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Zossen

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Zossen (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Zossen
Zossen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Zossen hervorgehoben
52.21583333333313.44916666666738
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Teltow-Fläming
Höhe: 38 m ü. NN
Einwohner:

17.600 (31. Dez. 2013)[1]

Postleitzahl: 15806
Vorwahlen: 03377, 033731, 033769, 033702
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 12 0 72 477
Stadtgliederung: 7 Orts- und 9 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 20
15806 Zossen
Webpräsenz: www.zossen.de
Bürgermeisterin: Michaela Schreiber (Plan B)
Lage der Stadt Zossen im Landkreis Teltow-Fläming
Karte
Kirche in Nunsdorf

Zossen (niedersorbisch Sosny) ist eine amtsfreie Stadt im Landkreis Teltow-Fläming (Brandenburg).

Geografie

Das Zentrum der Stadt Zossen liegt etwa 20 km südlich der Berliner Stadtgrenze an der B 96. Das Stadtgebiet umfasst insgesamt 17.957 ha und grenzt im Norden an das Gebiet der Gemeinde Rangsdorf, im Nordosten und Osten an die Stadt Mittenwalde, im Südosten an das Amt Schenkenländchen, im Süden an die Stadt Baruth/Mark, im Südwesten an die Gemeinde Am Mellensee, im Westen an die Stadt Trebbin und im Nordwesten an die Stadt Ludwigsfelde. Der Ortsteil Zossen (mit Gemeindeteil Dabendorf) hat 2.859 ha.

Der Nottekanal verläuft mitten durch das Stadtgebiet. Die frühere Burg, das heutige Schloss Zossen, lag auf einer Talsandinsel zwischen zwei Armen der Notte; der südliche Arm ist verlandet und z. T. verfüllt.

Stadtgliederung

Nach der Hauptsatzung von 2009[2] besteht Zossen aus folgenden Orts- und bewohnten Gemeindeteilen:

sowie den Wohnplätzen Ausbau, Buckowbrücke, Schöneicher Plan, Siedlung am Motzener See, Siedlung Horstfelde und Waldsiedlung.[4]

Geschichte

Wie Urnengrab-Funde nördlich der Weinberge im Jahr 2007 belegen, war das Gebiet um Zossen bereits zur Bronzezeit besiedelt. Zossen ist wie sehr viele Ortschaften in Brandenburg ursprünglich eine slawische Gründung. Der Name Zossen leitet sich vermutlich von der altsorbischen Bezeichnung für die Kiefer ab (sosny); hierauf bezieht sich auch das Stadtwappen. Urkundlich wird der Ort erstmals 1320 erwähnt als Sossen, Suzozne, Zozne. Die im Nordwesten der Stadt liegende frühdeutsche Burg hatte als Vorgänger offensichtlich einen slawischen Burgwall in typischer Talinsellage am Notte-Übergang.

Zossen war im Mittelalter Hauptort einer kleinen Adelsherrschaft (Herrschaft Zossen), die 1490 vom brandenburgischen Markgrafen Johann Cicero erworben und in ein Amt umgewandelt wurde. 1546 verlieh Kurfürst Joachim II. dem Ort weitreichende Gerechtigkeiten und Privilegien.

Nach der Kommunalreform in Preußen von 1808 und der damit einhergehenden Bildung von Gemeinden wurden 1809/1810 die Wohnplätze Kietz und Weinberge zu Zossen eingemeindet. Auf dem Kietz wurde 1885 ein Denkmal für die Gefallenen der Kriege 1864, 1866 und 1870/1871 eingeweiht. Durch einen Anbau wurde 1906 die Schule am Kirchplatz vergrößert.

1875 erhielt Zossen Anschluss an die Berlin-Dresdner Eisenbahn, ebenso lag es an der parallel zu deren Strecke geführten Militär-Eisenbahn. Auf der letzteren wurden durch die 1899 gegründete Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen (St.E.S.) zwischen Zossen und Berlin-Marienfelde von 1901 bis 1904 Schnellfahrversuche mit elektrischen Lokomotiven und Triebwagen durchgeführt. Dazu wurde nicht wie heute üblich über dem Gleis, sondern daneben eine Drehstrom-Oberleitung aufgebaut. Ein Triebwagen der AEG stellte hier mit 210 km/h den damaligen Geschwindigkeitsrekord für Fahrzeuge auf.

