Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Zuckercouleur

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Für Erfrischungsgetränke wie Colas werden bis zu 3/4 der Zuckercouleur-Produktion verbraucht.

Die Zuckercouleur[1] (frz. couleur „Farbe“), deutsch auch Zuckerkulör, ist eine Lebensmittelfarbe, die in Europa als Lebensmittelzusatzstoff für zahlreiche Lebensmittel unbeschränkt zugelassen ist.[2] Hergestellt wird sie durch Karamellisierung, bei der die Bedingungen auf polymere Endprodukte eingestellt werden. So führt das Erhitzen von Glucosesirup mit Schwefelsäure in Gegenwart von Ammoniak zu stark gefärbten Produkten. Zur Erhöhung der Löslichkeit und Stabilität können Sulfonsäuregruppen durch Addition von Sulfit an Doppelbindungen erhöht werden.[3] Zuckercouleur schmeckt nicht mehr süß, sondern bitter.[4] Zuckercouleur darf nicht mit Karamell verwechselt werden.

Die verschiedenen Zuckercouleure werden nach dem jeweils verwendeten Reaktionsbeschleuniger eingeteilt.[2]

Klasse Bezeichnung E-Nummer Verwendung
I Einfache Couleur oder
Kaustische Couleur
E 150a stark alkoholhaltige Erzeugnisse
II Kaustische Sulfit-Couleur E 150b Alkopops, Wurstwaren, Essig
III Ammoniak-Couleur E 150c Bier und andere alkoholische Getränke, saure Lebensmittel
IV Ammoniumsulfit-Couleur E 150d saure Lebensmittel, alkoholfreie Erfrischungsgetränke (z. B. Cola)
Waffelröllchen mit Zuckercouleur gefärbt, wie sie in Italien, Griechenland und vielen anderen Ländern hergestellt werden.

Nutzung

Zuckercouleur wird für Getränke wie z. B. Malzbier, Whisky, Alkopops, Rum, Limonaden wie Ginger Ale und Cola, sowie für Marmeladen, Wurst, Fertigsoßen, Essig und Süßwaren verwendet.[2]

Zuckercouleur ist in kleinen Gebinden im Lebensmittelhandel erhältlich und kann in der Alltagsküche zum Färben von Süßspeisen und insbesondere (Braten-)Soßen benutzt werden.

Toxizität

Zuckercouleure ohne Reaktionsbeschleuniger gelten als unbedenklich. Für die übrigen gilt eine erlaubte Tagesdosis von 300 mg/kg Körpergewicht/Tag, der durch einen Unsicherheitsfaktor von 100 zum NOAEL-Wert von 30 g/kg Körpergewicht/Tag berechnet wurde. Die Belastung durch die wesentlichen Karamelbestandteile THI (2-Acetyl-4-tetrahydroxybutylimidazol), 4-MEI (4-Methylimidazol) und SO2 ist unbedenklich. Für 5-HMF (5-Hydroxymethylfurfural) und Furan, die in bedenklichen Mengen enthalten sein könnten, sollten die Spezifikationen in Zukunft Grenzwerte beinhalten.[5]

Rechtliche Situation

Für die meisten Lebensmittel sind die verschiedenen Zuckercouleure mit dem Vermerk qs (=Quantum satis) zugelassen. Zuckercouleur ist deklarationspflichtig. Eine Verwendung von Zuckercouleur, um andere Eigenschaften vorzutäuschen, ist nicht gestattet. Zum Beispiel darf Brot nicht damit gefärbt werden, um einen höheren Roggenmehlanteil oder eine höhere Ausmahlung des Mehles vorzutäuschen. Zugelassen ist Zuckercouleur zum Färben nur bei englischem „Malt bread“. Weitere Lebensmittel, die nicht gefärbt werden dürfen, sind: Milchprodukte, Mehl- und Müllereiprodukte, Eiprodukte, Tee, Röstkaffee etc. Die komplette Liste findet sich in der Anlage zur Zusatzstoff-Zulassungsverordnung (ZZulV)[2]

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Duden
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Anlage 1 (zu § 3 Abs. 1 und § 7) ZZulV: Zusatzstoffe, die zum Färben von Lebensmitteln oder zum Erzielen von Farbeffekten bei Lebensmitteln zugelassen sind
  3. Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783540732013 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  4. Ternes, Täufel, Tunger, Zobel: Lebensmittel-Lexikon. Behr’s Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2.
  5. Scientific Opinion on the re-evaluation of caramel colours (E 150 a,b,c,d) as food additives EFSA Journal 2011;9(3):2004 [103 pp.]. doi:10.2903/j.efsa.2011.2004
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zuckercouleur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.