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Zeev Aram
Zeev Aram (1931–2021), britischer Designer
Leben
- tachles, 26.3.2021:
Der jüdische Stardesigner Zeev Aram ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Er konnte auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Geboren in eine Hoteliersfamilie namens Ungar im rumänischen Klausenburg, gelang ihm 1940 die Flucht ins britische Mandatsgebiet Palästina. Dort fand er bald Arbeit bei einem Architekten namens Hans Zelig. Aram erzählte einst, er sei damals nur ein Botenjunge gewesen, der Bleistifte spitzte und Tee machte. Aber jeden Abend habe ihm Zelig die Grundlagen des Architekturzeichnens beigebracht. Er trat in die israelische Marine ein, blieb dort sieben Jahre und nannte sich jetzt Aram statt Ungar. Seine künftige Frau Elizabeth Bunzl traf er in einem Kibbuz. Er folgte ihr nach London, beide inskribierten sich an der Central School of Art. Aus Israel, erzählte er, habe er keine Kenntnisse, aber zwei Eigenschaften mitgebracht: Beharrlichkeit und Chutzpa. Die Engländer fuhren zwar elegante Autos, berichtete Zeev, doch sie möblierten ihre Häuser mit fantasielosen Reproduktionen. Deshalb reiste er 1964 nach Mailand, dort lernte er Designer kennen, schloss mit ihnen Verträge ab und eröffnete nach seiner Rückkehr im eleganten Londoner Viertel Chelsea die Galerie Aram Designs (später an der Drury Lane). Diese – ganz Glas und Stahl – schockierte das konservative Publikum ebenso wie die dort ausgestellten Designmöbel. Nicht lange allerdings: Bald stellte sich der Erfolg ein. Als der berühmte Maler David Hockney 1971 ein Porträt von Sir David Webster malte, auf dem Arams «Altra» Glastisch figurierte, offerierte Hockney sein Gemälde als Bezahlung für den Designtisch. Aram lehnte ab, er wolle lieber den Kaufpreis. Das Gemälde mit dem Tisch wurde später für 12,9 Millionen Pfund verkauft. Das aber soll Aram nicht geärgert, sondern köstlich amüsiert haben.