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Zora Neale Hurston
Zora Neale Hurston (* 7. Januar 1891 in Notasulga, Alabama; † 28. Januar 1960 in Fort Pierce, Florida) war eine US-amerikanische Schriftstellerin und Folkloristin. Sie wird zur Harlem Renaissance gerechnet.
Leben
Zora Hurston kam aus einer traditionsbewussten afro-amerikanischen Gemeinschaft und wuchs in Eatonville, Florida auf. Ihre Mutter starb, als sie neun Jahre alt war. Mit vierzehn verließ sie ihr Zuhause. 1918 bis 1920 besucht sie die Howard University in Washington, D.C. wo sie eines der ersten Mitglieder der „Zeta Phi Beta“ Verbindung wurde.
1925 kam sie nach New York. Sie lernte die Schriftsteller der Harlem Renaissance, wie Langston Hughes kennen, verkehrte im literarischen Salon von Georgia Douglas Johnson und veröffentlichte erste Essays und Kurzgeschichten, unter anderem ein Theaterstück und eine Erzählung in der einzigen Ausgabe des Fire!!-Magazins. Dank eines Stipendiums konnte sie vom Herbst 1925 an am Barnard College Anthropologie studieren. Ihre Lehrer waren Ruth Benedict und Gladys Reichard und, an der Columbia University Franz Boas. Sie arbeitete auch mit Melville J. Herskovits.
Von 1927 an sammelte sie vier Jahre lang in Südstaaten Folklore, zunächst in Florida[1] und Alabama. Dabei begab sie sich immer wieder in Lebensgefahr, etwa bei ihren Feldforschungen in Arbeiter- und Gefangenenlagern.[2] Sie erhielt 1928 ihren B. A. von Barnard. Von August bis Dezember 1928 arbeitete sie mit Hoodoo-Priestern in New Orleans, Louisiana. Anfang 1930 sammelte sie Material auf den Bahamas.
Hurston sammelte die Geschichten, Lieder, Tänze und Gebete der schwarzen Bevölkerung und stellte sie u. a. in einer Produktion am Broadway vor. Nach der Veröffentlichung von Mules and Men bekam sie von der Guggenheim-Stiftung einen Forschungsauftrag, der sie 1936 in die Karibik, nach Jamaika und Haiti, führte. 1938 und '39 arbeitete sie für das US-Arbeitsbeschaffungsprogramm Works Progress Administration (WPA) in Florida.
Zora Neale Hurston entschied sich gegen die Anthropologie und für die Schriftstellerei. In den 1930er Jahren gehörte sie zu den bedeutendsten Autoren der afroamerikanischen Literatur. In ihren Werken verarbeitete sie ihre Erfahrungen und Erinnerungen an das ländliche Leben der Schwarzen im Amerika der Jahrhundertwende.
In den 1950er Jahren hatte sie ihren literarischen Höhepunkt weit hinter sich gelassen. Ein wichtiges Buchprojekt wurde vom Verlag abgelehnt. Ihre letzten Jahre verbrachte sie krank und in Armut. 1959 hatte sie einen Schlaganfall und musste Sozialhilfe beantragen. Sie wurde in einem Fürsorgeheim aufgenommen und erlag bald ihrem Herzleiden. Sie wurde auf dem „Neger-Friedhof“ von Fort Pierce in einem anonymen Grab beigesetzt.
Wiederentdeckung und Nachwirkung
Die Schriftstellerin Alice Walker ("Die Farbe Lila") spürte 1973 Hurstons Grab auf und leitete mit dem Artikel "In Search of Zora Neale Hurston" in der US-Frauenzeitschrift Ms. ab März 1975 die Wiederentdeckung von Person und Werk ein. Neben Neu- bzw. Erstausgaben ihrer Bücher kam es 2002 zur Uraufführung des Stücks "Polk County". Hurstons Haus in Fort Pierce steht heute unter Denkmalschutz.[3]
Zora Neale Hurston wurde in die Anthologie Daughters of Africa aufgenommen, die 1992 von Margaret Busby in London und New York herausgegeben wurde.
