATRIAE NIDO RAPUIT ME TERTIUS OTTO. CLARET AQUIS SANE, TUA QUA VALEAT MANUS ARTE („Aus dem Nest des Vaterlandes raubte mich Otto III. Aachen leuchtet fürwahr durch das, was deine Hand in der Kunst vermag“).[40]

Die Reste der gut erhaltenen ottonischen Wandbemalung waren bis zur Anbringung der Marmorverkleidung und der Mosaizierung auf den Oktogonpfeilern, in den Gewölben der Kaiserloge und des unteren Oktogonumganges, im nördlichen karolingischen Treppenturm sowie an den Wänden des oberen Oktogonumganges und der Kaiserloge sichtbar. Neben geometrischen Ornamentmustern in den vorherrschenden gelben, braunen und roten Farbtönen sind der ottonischen Ausgestaltung auch figürliche Brustbilder, Fantasie-Tiergestalten und zahlreiche Inschriften zuzuordnen.[41] Erhalten ist heute ein Fragment ottonischer Ornamentmalerei in einer karolingischen Fensterlaibung im südöstlichen Joch des oberen Oktogonumganges.[38]:42f.

Gotik (13. bis 16. Jahrhundert)

Chorhalle

Glashaus von Aachen

Östlich an das Oktogon wurde auf Initiative des Marienstiftes und des Aachener Bürgermeisters Gerhard Chorus zwischen 1355 und 1414 die gotische, aufgrund ihrer großartigen Bleiglasfenster Glashaus von Aachen genannte Chorhalle[42][43] angebaut. Zuvor musste dort der karolingische Vorgängerbau, ein rechteckiger Chor, niedergelegt werden.

Der gotische Chor misst 25 m in der Länge, ist 13 m breit und 32 m hoch. Seine Außenwand ist weitestgehend in Fenster aufgelöst, die mit einer Höhe von 25,5 m als die höchsten gotischen Fenster in ganz Europa gelten. Die mehr als 1000 Quadratmeter Glasfläche waren als gleichsam gläserner Reliquienschrein für die im Marienschrein aufbewahrten Aachener Heiligtümer und die Gebeine Karls des Großen, welche im Karlsschrein aufbewahrt werden, konzipiert.[44]

Die Architektur orientiert sich am Vorbild der Sainte-Chapelle in Paris, ebenfalls ein Aufbewahrungsort wichtiger Reliquien und königliche Palastkapelle. Zur Sicherung der Gewölbe der Aachener Chorhalle wurden bereits während der Bauzeit eiserne Zuganker eingebaut, um den Seitenschub auf das schmale Tragwerk zu reduzieren und dazwischen möglichst viel Fensterfläche zu belassen. Nachdem die mittelalterlichen Bleiglasfenster durch Bombenangriffe während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört wurden, erfolgte in den Jahren von 1949 bis 1951 unter Walter Benner und Anton Wendling eine durch zahlreiche öffentliche und private Spenden finanzierte umfassende Wiederherstellung.

Ein weiteres besonderes Kunstwerk stellt die in der Chorhalle angebrachte Strahlenkranzmadonna aus dem Jahr 1524 dar. Sie wurde von dem bedeutenden Maastrichter Bildschnitzer Jan van Steffeswert gefertigt.[45] Die doppelseitige Madonna mit Kind ist mit einem später hinzugegebenen Strahlen- und Wolkenkranz umgeben.

An der Südseite des ersten Chorjoches angebracht befindet sich der Ambo Heinrichs II. aus dem frühen elften Jahrhundert.

In den Boden der Chorhalle ist das Grab Kaiser Ottos III. eingelassen, der an Ostern des Jahres 1002 in der damaligen Aachener Stifts- und Krönungskirche St. Marien, dem heutigen Aachener Dom, beigesetzt wurde.

Marien- oder Krönungschor

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde der karolingische Altarraum abgetragen, um eine optische Verbindung zwischen dem Oktogon und der neu errichteten gotischen Chorhalle zu schaffen. Aus freistehenden Pfeilern und Bögen wurde an der Stelle des karolingischen Altarraums der Marien- oder Krönungschor errichtet, zu dem 1455 der Probst Gerhard Graf von Sayn die Estrade stiftete.[35]:64

Anbauten

Kreuzgang mit Quadrum

Rings um das Oktogon scharen sich mehrere Seitenkapellen, die im Laufe der Jahrhunderte angebaut wurden, da die alte Pfalzkapelle die zunehmenden Pilgerströme aus ganz Europa insbesondere während der alle sieben Jahre stattfindenden Aachener Heiligtumsfahrt nicht mehr zu fassen vermochte. Die einzelnen Kapellen im Uhrzeigersinn:

  • Im Südosten liegt die Matthiaskapelle, die zeitgleich mit der daneben liegenden Chorhalle errichtet wurde.
  • Südlich der Matthiaskapelle schließt sich die gotische Annakapelle an. Sie war im Untergeschoss ursprünglich die Vorhalle zu einem Domportal, jedoch wurden die Wände später verschlossen und der Raum als Kapelle genutzt.
  • Südlich des Westwerks liegt die Ungarnkapelle, ursprünglich ebenfalls eine gotische Seitenkapelle, wurde sie im 18. Jahrhundert nach Plänen des italienischen Architekten Joseph Moretti in barocken Formen neu errichtet. Heute dient sie als Sakraments- und Andachtskapelle.
  • Nördlich des Westwerks schließt sich die Nikolaus- und Michaeliskapelle aus dem 15. Jahrhundert mit ihrem neubarocken Altaraufsatz im Chorraum, im 20. Jahrhundert von Joseph Buchkremer gestaltet, an. Sie ist der ehemalige Begräbnisort der Stiftsherren des Aachener Münsters.
  • Nordöstlich wurde die Karls- und Hubertuskapelle an das Oktogon angebaut.
  • Daneben befinden sich die Allerseelenkapelle und die Allerheiligenkapelle, die 1955 im karolingischen Gewölbe als Gruftkapelle für verstorbene Bischöfe und Weihbischöfe von Aachen eingerichtet wurde.
  • Weitere zum Domkomplex gehörige Kapellen befinden sich im Kreuzgang und am Domvorhof (Taufkapellen).
Ungarische Kapelle
Baulicher Zustand des Domes vor dem Stadtbrand mit gotischer Ungarnkapelle (1622)

Im Bereich der heutigen Ungarischen Kapelle, auch als Ungarnkapelle bezeichnet, wurden bereits 1755/56 Reste römische Bauten entdeckt, die als Teil der Badeanlage der Münstertherme gedeutet wurden.[46] 1357 wurde mit dem Bau einer gotischen Kapelle begonnen, die König Ludwig der Große gestiftet hatte. Die rechtlichen Beziehungen zwischen dem Marienstift, dem ungarischen Herrscherhaus und der Stadt Aachen wurden 1370 in einem Stifterbrief geregelt.[47]:25

Aus bildlichen Darstellungen, wie der von Abraham Hogenberg aus dem Jahr 1622 ist bekannt, dass die gotische Kapelle einen rechteckigen Grundriss mit einem dreiseitigen Chor besaß. Die unverputzte Kapelle hatte die gleiche Höhe wie das Sechzehneck und war mit einem Walmdach bekrönt. Die Dachgalerie war wie die des Sechzehnecks mit einem Vierpassdekor verziert. Die Fensterpfeiler zwischen den hohen gotischen Chorfenstern waren mit Figuren geschmückt.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts verschlechterte sich der bauliche Zustand der Kapelle, da Geldzuwendungen, die aus den Ungarnwallfahrten generiert wurden, zeitweilig nachließen.[47]:27 Beim großen Aachener Stadtbrand 1656 wurde das Dach stark beschädigt. Erst 1746, als sich das kaiserliche Heer während des Österreichischen Erbfolgekrieges in Aachen aufhielt, ermöglichte eine Stiftung des Generals Emerich von Mórócz die Finanzierung eines Neubaus.

Matthiaskapelle
Matthiaskapelle

Die Matthiaskapelle stellt die älteste erhaltene gotische Kapelle des Aachener Domes dar. Obwohl keine schriftlichen Überlieferungen über die Bautätigkeit vorliegen, kann aus Baubefunden (übereinstimmende Steinmetzzeichen und Dekorationen) davon ausgegangen werden, dass der Bau der Matthiaskapelle zusammen mit der gotischen Chorhalle im späten 14. bis frühen 15. Jahrhundert erfolgte.[48]:9

Der Raum im Erdgeschoss der zweistöckigen Kapelle wurde von Beginn an als Sakristei genutzt. Während der Krönungszeremonien erfolgte in diesem Raum nach der Salbung die Anlegung der Festgewänder. Das Obergeschoss wurde nie liturgisch, sondern als magnum archivum – als Archiv oder Depot – genutzt. Im 19. Jahrhundert diente der Raum als Aufbewahrungsort für Reliquien. Zwischen 1873 und 1939 beherbergte der Raum die Blasebälge für die Orgel. Dazu waren größere Umbaumaßnahmen notwendig; unter anderem wurde an der Kapellennordwand durch ein karolingisches Fenster ein neuer Weg zum Hochmünster angelegt.[48]:9

Im Gegensatz zu allen anderen Dachkonstruktionen der Kapellen des Domes besitzt die Matthiaskapelle eine steinerne Dachkonstruktion, die im 17. Jahrhundert errichtet wurde.

Im Untergeschoss verzierten vorgeblendete Fialen die Strebepfeiler, während sie im Obergeschoss mit einem Skulpturenzyklus, Baldachinen und Konsolen, die als Groteskenfiguren ausgebildet waren, geschmückt waren. Viele der gotischen Figuren wurden im 19. und 20. Jahrhundert ausgetauscht, da sie zu starke Beschädigungen aufwiesen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Außenfassade der Matthiaskapelle umfassend restauriert. Über die Neugestaltung des Skulpturenprogramms gab es große Differenzen. Kanoniker, wie Franz Johann Joseph Bock, lehnten die Darstellung der zwölf Apostel ab, um keine Themendoppelung des Figurenprogramms zu erzeugen, da im Chorraum schon ein Apostelzyklus gezeigt wurde. Stattdessen wurde vorgeschlagen, als Figurenschmuck die in Aachen gekrönten Könige zu zeigen.[48]:11 Ausgeführt wurde von 1865 bis 1867 durch Gottfried Götting letztlich doch der Apostelzyklus, ergänzt um die vier Evangelisten, in Udelfanger Sandstein.

Während des Zweiten Weltkrieges blieb die Matthiaskapelle weitgehend unzerstört, lediglich die Verglasung wurde partiell beschädigt. Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden und Verwitterung der Fialen, Figuren und Brüstungen entschloss man sich, die Matthiaskapelle in den Jahren 2001 bis 2006 umfassend zu sanieren.

Annakapelle
Annakapelle

Die Annakapelle schließt sich unmittelbar an die Westwand der Matthiaskapelle an und wurde vermutlich in der Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Schriftliche Nachweise über die Bautätigkeit sind nicht überliefert. An der Stelle der Annakapelle befand sich der südliche karolingische Annexbau, was durch die Zugänge der Annakapelle zum Kircheninneren im Unter- und Obergeschoss dokumentiert wird. Es wird davon ausgegangen, dass die karolingischen Bronzeportale in den Neubau integriert wurden, wovon heute nur noch die Bronzetür im Obergeschoss erhalten ist.[48]:12

Die Erwähnung eines Vorgängerbaus der Annakapelle in der Stiftungsurkunde Karls IV. für den Wenceslaus-Altar konnte archäologisch bisher nicht belegt werden.

Das Untergeschoss der sechsseitigen Annenkapelle war zum Münsterplatz an drei Seiten geöffnet, der Kapellenraum befand sich im Oberschoss. Die Kapelle wurde am 29. Januar 1449 durch den Lütticher Bischof Johann von Heinsberg geweiht und der Annenaltar konsekriert.[35]:64 Die Muttergottesbruderschaft, die die Gottesdienste in der Annakapelle abhielt, erhielt 1491 die Genehmigung zur Bestattung ihrer Mitglieder in der Vorhalle unter der Kapelle.

Bis 1581 fanden in der Annakapelle Gottesdienste statt. Die Gläubigen bevorzugten in der Folgezeit Gebetsräume, die im Erdgeschoss besser zugänglich waren und die Annakapelle konnte nur mühsam durch Stiftungen und finanzielle Unterstützung der Marienbruderschaft bis in das 18. Jahrhundert unterhalten werden. Im Jahr 1772 wurden die Arkaden im Untergeschoss geschlossen und eine Verbindung zu Sakristei in der Matthiaskapelle geschaffen.

Im Gegensatz zu den gotischen Kapellen des Domes ist auch das Mauerwerk der Annakapelle mit einem vorgesetzten Blendmaßwerk reich verziert. Spätgotische Konsolen und mittelalterliche, jedoch überarbeitete Baldachine nehmen den einen üppigen Skulpturenschmuck auf. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden größere Umbaumaßnahmen vorgenommen, die aus Verlosungen und Spenden von Aachener Bürgern finanziert wurden.[48]:13 Zahlreiche Bauzier musste erneuert werden, die Wandflächen wurden scharriert und 1865 die Arkaden erneut zum Münsterplatz geöffnet. Bereits im gleichen Jahr wurden die Arkaden wieder zugemauert, weil die Sakristei den zusätzlichen Raum im Untergeschoss der Annakapelle nicht entbehren konnte. Gleichzeitig wurden Überlegungen angestellt, die Annakapelle mit einem Skulpturenzyklus auszustatten. Über eventuelle frühere Figuren lagen keine Unterlagen und bildlichen Darstellungen vor. Ausgehend vom Patrozinium der Kapelle, Anna selbdritt, entschieden sich die Stiftskanoniker für die Darstellung der Anna selbdritt, der Heiligen Sippe und begleitender Engelsfiguren, die von Gottfried Götting 1869 bis 1871 in Savonnières-Kalkstein ausgeführt wurden.

Abgesehen von kleineren Restaurierungsmaßnahmen 1913 am Dachstuhl und 1934 am Mauerwerk wurde die Annakapelle erst 1967 bis 1969 einer größeren Sanierung unterzogen, bei der nicht stabil mit dem Mauerwerk verbundene dünne Steinscheiben aus früheren Restaurationsarbeiten durch tiefer einbindende Sandsteinquader ersetzt wurden.

Eine umfassende Sanierung der Kapelle erfolgte in den Jahren 2001 bis 2006, wobei der Dachstuhl, die Schiefereindeckung und vor allem Naturwerksteinarbeiten an den Brüstungen, Fialen, Kalkstein-Figuren, Baldachinen und Mauerkronen vorgenommen wurden.[48]:35ff. Stellenweise musste eine Neuverfugung des Mauerwerks vorgenommen werden. Die Annakapelle besitzt fünf Eisenringanker (+7,35 m; +8,04 m; +12,98 m; +15,18 m; +18,64 m), die mit einem Rostschutzkriechöl behandelt wurden.[48]:85ff.