AEG-Schnelltriebwagen am Bahnhof Zossen (1903)

Zossen war Endpunkt einer der drei südlichen Berliner Vorortbahnen, die am Potsdamer Bahnhof endeten, genauer am Wannseebahnhof bzw. dem Ring- und Vorortbahnhof, westlich bzw. östlich dem Potsdamer Bahnhof angegliedert. Die Strecke war nicht Teil der „Großen Elektrisierung“ der Berliner Stadt- und Vorortbahnen in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre. Nachdem sie aber durch den Bau der Nord-Süd-S-Bahn mit der nordwestlichen Vorortstrecke nach Velten über Berlin-Tegel und Hennigsdorf zu einer Durchmesserlinie durch den im November 1939 durchgehend in Betrieb gehenden Nord-Süd-Tunnel zusammengeschlossen war, sollte auch diese Strecke elektrifiziert werden. Zunächst aber wurde die Linie im Bahnhof Papestraße (heute Berlin-Südkreuz) gebrochen, wo die Fahrgäste zwischen einer von Dampflokomotiven gezogenen Bahn in eine elektrische Bahn umsteigen mussten. Im Jahr 1940 wurde der elektrische S-Bahn-Betrieb bis Rangsdorf aufgenommen. Die 1961 durch den Bau der Mauer unterbrochene elektrifizierte Strecke wurde 1992 nur bis Blankenfelde wieder aufgebaut.

Seit 1910 entstand zwischen Zossen und Wünsdorf ein großes Militärgebiet. Im Ersten Weltkrieg waren hier im so genannten „Halbmondlagermuslimische Kriegsgefangene untergebracht, die bei der russischen, britischen und französischen Armee gekämpft hatten. Diese Gefangenen kamen aus Innerasien, Nord- und Westafrika und Indien. Für sie wurde sogar eine Moschee aus Holz errichtet. Man wollte die Gefangenen durch gute Behandlung und propagandistische Beeinflussung für die deutsche Seite einnehmen. Fernziel war auch die Auslösung von Aufständen in der moslemischen Welt gegen Deutschlands Kriegsgegner. Diese Pläne wurden allerdings dann aufgegeben. Im Weinbergelager des ehemaligen Wohnplatzes Weinberge wurden sonstige französische und russische Kriegsgefangene untergebracht.

Nach der Machtergreifung durch die NSDAP wurden 1933 in Zossen 60 Sozialdemokraten und Kommunisten inhaftiert und auf dem Schulhof am Kirchplatz von SA-Mannschaften misshandelt, die dort ein frühes Konzentrationslager errichtet hatten. 32 der Verhafteten wurden kurze Zeit später in das KZ Oranienburg überführt, darunter Alfred Heintz (KPD) und Wilhelm Witt (SPD). Der Diakon der evangelischen Gemeinde, Emil Phillip, wurde ebenfalls verhaftet und nach seiner Freilassung versetzt.[5]

1934 wurde das Rathaus erweitert.

In Wünsdorf, heute Ortsteil von Zossen, hatte die Wehrmacht von August 1939 bis 1945 in der Bunkeranlage „Maybach I“ den Großteil des Oberkommandos des Heeres (OKH) untergebracht, direkt neben dem Bunker „Maybach II“ und dem Bunker „Zeppelin“, der militärischen Nachrichtenzentrale mit dem postalischen Decknamen „Amt 500“. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Anlagen von der Roten Armee/Sowjetarmee übernommen, die 1954 dort das Oberkommando der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) stationierte. Hier lebten etwa 60.000 Soldaten und Zivilisten;[6] es war die größte Garnison der Roten Armee außerhalb der Sowjetunion. Seit dem Abzug der sowjetischen / russischen Westgruppe der Truppen (WGT der russischen Streitkräfte) im Jahr 1994 wird das Gelände zivil genutzt.