Werk (Auswahl)
- Sweat. 1926
- How It Feels to Be Colored Me. 1928
- The Gilded Six-Bits. 1933
- Jonah's Gourd Vine. 1934, Roman
- Mules and Men 1935, Erfahrungen der ersten Forschungsreise
- Their Eyes Were Watching God. 1937, Roman (dt. Und ihre Augen schauten Gott. Zürich 1993; aktuell unter ISBN 3-250-10205-9; Neuübersetzung unter dem Titel: Vor ihren Augen sahen sie Gott. Üb. Hans-Ulrich Möhring, edition fünf, Gräfelfing 2011, ISBN 978-3-942374-12-5)
- Tell My Horse. 1938, Erfahrungen der Forschungsreise in die Karibik
- Moses, Man of the Mountain. 1939, Roman
- Dust Tracks on a Road. 1942, Autobiographie (dt. Ich mag mich, wenn ich lache. Autobiographie. Zürich 2000; aktuell unter ISBN 3-499-23173-5)
- Seraph on the Suwanee. 1948, Roman
- Barracoon. The Story of the Last 'Black Cargo'. (neu herausgegeben 2018, engl.)
In der prestigereichen Reihe Library of America erschien 1995 als Band 75 Folklore, Memoirs, and Other Writings. von Cheryl A. Wall herausgegeben. Der 1001 Seiten starke Sammelband enthält Mules and Men, Tell My Horse, Dust Tracks on a Road, sowie eine Auswahl verschiedener Artikel von Zora Neale Hurston.
Literatur
- Robert E. Hemenway, mit einem Vorwort von Alice Walker, Zora Neale Hurston. A Literary Biography. University of Illinois Press, 1977. Neuauflage Camden Press, 1986.
- Valerie Boyd: Wrapped in Rainbows. The Life of Zora Neale Hurston. Virago, London 2003, 527 S., ISBN 1-86049-856-6
- Ayana I. Karanja: Zora Neale Hurston, The breath of her voice. African-American literary investigations (Vol. 1). Lang, New York, Washington/Baltimore, Boston, Bern, Frankfurt am Main, Berlin, Brüssel, Wien und Canterbury 1999
- Rose Parkman Davis: Zora Neale Hurston. An annotated bibliography and reference guide. Bibliographies and indexes in Afro-American and African studies (Vol. 34). Greenwood Press, Westport (Connecticut) u. a. 1997, 210 (XII) S., ISBN 0-313-30387-8
- Janet Carter-Sigglow: Making her way with thunder. A reappraisal of Zora Neale Hurston’s narrative art. Aachen British and American studies (Vol. 4). Lang, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris und Wien 1994, 160 (XII) S., ISBN 3-631-47284-6
- Diana Miles: Women, Violence, & Testimony in the Works of Zora Neale Hurston. African-American literature and culture (Vol. 3). Lang, New York, Washington/Baltimore, Bern, Frankfurt am Main, Berlin, Brüssel, Wien und Oxford 2003
- Nancy Kuhl: Intimate Circles. American Women in the Arts. Katalogbuch mit Essays. Yale University Press, New Haven 2007 ISBN 0-300-13402-9 (book highlighting Hurston; in Englisch)
Weblinks
- Literatur von und über Zora Neale Hurston im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezensionen zu Werken von Zora Neale Hurston bei perlentaucher.de
- Zora Neale Hurston in der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
- Deutschlandfunk, Einführung zur Sendung "Der Traum ist die Wahrheit - Eine Lange Nacht über ... Zora Neale Hurston" vom 20. Juli 2013, mit Links zu Text- und Audiodokumenten
- Zora Neale Hurston. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung. (inkl. Literaturangaben und Zitaten)
- www.lkwdpl.org Ausführliche Biographie (englisch)
- The Zora Neale Hurston Plays at the Library of Congress (engl.)
- Zora Neale Hurston papers am American Folklife Center (engl.)
- Zora Neale Hurston Trust
Anmerkungen
- ↑ Anfangs, mit wenig Erfolg, auch in ihrer Heimatstadt Eatonville. Robert E. Hemenway, Zora Neale Hurston. 1977
- ↑ Deutschlandfunk: "Der Traum ist die Wahrheit - Eine Lange Nacht über ... Zora Neale Hurston", abgerufen am 28. Juli 2013
- ↑ National Park Service der USA, Eintrag zum Hurston-Haus im National Historic Landmark Program (Memento vom 23. Juni 2002 im Internet Archive), abgerufen am 28. Juli 2013
Personendaten | |
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NAME | Hurston, Zora Neale |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schriftstellerin und Folkloristin |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1891 |
GEBURTSORT | Notasulga, Alabama |
STERBEDATUM | 28. Januar 1960 |
STERBEORT | Fort Pierce, Florida |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zora Neale Hurston aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |