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Zbigniew Herbert

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Zbigniew Herbert
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Zbigniew Herbert (links) mit seinen Geschwistern in den 1930er Jahren

Zbigniew Herbert (* 29. Oktober 1924 in Lemberg; † 28. Juli 1998 in Warschau) war polnischer Lyriker, Dramatiker und Essayist.

Leben

Herbert war Sohn eines Bankiers. Während des Zweiten Weltkriegs begann er im Untergrund sein Studium der Polonistik. Nach einem Abschluss an der Handelsakademie in Krakau, studierte er Jura in Thorn und Philosophie in Warschau. In einer Phase der kulturellen Liberalisierung in Polen debütierte Herbert 1956 mit dem Lyrikband Struna światła (Lichtstrahl, auch Lichtsaite oder Die Saite des Lichts). Im Jahr darauf erschien sein zweiter Lyrikband Hermes, pies i gwiazda (Hermes, Hund und Stern). In diesen und weiteren Gedichtbänden verarbeitete Herbert die Erlebnisse des Krieges auf der Basis ethischer Werte, seine ironische Sprache verband er dabei mit neuartigen Metaphern. Bei allen inhaltlichen und sprachlichen Neuerungen waren seine Gedichte in der Form und in der Melodik an traditionellen Werken polnischer und europäischer Lyrik orientiert.

Als bedeutendstes Werk Herberts gilt der 1974 erschienene Gedichtband Pan Cogito (Herr Cogito),[1] Herr Cogito „verkörpert die Zerrissenheit zwischen dem Empfinden der Wirklichkeit und der Sehnsucht nach Ruhm“.[2]

Seine Arbeit, darunter der Essayband Barbarzyńca w ogrodzie (Ein Barbar in einem Garten, 1962) und der zuerst in Paris erschienene Gedichtband Raport z oblężonego miasta (Bericht aus einer belagerten Stadt, 1983), wurde mit einer Reihe internationaler Literaturpreise gewürdigt, darunter der Petrarca-Preis (1979), der Samuel-Bogumil-Linde-Preis (1997), der Jerusalem-Preis (1991) und der Preis der Stadt Münster für Europäische Poesie (1997). Seit 1974 war er Mitglied der Akademie der Künste (West-Berlin), seit 1986 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, seit 1990 Mitglied der American Academy of Arts and Letters und seit 1993 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.

Schriften

  • Ein Barbar in einem Garten. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1965
  • Inschrift. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1973
  • Stilleben mit Kandare. Skizzen und Apokryphen. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1996
  • Gewitter Epilog. Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2000
  • Herrn Cogitos Vermächtnis. 89 Gedichte. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2000
  • Der gordische Knoten. Drei Apokryphen. Friedenauer Presse, Berlin, 2001
  • Der Tulpen bitterer Duft. Insel Bücherei, Frankfurt am Main - Leipzig, 2001
  • Im Vaterland der Mythen: Griechisches Tagebuch. Insel Taschenbuch, Frankfurt am Main - Leipzig, 2001

Sekundärliteratur

  • Walter Kroll in Harenberg Lexikon der Weltliteratur. Band 3. Dortmund 1995, ISBN 3-611-00338-7, S. 1314

Gespräche

  • Zbigniew Herbert: Gespräch über das Schreiben von Gedichten. In: Sinn und Form. Heft 4/2005, S. 535-542.
  • Zbigniew Herbert: Die Kunst der Empathie. Gespräch mit Renata Gorczynska. In: Sinn und Form. Heft 5/2004, S. 595-605.

Weblinks

 Commons: Zbigniew Herbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Harenberg Lexikon
  2. Zbigniew Herbert bei culture.pl (englisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zbigniew Herbert aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.