Mit der Verwaltungsreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Zossen Kreisstadt des neu gebildeten Kreises Zossen, nachdem es seit 1818 zum Landkreis Teltow gehört hatte. 1994 wurde der Kreis Zossen aufgelöst, seither gehört die Stadt zum Landkreis Teltow-Fläming.

1956 wurde der Stadtpark angelegt.

Im November 2008 wurden vor dem Haus Berliner Straße 11 im Zentrum der Stadt Stolpersteine zum Gedenken an die während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten Bewohner verlegt. Dabei wurde ein städtischer Mitarbeiter von einem Holocaustleugner tätlich angegriffen. Der Holocaustleugner betrieb in der Folgezeit in diesem Haus ein Geschäft.[7] Im Januar 2010 brannte das von dem gegen rechtsextreme Umtriebe in der Stadt engagierten Verein „Zossen zeigt Gesicht“ genutzte Haus der Demokratie aufgrund Brandstiftung durch einen jugendlichen Rechtsextremen ab, die Reste wurden wenige Wochen später abgerissen.[8] Der Täter wurde aufgrund mangelnder Reife freigesprochen.[9] Daniel T., der den Jugendlichen angestiftet hatte, wurde am 1. Dezember 2011 u. a. wegen Anstiftung zur Brandstiftung und Volksverhetzung zu 3 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt.[10] In diesem Zusammenhang erhielt Zossen im Februar 2013 erneut bundesweite Aufmerksamkeit, als das ZDF in der Sendereihe 37° über die Arbeit einer dortigen Bürgerinitiative gegen Rechtsextremismus berichtete.[11]

Die Bürgerinitiative „Zossen zeigt Gesicht“ wurde 2013 für ihr Engagement gegen Neonazis mit dem Dachau-Preis für Zivilcourage ausgezeichnet.[12]

Eingemeindungen

Dabendorf wurde am 1. Januar 1974 eingemeindet.[13] Am 26. Oktober 2003 vergrößerte sich die Stadt Zossen nach dem Gemeindegebietsreformgesetz vom 24. März 2003 um die Gemeinden Glienick, Kallinchen, Nächst Neuendorf, Nunsdorf, Schöneiche und Wünsdorf.[14]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1875 3.103
1890 3.699
1910 4.684
1925 4.841
1933 5.479
1939 5.928
1946 5.958
1950 5.973
Jahr Einwohner
1964 4.956
1971 4.718
1981 6.541
1985 6.446
1989 6.235
1990 6.067
1991 6.033
1992 5.977
1993 5.957
1994 6.229
Jahr Einwohner
1995 6.761
1996 6.986
1997 6.859
1998 6.874
1999 6.890
2000 6.891
2001 6.737
2002 6.830
2003 16.958
2004 17.063
Jahr Einwohner
2005 17.183
2006 17.321
2007 17.441
2008 17.477
2009 17.590
2010 17.606
2011 17.392
2012 17.465
2013 17.600
2014 17.657
Jahr Einwohner
2015 17.905
2016 18.115
2017 18.915

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl[15][16][17]: Stand 31. Dezember (ab 1991), ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung (SVV) in Zossen besteht aus 28 Mitgliedern und der hauptamtlichen Bürgermeisterin. Sie setzt sich seit der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wie folgt zusammen:[18]

  • Plan B mit 9 Sitzen
  • Die Linke mit 4 Sitzen
  • CDU mit 4 Sitzen
  • Bürgerliste Zossen (BL) mit 2 Sitzen
  • SPD mit 2 Sitzen
  • Freie Wähler für Zossen (FWZ) mit 2 Sitzen
  • AfD mit 1 Sitz
  • Bündnis 90/Die Grünen mit 1 Sitz
  • Rolf Freiherr von Lützow (Einzelbewerber) mit 1 Sitz
  • Frauenverein Nächst Neuendorf e.V. mit 1 Sitz
  • Wählergemeinschaft Kallinchen mit 1 Sitz