Karls- und Hubertuskapelle
Karls- und Hubertuskapelle

Die Grundsteinlegung für die auf der Nordostseite des Domes gelegene gotische Kapelle erfolgte am 23. Juni 1455. Nach neunzehnjähriger Bauzeit wurde 1474 die untere Kapelle durch den päpstlichen Nuntius, Gerolamo Santucci, dem Bischof von Fossombrone geweiht – die untere Kapelle dem Heiligen Hubertus, die Emporkapelle Karl dem Großen gewidmet. Die unregelmäßig siebeneckige Kapelle wird durch ein siebenstrahliges Gewölbe mit einem hängenden Schlussstein bekrönt. Drei kleine Rundbogenfenster befinden sich an der Westseite der Hubertuskapelle.

Im Obergeschoss befindet sich die Karlskapelle. Sie verfügt über ein Sterngewölbe mit einem dreipassförmigen Schlussstein. Die Bronzetüren zum südlich gelegenen Karolingerbau sind noch erhalten. Karl dem Großen, der im Jahr 1165 heilig gesprochen wurde, ist in dieser Kapelle ein eigener Altar gewidmet.[49]:105f. Die späteren Könige sollen hier vor ihrer Krönung Nachtwache gehalten haben.[50]:48

Im Jahr 1984 wurde festgestellt, dass sich die Karls- und Hubertuskapelle statisch vom Hauptgebäude löst. Zur Gewährleistung der Standsicherheit des Gebäudes wurde über dem Gewölbe der Karlskapelle und über dem Gewölbe der Hubertuskapelle je ein Ringanker eingezogen und mit dem Sechzehneck verbunden. Im Jahr 1989 wurden im Bereich der Krämertür Baldachine, Konsolen und Figuren saniert. Drei der sieben von Götting gefertigten Figuren wurden während der Expo 2000 in einer Werkstatt auf dem Ausstellungsgelände öffentlich rekonstruiert.[51]:14ff.

Nikolaus- und Michaelskapelle
Nikolauskapelle

Anstelle einer romanischen Kapelle an der Nordwestseite des Doms wurde 1480 bis 1485 die Nikolauskapelle errichtet. Sie besteht aus einer rechteckigen Halle, die von einer Galerie umgeben ist und einen sechseckseitigen geschlossenen nach Osten gerichteten Chor hat.[50]:48[35]:102f.

Auf dem Fußboden und an den Wänden befinden sich Gedenktafeln, die an verstorbene Kanoniker des Domkapitels erinnern.[50]:48 Die Kapelle war bis ins 18. Jahrhundert auch die Grabstätte für die höhere Geistlichkeit des Stifts.[35]:65 Im Obergeschoss befindet sich die Michaelskapelle. Vom Kreuzgang her führt die Michaelstreppe in diese Emporkapelle.[35]:102f.

Aufgrund der statischen Überbeanspruchung der Gewölbe mussten 1990/91 Zugstangen ausgetauscht werden, die die Schubkräfte besser aufnehmen können. Die beschädigte Südwestecke des Kapellenanbaus wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen mit zwei Reibungsankern stabilisiert.[51]:24f.

Kapellen im „Paradies“ – Taufkapelle

Im 13. und 14. Jahrhundert wurden, durch Stiftungen begünstigt, die Atriumhallen zu kleinen Kapellen, den Kapellen im „Paradies“ umgebaut. Auf der Nordseite des Atriums wurden die Quirinus- und Katharinenkapelle eingerichtet.

Durch Unterteilung der Südhalle des Atriums entstanden so die Georg-, Martins- Antonius-, Servatius-, Barbara- und Johanneskapelle, die heute als Taufkapelle bezeichnet wird und bereits erstmals 1215 erwähnt wurde.[35]:65 Den westlichen Abschluss des Atriums bildete im 14. Jahrhundert ein Durchgangsbogen, der bereits 1429 durch ein gotisches Doppelportal ersetzt wurde, das den Pilgern einen besseren Blick auf die Heiligtümer gestattete.

Von den Kapellen im „Paradies“ ist heute nur noch die 9,45 m mal 7,55 m große Taufkapelle (Johanneskapelle) am Fischmarkt erhalten. Die vorwiegend in Blaustein ausgeführte Kapelle wurde im Barock grundlegend umgestaltet und erhielt 1766 an der Nordwand über dem Eingang eine dekorative Kartusche mit dem Symbol der Dreieinigkeit.[35]:156 Das vierseitige, geschweifte, schiefergedeckte Dach wird mit einer Knaufspitze bekrönt. An der Nordwestecke sind noch einzelne Fragmente der 1811 abgerissenen Eingangshalle zum „Paradies“ zu finden. Die Längsseiten werden im Inneren durch jeweils zwei Pilaster verziert, die zusammen mit den Eckpilastern die Wände der Kapelle gliedern. An der Westseite, zum Fischmarkt gelegen, wurden drei Bogenfenster eingesetzt. Die Taufkapelle ist mit einem figurengeschmückten Barockaltar ausgestattet, der von Putten und Voluten eingerahmt wird. Mehrere Stuckkartuschen und florale Stuckelemente aus dem 18. Jahrhundert verzieren die Wände der Kapelle.[52]

Im Jahr 1985 musste die Taufkapelle grundlegend saniert werden. Neben der Sanierung des barocken Dachstuhls und dem Neuaufbau des Fußbodens musste auch die abgehängte Stuckdecke rekonstruiert werden. Während der Sanierung des Fußbodens wurden bei Grabungen im Bereich des Fundaments Reste eines Taufbeckens aufgefunden, das rekonstruiert in der Taufkapelle aufgestellt wurde.[51]:11f. Heute ist in der Taufkapelle zudem auch der spätbarocke Bischofsstuhl des ersten Bischofs von Aachen, Marc-Antoine Berdolet, zu sehen.

Barockzeit (17. bis 18. Jahrhundert)

Barockes Eingangsportal der Vorhalle

Bauliche Veränderungen

Der Dom blieb vom Stadtbrand 1656 weitgehend verschont, nur die hölzerne Dachkonstruktion war in Mitleidenschaft gezogen worden. Bei der Wiederherstellung wurde die Bedachung des Oktogons 1664 durch eine Faltkuppel ersetzt, und die Ostspitze des Chordachs erhielt 1793 einen kleinen Monopteros.[2]:112 Im Jahr 1720 erhielten die Fenster des Sechzehnecks barocke Werksteingewände und eine Verdachung.

Von 1719 bis 1731 wurde das Innere des Münsters vollständig durch Johann Baptist Artari barockisiert. Das Oktogon und der Tambour wurden mit umfangreichen Stuckarbeiten und Wandmalereien versehen, wozu sogar wertvolle Mosaike entfernt oder weiterverwendet wurden. Neben dem „gekrönten doppelköpfigen Habsburger Adler mit Zepter und Schwert“ war die Symbolik des Barocks von der Karlsverehrung und dem Wallfahrtswesen geprägt. Über die detaillierte barocke Ausstattung des Dominneren liegen heute keine zuverlässigen Überlieferungen mehr vor.[2]:113f.

Ungarische Kapelle

Ungarische Kapelle

In den Jahren 1756 bis 1767 wurden die Ungarnkapelle und 1788 die Vorhalle aus Blaustein neu errichtet.[53]

Mit dem Neubau der Kapelle wurde der Aachener Stadtbaumeister Johann Joseph Couven 1747 vom ungarischen Feldmarschall Karl Josef Batthyány beauftragt. Die Pläne Couvens sind heute noch erhalten, die Kapelle wurde 1756 wegen Baumängeln wieder abgerissen. Bereits am 5. Juli 1756 wurde nach Plänen von Joseph Moretti mit dem Neubau der Ungarischen Kapelle begonnen. Einige von Couven geplanten Ausstattungsdetails wurden im Neubau übernommen[47]:30 und der Altar am 11. Mai 1767 geweiht. Im Jahr 1776 wurde den Ungarn die Wallfahrt nach Aachen untersagt und die Kapelle verlor ihre Funktion. Bedingt durch Umbauarbeiten im Oktogon wurde die Ungarische Kapelle 1870 für Gottesdienste genutzt. Im Jahr 1881 wurde die Schatzkammer aus der Karlskapelle in die Ungarische Kapelle überführt, weil die Karlskapelle erhebliche bauliche Mängel aufwies.[47]:32f. Dazu wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig, wie die Versetzung des Altars in die ehemalige Taufkapelle, die Neugestaltung des Eingangs sowie der Einbau von Reliquienschränken. Der Domschatz lagerte in der Kapelle bis 1929. Anschließend wurde sie als Sakramentskapelle umgestaltet und der Altar wieder aufgestellt.

Im Zweiten Weltkrieg fielen nach einem Bombenangriff Trümmer der Turmkapelle auf das Dach der Ungarischen Kapelle und beschädigten die Dachkonstruktion schwer. Nach dem Krieg wurden die Schäden zunächst notdürftig beseitigt. Aufsteigende Feuchtigkeit, die zu einer Absenkung und Beschädigung des Altars führten, sowie Feuchtigkeitsschäden im Bereich des Kuppelansatzes, die eine Zerstörung der Stuckarbeiten und der Vergoldung nach sich zog, machte eine umfassende Sanierung in den Jahren 1991 bis 1994 erforderlich.[Anm. 2]

Seit dem 29. April 1994 wird die Ungarische Kapelle als Sakramentskapelle wieder genutzt.

Französische Herrschaft und Säkularisierung (1794 bis 1815)

Aachen wurde am 23. September 1794 durch die französischen Truppen besetzt. Mit der französischen Herrschaft begann eine schwere Zeit für das Münster. Bereits am 27. September 1794 wurde die Dachabdeckung aus Blei abgetragen und der Dom war seitdem ungehindert der Witterung ausgesetzt.[35]:67f.

Außerdem ließen die Franzosen aus den Oktogonbögen die Säulenarkaden und aus den Fenstern des Sechzehnecks die Schäfte ausbrechen. Diese wurden mit zwei weiteren Säulen aus St. Gereon in Köln nach Paris gebracht. Zwei wertvolle Porphyrsäulen zerbrachen bei dem Transport und wurden in Lüttich zurückgelassen. Bis zum 4. August 1795 wurden alle Kunstwerke aus dem Inneren des Münsters entwendet.[35]:67f. Betroffen waren vor allem Kunst- und Geschichtsdenkmäler, die in direkter Beziehung zu Karl dem Großen standen.

Der Domschatz selbst blieb größtenteils erhalten, er war schon vor der Besetzung nach Paderborn in Sicherheit gebracht worden. Nach der Proklamation des französischen Kaiserreichs 1804 kehrte er auf Anweisung Napoleons zurück. Die Aachener Reichskleinodien (Stephansbursa, Reichsevangeliar, Säbel Karls des Großen) waren jedoch zwischenzeitlich 1801 durch Kaiser Franz I. nach Wien übertragen worden.[54]:115

Im Zuge der Säkularisation wurde das Marienstift 1802 aufgelöst und das Eigentum zu großen Teilen verkauft. Nach dem Konkordat Napoleons mit dem Papst wurde 1802 das Bistum Aachen gegründet und Marcus Antonius Bardolet als erster Bischof inthronisiert.[54]:115

Nach dem Zweiten Pariser Frieden 1815 wurden 28 antike Säulenschäfte und zehn Kapitelle nach Aachen zurückgebracht. Diese konnten aus Geldmangel jedoch erst in den 1840er-Jahren mit finanzieller Unterstützung durch den Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. wieder eingesetzt werden.[35]:69

Klassizismus, Historismus und Kaiserzeit (1815 bis 1918)

Neugotischer Glockenturm

Nach dem Wiedereinbau der antiken Säulen gründete sich 1847 aus Aachener Bürgern der Karlsverein, der sich zum Ziel setzte, das Münster historisch getreu wiederherzustellen. Die fehlenden Geldmittel sollten durch Sammlungen und Spenden eingeholt werden.[35]:69

Mit dem Jahr 1849 begann die Wiederherstellung der Chorhalle und der Kapellen. Die Restauration des Chors, bei der u. a. die Fenster ein neues Stab- und Maßwerk erhielten und die Galerien und Ornamente vollständig erneuert wurden, war 1861 beendet und hatte Kosten in Höhe von 307.704 Mark verursacht.[35]:69

Die Wiederherstellung und Instandsetzung der Annakapelle vollzog sich in den Jahren 1857 bis 1876. Der umfangreiche Zyklus von Statuen an der Außenfassade wurde von Gottfried Götting geschaffen. 1866 war die Matthiaskapelle restauriert und 1868 die Karlskapelle.[35]:69

Von 1869 bis 1873 wurden die barocken Stuckverzierungen und Gemälde im Gewölbe des karolingischen Baus wieder entfernt. Ein neues Kuppelmosaik wurde nach dem Entwurf des belgischen Malers und Architekten Jean Baptiste Bethune angefertigt und 1881 vollendet.[35]:69[54]:116

1884 wurde der Ausbau des dem Zeitgeist entsprechenden neugotischen Glockenturms nach Plänen von Hugo Schneider vollendet. Schneider hatte Wert auf die Erhaltung des karolingischen Unterbaus und der Bogennische, sowie des Galeriegeschosses und der Brücke zum Oktogon gelegt. Auch der 1788 eingefügte Portalvorbau, der 1893 die antike Bärin und den Pinienzapfen aufnehmen sollte, wurde in das Baukonzept einbezogen.[54]:120

Nach einem Wettbewerb unter vier Künstlern erhielt Hermann Schaper 1889 den Auftrag für die Ausschmückung des Karolingerbaus. Seine Planung, die auch zur Ausführung kam, sah eine weitere Mosaizierung und Bekleidung der Pfeiler- und Mauerflächen vor. Nach jahrelanger Diskussion und Protesten von Kunsthistorikern wurden die umfangreichen Mosaik- und Marmorarbeiten von 1902 bis 1913 ausgeführt.[54]:117 f. Auch die Fenster des Sechzehnecks und weitere Details der Innenarchitektur wurden nach Schapers Entwürfen angefertigt.

