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Zafer Şenocak

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Zafer Şenocak 2008

Zafer Şenocak (* 25. Mai 1961 in Ankara, Türkei) ist ein in Deutschland lebender Schriftsteller türkischer Herkunft.

Leben

Zafer Şenocak ist gebürtiger Türke und der Sohn eines Publizisten und einer Lehrerin. Er verbrachte seine ersten Jahre in Ankara und Istanbul. 1970 siedelte die Familie nach München über. Dort besuchte Şenocak das Gymnasium und legte 1981 die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie in München. Seit 1990 lebt er in Berlin, unterbrochen durch häufige Auslandsaufenthalte als Writer in residence an Universitäten u.a. in Frankreich, Kanada und den Vereinigten Staaten.

Şenocak trat bereits Ende der 1970er Jahre auf Leseabenden mit eigenen Gedichten in deutscher Sprache an die Öffentlichkeit. In den Achtzigerjahren begann er, türkische Autoren ins Deutsche zu übersetzen, veröffentlichte aber auch eigene Lyrikbände, oft mit das „Leben in zwei Welten“ thematisierenden Gedichten wie Doppelmann (1985). Ab 1988 war er Mitherausgeber der mehrsprachigen Literaturzeitschrift „Sirene“ und lieferte in den Neunzigerjahren wichtige theoretische Beiträge zur deutschtürkischen Literatur. Die Werke der Berliner Tetralogie zählen zu seinen bekanntesten Prosaveröffentlichungen. Neben seinem Erzählwerk, dessen Themenschwerpunkt im Bereich Orient-Okzident liegt, erhielten auch Essays Şenocaks zu interkulturellen Fragestellungen in der taz und der Welt mit provokanten Überschriften wie "Der Terror kommt aus dem Herzen des Islam"[1] eine erhöhte Aufmerksamkeit des Lesepublikums. Der vielfach ausgezeichnete Autor war zudem zeitweise Moderator einer Talkshow beim Sender Freies Berlin.

Şenocak ist seit 1984 Mitglied des Verbandes Deutscher Schriftsteller. Er erhielt u.a. 1984 ein Literaturstipendium der Stadt München und 1988 ein Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats sowie den Förderpreis zum Adelbert-von-Chamisso-Preis. Die amerikanische Übersetzerin Elizabeth Oehlkers Wright übertrug mehrere seiner Gedichte ins Englische. Seine Gedichte wurden auch ins Tschechische übertragen, und zwar von der Schriftstellerin Tereza Brdečková.

Şenocaks Gedicht „auch am Zaun“ wurde für den Konzert-Zyklus aus 17 Musikstücken für 2 Blockflöten, Chitarrone, Viola da Gamba und Cembalo und 16 Texten über das Exil "Von der schwarzen Erde dieser Welt" (1992) von dem Komponisten Friedemann Schmidt-Mechau verwendet.

Werke

Herausgeber

Übersetzungen

  • Nuride Ateşi: Jäger auf der Flucht vor seiner Beute. Berlin 2002.
  • Yunus Emre: Das Kummerrad. Frankfurt (Main) 1986.
  • Aras Ören: Der Uhrmacher der Einsamkeit. Berlin 1993. (übersetzt zusammen mit Eva Hund)
  • Aras Ören: Eine verspätete Abrechnung oder Der Aufstieg der Gündoğdus. Frankfurt am Main 1988.
  • Fethi Savaşçı: München im Frühlingsregen. Frankfurt (Main) 1987.

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur (Auswahl)

  • Tom Cheesman, Karin Yesilada: Zafer Şenocak (Contemporary German Writers). University of Wales Press, Cardiff 2003, ISBN 0-7083-1810-X.
  • Yasemin Dayioglu-Yücel: Von der Gastarbeit zur Identitätsarbeit. Integritätsverhandlungen in türkisch-deutschen Texten von Senocak, Özdamar, Agaoglu und der Online-Community vaybee!. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen 2005, ISBN 3-938616-18-0.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zafer Şenocak: Der Terror kommt aus dem Herzen des Islam. 29. Dezember 2007.

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Zafer Şenocak aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.