Bürgermeister

  • 1990: Gerd Lutze
  • 1990–1993: Susanne Michler (CDU)
  • 1993–2003: Hans-Jürgen Lüders (SPD)
  • seit 2003: Michaela Schreiber (Plan B)[19]

Die erste freie demokratische Wahl in Zossen nach der Wende fand am 29. Mai 1990 im Saal der Gaststätte Heidel statt. Aus den Reihen der SPD, die mit 62 % die Wahlen in Zossen gewinnen konnte, wurde der in Dabendorf ansässige Agraringenieur Gerd Lutze mehrheitlich zum Bürgermeister von Zossen gewählt. Gegenkandidatin war Susanne Michler, die ihm später im Amt folgte, politischer Pate war Klaus Wowereit von der SPD Berlin-Tempelhof. Nach Susanne Michler wurde Hans-Jürgen Lüders (SPD) im Jahr 1993 Bürgermeister von Zossen.

Seit 2003 ist Michaela Schreiber (Plan B) Amtsinhaberin. Sie setzte sich in der Bürgermeisterstichwahl am 16. November 2003 mit 63,5 % der gültigen Stimmen gegen Lüders durch. Bei der Bürgermeisterwahl am 11. September 2011 verteidigte sie ihr Amt für weitere acht Jahre[20] mit 54,9 % der gültigen Stimmen gegen Carsten Preuß (SPD/Linke).[21]

ehemaliges Zossener Stadtwappen (bis 1996)

Wappen

Das Wappen wurde am 16. Oktober 1996 genehmigt und nach den Eingemeindungen 2003 am 22. Juni 2004 als bestehendes Wappen bestätigt.

Blasonierung: „In Silber zwischen einem jeweils querliegenden roten Baumstamm mit abgeschnittenen Ästen und dreizackigen schwarzen Fischspeer wachsend eine rote Kiefer mit grüner Krone.“[22]

Städtepartnerschaften

Partnerstädte der Stadt sind Wittlich in Rheinland-Pfalz und Delbrück (Kreis Paderborn) in Nordrhein-Westfalen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Bauwerke

Dreifaltigkeitskirche in Zossen

In der Liste der Baudenkmale in Zossen und in der Liste der Bodendenkmale in Zossen sind die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale verzeichnet.

  • Die als barocker Quersaalbau ausgeführte Dreifaltigkeitskirche mit Grundstein vom 24. Mai 1734 auf dem Fundament eines Vorgängerbaus aus Fachwerk wurde 1938 renoviert. Kanzel und Altar der Kirche befinden sich in der Mitte des Raumes gegenüber dem Turm.
  • Das genaue Baudatum der Dorfkirche Glienick ist nicht bekannt. Experten gehen davon aus, dass es sich um einen spätmittelalterlichen Bau handelt, dessen Ostwand 1730 erneuert wurde. Im Innern befinden sich ein mit Schnitzwangen verzierter Kanzelaltar aus dem 18. Jahrhundert mit einem Gesprengten Giebel. Eine achteckige, hölzerne Fünte konnte auf das Jahr 1570 datiert werden und wurde 1976 restauriert.
  • Weitere Feldsteinkirchen sowie barocke Saalkirchen in den Ortsteilen, beispielsweise die Dorfkirche Schünow
  • Zehrensdorf Indian Cemetery in Zehrensdorf
  • Fernmeldeturm aus Stahlbeton östlich von Glienick bei 52°15'16"N 13°23'52"E, 81 Meter hoch, 1960 erbaut. Das Gelände um den Turm, der durch die Bundesnetzagentur betrieben und bewirtschaftet wird, soll zu einem Freizeit-, Sport- und Erholungspark umgestaltet werden.

