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Zecke (Schimpfwort)

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Zecke, häufig auch im Plural Zecken, ist ein in Deutschlands rechtsextremem Umfeld entstandener und gebräuchlicher Begriff, mit dem Andersdenkende abgewertet und beleidigt werden,[1] insbesondere Linke und Punks.[2]

In der Ideologie des heutigen Rechtsextremismus gehören sogenannte Zecken zu den Hauptfeindbildern und gelten als „Undeutsche in Ideologie und Kultur“.[3] Die Abwertung von Menschen als Zecken, also Parasiten, knüpft an die in der Sprache des Nationalsozialismus gebräuchlichen Tiermetaphern an. Im Nationalsozialismus waren die Begriffe „Volksschädlinge“ und „jüdische Parasiten“ weit verbreitet. Diese Schädlingsmetaphern sind auch heute in rechtsextremer Musik weit verbreitet[4] und können auch als indirekte Tötungsaufforderungen gewertet werden.[5] Gewalttaten der Rechtsextremen wurden oft als „Zecken klatschen“ bezeichnet.[6]

Innerhalb der Punk- oder Rapszene wird der Begriff im Sinn eines Geusenworts manchmal auch als Selbstbezeichnung verwendet.[7][8] Die Punkbands Se Sichelzecken und ESA-Zecken machten das Schimpfwort zu einem Bestandteil ihrer Namen. Auch die Rapgruppe TickTickBoom beinhaltet das Wort 'tick' (engl. für „Zecke“).

In den letzten Jahren ist der Begriff Zecke als Selbstbezeichnung im Musikgenre Zeckenrap verwendet worden und wurde dort popularisiert.[8] Auch bei manchen Anhängern des Fußballvereins FC St. Pauli, besonders in der Ultra-Szene, heißt es in Fangesängen „Wir sind Zecken“.[9]

Weblinks

Wiktionary: Zecke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Andreas Cyffka (Hrsg.), Werner Wolski (Bearb.): PONS Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache. Neubearbeitung 2011, 1. Auflage. PONS, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-12-517047-6, S. 1623.
  2. Reiner Erb: Ideologische Anleihen, Geschichtsbilder und Symbole rechtsextremer Jugendgruppen – „Neonazis“ und „Skinheads“. In: Uwe Backes (Hrsg.): Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Bd. 23). Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-03703-6, S. 289–309, hier S. 304.
  3. Bernd Wagner: Zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rassismus in den neuen Bundesländern. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Bd. 39, 2000, ISSN 0479-611X, S. 30–39.
  4. z. B. im Text des Liedes „Du bist Stolz“ der Gruppe Kraftschlag von der indizierten Schallplatte Trotz Verbot ist nicht Tot (1992), vergleiche: Klaus Farin: „In Walhalla sehen wir uns wieder …“ Rechtsrock. In: Klaus Farin (Hrsg.): Die Skins. Mythos und Realität. Links, Berlin 1997, ISBN 3-86153-136-4, S. 213–243, hier S. 226–227.
  5. Peter Schlobinski: Zum Sprachgebrauch rechtsradikaler Musikgruppen. In: Der Deutschunterricht. Bd. 59, Nr. 5, 2007, ISSN 0340-2258, S. 67–75.
  6. Helmut Heitmann: Die Skinhead-Studie. In: Klaus Farin (Hrsg.): Die Skins. Mythos und Realität. Links, Berlin 1997, ISBN 3-86153-136-4, S. 69–95, hier S. 85.
  7. Klaus N. Frick: Es lebe der Punk Vol. 5. Ox-Fanzine Ausgabe 64.
  8. 8,0 8,1 Zeckenrap: Wenn Zecken rappen. In: Noisey. 2014-09-23 (https://noisey.vice.com/alps/article/rbxjzw/zeckenrap-wenn-zecken-rappen).
  9. 1910Hoschi: Hallenturnier 2010 - Ultrà Sankt Pauli - Wir sind Zecken... 25. Januar 2010, abgerufen am 13. April 2018.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zecke (Schimpfwort) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.