Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Zalman Kossowsky
Rabbiner Dr. Zalman Kossowsky (geb. 15. Dezember 1940; gest. 19. April 2020)
Leben
- tachles-Newsletter vom 20.4.2020:
Der langjährige Rabbiner der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich prägte die Einheitsgemeinde in herausfordernden Zeiten.
Fünfzehn Jahre lang amtierte Zalman Kossowsky von 1991 bis 2007 als Rabbiner der Israelitischen Gemeinde Zürich (ICZ). Nun ist er am Sonntag in den USA nach längerer Krankheit verstorben, wie seine Familie bestätigte. Zalman Kossowsky stammte aus einer Rabbinerfamile. Er wurde 1940 in Teheran geboren und ist im südafrikanischen Johannesburg aufgewachsen. Seine Eltern waren polnische Auswanderer aus Zelva, wo sein Vater Oberrabbiner war. 1939 flohen sie vor der russischen Besatzung nach Südafrika, wo Kossowskys Vater inzwischen Rabbiner war. Nach seinem Studium absolvierte er in Israel das Rabbinerseminar. Von 1962 bis 1978 lebte Zalman Kosswsky in den Vereinigten Staaten. Er absolvierte seine Lizenz in Pädagogik und machte seinen Doktortitel in Sozialwissenschaften. Zwei Jahre lang arbeitete er als Informatiker in der Computerindustrie. 1972 wurde er Rabbiner in North Miami Beach. Dort wurde er auch Kaplan der Marine. 1978 kehrte er nach Südafrika zurück und arbeitete dort die nächsten acht Jahre. Schliesslich folgte er dem Ruf des damaligen englischen Oberrabbiners nach London, bevor er in Zürich die ICZ führte. Er war ein entschiedener Verfechter der Einheitsgemeinde und versuchte sich für Öffnungen einzusetzen. Bei seinem Abschied aus Zürich sagte er rückblickend: «Eine der positivsten Eigenschaften der ICZ ist ihre Fähigkeit, dass sie eine ‘Heimat’ bietet für jüdische Menschen mit den breitesten und unterschiedlichsten Ansichten darüber, was es heisst, jüdisch zu sein, und in welcher Form sie ihre Spiritualität leben wollen.». In seine Amtszeit fielen einige interne Gemeindedebatten sowie jene um die Nachrichtenlosen Vermögen von Holocaust-Opfern bei Schweizer Banken. In dieser Phase stand die ICZ durch die Offenbarung des Falles Meili durch das Gemeindepräsidium im Fokus. Kossowsky hinterlässt seine Frau Dana und sieben Kinder.
Die Beerdigung hat am Montag, 20. April 2020, um 15 Uhr Lokalzeit in Florida USA stattgefunden.