Museen

  • Im Ortsteil Wünsdorf befindet sich innerhalb des ehemals von den sowjetischen Streitkräften genutzten Areals eine der wenigen Bücherstädte Deutschlands. Dort ist auch das Garnisonsmuseum Wünsdorf[23] mit einer Dauerausstellung der Zeit von 1910 bis 1945 in einem restaurierten Pferdestall aus der Kaiserzeit sowie ein Motorradmuseum an der Bundesstraße 96. Der Historische Rundweg durch die Verbotene Stadt führt auf einer Länge von rund 11,3 km vom nördlichen in den südlichen Teil der Waldstadt bis nach Wünsdorf.
  • Museum des Teltow in Wünsdorf: Die Dauerausstellung in der ehemaligen Wünsdorfer Dorfschule beschäftigt sich seit 1994 mit der Geschichte und Naturkunde des Teltow. Neben einem historischen Abriss der Herrschaft Zossen informiert die Ausstellung über Landwirtschaft, Handwerk und industrieller Produktion in der Region und stellt wesentliche Persönlichkeiten dar. In einem Museumsgarten wird ein naturkundlicher Bereich mit einer Gehölzkunde gezeigt.[24]
  • Museum & Begegnungsstätte Alter Krug in einem um 1750 errichteten Fachwerkhaus, in dem ursprünglich ein königlicher Revierförster wohnte. Von etwa 1830 bis ca. 1890 war in dem Gebäude der namensgebende Krug. Es beinhaltet die einzige in der Region komplett erhalten gebliebene Rauchküche.[25] Das Standesamt in Zossen betreibt dort eine Außenstelle und ermöglicht somit dort eine Eheschließung vor historischer Kulisse. Das Museum wird seit 1992 von einem Heimatverein betrieben.
  • Schulmuseum in Zossen[26]: Am Marktplatz 7 eröffnete die Stadt am 12. März 2016 in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus ein „Erlebnishaus für Jung und Alt“[27] bestehend aus einem Galerie-Café mit wechselnden Ausstellungen, dem Schulmuseum mit einem historischen Klassenzimmer und einem Zimmer aus der Zeit der DDR sowie einem Saal, der für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann.
  • Heimatmuseum[28]
  • Privat geführtes Radio- und TV-Museum in Dabendorf[29], unter anderem mit einem Rembrandt FE 852, dem ersten für den Verkauf entwickelten Fernsehgerät der DDR

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Tanz in den Mai in Wünsdorf
  • Hexenfest in Kallinchen
  • Fest der Vereine in Zossen
  • Kinderfest auf dem Marktplatz in Zossen, am Sonntag vor oder nach dem internationalen Tag des Kindes (1.06.)
  • Sommer-, Schützen und Rosenfest in Dabendorf
  • Lindenblütenfest in Lindenbrück
  • Dorffeste in Horstfelde, Nunsdorf, Schöneiche und Glienick
  • Sommerfest in Kallinchen
  • Strandfest in Wünsdorf
  • Weinfest in Zossen mit einer Auszeichnung ehrenamtlich tätiger Einwohner
  • Baumfest in Kallinchen
  • Adventsmarkt in Wünsdorf
  • Weihnachtsmarkt in Zossen und Kallinchen
  • Sylvesterlauf in Zossen-Ludwigsfelde[30]

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Das in der Windenergiebranche tätige Unternehmen Energiequelle GmbH hat seinen Sitz im Ortsteil Kallinchen. In den Ortsteilen gibt es insgesamt 16 Gewerbegebiete. Dort sind unter anderem eine Brotfabrik, eine Autolackiererei sowie ein Anbieter für Bürobedarf- und Bürotechnik ansässig. Der Hebesatz liegt beim gesetzlich vorgeschriebenen Minimum von 200 %.

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt ist Sitz des für den nördlichen Teil des Landkreises Teltow-Fläming zuständigen Amtsgerichts Zossen.

Das Jobcenter Teltow-Fläming hat seinen Sitz in Zossen.[31]

Im Ortsteil Wünsdorf liegt das Landesbehördenzentrum mit seinen drei Teilbereichen A, B und C.

Dort sind mehrere Landesoberbehörden und Einrichtungen angesiedelt:[32]

Verkehr

Straßenverkehr

Zossen liegt an der Bundesstraße B 96 zwischen Berlin und Luckau sowie an der B 246 zwischen Trebbin und Storkow (Mark). Die Landesstraße L 79 zwischen Ludwigsfelde und Klausdorf durchquert ebenfalls das Stadtgebiet. Die nächstgelegenen Autobahnanschlussstellen sind Rangsdorf an der A 10 (südlicher Berliner Ring) und Bestensee an der A 13 Berlin–Dresden.

Schienenverkehr

Bahnhof Zossen

Der Haltepunkt Dabendorf sowie die Bahnhöfe Zossen und Wünsdorf-Waldstadt liegen an der Bahnstrecke Berlin–Dresden. Sie werden von den Regionalexpresslinien RE 5 Rostock / Stralsund–Berlin–Elsterwerda / Wünsdorf-Waldstadt und RE 7 Dessau–Berlin–Wünsdorf-Waldstadt bedient. Am Haltepunkt Neuhof (bei Zossen) an der gleichen Strecke verkehrt nur der RE 5.

Die Bahnstrecke Zossen–Jüterbog, ehemals die 1874 erbaute Königlich Preußische Militär-Eisenbahn, wurde 1998 für den Personenverkehr geschlossen. Die 1900 von der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn errichtete Strecke Zossen–Mittenwalde mit dem Bahnhof Schöneicher Plan war bereits 1974 stillgelegt worden.

Bildung

  • Kita Oertelufer mit einer 24-Stunden-Betreuung sowie neun weitere Kindertagesstätten und vier Horte
  • Grundschulen in Zossen, Glienick, Wünsdorf und Dabendorf
  • Gesamtschule in Dabendorf mit gymnasialer Oberstufe
  • Oberschule in Wünsdorf
  • Kreismusikschule Wünsdorf
  • Jugendzentrum an den Kalkschachtöfen
  • Stadtbibliothek in Zossen und Wünsdorf mit Sommerleseclub

Vereine

In Zossen sind annähernd 100 Vereine aktiv, darunter Angelvereine, Schul- und Kitafördervereine, aber auch Sportvereine wie der 1. TTC Zossen 07, der MSV Zossen 07 oder der MTV 1910. In den Ortsteilen sind weiterhin mehrere Karnevalsvereine aktiv, beispielsweise in Schöneiche, Dabendorf und Kallinchen.

Sport

Am Motzener See in der Nähe des Ortsteiles Kallinchen findet die größte und beliebteste Triathlonveranstaltung im Land Brandenburg, der Kallinchen Triathlon statt. Im Jahr 2014 wurde die von der Triathlon-SG Bund organisierte Veranstaltung zum 23. Mal ausgetragen.

Am Großen Wünsdorfer See liegt das Strandbad Zossen-Wünsdorf. Weitere Strandbäder sind in Kallinchen und Zesch am See, eine Badestelle in Neuhof und ein Wasserskipark in Horstfelde.

Unter dem Namen Erlebnisbahn Zossen-Jänickendorf verkehren seit 2003 Draisinen vom Bahnhof Zossen auf der Trasse der ehemaligen Militär-Eisenbahn. Diese Erlebnisbahn gehört mit einer Streckenlänge von 25 Kilometern neben dem Flaeming-Skate zu den touristischen Attraktionen der Region.

Der Nottekanal kann mit dem Kayak, einem Hydrobike, per Kahn, Paddelboot oder Motorboot befahren werden.

Durch Zossen führen der Europäische Fernwanderweg E 10, der Fontaneweg F 4 sowie der 66-Seen-Wanderweg. Daneben gibt es in den Ortsteilen weitere Wanderwege, zum Beispiel den 11 km langen Rundwanderweg Schünow-Horstfelde, den 19 km langen Mellenseer Rundweg, Rundwanderweg Motzener See oder den Glienicker Weinbergweg, der auf den 88 Meter hohen Weinberg führt. Der Gebietswanderweg Baruther Linie erschließt die Region von Baruth bis nach Blankenfelde.