Die an die byzantinische Kunst angelehnte Innenausstattung Schapers ist geprägt von „wilhelminischem Prunk“[55]:20. Es wird kritisiert, dass bei den alten schlicht verputzten Flächen, gegenüber den heutigen Marmorverkleidungen, die erlesene Steinstruktur, sowie die antiken Säulen und möglicherweise ursprünglich vergoldeten Kapitelle und Bronzegitter besser zur Geltung kamen. Außerdem besaß nur die karolingische Kuppel ein Mosaik, im Tambour und in den Umgängen waren zuvor keine Mosaike vorhanden.[55]:20

20. und 21. Jahrhundert

Zweiter Weltkrieg

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1939 wurden Vorkehrungen getroffen, um die Kunstschätze und die Bausubstanz des historischen Kirchengebäudes in der im äußersten Westen gelegenen Grenzstadt zu sichern. Überlegungen, den Kirchenschatz und den Königsthron nach Berlin zu verbringen, wurden 1939 verworfen. Um den Thron wurde 1939 eine schildförmige Schutzummauerung gebaut, die allerdings auf Holzbalken gelagert und nicht mit dem Gebäude baulich verbunden war, so dass sie keinen wirksamen Schutz gegen Sprengbomben geboten hätte.[56]:72ff. Aufgrund des Gewichtes der Schutzummauerung musste das erste Joch im Oktogon aus baustatischen Gründen ebenfalls vermauert werden. In der Vorhalle wurde eine massive halbrunde Ziegelsteinmauer mit nur schmalen Durchlässen in den Kirchenraum errichtet, die bronzenen Wolfstüren wurden geöffnet und mit Holz verschalt. Den Kircheneingang bildete nun eine schwere Holztür. Die gotischen Fenster im Westwerk wurden vermauert, der Barbarossaleuchter abgehängt und auf ein Holzgerüst im Oktogon abgestellt. Die nicht beweglichen Ausstattungsgegenstände, wie die Pfeilerfiguren der Chorhalle und der Heinrichsambo, wurden mit zum Teil sandgefüllten Holzkästen vor möglichen Splittern geschützt, ebenso die Front der Allerseelenkapelle. Die Stationsbilder im Kreuzgang verkleidete man mit Schilfmatten, die mit einem Zementanstrich versehen wurden. Die großen Gobelins im Chorabschluss wurden hinter die Beichtstühle im Sechzehneck verbracht.[56]:76ff.

Im südlichen Treppenturm des Karolingerbaus wurde auf Anweisung von Dombaumeister Buchkremer ein Schutzraum für den Domschatz eingerichtet. Bei Ausbruch des Krieges wurden die Heiligtümer aus dem Marienschrein entnommen und in einem geheimen Ort im nördlichen Treppenturm eingemauert.

Der „bewegliche“ Domschatz mit der Pala d’oro, der Zwölf-Apostel-Tafel und dem neugotischen Hochaltar war bereits am 9. September 1939 zusammen mit den städtischen Kunstschätzen nach Schloss Bückeburg evakuiert worden.[57]:124 ff.[56]:77 Anstelle der Pala d’oro verzierte jetzt ein großes Marienbild, das aus St. Foillan ausgeliehen wurde, das Oktogon. Aufgrund der sich verstärkenden Luftangriffe auf das Deutsche Reich waren die Kunstschätze in Bückeburg nicht mehr sicher eingelagert. Am 14. Januar 1941 kehrten die Pala d’oro und die Zwölf-Apostel-Tafel nach Aachen zurück und wurden im südlichen karolingischen Treppenturm des Domes gelagert. Die restlichen Teile des Aachener Domschatzes lagerte man auf die Albrechtsburg nach Meißen aus, wobei bereits erste Feuchtigkeitsschäden an den Holzkisten, insbesondere am Karlsschrein, entdeckt wurden. Aufgrund der vorrückenden Ostfront erfolgte im September 1944 die Überführung in einen Bergwerkstollen nach Siegen.[56]:79 Am 13. Juni 1945 wurde der Domschatz durch den stellvertretenden amerikanischen Stadtkommandanten Major Bradford wieder an das Domkapitel übergeben.[56]:68

Während des Zweiten Weltkriegs 1939 bis 1945 wurde der Dom durch mehrere Luftangriffe schwer beschädigt. Während eines schweren Bombenangriffs auf die Aachener Innenstadt in der Nacht vom 9. zum 10. Juli 1941 zerstörte eine Sprengbombe die neugotische Heiligtumskapelle, die den südlichen karolingischen Wendeltreppenturm bekrönte und beschädigte dabei die Ungarische Kapelle durch Trümmer schwer. Neben Schäden am Dach und der Dachbekrönung wurde auch der barocke Stuck der Kapelle schwer in Mitleidenschaft gezogen.[58]:40ff. Bombenreste und eine Fiale stürzten auf das Südwest-Dach des Oktogons und führten zum Absturz von 1 m2 Kuppelmosaik, Splitter durchschlugen mehrere Marmorplatten und das karolingische Kämpfer-Gesims wurde beschädigt. Während dieses Bombenangriffs wurden auch mehrere Chorstrebepfeiler, ein Viertel der Verglasung der Chorhalle sowie das Maßwerk der Matthiaskapelle beschädigt.[56]:28ff.

Ebenso brannten die vier Flügel des Kreuzganges, die Propstei und die Singschule vollständig aus. Dabei wurden auch die Schatzkammer und das Münsterarchiv stark beschädigt. Das Material konnte gerettet werden, weil die Gewölbe dem Feuer lange standhielten. Lediglich das Noli me tangere-Kästchen verbrannte. Im gesiebten Bauschutt fand man später das verloren geglaubte Brustkreuz Karls des Großen.[56]:80 Ein Übergreifen des Feuers auf die Nikolauskapelle konnte durch freiwillige Löschhelfer und auswärtige Feuerwehren verhindert werden. Das in der Kapelle befindliche Gnadenbild konnte gerettet werden.

Eine weitere Sprengbombe traf das Dach der Karlskapelle, verlor jedoch beim Aufprall den Zünder, so dass sich außer einigen Schäden am Dach und am Hauptgesims sowie an einem Figurenbaldachin die Schäden in Grenzen hielten.[56]:28f.

Die Erkenntnis, dass die städtische Feuerwehr den Dom nicht schützen konnte, führte im Juli 1941 zur Gründung der Domwache,[56]:80 eine Feuerlöschgruppe bestehend aus 20 Jugendlichen im Alter von zehn bis 24 Jahren, die bei Bombenangriffen kleinere Einzelbrände erstickte und so die Ausbreitung von Feuern im Dom verhinderte. So blieb die hölzerne Dachkonstruktion des Oktogons verschont.[57]:124[7]:209 ff.

Im Jahr 1942 mussten die Glocken abgenommen werden, das Metall wurde der Metallspende des deutschen Volkes zugeführt. Aufgrund der Größe der Marienglocke wurde vor sie über eine Woche lang vor Ort zerschlagen. Ein Stück Metall wurde beim Einschmelzen übersehen und nach dem Krieg dem Neuguss der Marienglocke wieder zugeführt.[56]:80

Beim Luftangriff in der Nacht vom 13. zum 14. Juli 1943 breiteten sich sechs Brandherde, durch Thermit-Stabbrandbomben und Magnesium-Einsätze von Zielmarkierungsbomben verursacht, unterhalb der Dachhaut im Dachstuhl des Oktogons aus und konnten nur mit Mühe gelöscht werden. Der Feuerlöschgruppe stand ein 1942 angelegtes Löschwasserreservoir im Atrium sowie zeitweilig angelegte Löschteiche im Elisengarten, im Kloster in der Blendelstraße sowie die zwei Schwimmbecken der Elisabethhalle zur Verfügung, die Löschwasser über Schlauchleitungen für den Dom bereitstellten.[56]:30ff.

Bei einem Luftangriff der Royal Air Force in der Nacht vom 23. zum 24. Dezember 1943 wurde der Dom, insbesondere der gotische Teil, von einer Sprengbombe voll getroffen und die gesamte Fensterverglasung der Chorhalle zerstört.[57]:124 Dabei wurde eine Gewölberippe zerschlagen und die Bombe prallte auf der Gewölbekappe des Chorpfeilers ab, zu dessen Füssen die Figur Karls des Großen stand. Die Zeitzünderbombe wurde aus der Chorhalle geschleudert und detonierte zur Zeit der Christmette am 24. Dezember 1943 in der benachbarten Hartmannstraße. Der neugotische Altarbaldachin, der Altarleuchter und Altaraufbau wurden zerstört.[56]:38f.&80ff. Eine zweite Zeitzünderbombe detonierte ebenfalls am Nachmittag des 24. Dezember im Südflügel des Kreuzganges. Dabei wurden fünf Joche völlig zerschlagen, das kunsthistorisch wertvolle Gruppelo-Kreuz blieb jedoch unversehrt.[56]:24f. Während der letzten Kriegstage im Herbst 1944 wurden durch deutsches Artilleriefeuer zwei Strebepfeiler der südlichen Chorwand schwer beschädigt.[56]:82

Nachkriegszeit

Am 19. Oktober 1944, zwei Tage vor der Kapitulation Aachens, wurde der Dom von den Amerikaner besetzt. Sofort wurde begonnen, den schwer beschädigten Dom provisorisch zu sichern und für Gottesdienste vorzubereiten. Aus den Resten der Verschalung der Pfeiler und Figuren wurde in der Chorhalle eine 12 m hohe Mauer unter Einbeziehung von 4 Bahnen des ersten Chorfensters errichtet. Der erste Gottesdienst nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde am 12. November 1944 im Oktogon vor einem provisorischen Altar abgehalten, der nach dem Bombenangriff zu Weihnachten 1943 im Ostjoch aufgestellt wurde. Die Kirchenbänke aus der Nikolauskapelle ersetzten zunächst das Chorgestühl. Die Orgel wurde behelfsmäßig in Betrieb genommen und der Domchor begann am 26. November 1944 wieder mit Proben. Als Retabel wurde nach Buchkremers Verstellungen die Georgsmesse, das Grupello-Kreuz und das Gnadenbild arrangiert. Der Notaltar im Oktogon blieb noch bis zum 23. Juni 1951 an dieser Stelle bestehen.

Am 1. November 1944 wurde Hans Königs vom ersten Bürgermeister Aachens Franz Oppenhoff mit der baulichen Betreuung des Münsters beauftragt. Bis zur Rückkehr von Joseph Buchkremer im August 1945 koordinierte Königs die vordringlichsten Sicherungsarbeiten am Dom. Vor allem die Beräumung aller Dächer von Schutt, die notdürftige Reparatur der aufgespaltenen Bleidächer, die zum Ablösen Teile des Kuppelmosaiks führte und die provisorische Eindeckung der Ungarischen Kapelle mit Walzblech sind auf Initiative von Königs veranlasst worden.

Unmittelbar nach der Befreiung Siegens am 2. April 1945 wurden Anstrengungen übernommen, die im Hainer Stollen in Siegen eingelagerten Kunstschätze des Domes wieder nach Aachen zu holen. Die Rückholung der Kirchenschätze am 8. Mai 1945 scheitert an der unklaren Befehlslage infolge der Kapitulation.[59]

Im Mai 1945 wurden die ersten sechs karolingischen Bronzegitter freigelegt und das erste Fenster im Eingang ersetzt. Am Abend des 26. Mai 1945 kehrten der Domschatz und die Krönungsinsignien auf Initiative des amerikanischen Kunstoffiziers Hancock nach Aachen zurück. Am 13. Juni 1945 wurden die Kisten mit den Kunstschätzen im Beisein des amerikanischen Stadtkommandanten geöffnet und am 20. Juli 1945 in der provisorischen Domschatzkammer zum ersten Mal der Aachener Bevölkerung gezeigt. Der Barbarossaleucher konnte im Juni 1945 wieder im Oktogon aufgehängt werden.

Weihnachten 1948 wurde die Schutzummauerung um den Aachener Königsthron entfernt. Dabei musste festgestellt werden, dass der hölzerne Sitz durch Feuchtigkeit irreparable Schäden erlitten hat. Die Ziegelsteine wurden verwendet, um erste Sanierungsarbeiten in der Chorhalle durchzuführen.

Im Frühjahr 1949 gelang der Import von Schiefer aus den Ardennen und die Sanierung der Schiefereindeckung des Oktogons konnte begonnen werden.[60]:106 Der Strebepfeiler, an dem die Zeitzünderbombe Weihnachten 1943 abgeprallt war, zeigte starke Beschädigungen, insbesondere Rissbildung und Feuchtigkeitseintrag, so dass die Statik der gesamten Domhalle damit gefährdet war.[56]:38f. Notdürftig wurden die Schäden an den Strebepfeilern (4a & 5a) der Chorhalle mit provisorischen Backsteinplomben gesichert. Die so reparierten Stellen wurden 1952 durch Werksteine wieder denkmalgerecht saniert.[60]:112

Alle Anstrengungen wurden unternommen, um die Chorhalle zur ersten Heiligtumsfahrt 1951 nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1949 bis 1951 wieder neu zu verglasen. Dazu wurden die Maßwerke der Fenster instand gesetzt und die zerstörten Gewölbe mit Limburger Mergelstein ausgebessert, den man aus Trümmern Aachener Häuser geborgen hatte.[61] Der Salvatoraltar, der früher auf der oberen Empore gestanden hat, wurde 1950 in das Zentrum der Chorhalle versetzt.[60]:113 Als Antependium wurde, in einen einfachen provisorischen Holzrahmen eingefasst, die Pala d'Oro aufgestellt. Anstelle des im Krieg beschädigten neogotischen Altars wurde an historischer Stelle der Karlsschrein zur Heiligtumsfahrt 1951 wieder aufgestellt, während der Marienschrein bis zu seiner Restaurierung in die Schatzkammer verbracht wurde. Zwischen dem Altar und dem Karlsschrein wurde nun vor dem Grab Otto III. das Adlerpult platziert. Der beschädigte Fußboden der Chorhalle wurde mit Schiefer neu aufgebaut und einige noch vorhandene Aachener Blausteine integriert. Von großer Vordringlichkeit für die Durchführung der Heiligtumsfahrt 1951 war die Wiederherstellung der beschädigten neogotischen Turmgalerie. Die völlig zerstörte Turmkapelle am südlichen Treppenturm wurde zunächst nicht wieder aufgebaut. Die größten Zerstörungen waren im Bereich des Kreuzganges zu beheben, in dem lediglich zwei alte Gewölbejoche den Krieg überstanden haben.[60]:114 Anhand dieser Joche begann man Anfang der 1950er Jahre mit dem Aufbau des Kreuzganges und der angrenzenden Gebäude. Am Oktogon mussten 1951 und 1952 die infolge von Kriegseinwirkungen gelockerten Bronzefenster wieder verankert und Splitterschäden im südwestlichen Tambourfenster beseitigt werden.[62] Mit der Neuverschieferung des Westturmes und der neogotischen Trabantentürme im Jahr 1958[63]:97 waren die gravierendsten Kriegsschäden behoben.

