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Zephyr

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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Zephyr (Begriffsklärung) aufgeführt.
Zephyr und Hyacinth (ca. 490–480 v. Chr.)
Zephyr und Flora (William Adolphe Bouguereau, 1875).

Zephyr (auch Zephyros "Zephir" oder Zephyrus, griechisch Ζέφυρος, der vom Berge Kommende) ist einer der Anemoi, eine Windgottheit aus der griechischen Mythologie, die den (milden) Westwind verkörpert.[1] In der Antike wurde Zephyr als Frühlingsbote und „Reifer der Saaten“ verehrt.[2]

Mythos

Nach Hesiod war Zephyros der Sohn des Titanen Astraios und der Eos und mit seinen Brüdern Boreas und Notos einer der nützlichen Winde.[3] Aischylos lässt ihn von der Gaia abstammen.[4]

Bei Homer zeugt er mit der Harpyie Podarge Xanthos und Balios, die unsterblichen Rösser des Achilleus,[5] Quintus von Smyrna nennt neben Xanthos und Balios noch Areion.[6] Mit Iris ist er bei Alkaios Vater des Eros,[7] bei Nonnos Vater des Pothos.[8] Bei Ovid ist er der Gatte der Flora.[9]

Hyakinthos ist der Geliebte des Zephyros und des Apollon, aus Eifersucht tötet Zephyros Hyakinthos, indem er einen von Apollon geworfenen Diskus ablenkt.[10] Für Eros erhebt Zephyros Psyche in seinen Palast.[11]

Rezeption

In der Bildenden Kunst wird Zephyr in Sandro BotticellisDer Frühling“ gezeigt, wie er die Nymphe Chloris anbläst. Weitere Künstler, die sich mit Zephyr und Flora auseinandersetzen, sind Peter Paul Rubens zusammen mit Jan Brueghel d. Ä., Jean Jouvenet, Nicolas Colombel, Nicolas Bertin, Carlo Carlone, Charles-Antoine Coypel, Giovanni Battista Tiepolo und William Adolphe Bouguereau.

Eines der populärsten Madrigale von Claudio Monteverdi ist „Zefiro torna“ (Zephyr, kehr’ zurück) für zwei Männerstimmen. In Georg Philipp Telemanns SuiteHamburger Ebb’ und Fluth“ von 1723 trägt ein Satz (Menuett) den programmatischen Titel „Der angenehme Zephir“. Antonio Vivaldi überschrieb 1725 eine Passage im ersten Satz seines op. 8 No. 2 (Le Quattro Stagioni - L’Estate) mit „Zeffiretti dolci“ (Sanfte Zephire). In der Oper Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach findet sich in der Szene mit der berühmten Barcarole „Belle nuit, oh nuit d’amour“ („Schöne Nacht, du Liebesnacht“) die Zeile: „Zephire, lind und sacht, die kosend uns umfangen, haben […] sanfte Küsse gebracht.“

In ihrem siebten Studioalbum Beauty & Crime aus dem Jahre 2007 beschäftigte sich die US-amerikanische Sängerin und Songwriterin Suzanne Vega mit ihrer Heimatstadt New York City. Das erste von insgesamt zwölf Stücken auf der CD trägt den Titel Zephyr & I.

Literatur

  • Benjamin Hederich: Gründliches Mythologisches Lexikon. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig, Gleditsch 1770 der Fürstlich Fürstenbergischen Hofbibliothek zu Donaueschingen. Wissensch. BG., Darmstadt 1996. ISBN 3-534-13053-7
  • Leonhard Schmitz: Zephyrus. In: William Smith (Hrsg.): Dictionary of Greek and Roman Biography and Mythology. Band 3, Little, Brown & Co, Boston 1870, S. 1321 (Digitalisat).
  • Sven Rausch: Zephyros. In: Der Neue Pauly. Brill Online, Leiden 2005ff.
  • James N. Davidson: The Greeks and Greek Love - A Bold New Exploration of the Ancient World. Random House, New York 2009. ISBN 0-375-50516-4

Weblinks

 Commons: Zephyr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Zephyr – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Artikel Zephyr im Deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm, abgerufen im Portal woerterbuchnetz.de am 4. August 2013
  2. Ludwig Preller: Griechische Mythologie Theogonie, Götter. Online-Text, Projekt Gutenberg-DE. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1860 (Erstausgabe 1854), Kapitel 41.
  3. Hesiod: Theogonie 378-380; 869-871.
  4. Aischylos: Agamemnon 690.
  5. Homer: Ilias 16, 150.
  6. Quintus von Smyrna 4, 569.
  7. Alkaios: Fragment 8 D.
  8. Nonnos: Dionysiaka 47, 340.
  9. Ovid: Fasti 5, 195-212.
  10. Flavius Philostratos: Imagines 1, 24.
  11. Apuleius: Metamorphosen 4, 35 ff.; 5, 4 ff.
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