Der älteste Sportverein ist die Sportgemeinschaft Schöneiche, die 2014 ihr 65-jähriges Bestehen feiern konnte.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Band 2: Die Mittelmark und Ukermark enthaltend. Berlin 1805, S. 342–345.
  • BVB-Verlagsgesellschaft (Hrsg.): Stadt Zossen Bürgerinformation – Von A wie Amtsgericht bis Z wie Zweckverband 2016/2017, 2016, S. 44.

Weblinks

 Commons: Zossen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2013 (XLS-Datei; 83 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Stadt Zossen vom 4. März 2009 (PDF; 43 kB)
  3. Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 249
  4. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg – Zossen
  5. Wie SA und SS Nazi-Gegner in Zossen schikanierten. In: Märkische Allgemeine, 21. Juni 2013
  6. Die verbotene Stadt der Sowjets. In: Der Spiegel, 28. November 2011
  7. Jan Bosschaart: Zossener Stolpersteingegner ist gerichtsbekannter Holocaust-Leugner. (Memento vom 10. April 2010 im Internet Archive) In: Märkische Allgemeine, 26. November 2008
  8. Stefan Berg: Rechtsextremer gesteht Brandanschlag in Zossen. Spiegel Online, 29. Januar 2010
  9. Der Kuchen ist gebacken „Neonazi verurteilt“ (Memento vom 11. Oktober 2012 im Internet Archive). Märkische Allgemeine vom 1. Dezember 2011
  10. Jens Blankennagel: Neonazi aus Zossen muss für fast vier Jahre in Haft. In: Berliner Zeitung, 1. Dezember 2011
  11. „Ich lass' mich nicht vertreiben“. Standhalten gegen rechte Gewalt (Memento vom 1. Juli 2013 im Internet Archive)
  12. Pressemitteilung der Stadt Dachau (Memento vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)
  13. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  14. Viertes Gesetz zur landesweiten Gemeindegebietsreform betreffend die Landkreise Havelland, Potsdam-Mittelmark, Teltow-Fläming (4.GemGebRefGBbg) vom 24. März 2003, § 19
  15. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Teltow-Fläming. S. 30–33
  16. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  17. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  18. Ergebnis der Kommunalwahl am 25. Mai 2014
  19. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
  20. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  21. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 11. September 2011
  22. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  23. Garnisonsmuseum Wünsdorf, Webseite des Fördervereins Garnisonsmuseum Wünsdorf, abgerufen am 13. März 2017.
  24. Landkreis Teltow-Fläming, Amt für Bildung und Kultur: Museum des Teltow – Zossen, Ortsteil Wünsdorf, Flyer, ohne Datumsangabe, S. 4.
  25. Heimatverein Alter Krug Zossen (Hrsg.): Der Alte Krug – Museum und Begegnungsstätte in Zossen/Weinberge, Flyer, ohne Datumsangabe, S. 4.
  26. Stadt Zossen (Hrsg.): Stadt Zossen und ihre Museen, Informationskarte, ohne Datumsangabe
  27. Stadt Zossen (Hrsg.): Neues Leben im alten Haus – Kirchplatz 7, Flyer, Januar 2017, S. 4.
  28. Webseite des Schulmuseums, Webseite des Heimatvereins Alter Krug Zossen, abgerufen am 13. März 2017.
  29. Zossen und seine Museen – nicht nur bei schlechtem Wetter einen Besuch wert, Webseite der Stadt Zossen, abgerufen am 13. März 2017.
  30. Stadt Zossen (Hrsg.): Stadt Zossen und ihre Feste, Informationskarte, ohne Datumsangabe
  31. Jobcenter Teltow-Fläming - 15806 Zossen. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  32. Landesbehörden | Landkreis Teltow-Fläming. Abgerufen am 23. Juli 2018 (english).
  33. Vergabestelle des BLB | BLB. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  34. Super User: Wünsdorf. (https://www.drk-fluechtlingshilfe-brb.de/index.php/standorte-drk/wuensdorf).
  35. Zentraldienst der Polizei. (https://polizei.brandenburg.de/seite/zentraldienst-der-polizei/61999).
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