Chronologie der jüngsten Restaurierungsmaßnahmen

  • 1984 Taufkapelle: Die barocke Kapelle wurden grundsaniert, die feuchtigkeitsgeschädigten Fußböden neu aufgebaut, der Stuck und der Wandverputz ausgebessert und erneuert.
  • 1985 Nikolaus- und Michaelskapelle: An der gotischen Kapelle mussten zahlreiche Steinschäden an den Pfeilern behoben werden.
  • 1985 bis 1986 Dachstuhl des Oktogons: Der Dachstuhl aus dem Jahr 1656 hatte sich aufgrund der vorherrschenden Westwindlast verdreht und führte zu einer Instabilität des Daches. Neue Windverbände wurden gebaut und morsche und durch Holzwurm befallene Dachbalken ausgetauscht.
  • 1984 bis 1991 Karls- und Hubertuskapelle: Einzug eines Stahlbetonringes über dem Gewölbe der Karls- und Hubertuskapelle, um ein weiteres Wegdriften der Kapelle vom Sechzehneck zu unterbinden. Balken aus dem Dachstuhl mussten erneuert werden und eine neue Schiefereindeckung wurde vorgenommen. Einige stark verwitterte Konsolen und Baldachine der Figuren mussten erneuert werden, sowie empfindliche Bauteile, wie die Maßwerke der Fenster und Figuren mit Taubenschutzanlagen versehen werden.
  • 1986 Wolfstüre: seit 1986 wird die Wölfstüre alle zwei Jahre mit flüssigem Bienenwachs versiegelt.
  • 1998 Anna- und Matthiaskapelle: Konservierung der Malerei, Neuverfugung;
  • 1986 bis 1987 Pirlet’sche Verankerung: Die 1920 eingebauten Verankerungen der Chorhallenpfeiler wurden in den 1960er Jahren mit einer Asbest-Ummantelung versehen, die mit Gipsputz eingekapselt werden musste.
  • 1987 Oktogondach: Die Laterne über dem Oktogondach musste erneuert werden, weil die hölzerne Tragkonstruktion morsch geworden und die Stabilität nicht mehr gegeben waren.
  • 1987 bis 1988 Kreuzgänge: Ersetzung des Abschlussgesims;
  • 1987 bis 1989 Westturm: Durch eindringende Feuchtigkeit waren die Eisenklammern, die die Sandsteinverblendung mit dem Ziegelmauerwerk des Westturms verbinden, stark verrostet. Einige Verblender stürzten ab und gefährdeten die Besucher des Domes. Die Eisenklammern mussten überprüft und durch Edelstahlklammern ersetzt werden.
  • 1988 Behebung von Sturmschäden im Bereich des vierköpfigen Adlers auf der Chorhalle;
  • 1989 Sanierung der Brücke zwischen Westturm und dem Dachstuhl des Oktogons;
  • 1989 bis 1990 Nikolauskapelle: Abwaschung der Nachkriegsübermalung; Freilegung der Wandmalerei aus dem 15. und 19. Jahrhundert
  • 1990 bis 1991 Nikolauskapelle: Auswechslung von rostenden Eisenklammern, die zu Steinabplatzungen führten. Erhöhung der Stabilität durch Einbau von zwei Reibungsankern;
  • 1991 Bischofsgruft: Die Verblenderplatten an der Südwand hatten sich vom Hintermauerwerk gelöst und mussten wieder miteinander verbunden werden;
  • 1991 bis 1993: Neugestaltung des Quadrums und des Paradiesbrunnens
  • 1991 bis 1994 Ungarnkapelle: Die Barockkapelle wurde grundsaniert. Neben der Rekonstruktion des Daches, des Gesimses, der Attika und des barocken Ringankers wurden auch die Innenausstattung mit den Stuckverzierungen sowie die Fenster erneuert;
  • 1992 Karlskapelle: Restaurierung und Fixierung der losen Farbschichten der Gemälde in der Kapelle;
  • 1993 bis 2000 Chorhalle: Die Chorhalle musste umfassend saniert werden: Erneuerung der Ringanker, des Dachstuhls, Austausch verwitterter Steine und Fialen sowie der gebrochenen Sonnenuhr. Die restaurierten Figuren im Außenbereich erhielten eine Taubenabwehr, einige in sich zusammengesunkene Bleiglasfenster mussten saniert werden. Die Gewölbe-Schlusssteine wurden neu vergoldet und die gotischen Gemälde der Chorhalle wieder sichtbar gemacht.
  • 1994 bis 1998 Kreuzgänge: Sanierung der Pfeiler- und Wandflächen;
  • 1995 Schatzkammer: Umbau sowie Neugestaltung der Ausstellung;
  • 1999 bis 2000 Kreuzgänge: Umsetzung eines neuen Beleuchtungskonzeptes;
  • 2000 bis 2004 Sanierung des karolingischen Mauerwerkes und der Ringanker;
  • 2001 bis 2002 Kleines Drachenloch: Die Figuren wurden einer Laserreinigung unterzogen und die Standsicherheit des Portals wieder hergestellt.
  • 2001 bis 2002 Oktogon: Erneuerung des Bleidaches;
  • 2002 Konservierung der ottonischen Malerei;
  • 2003 bis 2004 Sanierung Turmkreuz auf dem Westturm;
  • 2003 bis 2004 Neue Schiefereindeckung der Turmhelme des Westturmes;
  • 2003 bis 2006 Matthias- und Annakapelle: Behebung von Wasserschäden, Erneuerung des Dachstuhls, Verschieferung der Dächer in Altdeutscher Deckung, Konservierung und Restaurierung der Figuren;
  • 2010 bis 2013 Sanierung der Mosaiken: Kuppelmosaik und Mosaik in den Umgängen;
  • 2013 Nikolauskapelle: Sanierung des Dachstuhls;
  • 2014 Nördliche Turmkapelle: Sanierung des Dachstuhls (Befall durch den Gescheckten Nagekäfer).

Ausstattung

Mittelalterliche Ausstattungsstücke

Der Aachener Dom beherbergt eine in ihrer Originalität und kunstgeschichtlichen wie liturgischen Bedeutung exemplarische Zusammenstellung mittelalterlicher Kunstgegenstände aus der karolingischen über die ottonische bis hin zur staufischen Epoche.

Königsthron

Karlsthron


Im westlichen Galeriejoch, im Obergeschoss gegenüber dem Chor, steht der Aachener Königsthron, der in den vergangenen Jahrzehnten Gegenstand neuerer Untersuchungen war. Der ursprünglich karolingische Thron ist ein schlichter Marmorsessel, der aus Spolien der Grabeskirche in Jerusalem besteht. Das Aussehen und der Standort des Thrones wurden im Laufe der Jahrhunderte nicht verändert. Zwischen 936 und 1531 haben 30 deutsche Könige nach ihrer Salbung und Krönung am Hauptaltar diesen Thron bestiegen.

Ambo Heinrichs II.

Ambo Heinrichs II.


Zwischen den Jahren 1002 und 1014 ließ Heinrich II. im östlichen Umgang einen Ambo errichten,[64] der zu den prunkvollsten Kunstschätzen der Ottonischen Kunst gehört. Die Inschriften am oberen und unteren Rand weisen eindeutig auf eine Stiftung durch Heinrich II. hin, der als REX PIUS HEINRICUS tituliert wird. Die Kanzel besteht aus einem Eichenholzgrund und ist über und über mit Filigranarbeiten, Edelsteinen, mit mehreren kostbaren Gefäßen aus der Antike, achatenen Schachfiguren und vier getriebenen Kupferreliefs mit Evangelistendarstellungen sowie sechs Elfenbeinreliefs des sechsten nachchristlichen Jahrhunderts geschmückt. Nach Vollendung der Chorhalle im Jahre 1414 wurde der Ambo aus dem Oktogon an die heutige Stelle, der Südseite des ersten Chorjoches versetzt. Der hölzerne Treppenaufgang entstand 1782. In den Jahren 1816/17 und 1926–1937 wurde der Ambo umfassend restauriert. Zu hohen Feierlichkeiten ist er bis zum heutigen Tage in liturgischem Gebrauch.

Hauptaltar mit Pala d’Oro

Hauptaltar mit ottonischem Antependium

Im östlichen Joch des Umgangs steht seit der Zeit Karls des Großen der aus karolingischen Marmorplatten gefertigte Hauptaltar, der wie auch die Kirche als ganze der Gottesmutter Maria geweiht ist; nachweislich befand sich an derselben Stelle bereits der Altar der pippinischen Vorgängerkapelle.[65]

Eine goldene Altartafel, die um 1020 vermutlich in Fulda[66] entstandene Pala d’Oro bildet heute das Antependium des Hauptaltars. Sie besteht aus 17 Einzeltafeln mit Reliefs aus getriebenem Goldblech. In der Mitte thront Christus als Erlöser in der Mandorla, begleitet von Maria und dem Erzengel Michael. Vier Rundmedaillons mit den Evangelistensymbolen bilden die Verbindung zu den zwölf Relieftafeln mit Darstellungen aus der Leidensgeschichte Jesu Christi. Sie beginnt mit dem Einzug in Jerusalem und endet mit der Begegnung der Frauen mit dem Auferstandenen vor dem leeren Grab am Ostermorgen; die Darstellungen werden wie in einem Buch von links nach rechts gelesen. Stilistisch ist die Pala d’Oro nicht einheitlich gearbeitet. Die ersten fünf Reliefs stammen vermutlich von einem im Rheinland geschulten Goldschmied und zeichnen sich durch eine auffallende Erzählfreudigkeit aus. Vermutlich gehen sie auf eine Stiftung Kaiser Ottos III. zurück. Die übrigen, gemeinsam mit der Mittelgruppe von Christus, Maria und Michael, lehnen sich an byzantinische und spätkarolingische Vorbilder an und wurden offensichtlich erst unter Ottos Nachfolger, Kaiser Heinrich II., der zugleich den Ambo Heinrichs II. stiftete, hinzugefügt.[67] Wahrscheinlich bildete die goldene Altartafel im späten 15. Jahrhundert zusammen mit den zwölf Apostelreliefs des Aachener Domschatzes sowie Altartafeln mit Szenen des Marienlebens eine große Altaranlage, die erst 1794, als die französischen Revolutionstruppen sich Aachen näherten, abgebaut wurde.[67] Die Pala d’Oro scheint gleichsam die Vorgängerin für die vielen mittelalterlichen und spätmittelalterlichen, in Schnitzkunst oder Malereien gestalteten Altäre zu sein, die dazu bestimmt waren, den des Lesens und Schreibens unkundigen Gläubigen die Heilsgeschichte bildhaft zu vermitteln.[67]

Barbarossaleuchter

Barbarossaleuchter


Der Barbarossaleuchter, ein Radleuchter von über vier Metern Durchmesser, hängt etwa vier Meter über dem Boden vom Gewölbe des Domes herab. Das Kunstwerk, welches mit seinem Kranz und den 16 turmartigen Laternen die Stadtmauer des Himmlischen Jerusalems symbolisiert, ist eine Stiftung (um 1165) Kaiser Friedrichs I. und seiner Frau Beatrix von Burgund. Die 48 Kerzen des Leuchters werden zu den Hochfesten und anderen besonderen Feierlichkeiten angezündet.

Karlsschrein

Karlsschrein


Der in Form einer einschiffigen Basilika gefertigte Karlsschrein wurde von König Friedrich II. in Auftrag gegeben und im Jahre 1215 von Aachener Goldschmieden fertiggestellt, nachdem Friedrich I., Großvater von Friedrich II., im Jahre 1165, dem Jahr der Heiligsprechung Karls des Großen, dessen Gebeine aus seinem Grab in der Aachener Pfalzkapelle zur feierlichen Verehrung erhoben hatte. Friedrich II. vollzog persönlich die Überführung der Gebeine und das Schließen des Schreins am 27. Juli 1215, dem ersten Jahrestag der Schlacht von Bouvines, welche die Entscheidung im deutschen Thronstreit brachte. Zwei Tage zuvor war er erneut und endgültig in Aachen zum römisch-deutschen König gekrönt worden. Der bemerkenswert reiche, in Reliefarbeit gestaltete Figurenschmuck zeigt an der Stirnseite des Schreins Christus, Karl den Großen, Papst Leo III., Erzbischof Turpin von Reims und auf der rückwärtigen Stirnseite die Patronin des Aachener Marienstiftes, die Gottesmutter mit dem Jesuskind, sowie an den Längsseiten anstelle von üblicherweise zu erwartenden Apostel- und Heiligendarstellungen je acht Könige des Heiligen Römischen Reiches als Nachfahren Karls des Großen, von seinem Sohn Ludwig dem Frommen angefangen bis hin zu Friedrich II. Damit wird der imperiale Herrschaftsanspruch des staufischen Kaisertums auf eindrucksvolle Weise zum Ausdruck gebracht. Der Karlsschrein stellt ein Meisterwerk der maasländischen Goldschmiedekunst dar.[68]

Marienschrein

Marienschrein


Auch der 1239 vollendete Marienschrein wurde in Aachen gefertigt und zählt ebenfalls in der Tradition rhein-maasländischer Goldschmiedearbeiten des Mittelalters stehend zu den bedeutendsten Reliquienschreinen überhaupt. Um das Jahr 1220 vom Aachener Stiftskapitel in Auftrag gegeben, stellt der in Gestalt einer einschiffigen Basilika mit Querhaus gestaltete Marienschrein ein Übergangsmodell von der romanischen zur gotischen Goldschmiedekunst dar. Der Schrein beherbergt jedoch zugleich einen spirituellen Schatz in Form der vier großen Aachener Heiligtümer: Dies sind der Tradition zufolge die Windeln und das Lendentuch Jesu, das Kleid Mariens und das Enthauptungstuch Johannes' des Täufers, die nachweislich seit dem Pestjahr 1349 alle sieben Jahre im Rahmen der Aachener Heiligtumsfahrt den Gläubigen gezeigt werden. Der meisterhaft gearbeitete Schrein überzeugt vor allem durch seinen exzellenten Figurenschmuck und Detailreichtum: Dargestellt sind in der Mitte der Schauseite die thronende Muttergottes mit dem Christuskind, gegenüber Karl der Große, auf der rechten Stirnseite Christus, auf der linken Papst Leo III. An den Seiten des Langhauses finden sich Statuetten der zwölf Apostel, während die Dachflächen Szenen aus dem Leben Jesu behandeln.[69]

Fenster

Südliches Ornamentfenster im Erdgeschoss des Sechzehnecks mit dem Karlsmonogramm, Hermann Schaper (1853–1911)

Über die Verglasung des Oktogons in karolingischer Zeit sind nur spärliche Informationen vorhanden. Lediglich die Ausgestaltung der durch kleine Säulen zweigeteilten Tambourfenster und die karolingische Gestaltung der Fenstergewände ist durch Baubefunde bekannt.[70] Im Zuge der Barockisierung des Zentralbaus in den Jahren 1720 bis 1730 wurden auch die Fenster umgestaltet, von den Tambourfenstern wurden die Säulen entfernt und durch eine einfache Rechteckverglasung untergliedert. Bereits im Jahr 1867 wurden die barockgeschmückten Fensterlaibungen wieder entfernt. In den Jahren 1900 bis 1913 gestaltete Hermann Schaper zunächst die acht Tambourfenster, später die Fenster im Erdgeschoss und Hochmünster sowie die karolingischen Fenster im Bereich der Kaiserloge und über den Eingängen zur Anna- und Karlskapelle neu.[70]:89f. Die Ornamentfenster wurden in Antikglas und Bronze ausgeführt und von der Aktiengesellschaft für Bronzegießerei vorm. C. Flink in Mannheim gegossen. Die Verglasung von 1902 wurde bereits 1914 wieder ausgetauscht, weil sie zu lichtdurchlässig war.[71] Im Zweiten Weltkrieg wurden die Schaper-Fenster im Süden des Sechzehnecks und ein Fenster neben der Krämertür beschädigt bzw. zerstört.[70]:91

Heute ist der Dom mit Werken der Glasmalerei des 20. Jahrhunderts ausgestattet.[72] Zahlreiche Fenster, insbesondere die mehr als 1000m2 Glasfenster in der gotischen Chorhalle wurden während des Zweiten Weltkrieges vollständig zerstört. Nur von wenigen Fenstern sind heute noch Entwurfszeichnungen überliefert, wie von dem sogenannten Carolingia-Fenster in der Nikolauskapelle, das 1921 von der Werkstätte Oidtmann in Nazarenerstil ausgeführt wurde und an die 17 Gefallenen des Studentenvereins Carolingia erinnert.[73]:101ff. Bereits kurz nach Kriegsende beauftragte ein Bauausschuss, dem das Domkapitel, der Bischof von Aachen, Vertreter der Technischen Hochschule und des Karlsvereins, der städtischen Kunst- sowie Landesdenkmalpflege angehörten – ohne Ausschreibungsverfahren – bestimmte Künstler und Glasmalerwerkstätten mit der Neugestaltung der Fenster.[74] Die Fenster der Chorhalle wurden von Walter Benner von 1949 bis 1951, u. a. mit Motiven der Heilsgeschichte und mit historischen Gestalten geschaffen. Die Glasmalerei wurde von der Werkstätte Dr. H. Oidtmann in Linnich, ein Teil der Ornamente durch die Werkstätte Hein Derix in Kevelaer ausgeführt. An der Südseite des Chores befinden sich zwei Fenster von Anton Wendling, die Kreisornamente darstellen. Weitere Kirchenfenster des Chores wurden 1979 als Geometrische Kompositionen von Wilhelm Buschulte gestaltet.[72]

Die Kapellen wurden insbesondere in den 1950er Jahren mit neuen Fenstern ausgestattet. Als Künstler waren Wilhelm Geyer, Anton Wendling, Felix Kreusch, Ludwig Schaffrath, Ernst Jansen-Winkeln und Ewald Mataré tätig. Den Sternenweg Karls des Großen schuf Ludwig Schaffrath 1997 mit drei Fenstern in der Vorhalle.[72]

Das große Westfenster hinter der Kaiserloge wurde 1952 bis 1954 durch Ewald Mataré, unterstützt durch seinen Schüler Joseph Beuys[75] neu gestaltet. Die Platten des gusseisernen Gitterwerkes, in die geschliffene und grob behauene Glasstücke eingesetzt wurden, sind 1953 unentgeltlich am Gießerei-Institut der RWTH Aachen gegossen worden.[76]

Domorgeln

Prospektteil der Hauptorgel im oberen nördlichen Umgang

Die Orgelanlage des Aachener Doms wurde 1939 erbaut. Sie besteht in Teilen aus der Vorgängerorgel aus den Jahren 1845–1847, die von dem Orgelbauer Wilhelm Korfmacher aus Linnich erbaut worden war. Dieses Instrument hatte 60 Register, verteilt auf drei Werke.[77]

Dieses Instrument wurde 1939 von Johannes Klais neugestaltet und auf 65 Register erweitert, die auf nunmehr fünf Werke verteilt wurden. Um eine gleichmäßige Beschallung des Domes zu erreichen, wurden die Werke im Dom verteilt: Im Nordwest- und Südwestjoch der Chorhalle befanden sich die Werke der Hauptorgel, an den Ostpfeilern des Oktogons wurden je eine Schwalbennestorgel aufgehängt.[78]

In den Jahren 1991–1993 wurde die Orgelanlage durch die Orgelbaufirma Klais restauriert und auf insgesamt 89 Register erweitert.[79] In diesem Zuge wurden die Schwalbennestorgeln zu einem neuen, selbständigen Instrument zusammengefasst, das heute auf dem Hochmünster, also zwischen Oktogon und Chorhalle steht.

Hauptorgel

Die Hauptorgel besteht nach wie vor aus zwei Teilwerken (Nordost und Südost), die beide über ein eigenes Pedalwerk verfügen. Das Instrument hat insgesamt 59 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.

Hochmünsterorgel

Hochmünsterorgel

Die Werke der ursprünglichen Schwalbennestorgeln von 1939 bilden heute die Hochmünsterorgel, als ein selbständiges Instrument mit 30 Registern, verteilt auf vier Werke (drei Manuale und Pedal). Die Orgel hat einen eigenen mechanischen Spieltisch mit elektrischen Registertrakturen. Die Hochmünsterorgel ist der Hauptorgel zuschaltbar.

Zoboli-Orgel

Neben einem Orgelpositiv verfügt der Dom über eine kleine Orgel, die sogenannte Zoboli-Orgel,[80] mit 16 Registern. Sie wurde von dem norditalienischen Orgelbauer Cesare Zoboli erbaut, vermutlich um das Jahr 1850. Das Pfeifenwerk, die Windladen und Spieltrakturen sind erhalten. Das historische Gehäuse existiert nicht mehr, es wurde später nach dem Vorbild oberitalienischer Schrankorgeln im klassizistischen Stil erbaut. Das Instrument ist im klassischen italienischen Stil disponiert, hat zudem typische Register der Romantik.[81]

Glocken

Im Glockenstuhl des Turmes hängen acht Glocken an Holzjochen im Holzglockenstuhl. Das Geläut wurde drei Jahre nach dem Stadtbrand von 1656 durch den Aachener Glockengießer Franz von Trier und seinem Sohn Jakob gegossen. Die dabei veränderte Disposition des mittelalterlichen Geläutes wurde bis heute beibehalten, obwohl die Marienglocke zweimal erneuert werden musste. Die heutige Marienglocke stammt aus dem Jahr 1958 und wurde durch die Glockengießerei Petit und Gebr. Edelbrock gegossen.[82]

Das Glockenmotiv bildet der lateinische Hymnus Veni creator spiritus, deutsch „Komm, Heilger Geist, der Leben schafft“ oder „Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein“ (vgl. Gotteslob Nr. 341, 342 und 351).[82]

Domschatz

Lotharkreuz


Der Aachener Dom wurde 1978 zusammen mit seinem Kunstschatz als erstes deutsches Denkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Der Domschatz wartet auf mit einer in seiner exquisiten Komposition weltweit unvergleichlichen Fülle an Schatzstücken aus den verschiedensten Epochen von der Spätantike bis in die gotische Zeit und stellt damit einen der bedeutendsten Kirchenschätze Europas dar. Eine Vielzahl von Exponaten ist in der Domschatzkammer ausgestellt; den Schwerpunkt bildet hier die Präsentation von im Umkreis Karls des Großen entstandenen Kunstwerken. Einige der Ausstellungsobjekte sind auch weiterhin zu besonders feierlichen Anlässen regelmäßig in liturgischem Gebrauch, so das stets zu hochfestlichen Pontifikalämtern verwandte ottonische Lotharkreuz, der ausschließlich zu Bischofsweihen benutzte, ebenfalls ottonische Goldene Buchdeckel oder die während der Heiligtumsfahrt verwendete Wappentruhe des Richard von Cornwall. Zur Verleihung des Internationalen Karlspreises, die jährlich am Hochfest Christi Himmelfahrt erfolgt, wird für die der weltlichen Zeremonie im Rathaus zu Aachen vorangehende feierliche Messe zudem auch die Karlsbüste im Dom aufgestellt.

Historische, religiöse und kulturelle Bedeutung

Karlsdenar aus dem Fundamentbereich des Oktogons
Kleines Stadtsiegel 1327: Karl der Große überreicht der Jungfrau Maria die Pfalzkapelle
Aachener Dom 1520, Zeichnung von Albrecht Dürer
Aachener Heiligtumszeigung (Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert)
Aachener Dom 1913 (Bild aus der Catholic Encyclopedia)
Auftakt der Aachener Heiligtumsfahrt 1930

Krönungsort

Der Kernbau des Aachener Domes, das karolingische Oktogon, wurde ursprünglich als Kapelle der Pfalz Karls des Großen errichtet, dessen Begräbnisstätte sie wurde. Noch an seinem Todestag, dem 28. Januar 814, wurde er in seiner Kirche bestattet; der genaue Ort ist jedoch aufgrund fehlender Dokumente und uneindeutiger Grabungsbefunde nicht bekannt. Möglich ist, dass er unter dem Westturm am Eingang zum Oktogon im Proserpina-Sarkophag beigesetzt wurde. Im Zuge der Heiligsprechung Karls im Jahre 1165 wurden seine Gebeine umgebettet. 1215 soll Kaiser Friedrich II. anlässlich seiner Krönung den letzten Nagel in den Karlsschrein eingeschlagen haben, in dem sich die sterblichen Überreste Karls bis heute befinden. Diese bedeutende Goldschmiedearbeit des Mittelalters befindet sich heute in der gotischen Chorhalle. Auch Otto III. ist im Aachener Dom beigesetzt. Auf ausdrückliche Anweisung Karls des Großen krönte sich dessen Sohn Ludwig der Fromme in der Kapelle selbst zum König. Ab der Krönung König Ottos I. 936 wurden bis zum Jahre 1531 nahezu alle deutschen Könige in der Aachener Pfalzkapelle gekrönt. Die Salbung und Krönung fanden am Hauptaltar statt, die spätere Thronsetzung dann auf dem Thron Karls des Großen, der bis heute besichtigt werden kann. Bemerkenswert ist außerdem, dass in diesem Zeitraum alle deutschen Herrscher – gleichgültig, ob in Aachen gekrönt – auf dem Karlsthron Platz genommen haben.

Anlässlich der Krönung Karls V. am 24. Oktober 1520 in Aachen schrieb Albrecht Dürer in das Tagebuch seiner niederländischen Reise:[84]

„Da hab ich gesehen alle herrliche Köstlichkeit, desgleichen keiner, der bei uns lebt, köstlicher Ding gesehen hat.“

Wallfahrt

Seit 1349 findet die Aachener Heiligtumsfahrt statt, eine Wallfahrt, bei der die vier im Marienschrein aufbewahrten Tuchreliquien verehrt werden.[85] Bei den spätantiken Stoffen[85] soll es sich der Überlieferung nach um die Windeln Jesu, das Lendentuch Jesu, das Kleid Mariens und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers handeln. Seit 1349 findet die Wallfahrt in einem Turnus von sieben Jahren statt; dabei werden die Reliquien dem Marienschrein entnommen und für die Dauer von zehn Tagen Besuchern und Pilgern gezeigt.[85]

Die letzte Aachener Heiligtumsfahrt fand im Juni 2014 statt und stand unter dem Motto „Glaube in Bewegung: Zieh in das Land, das ich dir zeigen werde.“[86] Begleitet wird die Heiligtumsfahrt im Jahr 2014 von dem 600-jährigen Jubiläum der Chorhalle und dem 1200-jährigen Todestag Kaiser Karls des Großen.[85]

Bischofskirche

Aachen war bis zum 19. Jahrhundert kein Bischofssitz. Das Gebiet des heutigen Bistums Aachen gehörte überwiegend zu den Bistümern Maastricht/Lüttich und Köln. Erst Napoleon machte Aachen zum Bischofssitz des von ihm 1802 für die neuen Départements Roer und Rhin et Moselle gegründeten Bistums Aachen, möglicherweise aus Verehrung für Karl den Großen. Erster Bischof war von 1802 bis zu seinem Tod 1809 Marc-Antoine Berdolet. Seine Nachfolge blieb ungeklärt; 1821 wurde das Bistum durch die Päpstliche Bulle De salute animarum aufgehoben und dem Erzbistum Köln eingegliedert.[87]

Am 13. August 1930 wurde das Bistum Aachen von Papst Pius XI. neu errichtet. Nach Wahl durch das Domkapitel im Dezember 1930 trat Bischof Joseph Vogt im Frühjahr 1931 sein Amt an. Der Aachener Dom ist seitdem die Kathedralkirche dieses Bistums; der hölzerne Bischofsstuhl in moderner Formgebung steht auf der Nordseite der Chorhalle in der Nähe des Übergangs zum Sechzehneck. Bischof ist seit 1995 Heinrich Mussinghoff.


Weltkulturerbe

Als erstes deutsches Kulturdenkmal wurde der Aachener Dom 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.[88] Die UNESCO erklärte, dass der Dom bau- und kunstgeschichtlich von universeller Bedeutung ist und als eines der großen Vorbilder religiöser Architektur gilt.[89] Vier Kriterien für die Aufnahme in die Welterbeliste wurden als erfüllt angesehen:[88]

  • Kriterium (i): Mit seinen Säulen aus griechischem und italienischem Marmor, den Bronzetüren, dem größten Mosaik in einer Kuppel (jetzt zerstört), hat die Pfalzkapelle in Aachen seit ihren Anfängen eine außergewöhnliche künstlerische Schöpfung wahrgenommen. Sie war seit der Antike das erste gewölbte Bauwerk nördlich der Alpen.
  • Kriterium (ii): Stark beeinflusst von der klassischen und byzantinischen Tradition während der karolingischen Renaissance und zu Beginn des Mittelalters, war die Kapelle einer der Prototypen der religiösen Architektur und inspirierte zu Kopien oder Nachahmungen.
  • Kriterium (iv): Die Pfalzkapelle Karls des Großen ist ein ausgezeichnetes und markantes Beispiel aus der Familie der „Aulian-Kapellen“, die auf einen Zentralbau mit Tribünen basieren.
  • Kriterium (vi): Die Konstruktion der Kapelle des Kaisers in Aachen symbolisiert die Vereinigung des Westens und ihrer spirituellen und politischen Wiederbelebung unter der Ägide Karls des Großen. Im Jahr 814 wurde Karl der Große hier begraben und im gesamten Mittelalter bis 1531 wurden die deutschen Kaiser weiterhin in Aachen gekrönt. Die Sammlung der Schatzkammer des Doms ist von unschätzbarem archäologischem, ästhetischem und historischem Wert.

Schon im Mittelalter wurde der Dom bewundert und nachgeahmt, so etwa im Essener Münster, dem Alten Turm in Mettlach und in der elsässischen Abteikirche Ottmarsheim. Konstruktionselemente von Oktogon und Chor wurden 2007 für die Auszeichnung als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.

Dommusik

Domchor

Der Aachener Domchor kann auf eine mehr als 1200-jährige Geschichte zurückblicken. Als ältester deutscher Knabenchor geht seine Gründung auf die Choralschola an der Hofschule Kaiser Karls, die Schola Palatina, zurück. Seither bestehen die Hauptaufgaben des Chores in der musikalischen Gestaltung der Liturgiefeiern im Dom.[90]

Über die Jahrhunderte hinweg hat der Gesang des Domchores und seiner Vorgänger das wesentliche Element der musikalischen Gestaltung der Liturgie an der Aachener Marienkirche ausgemacht und so neben den sonntäglichen Gottesdiensten insbesondere auch zu feierlichen Anlässen wie Königskrönungen, Karlsfesten und Heiligtumsfahrten beigetragen.

Seit 2000 wird der Domchor von Domkapellmeister Berthold Botzet geleitet. Domkantor und Leiter des Mädchenchores am Aachener Dom ist seit Juli 2013 Marco Fühner.

Kirchenlieder

Aus Aachen ist das älteste deutsche Weihnachtslied überliefert, das nach neuesten Forschungen aus dem 11. Jahrhundert stammt.[7]:50 In der heutigen Fassung heißt es Sei uns willkommen, Herre Christ, im Althochdeutschen Syt willekomen, heire Kirst. Dieses Lied wurde in der Weihnachtsnacht von den Aachener Schöffen vom Chorgestühl des Domes gesungen, nachdem das Evangelium verlesen war.[7]:50

Ein weiteres Aachener Kirchenlied, das Urbs Aquensis aus dem 12. Jahrhundert, stellt zweifelsfrei seit dem Mittelalter bis in die heutige Zeit den Aachener Jubelgesang schlechthin dar. Der Hymnus wurde für Festmessen im Dom geschrieben. Inmitten des Lobpreises stehen die Stadt selbst, Karl der Große als gesalbter Kaiser und heiliger, großer Herrscher, sowie Maria, die die Menschen zu den Himmelreichen Toren und zum Licht der Ewigkeit führe.[7]:146 f.

Einrichtungen, Organisationen und Vereine

Domkapitel

Das Aachener Domkapitel ist mit unterschiedliche Aufgabenbereichen befasst:[91]

Im Konkordat Preußens von 1929 ist die Anzahl der Domkapitulare und Domvikare festgelegt:[91]

  • der Domprobst als Vorsitzender und Sprecher (zurzeit Domprobst Msgr. Helmut Poqué)
  • sechs Residierende Domkapitulare
  • vier Nichtresidierende Domkapitulare
  • sechs Domvikare

Zurzeit gehören weitere sechs Emeriti dem Domkapitular an.

Domarchiv

Im Domarchiv Aachen werden alle bis in die heutige Zeit vorhandenen Überlieferungen aufbewahrt, benutzbar gemacht und erhalten. Dazu gehören Dokumente, die den „großen mittelalterlichen litugischen Handschriftenbestand“ betreffen, sowie Urkunden und Akten, die noch aus dem Aachener Marienstift bis zur Säkularisierung stammen.[91]

Dombauleitung

Die Dombauleitung ist mit den folgenden Aufgabenbereichen betraut:[92]

  • Bauerhaltung des Aachener Domes durch konservatorische und restauratorische Maßnahmen
  • Dokumentation während und nach Sanierungsmaßnahmen
  • bauliche Betreuung aller Annex- und Nebengebäude
  • Unterhaltung und Instandhaltung der baulichen und technischen Anlagen des gesamten Dombereichs
  • Organisatorische Koordinierung von Sanierungsmaßnahmen in Abstimmung mit der Dombaukommission, der Vertreter von Bund, Land, Stadt sowie der RWTH und den Denkmalbehörden angehören. Auch der Karlsverein-Dombauverein ist vertreten.

Die Leitung des Bereichs hat der Dombaumeister inne, seit 2000 ist dies Helmut Maintz.

Karlsverein-Dombauverein

Im Jahre 1847 gründete sich aus der Bürgerschaft Aachens der „Karlsverein-Dombauverein“ als eine Initiative mit der Aufgabe, „den Aachener Dom, die Marienkirche Kaiser Karls des Großen, in seiner geistigen, religiösen und geschichtlichen Dimension zum Anliegen vieler Menschen und Institutionen zu machen“.[93] Bis in die heutige Zeit ist der Karlsverein eine wichtige Institution zu Erhaltung und Instandsetzung des Aachener Doms. Gemäß der Satzung des Vereins wurden und werden alle Spenden und die Zuwendungen für die bauliche Erhaltung des Aachener Doms verwendet.[93]

Europäische Stiftung Aachener Dom

Im Jahre 1995 gründete das Domkapitel die „Europäische Stiftung Aachener Dom“ mit dem Ziel, die Anstrengungen zur Erhaltung des Aachener Doms noch weiter zu intensivieren und diese über Spenden aus ganz Europa zu finanzieren. Mehr als 100 Persönlichkeiten aus ganz Europa gehören dem Kuratorium an, die sich zur Aufgabe gemacht haben, an der Erhaltung dieses einzigartigen Bauwerks mitzuhelfen, die europäische Dimension der Kathedralkirche darzustellen und eine Identifikation mit einer gemeinsamen europäischen Kultur zu fördern. Dem Ehrenkuratorium der Stiftung gehören Könige, Staatspräsidenten, Minister und Botschafter, sowie Kardinäle und Bischöfe an.[94]

Erdbebenschäden und Standsicherheit

Erdbebenriss im Bereich der Fundaments (Südjoch)
Seismometer der Erdbebenstation unter dem Aachener Dom

Der Aachener Dom liegt strukturgeologisch im Bereich der Niederrheinischen Bucht, die zu den seismisch aktivsten Regionen in Deutschland zählt.[95] Durch das Einsinken der Niederrheinischen Bucht und die gleichzeitige Hebung der Eifel und des Rheinischen Schiefergebirges kam es seit dem Oberen Jura zur Herausbildung eines Nordwest-Südost-streichenden Störungssystems, das bis heute seismisch aktiv ist.

Archäologische Befunde und Risse im Bereich der Gründung und des Baukörpers belegen, dass Erdbeben mehrfach als Ursache von Schäden angesehen werden müssen. Bereits während der Bauphase, im Winter 803 hatte ein Erdbeben den Kirchenbau erschüttert. Neuere archäoseismische Überlegungen sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen diesem Erbeben und der Anlage des stabilisierenden Ringankers.[96]:123

Archäologische Untersuchungen in den letzten Jahren konnten diesem Erdbeben an verschiedenen Stellen Rissbildungen zuordnen: Im Nordwestjoch, an der Treppe zum Eingang zur Nikolauskapelle, ist eine karolingische „Reparatur“ in Form eines groben Zementes zu finden, während ein langer Riss im Dach des Sechzehnecks mit Blei und karolingischem Zement ausgefüllt wurde. Die durch Erdbeben verursachten Risse verlaufen, teils über mehrere Joche verfolgbar, in nordwest-südöstlicher Richtung, also parallel zu den Störungen der Niederrheinischen Bucht.

Offene Klüfte, die nicht wie bei Setzungsrissen häufig beobachtet, ausschließlich in den Fugen laufen, sind auch im Bereich der Apsis des römischen Kaltwasserbeckens (Frigidarium) im Südwestjoch beobachtet worden.[96]:119ff. Aus Vergleichen mit anderen Schadensbildern geht man davon aus, dass das Erdbeben während der karolingischen Bauphase eine minimale Magnitude von 5.5 erreicht hatte.[96]:124 Für den 27. März 829 ist ein weiteres Schadensbeben dokumentiert,[97] bei dem Bleiziegel vom Dach fielen und die Glocke während des Bebens läutete.

Die schwere Erdbebenserie mit dem Epizentrum bei Düren, die von Weihnachten 1755 bis März 1756 anhielt, führte zu Beschädigungen an der Kirche. Am 25. März 1757 wurde daraufhin in St. Foillan die Erdbebenbruderschaft gegründet. Jedes Jahr findet auch heute noch eine Erdbebenprozession statt, die mit der Aufstellung einer Erdbebenkerze vor dem Gnadenbild im Dom endet.

Angesichts der komplexen Baustruktur wurde vor einigen Jahren eine baudynamische Beurteilung der Standsicherheit des Domes unter Berücksichtigung der anzunehmenden Erdbebenlast vorgenommen. Dazu wurde von allen Bauteilen und den vorgespannten Bauwerksankern ein komplexes Simulationsmodell (Finite-Elemente-Modell) erstellt. In der Auswertung konnte festgestellt werden, dass die Standsicherheit gemäß den in der DIN EN 1998-1 (früher DIN 4149) anzusetzenden Belastungen gewährleistet ist und insbesondere die Pirlet-Anker hinreichend hohe Tragreserven besitzen.[98]

Zur Überwachung der Seismizität am Westrand der Niederrheinischen Bucht wurde am 15. November 2012 eine Erdbebenmessstation des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen im Bereich der Fundamente des Sechzehnecks in der Nähe des Zuganges zur Annakapelle eingerichtet.[99]

Chronik

  • 768–800: Aachen wird Residenz Karls des Großen, Bau der Pfalzanlage (heutiges Rathaus und Aachener Dom) an der Stelle eines römischen Bades. Das Oktogon wird mit Säulen und Marmorböden aus antiken Bauten (Rom, Ravenna, Trier, Köln) ausgestattet, der Bau im Äußeren rot verputzt. Mit der Errichtung des karolingischen Zentralbaus, des heutigen Doms, wird frühestens 793 begonnen; sie wird spätestens 813 abgeschlossen. Diese genaue Datierung gelang erst 2009 mittels Dendrochronologie anhand verbauten Holzes, das bei der Sanierung des Doms gefunden wurde.
  • 805: Weihe durch Papst Leo III.
  • 814: Beisetzung Karls in der Pfalzkapelle, der genaue Ort ist nicht mehr zu lokalisieren.
  • 936: Krönung Ottos I. in der Pfalzkapelle
  • ab 997: Otto III. veranlasste die Ausmalung der Wände der Pfalzkapelle. Beisetzung 1002 im Oktogon. Heinrich II. stiftete den Ambo Heinrichs II., Friedrich I. Barbarossa den Barbarossaleuchter.
  • 1187–1193: Errichtung der romanischen Klostergebäude, Erhöhung des Oktogons um die Blendbogenreihe
  • um 1240/1250: Errichtung der Giebel auf dem Oktogon, Einbruch des Fensters in die Westnische, der Bau erhielt eine Weißfassung (vielleicht schon um 1187–1193), die Giebel waren farbig bemalt.
  • um 1350: Ausbau des Westturmes in gotischen Formen mit hoher Pyramide und Flankierungstürmchen, Brücke zum Oktogon zur Präsentation der Reliquien
  • 1367: gotischer Vorgängerbau der heutigen Ungarnkapelle
  • 1355–1414: Errichtung der Chorhalle, gleichzeitig Errichtung der Matthiaskapelle, Weihedatum nicht überliefert (datiert zwischen etwa 1379 (Vollendung Untergeschoss) und 1420)
  • um 1420: Chorpfeilerfiguren in der Chorhalle aus Baumberger Kalksandstein
  • 1429: Doppelportal des Atriums (1811 abgebrochen, Reste im Domhof vorhanden, an der Südwand mit Rötel ausgeführte gotische Graffiti)
  • 1449: Annakapelle, zunächst im Untergeschoss als offene Halle, 1772 in barocken Formen zugesetzt, 1862 erneut mit gotischen Maßwerken zugesetzt
  • 1456–1474: doppelstöckige Karls- und Hubertuskapelle
  • bis 1487: Nikolauskapelle. Weitere gotische Kapellenbauten waren geplant, wurden jedoch nicht ausgeführt.
  • 1656: Stadtbrand von Aachen, weitgehende Zerstörung der Stadt, alle Dächer des Doms wurden vernichtet.
  • 1664: neue Dächer auf Oktogon und Chorhalle, Oktogondach in heutiger Form (Zitronenpresse)
  • 1719–1733: Barockisierung mit Stuckierung des Innenraumes durch Joh. Bapt. Atari, Ausmalung der Gewölbe, barocke Faschen um die Zentralbaufenster, Ausbruch der Chorhallenmaßwerke
  • 1748: Neubau der Ungarnkapelle, 1755 Abbruch des Rohbaus von Johann Joseph Couven wegen Baufehlern, 1756–1767 erneuter Neubau nach Plänen von Joseph Moretti
  • 1788: Portalvorbau vor der Westfassade, dabei Umsetzung der karolingischen Bronzetüren (Wolfstür)
  • 1794: Besetzung der Stadt durch französische Revolutionstruppen, Ausbau der Säulen und Transport nach Paris (einige davon bis heute im Louvre), Demontage der Bleidächer (1803 in Schiefer erneuert), zeitweise Nutzung des Doms als Pferdestall
  • 1814: Aachen wird preußisch.
  • 1832: Beginn der Wiederherstellungsarbeiten
  • 1843: Wiedereinbau der teilweise zurückgebrachten Säulen (28 Stück) ins Oktogon, zahlreiche Säulen dabei erneuert, die ehemaligen Basen aus Bronze in Marmor, nahezu alle Kapitelle (10 zurückgebracht) in Marmor erneuert
  • 1847: Gründung des Karlsvereins
  • 1849–1861: Instandsetzung der Chorhalle und ihrer Ausstattung, Erneuerung der Maßwerke auf Betreiben der Glaskünstler mit fünf Bahnen, die gotischen waren sechsbahnig, Figuren außen aus Savonnières-Kalkstein 1873 (Gottfried Götting)
  • 1857–1862: Instandsetzung der Annakapelle, Figuren 1871 aus Savonnières-Kalkstein (Götting)
  • 1864–1866: Instandsetzung der Matthiaskapelle, Figuren 1866 aus Udelfanger Sandstein (Götting)
  • 1868: Instandsetzung der Karls- und Hubertuskapelle, Figuren aus Savonnières-Kalkstein (Götting)
  • 1869–1873: Entfernung der Barockdekoration und Abschlagen der Außenputze, Herstellung der heutigen Steinsichtigkeit, bis 1871 völliger Neubau der staufischen Giebel, lediglich der Giebel zur Chorhalle als mittelalterliche Substanz erhalten
  • 1879–1884: neugotischer Ausbau des Westturmes in Anlehnung an den gotischen Zustand
  • 1879–1881: Mosaikdekoration der Kuppel nach Entwürfen des Belgiers Béthune, ausgeführt von der Mosaikanstalt Antonio Salviati in Venedig
  • 1896–1902: Marmorverkleidung und Mosaikdekoration der Umgänge nach Entwürfen Hermann Schapers aus Hannover, ausgeführt von der Firma Puhl & Wagner
  • 1913: Marmorböden im Oktogon und auf den Umgängen
  • 1941–1945: Eine Gruppe Aachener Jugendlicher unter der Führung von Stephan Buchkremer schützt den Dom während des Zweiten Weltkrieges als Feuerlöschgruppe Dom (Domwache).
  • 1949–1951: Erneuerung der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fenster der Chorhalle durch Walter Benner und Anton Wendling
  • 2006: Die seit 20 Jahren laufende Außensanierung des Doms wurde abgeschlossen.
  • 2011: Nach 25 Jahren ist der Grund- und Innensanierung am Aachener Dom beendet. Zuletzt waren Mosaike im zentralen und ältesten Teil, dem Oktogon, gereinigt und konserviert worden. Laut Dombaumeister Maintz wurden seit 1986 rund 35 Millionen Euro für die Arbeiten zum Erhalt des Domes aufgewendet.

Literatur

  • Franz Bock: Das Heiligthum zu Aachen. Kurzgefaßte Angabe und Abbildung sämtlicher „großen und kleinen Reliquien“ des ehemaligen Krönungs-Münsters, sowie der vorzüglichsten Kunstschätze daselbst. Köln, Neuß 1867.
  • Karl Faymonville: Das Münster zu Aachen. (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Band 10, 1). Schwann, Düsseldorf 1916. (Nachdruck: 1981, ISBN 3-590-32109-1)
  • Wolfgang Braunfels: Die Welt der Karolinger und ihre Kunst. München 1968. (ab 1984: ISBN 3-7667-0012-X)
  • Ludwig Falkenstein: Karl der Große und die Entstehung des Aachener Marienstiftes. Paderborn 1981, ISBN 3-506-73253-6.
  • Hans Belting: Das Aachener Münster im 19. Jahrhundert. Zur ersten Krise des Denkmal-Konzeptes. In: Wallraf-Richartz-Jahrbuch. Band 45, 1984, S. 257–290.
  • Walter Maas: Der Aachener Dom. Greven, Köln 1984, ISBN 3-7743-0211-1.
  • Ernst Günther Grimme (Text), Michael Jeiter (Aufnahmen): Der Dom zu Aachen (= Große Baudenkmäler. Band 374). Deutscher Kunstverlag, München u. a. 1986.
  • Herta Lepie (Text), Ann Münchow (Fotos): Die Domschatzkammer zu Aachen. 5. Auflage. Aachen 1986.
  • Leo Hugot: Der Dom zu Aachen. Ein Wegweiser. Aachen 1986, ISBN 3-920284-23-2.
  • Helga Giersiepen: Die Inschriften des Aachener Doms (= Die Deutschen Inschriften. Band 31). Reichert, Wiesbaden 1992, ISBN 3-88226-511-6 (vollständiges, modifiziertes Digitalisat in Deutsche Inschriften Online).
  • Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Architektur und Ausstattung. Einhard-Verlag, Aachen 1994, ISBN 3-920284-87-9.
  • Herta Lepie, Georg Minkenberg: Die Schatzkammer des Aachener Domes. Aachen 1995, ISBN 3-923773-16-1.
  • Georg Minkenberg: Führer durch den Dom zu Aachen. Aachen 1995, ISBN 3-9804836-0-6.
  • Günther Binding: Deutsche Königspfalzen von Karl dem Großen bis Friedrich II. (765–1240). Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, ISBN 3-89678-016-6.
  • Hans Jürgen Roth: Haus zweier Welten – 1200 Jahre Aachener Dom. B. Kühlen, Mönchengladbach 1999, ISBN 3-87448-203-0.
  • Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2000, ISBN 3-930701-75-8.
  • Axel Hausmann: Cherubim und Kreuze. Karolingische Bronzen im Aachener Dom. Meyer & Meyer, Aachen 2000, ISBN 3-89124-608-0.
  • Dieter P. J. Wynands: Der Dom zu Aachen. Ein Rundgang. (= Insel-Bücherei. 1205). Insel-Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 2000, ISBN 3-458-19205-0.
  • Walter Maas, Pit Siebigs: Der Aachener Dom. Köln 2001, ISBN 3-7743-0325-8.
  • Ernst Günther Grimme: Der goldene Dom der Ottonen. Einhard-Verlag, Aachen 2001, ISBN 3-930701-90-1.
  • Gisbert Knopp, Ulrike Heckner: Die gotische Chorhalle des Aachener Doms. Baugeschichte – Bauforschung – Sanierung. Petersberg, 2002, ISBN 3-935590-38-5.
  • Ruth Schlotterhose: Die Chorfenster im Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2004, ISBN 3-936342-28-8.
  • Hans-Karl Siebigs: Der Zentralbau des Domes zu Aachen: Unerforschtes und Ungewisses. Worms 2004, ISBN 3-88462-195-5.
  • Manfred Groten, Georg Mölich, Gisela Muschiol, Joachim Oepen (Hrsg.), Wolfgang Rosen (Redaktion): Nordrheinisches Klosterbuch – Lexikon der Stifte und Klöster bis 1815. Teil 1: Aachen bis Düren. Verlag Franz Schmitt, Siegburg 2009, ISBN 978-3-87710-453-8. (Ausschnitt zum Marienstift von Peter Offergeld: online (PDF)).
  • Hans Jürgen Roth: Ein Abbild des Himmels. Der Aachener Dom – Liturgie, Bibel, Kunst. Thouet, Aachen 2011.
  • Helmut Maintz: Sanierung Mosaiken, Marmorverkleidung und Fußböden im Zentralbau des Aachener Doms (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 14). Thouet, Aachen 2012.
  • Walter Maas, Pit Siebigs: Der Aachener Dom. Schnell & Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2445-9.
  • Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1.
  • Harald Müller, Clemens M. M. Bayer, Max Kerner (Hrsg.): Die Aachener Marienkirche. Aspekte ihrer Archäologie und frühen Geschichte. Schnell & Steiner, Regensburg 2014, ISBN 978-3-7954-2801-3.

Weblinks

 Commons: Aachener Dom – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Die Funktion der Kirche als Pfalzkapelle wird nach jüngsten wissenschaftlichen Auswertungen der Quellen in Frage gestellt, vgl. Clemens M. M. Bayer: Zum Problem der Pfalzkapelle. In: Schriftenreihe Karlsverein-Dombauverein, Band 13, 2011: Dombaumeistertagung in Aachen 2009, S. 45: „Die Forschung ging lange davon aus, dass mit dem Wort „Kapelle“ (capella) in der Zeit um 800 die privaten Oratorien des Herrschers bezeichnet worden seien. […] Eine Pfalzkapelle hingegen ist die Aachener Marienkirche nicht gewesen. Zwar wird sie in den Quellen durchaus capella genannt, aber damit ist etwas völlig anderes gemeint, als wir heute unter Kapelle verstehen: Mit dem Wort capella bezeichnen diese Texte eine nichtbischöfliche Eigenkirche, an der Seelsorge ausgeübt wird. In den Quellen des 9. Jahrhunderts wird St. Marien (ähnlich wie andere Kirchen) mit einer ganzen Reihe verschiedener Ausdrücke belegt: Sie heißt etwa Kirche (ecclesia), Basilika (basilica), Tempel (templum), Gebetshaus (oratorium), Münster (monasterium) oder eben auch Kapelle (capella) – aber niemals Pfalzkapelle (capella palatii).“ Harald Müller fasst in Harald Müller, Judith Ley, Frank Pohle und Andreas Schaub: Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit – Kapitel 7.7. Funktionen der Marienkirche nach Schriftquellen. In: Thomas R. Kraus: Aachen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2: Karolinger – Ottonen – Salier. (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen, Band 14; = Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Band 8). Aachen 2013, ISBN 978-3-87519-252-0, S. 193–209 die Funktionen der Marienkirche in karolingischer Zeit zusammen: „Unstrittig scheint die Disposition als eigenständige wohl auch als von Karl gegründete Stiftskirche. Ebenso unstrittig ist ihre Rolle als Pfarrkirche für die Grundherrschaft und den Fiskus Aachen. […] Will man insgesamt von einer dreifachen Funktion des Gotteshauses ausgehen – Pfarrkirche, Stiftskirche, Herrscheroratorium – so ist die letzte Aufgabe die am wenigsten zwingende und am wenigsten dauerhafte.“
  2. Die Kosten der Sanierung wurden „1994 mit 5.020.535,87 DM abgerechnet. An der Finanzierung beteiligte sich das Land Nordrhein-Westfalen mit 375.900 DM, die Bundesrepublik Deutschland mit 572.100 DM und die Stadt Aachen mit 163.800 DM. Die restlichen Gelder musste das Domkapitel als Eigenbeteiligung aufbringen. Hierin waren viele Spenden, u. a. die des Karlsvereins, enthalten.“ Hans-Karl Siebigs: Die Ungarnkapelle am Dom zu Aachen. In: Bauliche Sanierungsmaßnahmen an der Ungarnkapelle des Domes zu Aachen in den Jahren 1991–1994. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 3). Aachen 2000.
  3. Die Inschrift scheint grammatische wie semantische Fehler aufzuweisen und ist dementsprechend nur ansatzweise einer sinnvollen Übersetzung zugänglich.

Einzelnachweise

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  1. Burghart Schmidt, Ulrike Heckner u. a.: Die Hölzer aus dem karolingischen Oktogon der Aachener Pfalzkapelle – Möglichkeiten einer dendrochronologischen Datierung. In: Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege. 40/41, 2009, S. 220–235; Ulrike Heckner: Die Bauzeit der Aachener Pfalzkapelle. In: Die Denkmalpflege. Band 67, München & Berlin 2009, S. 195–196.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2000, ISBN 3-930701-75-8. Kapitel I: Die karolingische Anlage. S. 11–23.
  3. Raban von Haehling, Andreas Schaub (Hrsg.): Römisches Aachen – Archäologisch-historische Aspekte zu Aachen und der Euregio. 1. Auflage. Schnell u. Steiner, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7954-2598-2.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 Andreas Schaub, Klaus Scherberich, Karl Leo Noethlichs, Raban von Haehling: Kelten, Römer, Merowinger (1. Jh. v. Chr. bis 8. Jh. n. Chr.). In: Thomas R. Kraus: Aachen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 1: Die natürlichen Grundlagen, Von der Vorgeschichte bis zu den Karolingern. (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. Band 13; = Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Band 7). Aachen 2011, ISBN 978-3-87519-251-3, S. 230–440.
  5. J. Klinkenberg: Frühchristliches aus Aachen und Umgegend. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. 37, 1915, S. 337–350.
  6. 6,0 6,1 6,2 Harald Müller, Judith Ley, Frank Pohle und Andreas Schaub: Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit. In: Thomas R. Kraus: Aachen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2: Karolinger – Ottonen – Salier (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. Band 14; = Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Band 8). Aachen 2013, ISBN 978-3-87519-252-0, S. 1–409.
  7. 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 7,5 7,6 Hans Jürgen Roth: Haus zweier Welten – 1200 Jahre Aachener Dom. B. Kühlen, Mönchengladbach 1999, ISBN 3-87448-203-0.
  8. Zur Konzeption Aachens als Reichsmitte, insb. zur herausragenden Stellung der Pfalzkapelle: Kap. Aachen. In: Michael Imhof, Christoph Winterer: Karl der Große. Leben und Wirkung, Kunst und Architektur. Imhof, Petersberg 2013, ISBN 978-3-932526-61-9, S. 124–132.
  9. 9,0 9,1 Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2000, ISBN 3-930701-75-8. Kapitel II: Die Pfalzkapelle. S. 24–49.
  10. Ulrike Heckner: Der Tempel Salomons in Aachen – Datierung und geometrischer Entwurf der karolingischen Pfalzkapelle. In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 57f.
  11. Wider den Zahn der Zeit – Der Dom zu Aachen, Monumente online – Magazin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, September 2005, abgerufen am 19. Oktober 2013.
  12. Günther Binding: Vom dreifachen Wert der Säule im frühen und hohen Mittelalter. Hirzel, Stuttgart 2003, ISBN 3-7776-1229-4, S. 10 (PDF, 163 KB); Marianne Gechter: Frühe Quellen zur Baugeschichte von St. Gereon zu Köln. In: Kölner Jahrbuch für Vor- und Frühgeschichte. Bd. 23, 1990, S. 531–562, hier S. 557–559; Sven Schütte: „… träumen zwei Kapitelle von besseren Zeiten …“. Baugeschichtliche Anmerkungen zur frühen Geschichte von St. Gereon in Köln. Thesen zur Diskussion und zum Erscheinungsbild des „Urbaues“ der Kirche. In: Colonia Romanica. Bd. 14 (1999), S. 53–66.
  13. Eingehend hierzu: Ulrike Heckner, Christoph Schaab: Baumaterial, Bautechnik und Bauausführung der Aachener Pfalzkapelle. In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 117–228.
  14. Sicherung und Konservierung der Mosaiken, Marmorverkleidung und Fußbodenbeläge im Oktogon, Sechzehneck und Westwerk. Bericht von Dombaumeister Helmut Maintz über erfolgte Sanierungsmaßnahmen aus dem Jahr 2006.
  15. Stephan Beissel: Die Pfalzkapelle Karls des Großen zu Aachen und ihre Mosaiken. In: Stimmen aus Maria Laach. Band 60 (1901), S. 136–153, 284–297.
  16. Joseph Buchkremer: Das Atrium der karolingischen Pfalzkapelle zu Aachen. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Bd. 20, 1898, S. 247–264; Felix Kreusch: Über Pfalzkapelle und Atrium zur Zeit Karls des Großen. (Dom zu Aachen. Beiträge zur Baugeschichte. Bd. 4). Metz, Aachen 1958, DNB 452586828.
  17. Joseph Buchkremer: Die Wolfstür der Aachener Münsterkirche. Creutzer, Aachen 1924.
  18. Zitiert und übersetzt nach Dieter P. J. Wynands: Geschichte der Wallfahrten im Bistum Aachen (= Veröffentlichungen des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen. Band 41). Einhard, Aachen 1986, ISBN 3-920284-21-6, S. 49.
  19. Hans Jürgen Roth: Ein Abbild des Himmels. Der Aachener Dom – Liturgie, Bibel, Kunst. Thouet, Aachen 2011, S. 7.
  20. Vgl. Hans Jürgen Roth: Ein Abbild des Himmels. Der Aachener Dom – Liturgie, Bibel, Kunst. Thouet, Aachen 2011, S. 8.
  21. Hans Jürgen Roth: Ein Abbild des Himmels. Der Aachener Dom – Liturgie, Bibel, Kunst. Thouet, Aachen 2011, S. 16.
  22. Ernst Künzl: Die antike Bärin im Dom zu Aachen. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. 49, 2002, S. 1–39. (auch als Sonderdruck Mainz 2003, ISBN 3-88467-083-2)
  23. Weiterführende Informationen unter Die Deutschen Inschriften.
  24. Hans Jürgen Roth: Ein Abbild des Himmels. Der Aachener Dom – Liturgie, Bibel, Kunst. Thouet, Aachen 2011, S. 15, 17–18.
  25. Ludwig Falkenstein: Karl der Große und die Entstehung des Aachener Marienstiftes. Paderborn 1981, ISBN 3-506-73253-6, S. 64.
  26. Leo Hugot: Der Westbau des Aachener Domes. In: Aachener Kunstblätter. 24/25 (1962/63), S. 108–126.
  27. Christoph Keller: Archäologische Forschungen in Aachen. Katalog der Fundstellen in der Innenstadt und in Burtscheid (= Rheinische Ausgrabungen. Band 55). Philipp von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3407-9.
  28. 28,0 28,1 28,2 Harald Müller, Judith Ley, Frank Pohle und Andreas Schaub: Pfalz und vicus Aachen in karolingischer Zeit – Kapitel 7.7. Funktionen der Marienkirche nach Schriftquellen. In: Thomas R. Kraus: Aachen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2: Karolinger – Ottonen – Salier. (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen, Band 14; = Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Band 8). Aachen 2013, ISBN 978-3-87519-252-0, S. 93–272.
  29. Heinrich Kelleter: Vorkarolingische Bauten zu Aachen. In: Korrespondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift. Band 14 (1895), S. 7 ff.
  30. Bengt Thordemann: Die karolingische Palastanlage zu Aachen. In: Acta Archaeologica. Band 35 (1964), S. 177.
  31. Das Rätsel um den Bau des Aachener Doms. Welt, 16. Juni 2012.
  32. Ulrike Heckner: Die perfekte Geometrie der Pfalzkapelle Karls des Großen (PDF; 376 kB). LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2012.
  33. Hans Jürgen Roth: Ein Abbild des Himmels. Der Aachener Dom – Liturgie, Bibel, Kunst. Thouet, Aachen 2011, S. 23.
  34. 34,0 34,1 Franz-Reiner Erkens: Aachener Geschichte zwischen Karolingern und Staufern. In: Thomas R. Kraus: Aachen von den Anfängen bis zur Gegenwart. Band 2: Karolinger – Ottonen – Salier. (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen, Band 14; = Beihefte der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Band 8). Aachen 2013, ISBN 978-3-87519-252-0, S. 471–583.
  35. 35,00 35,01 35,02 35,03 35,04 35,05 35,06 35,07 35,08 35,09 35,10 35,11 35,12 35,13 35,14 35,15 35,16 Karl Faymonville: Das Münster zu Aachen. Die Kunstdenkmäler der Stadt Aachen. (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz Band 10, 1) Schwann, Düsseldorf 1916 (Nachdruck 1981, ISBN 3-590-32109-1), S. 1–272.
  36. Ulrike Heckner, Christoph Schaab: Die Tambourerhöhung des Oktogons (um 1170). In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 152–153.
  37. Ulrike Heckner, Christoph Schaab: Die romanische Weißfassung. In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 155–156.
  38. 38,0 38,1 Georg Minkenberg: Aachen leuchtet durch das, was deine Hand in der Kunst vermag. In: Pala d'Oro – Ottonische Wandmalerei (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 5). Thouet, Aachen 2002, S. 41–48.
  39. Carl Rhoen: Der ehemalige malerische und plastische Wandschmuck im karolingischen Teile des Aachener Münsters. In: Aus Aachens Vorzeit. Band 8, 1895, S. 118–123.
  40. Helga Giersiepen: Die Inschriften des Aachener Doms (= Die Deutschen Inschriften. Band 31). Reichert, Wiesbaden 1992, ISBN 3-88226-511-6, Nr. 14 (Online)
  41. Karl Faymonville: Das Münster zu Aachen. (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 10, 1). Schwann, Düsseldorf 1916, S. 159–161.
  42. Gisbert Knopp, Ulrike Heckner (Hrsg.): Die gotische Chorhalle des Aachener Doms und ihre Ausstattung. Baugeschichte, Bauforschung, Sanierung. (= Arbeitsheft der Rheinischen Denkmalpflege. Band 58) Michael Imhof Verlag, Petersberg 2002, ISBN 3-935590-38-5.
  43. Hans-Karl Siebigs: Die Chorhalle des Aachener Domes. Baugeschichte und Sanierungsmaßnahmen. Thouet, Aachen 1997, ISBN 3-930594-24-2.
  44. Vgl. Matthias Untermann: Die Chorhalle des Aachener Münsters. Ein „gläserner Schrein“ als Ort der Reliquienverehrung? In: Andreas Gormans, Alexander Markschies: Venite et videte. Kunstgeschichtliche Dimensionen der Aachener Heiligtumsfahrt (= Aachener Beiträge zu Pastoral- und Bildungsfragen. Band 27). Beiträge einer wissenschaftlichen Tagung des Instituts für Kunstgeschichte der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit der Bischöflichen Akademie des Bistums Aachen. Aachen 2012, S. 123–159.
  45. Regina Urbanek, Vera Henkelmann: Salve Regina. Zur Strahlenkranzmadonna des Jan van Steffeswert im Aachener Dom. Domkapitel Aachen, Aachen 1998.
  46. Franz Karl Meyer: Aachensche Geschichten. Aachen 1871, S. 25–26.
  47. 47,0 47,1 47,2 47,3 Hans-Karl Siebigs: Die Ungarnkapelle am Dom zu Aachen. In: Bauliche Sanierungsmaßnahmen an der Ungarnkapelle des Domes zu Aachen in den Jahren 1991–1994. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 3). Aachen 2000.
  48. 48,0 48,1 48,2 48,3 48,4 48,5 48,6 Helmut Maintz: Sanierung Anna- und Matthiaskapelle (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 9). Aachen 2007.
  49. Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2000, ISBN 3-930701-75-8. Kapitel V: Der gotische Dom. S. 80–111.
  50. 50,0 50,1 50,2 Leo Hugot: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 1988, ISBN 3-920284-23-2.
  51. 51,0 51,1 51,2 Helmut Maintz: Die Grund- und Außensanierung 1986 bis 2006. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 10). Aachen 2008.
  52. Rolf Küpper: Architekturbeschreibung der Taufkapelle im Aachener Dom. In: Untersuchung Taufkapelle im Aachener Dom. 1986 (Online)
  53. Ulrike Heckner, Christoph Schaab: Der graue Barockmörtel. In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 157–158.
  54. 54,0 54,1 54,2 54,3 54,4 Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2000, ISBN 3-930701-75-8. Kapitel VII: Der Dom im 19. und frühen 20. Jahrhundert. S. 115–121.
  55. 55,0 55,1 Walter Maas: Der Aachener Dom. Greven Verlag Köln, Köln 1984, ISBN 3-7743-0211-1.
  56. 56,00 56,01 56,02 56,03 56,04 56,05 56,06 56,07 56,08 56,09 56,10 56,11 56,12 56,13 56,14 Karl Schein, Roland Wentzler: Hoffnung und Gewißheit. Aachens Dom und Domschatz in Kriegs- und Nachkriegszeit. Dokumente und Berichte. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 8). Aachen 2008.
  57. 57,0 57,1 57,2 Ernst Günther Grimme: Der Dom zu Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 2000, ISBN 3-930701-75-8. Kapitel IX: Der Dom nach 1945. S. 124–134.
  58. Hans Hoffmann: Aachen in Trümmern. Die alte Kaiserstadt im Bombenhagel und danach. Droste, Düsseldorf 1984, ISBN 3-7700-0662-3.
  59. Ludwina Forst: Königs Weg – Auf Spuren des 1. Aachener Stadtkonservators Hans Königs (1903–1988). Thouet, Aachen 2008, ISBN 978-3-930594-33-7, S. 115.
  60. 60,0 60,1 60,2 60,3 Felix Kreusch: Wiederaufbau des Domes und geschichtliche Funde. In: Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz: Aachen zum Jahre 1951. Düsseldorf 1951, S. 106–115.
  61. Gisbert Knopp: Das Glashaus von Aachen Krönungsort-Karlsmausoleum-Pilgerzentrum. In: Gisbert Knopp, Ulrike Heckner: Die gotische Chorhalle des Aachener Doms. Baugeschichte – Bauforschung – Sanierung. Petersberg, 2002, ISBN 3-935590-38-5, S. 30f.
  62. Lydia Konnegen: Von der Restaurierung zur Konservierung – Die karolingische Marienkirche im Licht der Denkmalpflege des 19. und 20. Jahrhunderts. In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 71.
  63. Helmut Maintz: Sanierung karolingisches Mauerwerk – Sanierung Turmkreuz und Neuverschieferung Turmhelm. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 7). Aachen 2005.
  64. Helga Giersiepen: Die Inschriften des Aachener Doms (= Die Deutschen Inschriften, Band 31). Reichert, Wiesbaden 1992, ISBN 3-88226-511-6, S. 17–18 Nr. 19 (online)
  65. Walter Maas, Pit Siebigs: Der Aachener Dom. Regensburg 2013, S. 52.
  66. Ernst Günther Grimme: Der Aachener Domschatz. Schwann, Düsseldorf 1973, S. 10.
  67. 67,0 67,1 67,2 Herta Lepie, Georg Minkenberg: Die Schatzkammer des Aachener Domes. Brimberg, Aachen 1995, ISBN 3-923773-16-1, S. 37.
  68. Herta Lepie, Georg Minkenberg: Die Schatzkammer des Aachener Domes. Brimberg, Aachen 1995, ISBN 3-923773-16-1, S. 12.
  69. Herta Lepie, Georg Minkenberg: Die Schatzkammer des Aachener Domes. Brimberg, Aachen 1995, ISBN 3-923773-16-1, S. 90–91.
  70. 70,0 70,1 70,2 Roland Wentzler: Die Fenster des Oktogons und Sechzehnecks. In: Karl Schein, Roland Wentzler: Himmlisches Licht in Wänden aus Glas – Die Fenster des Aachener Domes (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 12). Aachen 2010, S. 87–91.
  71. Helmut Maintz: Die Sanierung des karolingischen Mauerwerks – Bericht des Dombaumeisters über die Maßnahmen 2000–2004. In: Andrea Pufke u. a. (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 111–112.
  72. 72,0 72,1 72,2 72,3 glasmalerei-ev.de Annette Jansen-Winkeln: Aachen, Hohe Domkirche. Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V., Mönchengladbach.
  73. 73,0 73,1 Karl Schein, Roland Wentzler: Himmlisches Licht in Wänden aus Glas – Die Fenster des Aachener Domes (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 12). Aachen 2010.
  74. Ruth Schlotterhose: Die Chorfenster der Apsis. In: Himmlisches Licht in Wänden aus Glas – Die Fenster des Aachener Domes. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 12). Aachen 2010, S. 13–14.
  75. Daniela Thiel: Masshalten im Licht – Das Westfenster. In: Himmlisches Licht in Wänden aus Glas – Die Fenster des Aachener Domes (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 12). Aachen 2010, S. 65.
  76. Daniela Thiel: Maßhalten im Licht – Das Westfenster. In: Himmlisches Licht in Wänden aus Glas – Die Fenster des Aachener Domes. (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 12). Aachen 2010, S. 60.
  77. Domorgeln auf den Seiten der Aachener Dommusik.
  78. Klais-Orgel auf den Seiten der Dommusik.
  79. Heutige Dispositionen auf den Seiten der Firma Klais.
  80. Die Zoboli-Orgel im Dom zu Aachen. Karlsverein zur Wiederherstellung des Aachener Domes, Aachen 1989.
  81. Zoboli-Orgel auf den Seiten der Aachener Dommusik.
  82. 82,0 82,1 Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Aachen-Stadt. (PDF; 741 kB)
  83. Die Glocken des Aachener Domes auf den Seiten des Doms, abgerufen am 28. Januar 2012.
  84. Domkapitel Aachen (Hrsg.): Kleiner Wegweiser durch den Aachener Dom. Aachen 2014.
  85. 85,0 85,1 85,2 85,3 Domkapitel Aachen (Hrsg.): Heiligtumsfahrt Aachen 2014 – Glaube in Bewegung. Aachen 2014.
  86. Website zur Heiligtumsfahrt 2014, abgerufen am 31. Januar 2014.
  87. Philipp Boonen: Lebensraum Bistum Aachen. Tradition – Aktualität – Zukunft. Einhard-Verlag, Aachen 1982, ISBN 3-920284-09-7, S. 21–25.
  88. 88,0 88,1 UNESCO: World Heritage List “Aachen cathedral”, abgerufen am 30. Mai 2014.
  89. Deutsche UNESCO-Kommission e. V.: Dom zu Aachen, abgerufen am 30. Mai 2014.
  90. Aachener Domchor auf den Seiten der Aachener Dommusik, abgerufen am 11. Juli 2014.
  91. 91,0 91,1 91,2 Domkapitel auf den Seiten des Aachener Doms, abgerufen am 12. Juli 2014.
  92. Dombauleitung auf den Seiten des Aachener Doms, abgerufen am 12. Juli 2014.
  93. 93,0 93,1 Offizielle Internetseite des Karlvereins-Dombauvereins, abgerufen am 12. Juli 2014.
  94. Europäische Stiftung auf den Seiten des Aachener Doms, abgerufen am 12. Juli 2014.
  95. DIN EN 1998-1/NA:2011-01: Nationaler Anhang – National festgelegte Parameter – Eurocode 8: Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben – Teil 1: Grundlagen, Erdbebeneinwirkungen und Regeln für Hochbau. Beuth, Berlin 2011.
  96. 96,0 96,1 96,2 K. Reicherter, A. Schaub, T. M. Fernández-Steeger, T. Kohlberger-Schaub und C. Grützner: Historische Erdbebenschäden im Dom zu Aachen. Aqusgrani terrae motus factus est. In: Helmut Maintz: Dombaumeistertagung in Aachen 2009 – Vorträge zum Aachener Dom (= Karlsverein-Dombauverein Schriftenreihe. Band 13). Aachen 2011, S. 109–126.
  97. Berhard Poll: Geschichte Aachens in Daten (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. Band 12). Aachen 2003, ISBN 3-87519-214-1, S. 25.
  98. Wolfram Kuhlmann, Christoph Butenweg, Konstantin Meskouris und Thomas Kempen: Simulation des Tragverhaltens des Aachener Domes im Erdbebenfall. In: Andrea Pufke (Hrsg.): Die karolingische Pfalzkapelle in Aachen. Material – Bautechnik – Restaurierung. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2012, ISBN 978-3-88462-325-1, S. 237–247.
  99. Neue Erdbebenstation im Aachener Dom. In: Die Welt. online, abgerufen am 2. Juli 2014; Neue Messstation unter dem Aachener Dom. In: Aachener Nachrichten. online, abgerufen am 15. November 2012.
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